SST Records

Heute das Jim Ruland Buch "Corporate Rock Sucks" bekommen, @Klaus liest es glaub ich auch schon. Macht auf jedenfall einen guten Eindruck: Hardcover, über 400 Seiten, viele s/w Bilder. Hoffe ich komme die Tage dazu es zu lesen, interessieren tut es mich riesig.
 
Heute das Jim Ruland Buch "Corporate Rock Sucks" bekommen, @Klaus liest es glaub ich auch schon. Macht auf jedenfall einen guten Eindruck: Hardcover, über 400 Seiten, viele s/w Bilder. Hoffe ich komme die Tage dazu es zu lesen, interessieren tut es mich riesig.

Ich bin mittlerweile bei Seite 212 und es macht wahnsinnig viel Spaß, dass Buch zu lesen. Wenn ich durch bin, gibt's ein Review an dieser Stelle.
 
Jetzt ist schon einige Zeit vergangen, seit ich das Buch durchgelesen habe. War auf jeden Fall recht kurzweilig. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf den bekannten SST-Bands. Ich hätte gerne mehr über die unbekannten Bands gelesen, aber dann wäre das Buch wahrscheinlich 1000 Seiten dick geworden. Greg Ginn bleibt weiterhin ein Rätsel, welches Jim Ruland auch nicht lösen konnte. Schon erstaunlich, dass Ginn in Zeiten der üppigen (Box-Set) Reissues zum Beispiel 'Zen Arcade' nicht neu auflegt. Das Album würde sich problemlos verkaufen, besonders wenn es noch um ein paar unveröffentlichte Bonussongs aufgestockt werden würde. Aber vielleicht gibt es die Mutterbänder auch nicht mehr. In dem Buch äußert Ruland dazu eine interessante These.

Es gab drei kleinere Fehler in dem Buch (er hat z.B. Scott Reeder von ACROSS THE RIVER / THE OBSESSED / KYUSS mit Scott Reeder von FU MANCHU verwechselt), aber das trübt das Lesevergnügen in keinster Weise. Sehr schade fand ich es eher, dass Naomi Petersen nur einmal kurz erwähnt wurde, obwohl sie eine wichtige Rolle im damaligen SST-Universum hatte, wohingegen Personen, die nur im ehemaligen Lager von SST gearbeitet haben, mit mehreren Sätzen erwähnt werden. Auch sehr schade, dass Greg Ginn nur mit Hilfe anderer Personen zitiert wird und niemals selbst zu Wort kommt. Nichts wäre interessanter gewesen als seine Sicht auf die Dinge. Ein wenig frustrierend fand ich die Tatsache, dass das Buch zahlreiche andere Bücher als Quelle nutzt. Wenn man diese Bücher nicht kennt, dann ist das ja kein Problem, aber wenn man sie kennt, dann wird es manchmal ziemlich langweilig. Da wäre es definitiv besser gewesen frisches Material an den Start zu bringen. Mein letzter Kritikpunkt betrifft die mangelnde Objektivität des Autors - manchmal hatte ich den Eindruck, als hätte er mit SST Records noch eine offene Rechnung zu begleichen.

Trotz meiner persönlichen Kritik möchte ich das Buch all denen empfehlen, die bisher noch nie ein Buch über SST oder über eine Band / Musiker, die damals einen direkten Bezug zu dem Label hatten, gelesen haben. Damit meine ich Bücher wie z.B. 'My Damage', 'Get In The Van' oder 'Spray Paint The Walls'.

Ach ja, war es @Chani oder @Euroboy , die auf der Suche nach 'Enter Naomi' waren.......? Ein Bekannter von mir hat das Buch momentan in seinem Mailorder. Hier kann man es bestellen.
 
Jetzt ist schon einige Zeit vergangen, seit ich das Buch durchgelesen habe. War auf jeden Fall recht kurzweilig. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf den bekannten SST-Bands. Ich hätte gerne mehr über die unbekannten Bands gelesen, aber dann wäre das Buch wahrscheinlich 1000 Seiten dick geworden. Greg Ginn bleibt weiterhin ein Rätsel, welches Jim Ruland auch nicht lösen konnte. Schon erstaunlich, dass Ginn in Zeiten der üppigen (Box-Set) Reissues zum Beispiel 'Zen Arcade' nicht neu auflegt. Das Album würde sich problemlos verkaufen, besonders wenn es noch um ein paar unveröffentlichte Bonussongs aufgestockt werden würde. Aber vielleicht gibt es die Mutterbänder auch nicht mehr. In dem Buch äußert Ruland dazu eine interessante These.

