Streaming-Kampf: Haben die Boomer gewonnen?

In conclusio kam ich am Wochenende mit meinem Kumpel überein, dass die physischen Medien - Überraschung - mittel- bis langfristig aussterben werden. Ich denke, bei DVDs und Blu-rays geht es sogar noch einen Zacken schneller, da Filme und Serien jetzt schon noch stärker streamingorientiert sind als Musik. Ich hoffe nur, dass es bei "unserer" Musik einfach noch am längsten dauert...
Ich habe im Februar renoviert und dabei auch alle physischen Medien in verschlossenen Plastikboxen in den Keller verbannt. Ich bin schon vor langer Zeit dazu übergegangen, Alben digital zu kaufen. Also nicht reines Streaming (da hätte ich auch Schiss, dass die vll irgendwann nicht mehr verfügbar sind), sondern Käufe via Bandcamp.

Alles, was auf CD vorhanden ist, wurde eh immer gerippt und ich habe eigentlich ausschließlich Musik via Rechner (Anlage angeschlossen) oder MP§ Player gehört. Mir hat das so gut getan, das alles wegzupacken und nun einfach "Luft" zu haben. Aber gut - ich habe generell zum Sammeln eine deutlich andere Einstellung als viele von euch und kann schon verstehen, dass den Meisten hier eine physische Sammlung viel bedeutet (mir halt überhaupt nicht).

Mit DVDs bin ich noch "härter" verfahren und habe ca 90% davon verschenkt bzw in so Tauschboxen gestellt. Seit bestimmt sechs, sieben Jahren auch eh keine mehr gekauft. Alles nur Staubfänger ^^ Behalten habe ich nur absolute Lieblingsfilme und ein paar wenige andere Sachen digitalisiert. Bei Büchern steh ich zwar noch auf "in echt" und mag volle Bücherregale auch als Wohnobjekt, aber auch da wurde in den letzten Jahren immer mehr Ebooks geholt.

Wie gesagt - ich verstehe das Sammeln an sich schon, nur ist's nicht meine Welt und ich liebe die - auch räumliche - Freiheit, die mir das Digitale bietet. Reines Streaming aber ist auch nicht meins, denn "haben" möchte ich manche Sachen schon. Also halt als Datei, die man mir nicht durch Änderung von Lizenzen aus dem (bspw. Spotify) Angebot nehmen könnte.

Freunde von mir kamen dann auch entsetzt mit sowas wie "aber wenn XYZ (so halbe Weltuntergangsszenarien ;D ) passiert, dann hast Du die Alben ja vll gar nicht griffbereit, wenn Dein Computer nicht mehr läuft". Alles klar, Horst-Kevin, aber Du wirst in diesem apokalyptischen Szenario sicherlich über einen dampfbetriebenen DVD Player Deine Lieblingsfilme gucken, schon klar :D
 
Mir macht nur der Gedanke Angst, dass man so halt in 5 - 10 Jahren (oder früher) keinen Zugriff mehr auf seine Alben hat. Denn alles was ich jetzt gerne höre kann ich mir nicht leisten und wenn die Datenbanken das nicht mehr listen ist es nicht mehr verfügbar. Geht mir heute schon so mit Filmen- hab keinen DVD Player mehr und kann halt nur streamen was mir zur Verfügung steht.
Aus diesem Grund werden zuhause alle CDs gerippt und DLC aufm heimischen Server abgelegt inkl. Backup. Dadurch bleibt der Zugriff unbegrenzt möglich. Weiterer Vorteil: Dank dem NAS wird der Rechner nicht vollgemüllt und bleibt schlank und man kann wie bei Streamingdiensten immer darauf zugreifen (Umfangsgleichheit gegeben). Rückblickend eine äußerst lohnenswerte und nachhaltige Investition, auch wenn es sicher etwas preisintensiver ist als ein Spotify Account, da ja noch Vinyl und CDs zu kaufen sind. Daher war für mich auch keine Kostenvergleichsrechnung sinnvoll, weil sich Musik-Streaming im Eigentumssachverhalt fundamental von meinem Idealzustand unterscheidet.
 
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