Gordon Shumway
Till Deaf Do Us Part
Irgendwer muss ja mal was dazu sagen und von Berufs wegen (Althistoriker) sehe ich mich da in der Pflicht:
Troy – Fall of a City
Die Serienadaption (BBC/Netflix) einer der einflussreichsten Geschichten aller Zeiten ist insgesamt ganz okay. Angesichts der mächtigen Vorlagen und der Möglichkeiten des modernen Erzählfernsehens ist das aber viel zu wenig.
Wichtigster Kritikpunkt: Die Serie kann sich nicht entscheiden, ob sie das ganzes Panorama eines zehnjährigen Krieges mit einem stattlichen Tableau an Figuren ausbreiten soll – oder ob wenige Charaktere im Mittelpunkt stehen sollen, an deren Schicksal die Zuschauer umso stärkeren Anteil nehmen. So misslingt beides und die Geschichte kann weder berühren noch pompös auftrumpfen.
Es ist wirklich frustrierend: Wenn man endlich so weit ist, eine Beziehung zu einer Figur aufzubauen, verschwindet sie auch schon wieder in den Hintergrund. An deren Stelle tritt dann irgendjemand, dessen Name zuvor zwar mal gefallen war, der aber ansonsten die letzten drei Folgen am hinteren rechten Bildrand herumgelungert hat und jetzt endlich auch mal ran darf – Passiert mindestens fünf mal in diesen acht Folgen. Ich kann ganz ehrlich nicht sagen, wessen Geschichte in dieser Serie erzählt wird.
Dabei geben die Vorlagen soviel Material her und auch der Cast ist zumindest zu einem guten Teil sehr respektabel: Aber zum Heulen schöne Szenen bei Homer (Hektors Abschied; Priamos und Achilles) können bei dieser unsicher wirkenden Erzählweise gar keine Wirkung entfalten.
Statt auf Tränen hätte man natürlich auch auf Blut setzen können und uns ein gut inszeniertes Gemetzel vorsetzen können; die Ilias bietet schließlich jede Menge gruselige Details und das Budget für die Serie war mit 16 Mill. Pfund auch recht üppig. Merkwürdigerweise hält man sich aber in Sachen Action sehr zurück. (Vielleich wird eine Konkurrenz zu Game of Thrones gescheut?)
Troy – Fall of a City
Die Serienadaption (BBC/Netflix) einer der einflussreichsten Geschichten aller Zeiten ist insgesamt ganz okay. Angesichts der mächtigen Vorlagen und der Möglichkeiten des modernen Erzählfernsehens ist das aber viel zu wenig.
Troy - Fall of a City: Weder Fisch noch Fleisch und noch nicht einmal ein leckerer Eintopf
– eher ein mittelmäßiges Kantinenessen, das keinem wehtut, das man aber einen Tag später wieder vergessen hat.
– eher ein mittelmäßiges Kantinenessen, das keinem wehtut, das man aber einen Tag später wieder vergessen hat.
Wichtigster Kritikpunkt: Die Serie kann sich nicht entscheiden, ob sie das ganzes Panorama eines zehnjährigen Krieges mit einem stattlichen Tableau an Figuren ausbreiten soll – oder ob wenige Charaktere im Mittelpunkt stehen sollen, an deren Schicksal die Zuschauer umso stärkeren Anteil nehmen. So misslingt beides und die Geschichte kann weder berühren noch pompös auftrumpfen.
Es ist wirklich frustrierend: Wenn man endlich so weit ist, eine Beziehung zu einer Figur aufzubauen, verschwindet sie auch schon wieder in den Hintergrund. An deren Stelle tritt dann irgendjemand, dessen Name zuvor zwar mal gefallen war, der aber ansonsten die letzten drei Folgen am hinteren rechten Bildrand herumgelungert hat und jetzt endlich auch mal ran darf – Passiert mindestens fünf mal in diesen acht Folgen. Ich kann ganz ehrlich nicht sagen, wessen Geschichte in dieser Serie erzählt wird.
Dabei geben die Vorlagen soviel Material her und auch der Cast ist zumindest zu einem guten Teil sehr respektabel: Aber zum Heulen schöne Szenen bei Homer (Hektors Abschied; Priamos und Achilles) können bei dieser unsicher wirkenden Erzählweise gar keine Wirkung entfalten.
Statt auf Tränen hätte man natürlich auch auf Blut setzen können und uns ein gut inszeniertes Gemetzel vorsetzen können; die Ilias bietet schließlich jede Menge gruselige Details und das Budget für die Serie war mit 16 Mill. Pfund auch recht üppig. Merkwürdigerweise hält man sich aber in Sachen Action sehr zurück. (Vielleich wird eine Konkurrenz zu Game of Thrones gescheut?)