Es gab drei kleinere Fehler in dem Buch (er hat z.B. Scott Reeder von ACROSS THE RIVER / THE OBSESSED / KYUSS mit Scott Reeder von FU MANCHU verwechselt), aber das trübt das Lesevergnügen in keinster Weise. Sehr schade fand ich es eher, dass Naomi Petersen nur einmal kurz erwähnt wurde, obwohl sie eine wichtige Rolle im damaligen SST-Universum hatte, wohingegen Personen, die nur im ehemaligen Lager von SST gearbeitet haben, mit mehreren Sätzen erwähnt werden. Auch sehr schade, dass Greg Ginn nur mit Hilfe anderer Personen zitiert wird und niemals selbst zu Wort kommt. Nichts wäre interessanter gewesen als seine Sicht auf die Dinge. Ein wenig frustrierend fand ich die Tatsache, dass das Buch zahlreiche andere Bücher als Quelle nutzt. Wenn man diese Bücher nicht kennt, dann ist das ja kein Problem, aber wenn man sie kennt, dann wird es manchmal ziemlich langweilig. Da wäre es definitiv besser gewesen frisches Material an den Start zu bringen. Mein letzter Kritikpunkt betrifft die mangelnde Objektivität des Autors - manchmal hatte ich den Eindruck, als hätte er mit SST Records noch eine offene Rechnung zu begleichen.

Trotz meiner persönlichen Kritik möchte ich das Buch all denen empfehlen, die bisher noch nie ein Buch über SST oder über eine Band / Musiker, die damals einen direkten Bezug zu dem Label hatten, gelesen haben. Damit meine ich Bücher wie z.B. 'My Damage', 'Get In The Van' oder 'Spray Paint The Walls'.

Ach ja, war es @Chani oder @Euroboy , die auf der Suche nach 'Enter Naomi' waren.......? Ein Bekannter von mir hat das Buch momentan in seinem Mailorder. Hier kann man es bestellen.

Ich glaube der Euroboy. Hab noch wenig über SST und L.A. gelesen, daher werde ich, wenn es mich bitzelt wohl erstmal mit dem Ruland Buch anfangen. Danke aber trotzdem :)
 
Danke für die Besprechung des Jim Ruland Buches. Bin erst zur Hälfte durch, stimmt aber schon das besonders bei den Schilderungen der Black Flag Zeit viel aus "Spray Paint The Walls" und auch "Get in The Van" übernommen wurde. Liest sich sonst aber sehr gut. Bin mal auf die Kapitel über die späteren SST Jahre gespannt. Natürlich Schade das Ginn nicht kooperiert hat, aber das "Mysterium Greg Ginn" macht ja auch einen Teil des Reizes an SST Records aus.

Bin jetzt übrigens bei dem "You don't know Mojack" Podcast auf dem aktuellen Stand. Interessant ist dass da auch immer wieder besonders von Leuten von Slovenly, Saccharine Trust/Univerisal Congress Of das SPEX Magazin genannt wurde und das die dadurch in den 80er Jahren in Deutschland teils in recht großen Clubs gespielt haben.

Danke für die interessante Bezugsquelle von "Enter Naomi" wollte ich sowieso als nächstes Lesen.:top:
 
Danke für die Besprechung des Jim Ruland Buches. Bin erst zur Hälfte durch, stimmt aber schon das besonders bei den Schilderungen der Black Flag Zeit viel aus "Spray Paint The Walls" und auch "Get in The Van" übernommen wurde. Liest sich sonst aber sehr gut. Bin mal auf die Kapitel über die späteren SST Jahre gespannt. Natürlich Schade das Ginn nicht kooperiert hat, aber das "Mysterium Greg Ginn" macht ja auch einen Teil des Reizes an SST Records aus.

Bin jetzt übrigens bei dem "You don't know Mojack" Podcast auf dem aktuellen Stand. Interessant ist dass da auch immer wieder besonders von Leuten von Slovenly, Saccharine Trust/Univerisal Congress Of das SPEX Magazin genannt wurde und das die dadurch in den 80er Jahren in Deutschland teils in recht großen Clubs gespielt haben.

