DEAF FOREVER - die einundzwanzigste Ausgabe

Wir haben genau das gemacht. Mit Faith No More, Waltari, Moonspell, Sentenced, … aber auch mit neuen (Heaven Forbid!) und alten Blue Öyster Cult oder meiner Lieblingsphase vom Coop (Nightmare bis DaDa).
Wenn die Saurier es nicht mehr bringen, muss man sich halt woanders umschauen. Das ist aber heute auch nicht soo viel anders.
Wenn ich was neues geiles hören will, leg ich auch nicht gerade aktuelle Maiden oder Priest auf.

Waren Faith No More live wirklich so geil ?
 
Es lag so ein bisschen an der Zeit/Entwicklungsstufe, jetzt bisse über 20, die Kindheit und Jugend ist vorbei, ich stand voll im Berufsleben, der Ernst des Lebens beginnt, und alles änderte sich. In den 70er groß geworden, in den 80er Jahren vollends der agressiven Beat Musik verfallen...und auf einmal war alles mehr oder weniger vorbei.
HammerFall waren wie eine Initialzündung und das lange gesuchte Licht im dunkel der Nacht :)

Dann ging es aber auch richtig los, Summer Metal Meeting in Berlin, dort den Heavy Metal Club Adrenalin kennengelernt, die uns auf das WOA 1996 eingeladen haben, Monsters '96 Donington, Dynamo '96 usw. :jubel:
 
Ich finde das Special super. Ich fing 1991 mit härterer Musik an und fand dann neben Metallica und Slayer auch die ganzen Crossoverbands super (Biohazard, Dog eat Dog etc.). Die gab´s auch mal im Package auf Tour mit Downset, damals war in München das Terminal 1 rappelvoll. Geile Zeit. Ich war damals auch auf der im heft erwähnten Slayer-Tour, auf der Machine Head angeblich den Headliner an die Wand gespielt hatten. Ich kann ich daran erinnern, dass Robb Flynn mächtig angepisst war, weil der Großteil der Anwesenden ihm den Stinkefinger präsentiert hat. So viel zum Thema an die Wand spielen...Ich fand sie damals trotzdem top!
Slayer mussten sich 1994 in Bremen mächtig ins Zeug legen um Machine Head zu toppen ;)
 
Wir haben genau das gemacht. Mit Faith No More, Waltari, Moonspell, Sentenced, … aber auch mit neuen (Heaven Forbid!) und alten Blue Öyster Cult oder meiner Lieblingsphase vom Coop (Nightmare bis DaDa).
Wenn die Saurier es nicht mehr bringen, muss man sich halt woanders umschauen. Das ist aber heute auch nicht soo viel anders.
Wenn ich was neues geiles hören will, leg ich auch nicht gerade aktuelle Maiden oder Priest auf.
Hach das war rückblickend wohl doch mein geilstes Konzert-Jahrzehnt! Metallica, DIO,Tiamat,Black Sabbath,Ozzy Solo,Fear Factory,Sentenced,Nevermore,Blind Guardian,Paradise Lost,Kyuss,White Zombie, Corrosion of conformity,Black Symphony,...:hmmja:
 
Eines der heftigsten Konzerte der 90er für meinen Geschmack war einst Pitchshifter im Berliner Knaak Club, zu Zeiten ihres Albums "Desensitized". Unfassbar heftig, krasse Stimmung und Sänger Jon wütete wie ein Berserker. Damals wurden zu jedem Song kleine Filmchen auf die Bühnenrückwand projiziert, so unter anderem von einem Typen, der ins Bad geht, sich das Gesicht einschäumt und dann sich gaaanz langsam rasiert. Als er fertig war und man als Zuschauer echt froh war, dass sich der Typ nicht geschnitten hat, schäumte er sich erneut das Gesicht ein, legte mit der Klinge erneut los - und schnitt sich permanent. Die Suppe tropfte ins Waschbecken... Das Ganze in schwarzweiß, begleitet vom Song "To Die Is Gain" (soweit ich mich erinnere...)
Bei ihrem Szenehit "Triad" wiederum gabs einen Film, bei dem ausschließlich englische Nazisgruppierungen etc aufmarschierten - und Jon andauern Fußkicks gegen die Leinwand machte.
Apropos "Triad" - für mich einer der besten Songs der 90er überhaupt.

 
Damals wurden zu jedem Song kleine Filmchen auf die Bühnenrückwand projiziert, so unter anderem von einem Typen, der ins Bad geht, sich das Gesicht einschäumt und dann sich gaaanz langsam rasiert. Als er fertig war und man als Zuschauer echt froh war, dass sich der Typ nicht geschnitten hat, schäumte er sich erneut das Gesicht ein, legte mit der Klinge erneut los - und schnitt sich permanent. Die Suppe tropfte ins Waschbecken...

