Satyricon

Wenn ich in Berlin bin, kehre ich sehr gerne im Munchs Hus ein, zu Wild, Fisch und Käse. Munchs Bilder mag ich. Satyricons Musik ganz generell, und bisher fand ich sogar die meisten Ambient-Anwandlungen der ganzen Waldgeister aus dem Norwegerland spannend, inklusive jener von Herrn Wongraven selbst, von daher gönne ich mir das Album auf jeden Fall. Auch wenn mir natürlich ein reguläres Satyricon-Album auf dem Papier erst einmal reizvoller erschiene. Aber man soll ja nicht nach der Papierform urteilen. Was ich natürlich mangeln würde, wäre des Herrn Wongravens Gesang, wenn es denn rein instrumental werden sollte. Denn einen Satyr zu haben, der nicht sänge, schiene mir verschenktes Talent.
 
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Ich empfinde die Formulierung "die Musik spielt schon lange woanders" als sehr schwammig, muss ich gestehen. Das mag bis zu einem gewissen Grad sogar zutreffen, aber nur weil andernorts Bands und Projekte regelrecht in die Szene strömen bzw. diese fluten, muss das ja nicht zwingend heißen, dass dadurch irgendjemandem der Platz streitig gemacht wird. Am Wochenende hatte ich tatsächlich mal wieder die Muse für eine ausgedehnte Black-Metal-Session mit dem alten Kram von Mayhem, Dimmu Borgir, Satyricon, Enslaved, Helheim, Burzum, Darkthrone etc. und habe dabei erst wieder festgestellt, wie grandios das alles ist. Selbst wenn es also zuträfe, dass in Norwegen nichts passiert, was auch meiner Meinung nach nicht zutrifft (da wurden schon einige interessante Sachen genannt und viele der früheren Wegbereiter sind ja immer noch richtig fetzig unterwegs), haben die Sachen immer noch eine nahezu unübertreffbare Relevanz für das Genre und - viel wichtiger - die monumentale Qualität, an der sich andere wohl auf ewig werden messen lassen müssen.

Mir fielen da aus dem Stand gar nicht so viele Bands ein, die mich persönlich ähnlich beeindruckt haben und immer noch beeindrucken: Lunar Aurora, Nagelfar, Wolves In The Throne Room, Mgla, Paysage d'Hiver, Summoning, Abigor.
 
I almost thoroughly disagree.

Ich finde noch immer nahezu jedes neue Werk einer der 1990er-Norweger-Bands oder der hieraus übrigen Musiker besser, als quasi alles, was sonst in schwarzmetallischen Dingen so erscheint. Speziell Gehenna, Dødheimsgard, Isvind, Urarv, Taake, Darkthrone, Mayhem, Khold, Tulus, Sarke, D.V.E.N., Helheim, Manes, Manii und einige mehr, sind bei mir immer noch das non-plus-ultra im schwarzen Kosmos. Da können die ganzen Kapuzenklausis und Buchstabensalatwarriors mit durchnummerierten Songtiteln und One-Letter-Aliases tatsächlich gut sein, wie sie wollen (ich mag sie ja auch), aber nothing beats the real thing.
:cool:
In Sachen 90er geh ich mit. Extrapunkt für Manes. Ich meinte eher aktuell. Da ist in Norwegen nicht mehr viel los, was mich packt. Die Kapuzenheinis mag ich auch nicht (das dürfen nur die Mentors und vielleicht Vectom), aber generell find ich, dass im BM Bereich in den letzten 20 Jahren vielleicht noch 10,15 Alben rauskamen, die mich begeisterten, vielleicht noch ein paar mehr. Aber im überschaubaren Rahmen.Aus Norwegen fielen mir aus den letzten 20 Jahren Alben von Kampfar, Vemod, Virus (quasi der Ved Buens Nachfolger) oder Arcturus ein. Wobei letztere beiden ja nicht wirklich BM sind.
 
Aber in Norwegen kamen doch von Mare, Whoredom Rife, Misotheist, Djevel etc. zuletzt auch ganz coole Sachen. Nicht in derselben Fülle, ja, aber... zum Glück, bin ich fast anzufügen geneigt.
 
Im Endeffekt ist es ein 56 min langer Track, der in der Ausstellung in einer Dauerschleife durchläuft. Musikalisch würde ich es im Dark Ambient ansiedeln. Die härteren Passagen klingen eher nach Industrial als nach Black Metal.
Allerdings habe ich nicht alles gehört, kann also sein, dass mir der Metal-Part entgangen ist.

Ich war Anfang Mai in Oslo und auch im Munch-Museum. Speziell der Satyricon-Teil der Ausstellung ist schon beeindruckend.
Stell dir einen sehr großen und sehr hohen absolut schwarzen Raum vor. Das einzige was beleuchtet ist, sind die Munch-Bilder an den Wänden, und zwar seine beklemmenden: Angst, Verzweiflung usw.
Dazu läuft dann die Musik in durchaus brauchbarer Lautstärke.

Für mich ist der Sinn der Musik, zusammen mit den Bildern eine Atmosphäre zu erschaffen. Ohne diesen Kontext kommt mir das ziemlich überflüssig vor, weswegen das Album eigentlich für mich uninteressant ist.

Vielen Dank! Beantwortet genau meine Frage: ich persönlich werd es wohl nicht brauchen. Da würde ich mich wahrscheinlich echt durchquälen müssen. Dann lieber wirklich vor Ort in Zusammenhang mit der Kunst. Was ich aber wohl auch sein lassen werde.
 
