RageXX
Till Deaf Do Us Part
Ja....also irgendwie hatte ich ja eine Menge Platten weiter oben für mein nächstes Review in Erwägung gezogen - und nun ist es
Überraschung - irgendwie auch für mich selbst. Unlängst im "Battle of the Records" aufgetaucht sah ich mich einfach bemüßigt, diese Scheibe mal wieder anzuhören - einfach auch, um zu schauen, ob sie den berühmten "Test of Time" überstanden hat.
Was soll ich sagen? Es blieb nicht bei einem Durchlauf und bis heute frage ich mich, warum ich von dieser Band nur dieses einzige Album mein Eigen nenne - "fürchte", da habe ich echt Nachholbedarf.
Anyway, "Act III" ist das "etwas Andere" Thrash-Album - zumindest für mich. Generell bin ich nicht soooo sattelfest in dieser Sparte des Metal, was daran liegt, dass ich seinerzeit (also vor vielen, vielen Jahren, als ich begann, mit mit Thrash auseinanderzusetzen) viele Bands als gleichförmig empfunden habe. Nicht einmal im negativen Sinne, vielmehr schien es mir eher eindimensional zu sein in der Thrash-Welt, des Weiteren - und das bekenne ich an dieser Stelle einfach mal - haben mir die "Könige" dieser Musikrichtung Slayer irgendwie nie etwas gegeben. Sonstige Ausnahmen bestätigten und bestätigen auch weiterhin die Regel, mittlerweile sehe ich das auch ein wenig anders - einzig die Zeit, mich intensiver mit der Schublade "Thrash" auseinanderzusetzen fehlt mir einfach, natürlich war das "Eindimensionale" eher eine zeitpunktbezogene Momentaufnahme.
Meeresrauschen eröffnet "Act III" - das Einlullen dauert allerdings nur ein paar Sekunden, dann setzt ein feines Geknüppel ein, das mich unweigerlich an Anthrax-Großtaten zu Belladonna-Frühzeiten denken lässt. Sprach ich im Eingangstext die "Eindimensionalität" des Thrash an, so ist "Seemingly Endless Time" eben ein gutes Beispiel für genau diese Wahrnehmung bei mir: hätte auch auf jedem Anthrax-Album ab "Among the Living" und bis hin zu "Persistence of Time" stehen können - und wäre dort ein absolutes Highlight gewesen! Das Riffing ist einfach unwiderstehlich, der Songaufbau in Sachen Strophe - Refrain - Strophe nebst eingestreuter Breaks und Soli äußerst kurzweilig und abwechslungsreich. Unterschwellig strahlt das Ding ein wenig was Bedrohliches aus, kann das nicht so wirklich in Worte fassen - ein Gefühl halt. Kurz: ein absolut geiler Opener!
Weiter geht es mit "Stop". Auch hier wieder eine für mich klar ersichtliche Artverwandtschaft zu Anthrax mit zahlreichen Zutaten aus dem (für mich) üblichen Thrash-Metal-Baukasten. Tempiwechsel, das Drumming mal mit richtig Punch und Double-Base, dann wieder die eher getragenen Verses, unterlegt mit fetten Riffs. Schon wieder einer der besten Songs, die Anthrax nie geschrieben haben: einfach unwiderstehlich geil! Mach unglaublich Laune und sorgt einfach für arg strapazierte Nackenmuskeln.
"Veil of Deception" überrascht dann erstmalig: erwartet man eigentlich den nächsten Knaller im Thrash-Kostüm, so kommt hier die Akustische zum Einsatz. Ein toller Songaufbau, eher schon Singer/Songwriter-tauglich, wunderschön und ebenso einfach wie unwiderstehlich. In nur knapp zweieinhalb Minuten bauen Death Angel hier einen imposanten "Stopper" in "Act III" ein, der schlicht und ergreifend genau an der richtigen Stelle sitzt und eine ganz tolle Ballade ist. Stellt man sich vor, das Ding würde von den Jungs auf Barhockern in einem Pub dargeboten, die Stimmung wäre grandios.