War das vielleicht "The Big Shave" von Martin Scorsese?

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Shave

Den gibt's auch auf YouTube, verlinke ich mit Rücksicht auf sensible Leser aber mal nicht direkt. ;)
 
Eines der heftigsten Konzerte der 90er für meinen Geschmack war einst Pitchshifter im Berliner Knaak Club, zu Zeiten ihres Albums "Desensitized". Unfassbar heftig, krasse Stimmung und Sänger Jon wütete wie ein Berserker. Damals wurden zu jedem Song kleine Filmchen auf die Bühnenrückwand projiziert, so unter anderem von einem Typen, der ins Bad geht, sich das Gesicht einschäumt und dann sich gaaanz langsam rasiert. Als er fertig war und man als Zuschauer echt froh war, dass sich der Typ nicht geschnitten hat, schäumte er sich erneut das Gesicht ein, legte mit der Klinge erneut los - und schnitt sich permanent. Die Suppe tropfte ins Waschbecken... Das Ganze in schwarzweiß, begleitet vom Song "To Die Is Gain" (soweit ich mich erinnere...)
Bei ihrem Szenehit "Triad" wiederum gabs einen Film, bei dem ausschließlich englische Nazisgruppierungen etc aufmarschierten - und Jon andauern Fußkicks gegen die Leinwand machte.
Apropos "Triad" - für mich einer der besten Songs der 90er überhaupt.



Puh, da kommt Neid auf. PITCH SHIFTER zu der Zeit mal live gesehen zu haben, das fehlt bei mir.
 
moin

ich lese mich mit genuss gerade durch das 90er special, und kann bescheinigen, dass ich die meisten empfohlenen platten auch tatsächlich im schrank stehen habe.
darüber hinaus habe ich es geschafft, zum aller erstem mal an einem jahrespoll teilzunehmen. unglaublich, wie alt man darfür werden muss.

am meisten freue ich mich auch das reverend bizarre special, die meines erachtens wichtigste doom band des jetzigen jahrtausends.

all hail the goddess of doom!
 
Waren Faith No More live wirklich so geil ?
Einfach eine fantastische Truppe. Sind halt alles Könner.

Schönes Erlebnis:
Faith No More im Vorprogramm von GnR. Die Angel Dust war noch nicht draußen, was die Band nicht davon abhielt, wesentliche Teile des Konzerts damit zu bestreiten. Nee, was haben wir geguckt. :D

In der Zeit war GnR bei mir schon nicht mehr soo angemeldet. FNM nach dem Konzert umso mehr.
 
Das war in den 90er Jahren ein musikalischer Generationswechsel, mit anderen Werten und Klängen. Alles was vorher groß und berühmt war brachte nur noch bedingt interessante Platten raus, die ganzen (damals) furchtbaren und verweichlichten Hairspray Bands drängten immer mehr auf den Markt...wie 2008 die Immobilienblase, es machte PLOPP und der Deckel flog weg.
Karohemden und bis auf das simpelste reduzierte Live Shows - das war nicht mehr mein Metal oder Hardrock, im Ganzen betrachtet. Ich war z.T. orientierungslos und suchte nach dem alten Spirit, oder versuchte der "Neuen Zeit" etwas positives abzugewinnen. "Ist der Metal tot?" brachte das ganze Dilemma, mit Hilfe des aussagekräftigen Sargs, auf den Punkt. Den Metal und den Spirit musste man mühsam suchen, zum damaligen Zeitpunkt dachte ich aber tatsächlich, das war es mit meiner Musik. Auf Konzerte gehen, mit Kumpels über die neusten geilen Scheiben philosophieren, alles dahin. Müsste ich meine Lebensgewohnheiten, wie ich sie kannte, neu ausrichten?

Die Wende kam für mich (für andere aber scheinbar auch) mit einem Sampler, der mich Abends um 23.30 Uhr kerzengerade im Bett stehen ließ. HammerFall vermittelte den verloren gegangenen Spirit und zog unzählige Metaller, ob alt und neu, in seinen Bann. Eine Entwicklung, die bis heute anhält.

Die 90er waren nicht schlimm, sie waren ein Gesundbrunnen für die harte Stromgitarren Musik. So wie es vor dem Grunge Knall war konnte es nicht weitergehen, es war nervig, langweilig und nicht mehr ehrlich.

