Eiswalzer
Till Deaf Do Us Part
Gerade mal mit der Titelstory angefangen. Dafür gehen wieder beide Daumen hoch, das ist genau diese Art von positiver Beklopptheit, die das DF immer schon ausgemacht hat. Sowas ins Heft zu bringen und dann in diesem Umfang und dazu noch wunderbare Kleinode wie Per Gustavssons "Listenwahn" (alleine schon die Argumentation für die drei "besten" Songs...) oder Hennes Prag-Bericht, das ist doch wirklich seeeeehr erheiternd.
Zur angesprochenen Problematik: Unter der Dusche ist mir gerade eingefallen, dass das Hauptproblem schlicht und ergreifend daran liegt, dass bislang einfach noch keine der zahlreichen als "Nachfolger" genannten Bands die Qualität von Maiden erreicht. Verglichen mit dieser Band sind selbst Night Demon höchstens "nett" und Monument bloße Kopisten. Das liegt möglicherweise daran, dass diese Bands Maiden einfach zu sehr lieben, deshalb eine Spur zu ehrfürchtig aufschauen und kompositorisch dann nicht den Mut haben, entsprechend "groß" zu denken. Dazu sollte man sich ein paar Dinge trauen, und zwar...
Zur angesprochenen Problematik: Unter der Dusche ist mir gerade eingefallen, dass das Hauptproblem schlicht und ergreifend daran liegt, dass bislang einfach noch keine der zahlreichen als "Nachfolger" genannten Bands die Qualität von Maiden erreicht. Verglichen mit dieser Band sind selbst Night Demon höchstens "nett" und Monument bloße Kopisten. Das liegt möglicherweise daran, dass diese Bands Maiden einfach zu sehr lieben, deshalb eine Spur zu ehrfürchtig aufschauen und kompositorisch dann nicht den Mut haben, entsprechend "groß" zu denken. Dazu sollte man sich ein paar Dinge trauen, und zwar...
- Keine Angst vor dem Mainstream. Vor reinem Bubblegum wie "Running Free", "Run To The Hills", "Flight Of Icarus" oder "Sun And Steel" sollte man nicht zurückschrecken, auch wenn man erst mal bloß in Clubs spielt. Maiden (bzw. Steve Harris) hatten in solchen Momenten anscheinend die Stadien, in denen solche Hymnen auch beim Nicht-Szenepublikum voll einschlagen, bereits vor Augen - und genau das dürfte ja eben für die verbindende Wirkung gesorgt haben, die Götz in der Einleitung zu der Story wohl zu Recht beschworen hat.
- Auch die progressive Ader will ausgelebt werden. Wo bleiben also die "Phantom Of The Opera", "Hallowed Be Thy Name", "To Tame A Land", "Rime Of The Ancient Mariner", "Alexander The Great", "Mother Russia" der "jungen" (sind ja mittlerweile auch alles Ü30er, diese Mucker) Generation? Also, bitte dann schön Yes, Genesis, Rush und Jethro Tull studieren, aber ausdrücklich NICHT auf den Retro-Zug aufspringen, sondern einschlägige Kompositionsmuster in Stahl gießen.
- Auch ein bisschen am Puls der Zeit bleiben. Die Entwicklung, die Maiden gemacht haben, hat auch immer die jeweilige Gegenwart reflektiert. Das sind schon die einfachen Dinge wie die Synthesizer und die geradezu "gläserne" Produktion auf SIT/SSOASS, die düstere Weltuntergangsstimmung auf "The X Factor", die wiedergewonnene Heiterkeit auf "Brave New World"/"Dance Of Death" und so weiter. Klar, heute heißt das alles "zeitlos", aber die ganzen neuen Bands schießen sich da irgendwie doch etwas zu sehr auf eine bestimmte Vergangenheit ein.