Manche sagen, "The Organization" wäre der "Hit" von Death Angel: hier eher eine Schnittmenge aus klassischem US-Metal und Thrash-Elementen, ein Eingangsriff, dass aufgrund des simplen Aufbaus sofort zupackt, so recht in die Knüppelecke des "klassischen" Thrash bewegt sich der Song nicht wirklich, dafür fehlt zwischendurch trotz der schnellen Passagen ein wenig der Punch (was nicht im Mindesten stört, sondern sogar eher positiv ins Gewicht fällt) - aber, Gott, dieses ebenso einfache wie prägnante Grundriff - irgendwie tödlich! Im Mittelteil wird es schon beinahe frickelig, ohne, dass eine Überfrachtung einsetzt. Kurz: meinetwegen der Hit, für mich auch - wenn auch auf einem Album, das quasi nur aus Hits besteht. Der Chorus ist tatsächlich nur schwerlich aus dem Kopf zu bekommen.
"Discontinued" beginnt mit einem Schlagzeugsolo, ehe die Gitarren hier regelrecht böse reinbraten - um dann in einem Basslauf zu münden, den man gerne auch jazzig finden darf. Danach dreht das Ganze dann noch einmal auf, ein geniales Stück Musik, perfekt, wie hier die Instrumente im weiteren Verlauf eine instrumentale Linie zaubern, die einem die Kinnlade nach unten klappen lassen - das Ganze wirkt bis fast hin zur Mitte des Songs wie eine Jamsession, man fühlt sich versucht, an ein reines Instrumental zu denken - und dann plötzlich DOCH Gesang, eingebettet in den bereits überaus spannenden Kontext des Songs. "Discontinued" ist absolut unvorhersehbar und eine echte Wundertüte, na gut: es ist tatsächlich proggy und hebt sich in weiten Teilen vom Thrash-Kontext ab, baut allerdings ab und an effektiv entsprechende Elemente mit ein - und ja: dieser gottverdammte Basslauf!
Und dann: "A Room with a View"! Zu Zeiten, als Extremes "Words" groß in Mode war, habe ich meiner damals Angebeteten ("Metal ist KRACH!") dieses Ding vorgespielt, weil ich Cherone und Bettencourt einfach nicht mehr hören konnte und wollte mit ihrem dereinst völlig überpräsenten Hit. Eine Alternative musste her! Die besagte Dame hat zwar ihre Meinung über Metal seinerzeit nicht generell revidiert, aber "A Room with a View" musste auf eine Mixcassette für sie. Nach "Veil of Deceiption" eine weitere tolle Ballade und ein einfach wunderschönes Stück Musik, akustische Gitarren nebst entsprechendem Solo, sehnsuchtserweckend und entspannt zugleich - und dann noch dieser Part so ab der Mitte hin, wo dann Tempo und E-Gitarre dazu kommt. Einfach genial! Einfach.....zeitlos gut.
"Stagnant" nimmt dann in metallischer Hinsicht wieder mächtig Fahrt auf: wie schon auf allen anderen harten Stücken des Albums gelingt Death Angel hier ein ebenso spannender wie stimmiger Einstieg, ehe das Teil "auf den Punkt" kommt. Die Überraschung folgt auf dem Fuße: der Verse ist irgendwo zwischen funkig-jazzig und typischem Thrash-Verse - geht nicht? Geht doch! Und wie! Das Ding ist ein wenig wie eine Kreuzung aus entschlacktem "klassischem" Thrash (speziell das Riffing) und einer Art Funkmetal, fast schon Peppers-mäßig, wenn natürlich auch mit einer gehörigen Schippe mehr Metal versehen. Zwischendurch kommt dann noch sogar ein klein wenig "old-school-Metallica" mit rein (was für mich auch immer ein wenig "klassischer" Thrash ist) - und fertig ist ein absolut abwechslungsreiches Stück Hartmetall.
Mit "Ex-Tc" kehren Death Angel dann endgültig wieder in Richtung "Anthrax"-Thrash zurück: gute drei Minuten "geradliniger" Thrash, wie man ihn gerne hört (also, ich jetzt), prägnant, abwechslungsreich, die "üblichen" Breaks und Kleinigkeiten, ein feines Solo, wie es eben genau in diese Richtung Musik passt - und Punkt! Fertig ist ein weiteres, feines Plätzchen in der "Act III"-Keksmischung.
"Disturbing the Peace" beginnt mit einem Basslauf - damit hat man mich im Regelfall schon mal! Nach einem kleinen Intermezzo in Sachen Tempowechsel und Co. kommen die Shouts in den Strophen aggressiv rüber, man ist wieder in der Nähe von Anthrax. Was folgt ist einfach ein geiles Stück Musik, ein Hybrid aus Metallica und Anthrax mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit - und eben diesem immer wieder präsenten Basslauf. Der Refrain fügt sich prima ein - also: noch mal ein Volltreffer!