Allein die bereits genannte Trondheim Szene rechtfertig Norwegen als immer noch ganz vorne mit dabei was Black Metal angeht.

auch wenn in den letzten Jahren Kanada, Polen und Frankreich mindestens ebenbürtig waren (Kanada und Frankreich sind eigentlich meine Favoriten mittlerweile) so ist in Norwegen keinesfalls der Ofen aus. So garnicht.

außerdem war ja auch nie Norwegen die einzige relevante Szene, auch nicht in den Anfangsjahren. Wenn auch am meisten rezipiert, zu dem die bekannten Geschehnisse natürlich zugetragen haben.

Allerdings, und dass muss ich schon sagen, hat den Norwegern damals zumindest in meinen Augen und denen vieler anderer, keiner etwas vorgemacht. Rotting Christ und blasphemy gab es zwar auch, aber den Einfluss der großen Norweger hatten sie wohl sicher nicht.
Das ist heute in der Tat nicht mehr so. Gut für uns
 
Ich fürchte, das ist eher so Ambientzeug. Na ja. Mal sehen. Die Wongraven fand ich ja eigentlich ganz cool, vielleicht geht das in diese Richtung.
 
Allein die bereits genannte Trondheim Szene rechtfertig Norwegen als immer noch ganz vorne mit dabei was Black Metal angeht.

auch wenn in den letzten Jahren Kanada, Polen und Frankreich mindestens ebenbürtig waren (Kanada und Frankreich sind eigentlich meine Favoriten mittlerweile) so ist in Norwegen keinesfalls der Ofen aus. So garnicht.

außerdem war ja auch nie Norwegen die einzige relevante Szene, auch nicht in den Anfangsjahren. Wenn auch am meisten rezipiert, zu dem die bekannten Geschehnisse natürlich zugetragen haben.

Allerdings, und dass muss ich schon sagen, hat den Norwegern damals zumindest in meinen Augen und denen vieler anderer, keiner etwas vorgemacht. Rotting Christ und blasphemy gab es zwar auch, aber den Einfluss der großen Norweger hatten sie wohl sicher nicht.
Das ist heute in der Tat nicht mehr so. Gut für uns

Schland?
 
Brauche ich nicht, scheint auch nur mit der Ausstellung zu funktionieren, aber so ist das absolut nichts für mich.
 

3 Monate Vorlaufzeit hattest du meistens auch schon bevor der ganze Schallplatten-Wahn, mit seinen langen Vorlaufzeiten losging...da haben wir es nur nicht gemerkt, weils weiniger Pre-Order-Gedöns gab :D
 
Also bei mir funktioniert das auch ohne irgendeine Ausstellung, nur mit meiner Vorstellung. Perfekter Soundtrack zum Wandern durch nicht so gute Gegenden. Vorbestellen musste ich auch nichts, Musik war heute morgen auf all meinen devices verfügbar, habe das Album bzw. den SONG schon auf Notebook, Tablet und Smartphone gehört, willkommen im 21. Jahrhundert.
 
Habs heute morgen mal gehört, klingt nicht schlecht, aber ist so ein album oder stück musik, welches ich nach 2-3 mal hören nicht mehr beachten würde. Ich glaub, da reicht mir die CD.
 
Im Endeffekt ist es ein 56 min langer Track, der in der Ausstellung in einer Dauerschleife durchläuft. Musikalisch würde ich es im Dark Ambient ansiedeln. Die härteren Passagen klingen eher nach Industrial als nach Black Metal.
Allerdings habe ich nicht alles gehört, kann also sein, dass mir der Metal-Part entgangen ist.

Ich war Anfang Mai in Oslo und auch im Munch-Museum. Speziell der Satyricon-Teil der Ausstellung ist schon beeindruckend.
Stell dir einen sehr großen und sehr hohen absolut schwarzen Raum vor. Das einzige was beleuchtet ist, sind die Munch-Bilder an den Wänden, und zwar seine beklemmenden: Angst, Verzweiflung usw.
Dazu läuft dann die Musik in durchaus brauchbarer Lautstärke.

Für mich ist der Sinn der Musik, zusammen mit den Bildern eine Atmosphäre zu erschaffen. Ohne diesen Kontext kommt mir das ziemlich überflüssig vor, weswegen das Album eigentlich für mich uninteressant ist.

Mich schreckt auch das Geschwafel von Napalm Rex davon ab.... was soll denn das?
Satyricon & Munch zeigt zwei der bekanntesten norwegischen Künstler, Edvard Munch und SATYRICON, vereint in einem bahnbrechenden Kunstwerk, das die Grenzen zwischen Hochkultur und Black Metal Musik zerfließen lässt. Das 56-minütige Instrumentalwerk, kreiert von SATYRICON-Mastermind Satyr, ist als musikalisches Werk konzipiert unterwirft sich keinen stilistischen Grenzen und geht weit über jegliche Genrekonvention hinaus............
 
Absoluter Quatsch, das ist ganz normale Musik, ziemlich finster, mal ruhiger, mal krachiger (wenig). Gut arrangiert, auch mit Spannungsbögen. Man erkennt Satyricon sofort. Alles instrumental, aber manchmal atmet einer oder schnauft (Satyr?). So sollte ein ehrlicher Promotext aussehen, fertig.

Ganz normal? Bitte auch für Black Metal ist es nicht normal, es ist einfach gequerte Schweiße....
 
Der Duden sagt zu normal: in [geistiger] Entwicklung und Wachstum keine ins Auge fallenden Abweichungen aufweisend
Dann passt das doch.

Und was sagt der Duden zur Black Metal?

Normal wäre für mich, wenn Satyricon einen Nachfolger von Nemesis Divina rausgebracht hatten ... Aber das aktuelle Werk hat gar nichts mit Black Metal zu tun, Metal vermisst man da auch gewaltig...
 
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