In diesem Sinne, Reboot tut gut :)
Ich find's echt interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen da sind, aber das hängt natürlich immer auch von der musikalischen Sozialisation ab.
Ich bin ja erst 1990 so richtig mit Metal in Berührung gekommen - meine Tante hatte mir die "Number Of The Beast" von Maiden vorgespielt und ich war hin und weg und wollte mehr von dem Zeug (ich mochte vorher auch schon Deep Purple und Van Halen, die mir dann aber auf einmal langweilig vorkamen)!
Nach etwa zwei Jahren (in denen im Metal Hammer und Rock Hard ja immer noch der traditionelle Heavy Metal stattfand - wenn auch kurze Zeit später nicht mehr) hab ich mich dann nach Manowar, Helloween, Metallica, Megadeth etc. auf die Suche nach unbekannteren Bands gemacht, da ich dachte, dass die richtig geilen Bands doch bestimmt nicht alle groß und berühmt werden. Meine ersten "kleineren" Bands waren dann einmal Vicious Rumors, von denen zu der Zeit nur die selbstbetitelte und "Welcome To The Ball" zu finden waren und zum zweiten Blind Guardian, die mich mit "Somewhere Far Beyond" total umgehauen haben. Beide Bands hatte ich durch Reviews in den großen Metalmagazinen kennengelernt.
1993 hab ich mir dann Matthias Herrs Heavy Metal Lexikon gekauft und alles angetestet, was nach seinen Beschreibungen interessant klang (Ciritith Ungol, Helstar, Omen, Phantom, Fates Warning etc). Was zu der Zeit angesagt war, war mir völlig egal und ich hab den Heavy Metal ja schon nicht mehr in seiner ganz großen Zeit erlebt - und war in meinem Umfeld (Schulklasse/Freundeskreis) außerdem eh der erste (bis auf einen Kumpel der weiter weg wohnte), der Metal gehört hat (hab dann allerdings viele Freunde damit "angesteckt"), daher kam es mir gar nicht wie ein Niedergang vor und was in dem Medien als die neue Sensation gepriesen wurde, hat mich ohnehin nie gejuckt. Als Metal-Fan hatte ich mich eh ans Außenseiterdasein gewöhnt.
Die 90er waren für mich also in erster Linie ein Jahrzehnt des Entdeckens, und zwar überwiegend von Alben älterer Bands (ein paar damals neuere Sachen wie Mystik, Skyclad oder die zu der Zeit noch nicht so bekannten/erfolgreichen Stratovarius waren auch dabei).
Als Hammerfalls "Glory To The Brave" dann veröffentlicht wurde, kannte ich auch bereits so vieles an Underground-Metal, dass das für mich eben keine Sensation war. Fand das Album wirklich gut aber damals schon etwas überbewertet (und inzwischen eh langweilig). Ungewöhnlich fand ich im Nachhinein nur, dass die Band so erfolgreich wurde und der traditionelle Heavy Metal damit wieder mehr in den Medien stattfand als die Jahre davor (da ich aber seit 1992 oder so die großen Printmedien eh nicht mehr gekauft und lieber "That's It"/"That's Metal" und eben die Heavy Metal Lexika durchstöbert habe, interessierte mich das nicht die Bohne - war fast eher genervt von dem Hype, der auf einmal um Hammerfall, Stratovarius und Co. stattfand).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Alter, das Alter...:D Wahrscheinlich liegt ein entscheidener Grund meiner Wahrnehmung an den paar Monaten, die ich mehr auf dem krummen Buckel habe. Mich würde die Einschätzung von @Kuno interessieren, mit dem ich ja durch die Jahrzehnte gewandelt bin(seit 1974?), aber der schreibt ja so ungern hier ;)
 
Eines der heftigsten Konzerte der 90er für meinen Geschmack war einst Pitchshifter im Berliner Knaak Club, zu Zeiten ihres Albums "Desensitized". Unfassbar heftig, krasse Stimmung und Sänger Jon wütete wie ein Berserker. Damals wurden zu jedem Song kleine Filmchen auf die Bühnenrückwand projiziert, so unter anderem von einem Typen, der ins Bad geht, sich das Gesicht einschäumt und dann sich gaaanz langsam rasiert. Als er fertig war und man als Zuschauer echt froh war, dass sich der Typ nicht geschnitten hat, schäumte er sich erneut das Gesicht ein, legte mit der Klinge erneut los - und schnitt sich permanent. Die Suppe tropfte ins Waschbecken... Das Ganze in schwarzweiß, begleitet vom Song "To Die Is Gain" (soweit ich mich erinnere...)
Bei ihrem Szenehit "Triad" wiederum gabs einen Film, bei dem ausschließlich englische Nazisgruppierungen etc aufmarschierten - und Jon andauern Fußkicks gegen die Leinwand machte.
Apropos "Triad" - für mich einer der besten Songs der 90er überhaupt.

Jau, so in etwa sah auch die Show 1994 in Völklingen (?) aus, als sie mit Eyehategod und Obituary zusammen auf Tour waren. Ziemlich beeindruckend und verstörend, dass graue Desensitized Shirt habe ich bis heute daheim und halte es in Ehren :D Ich wüsste mal gerne, ob es aus der Zeit wenigstens ein rauliges Video Bootleg von der Band gibt.
 
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