Danke für die interessante Bezugsquelle von "Enter Naomi" wollte ich sowieso als nächstes Lesen.:top:

Gerne! :)

Ja, dass SPEX hat damals in der zweiten Hälfte der 1980er, also ab ca. 1986 - 1991/2, SST Records sehr stark unterstützt mit zahlreichen Beiträgen. Aber auch darüber hinaus hat das Magazin viel über kleine unabhängige US-Label wie z.B. Shimmy Disc, Homestead oder auch Sub Pop berichtet. SST war aber immer im Fokus. Das mit den großen Clubs kommt hin. fIREHOSE hab ich 1989 in der Zeche Bochum gesehen. Da haben damals viele Bands gespielt wie z.B. SLAYER, D.O.A., Charged G.B.H., LORDS OF THE NEW CHURCH und und und. Die Zeche war schon relativ groß. Dann gab es da noch den schönen Rose Club in Köln. Der war kleiner als die Zeche Bochum, aber auch stark frequentiert. SACCHARINE TRUST habe ich das letzte mal vor 12 Jahren im Druckluft in Oberhausen gesehen. Schön war's.

Bezüglich Greg Ginn: So gesehen hast du recht. Trotzdem würde es mich wirklich brennend interessieren, wieso man solch einen gigantischen und musikhistorisch extrem wichtigen Backkatalog nicht richtig pflegt. Ruland erwähnt u.a., dass viele Reissues im Laufe der Jahre immer schlechter wurden: Das 'Damaged'-Cover (also der Druck) wurde von der Qualität immer grobkörniger oder die Pappe der Cover immer dünner. Bestes Beispiel ist meine 'Flip Your Wig'-LP von HÜSKER DÜ - als ich sie 1985 gekauft habe war das Cover sehr dick, quasi im alten US-Jazz-Stil. Dann hab ich mir die Platte mal vor ein paar Jahren gekauft als offizielles Reissue und da besteht das Cover nur noch aus recht dünner Pappe. Seufz.
 
Jetzt hab ich das Jim Ruland Buch auch durch und Enter Naomi angefangen zu lesen. Ein Hauptgrund warum ab Ende der 80er Jahre kaum noch neue Bands auf SST rauskamen scheint zu sein das fast alle Mitarbeiter gekündigt haben und Ginn mehr oder weniger das Label alleine geführt hat. Warum aber der Backkatalog nicht gepflegt/wiederveröffentlicht wird ist auch nicht so ganz ersichtlich. Ruland meint das ja evtl. die ganzen Mastertapes nicht mehr vorhanden sind.

Lohnt sich wirklich zu lesen und das Keith Morris Buch von ihm steht auch auf meiner Liste.
 
und das Keith Morris Buch von ihm steht auch auf meiner Liste.

Dicke Empfehlung! 'My Damage' ist klasse. Jim Ruland hat Keith Morris bei seiner Autobiografie unterstützt, bei der er (also Keith Morris) kein Blatt vor den Mund nimmt. Im ganz neuen TRUST ist auch ein Interview mit Jim Ruland, sowie ein sehr positives Review von Dolf über sein SST-Buch.
 
OK, Danke. "My Damage" liegt auch schon auf dem Lesestapel. Bin aber gerade dabei das Rock O Rama Buch zu lesen, was ja auch der Hammer ist. Danach sollte ich glaub ich dann das Buch über Noise Records lesen...

Black Flag touren im Herbst auch wieder , aber nur in UK und Spanien. Deutschland Termine scheint es keine zu geben.
 
Black Flag touren im Herbst auch wieder , aber nur in UK und Spanien. Deutschland Termine scheint es keine zu geben.

Das stimmt mich kein bißchen traurig. Ich habe BLACK FLAG das letzte Mal in Oberhausen im Druckluft gesehen. Das war 2013 und es war ziemlich scheisse. Positiv waren die Preise für LPs und Shirts (EUR 10,-). Der Eintritt war mit EUR 28,- zu teuer, alleine schon weil der Auftritt so mies war. Ich bin so froh, dass ich die Band 1984 in der Zeche Bochum gesehen habe, denn das war grandios. Zwar haben viele Punx das anders gesehen, da BLACK FLAG ihren Fokus auf die sperrigen Songs gelegt haben. Aber für jemanden wie mich, der auch diese Phase in ihrer Diskografie schätzt, war es ein verdammt gutes Konzert.
 
Ich hab auch zu dem Zeitraum "Good for You" in Stuttgart gesehen. Also die Band mit Greg Ginn und Mike Valley. Da kam dann noch für die Zugabe Ron Reyes ans Mikro und hat ein paar Black Flag Songs gesungen. Greg Ginn hat halt viel an seinem Theremin rumgespielt, aber sonst war es schon ganz spannend Originalmitglieder von Black Flag mal live zu sehen. Mike Valley hat dann noch nach der Show allen Zuschauern (waren nicht so viele) die Hand geschüttelt und hat noch Merch verkauft.
 
Ich hab auch zu dem Zeitraum "Good for You" in Stuttgart gesehen. Also die Band mit Greg Ginn und Mike Valley. Da kam dann noch für die Zugabe Ron Reyes ans Mikro und hat ein paar Black Flag Songs gesungen. Greg Ginn hat halt viel an seinem Theremin rumgespielt, aber sonst war es schon ganz spannend Originalmitglieder von Black Flag mal live zu sehen. Mike Valley hat dann noch nach der Show allen Zuschauern (waren nicht so viele) die Hand geschüttelt und hat noch Merch verkauft.

Ich weiß, wer GFY sind. Dann müsstest du aber auch BF gesehen haben, denn Ginns Band GOOD FOR YOU waren ja die Vorband auf der Tour. Reyes ist kein Originalmitglied.
 
Ich weiß, wer GFY sind. Dann müsstest du aber auch BF gesehen haben, denn Ginns Band GOOD FOR YOU waren ja die Vorband auf der Tour. Reyes ist kein Originalmitglied.

Das war schon explizit ein Good for You Konzert im 1210 in Stuttgart. Black Flag haben dann ein paar Monate später im Universum gespielt. Warum da aber Ron Reyes dabei war kann ich nicht sagen. Klar Ron Reyes ist nicht der Original Black Flag Sänger, gehört aber für mich dann doch zur "alten Garde" dazu. :)
 
Das war schon explizit ein Good for You Konzert im 1210 in Stuttgart. Black Flag haben dann ein paar Monate später im Universum gespielt. Warum da aber Ron Reyes dabei war kann ich nicht sagen. Klar Ron Reyes ist nicht der Original Black Flag Sänger, gehört aber für mich dann doch zur "alten Garde" dazu. :)

Ach soo..... ok, sorry, denn ich wusste nicht das GFY auch mal alleine auf Tour in Deutschland waren. Ron Reyes war 2013 mit dabei, weil ansonsten keiner der anderen ehemaligen BF-Sänger aus unterschiedlichen Gründen Lust auf die Tour hatte. Abgesehen davon ist natürlich FLAG die wesentlich bessere Inkarnation, als die Originalband. Ok, so gesehen hast du natürlich recht in Bezug auf Reyes und alte Garde. Dann hatte ich dich mißverstanden.
 
Trotz meiner persönlichen Kritik möchte ich das Buch all denen empfehlen, die bisher noch nie ein Buch über SST oder über eine Band / Musiker, die damals einen direkten Bezug zu dem Label hatten, gelesen haben. Damit meine ich Bücher wie z.B. 'My Damage', 'Get In The Van' oder 'Spray Paint The Walls'.

Dann probieren wir es doch mal - ich hab das Buch gerade bestellt und lass mich überraschen.
 
Im aktuellen TRUST (#218) ist der zweite Teil vom lesenswerten Interview mit Joe Carducci. Der erste Teil ist in der #217.
 
Der "Inhouse" SST Produzent SPOT der an vielen wichtigen SST Platten (Black Flag - Damaged, Descendents - Milo goes to College, Hüsker Dü - Zen Arcade, die ersten Minutemen Platten, Saint Vitus u.a.) gearbeitet hat, ist am 4. März im Alter von 72 Jahren gestorben. R.I.P.
 
Der "Inhouse" SST Produzent SPOT der an vielen wichtigen SST Platten (Black Flag - Damaged, Descendents - Milo goes to College, Hüsker Dü - Zen Arcade, die ersten Minutemen Platten, Saint Vitus u.a.) gearbeitet hat, ist am 4. März im Alter von 72 Jahren gestorben. R.I.P.
Sehr schade. Ein wichtiges Stück Geschichte des Punk.
Obwohl, wenn ich mir hier ein bisschen Ketzerei erlauben darf: der Sound ist genau die eine Sache, die ich bei vielen SST-Platten gerne ändern möchte. Oft richtig dünn, sicherlich einzigartig aber nicht immer zum Vorteil der Band, oft viel schlechter veraltet als viele ihrer Zeitgenossen.
 
Obwohl, wenn ich mir hier ein bisschen Ketzerei erlauben darf: der Sound ist genau die eine Sache, die ich bei vielen SST-Platten gerne ändern möchte. Oft richtig dünn, sicherlich einzigartig aber nicht immer zum Vorteil der Band, oft viel schlechter veraltet als viele ihrer Zeitgenossen

Stimme ich zu, einige klingen richtig schlecht (Black Flag - My War, die ersten ALL Platten), es gibt aber auch SST Platten die auch nach heutigen Maßstäben einen guten Sound haben (die letzten fIREHOSE Platten).
 
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