"Falling asleep" beschließt mit Spieluhr-Intro (und Outro) ein rundum gelungenes Werk harter Musik: knapp 6 Minuten Thrash-Metal wie er sein sollte, viel Abwechslung, alle Zutaten für ein fein-agressives Thrash-Gewitter sind gegeben. Qualitätsabfall = Fehlanzeige.
"Act III" ist in Würde gealtert, ein wahrer Personal-Classic für mich! Keinen Deut langweilig geworden. Die Anleihen an "Old-Anthrax" (ja, schreibe ich jetzt zum letzten Mal mit Namensnennung, versprochen!) sind eher positiv zu werten und lösen sich im Verlauf der Platte nach den ersten beiden Songs mehr und mehr auf bzw. werden mit einer gehörigen Portion "Death-Angel"-Sound vermischt, auch agieren Death Angel schon noch eine Stufe technischer und bisweilen verspielter als die erwähnten (und von mir ebenfalls sehr geschätzten) Kollegen.
Eine große Band, eine tolle Band, ein geiles Album, noch immer eine fette 9 - oder auch mal mehr. Klangtupfer wie "Veil of Deceiption" und "A Room with a View" unterbrechen in positivster Form den sonst eben im weitesten Sinne schon "thrashigen" Grundtenor des Albums und unterstreichen überdies, welch geniale Songs die Band um Mark Osegueda auch außerhalb des klassischen Metal-Kosmos zustande bringen kann. Die "Metal-Tracks" (gleich, ob nun Thrash/Heavy/US - wie auch immer) sind in Gänze (!) höchste Qualitätsstufe, kein Filler vorhanden.
Wie schon eingangs erwähnt sollte ich mich wohl auch mit anderen Werken von Death Angel beschäftigen, habe die Jungs tatsächlich aus den Augen verloren. Die Tatsache, dass man unlängst ganz in meiner Nähe auch livehaftig Zeuge der Band hätte werden können ärgert mich jetzt gerade auch noch ein wenig...

Überraschung - irgendwie auch für mich selbst. Unlängst im "Battle of the Records" aufgetaucht sah ich mich einfach bemüßigt, diese Scheibe mal wieder anzuhören - einfach auch, um zu schauen, ob sie den berühmten "Test of Time" überstanden hat.
Was soll ich sagen? Es blieb nicht bei einem Durchlauf und bis heute frage ich mich, warum ich von dieser Band nur dieses einzige Album mein Eigen nenne - "fürchte", da habe ich echt Nachholbedarf.
Anyway, "Act III" ist das "etwas Andere" Thrash-Album - zumindest für mich. Generell bin ich nicht soooo sattelfest in dieser Sparte des Metal, was daran liegt, dass ich seinerzeit (also vor vielen, vielen Jahren, als ich begann, mit mit Thrash auseinanderzusetzen) viele Bands als gleichförmig empfunden habe. Nicht einmal im negativen Sinne, vielmehr schien es mir eher eindimensional zu sein in der Thrash-Welt, des Weiteren - und das bekenne ich an dieser Stelle einfach mal - haben mir die "Könige" dieser Musikrichtung Slayer irgendwie nie etwas gegeben. Sonstige Ausnahmen bestätigten und bestätigen auch weiterhin die Regel, mittlerweile sehe ich das auch ein wenig anders - einzig die Zeit, mich intensiver mit der Schublade "Thrash" auseinanderzusetzen fehlt mir einfach, natürlich war das "Eindimensionale" eher eine zeitpunktbezogene Momentaufnahme.
Meeresrauschen eröffnet "Act III" - das Einlullen dauert allerdings nur ein paar Sekunden, dann setzt ein feines Geknüppel ein, das mich unweigerlich an Anthrax-Großtaten zu Belladonna-Frühzeiten denken lässt. Sprach ich im Eingangstext die "Eindimensionalität" des Thrash an, so ist "Seemingly Endless Time" eben ein gutes Beispiel für genau diese Wahrnehmung bei mir: hätte auch auf jedem Anthrax-Album ab "Among the Living" und bis hin zu "Persistence of Time" stehen können - und wäre dort ein absolutes Highlight gewesen! Das Riffing ist einfach unwiderstehlich, der Songaufbau in Sachen Strophe - Refrain - Strophe nebst eingestreuter Breaks und Soli äußerst kurzweilig und abwechslungsreich. Unterschwellig strahlt das Ding ein wenig was Bedrohliches aus, kann das nicht so wirklich in Worte fassen - ein Gefühl halt. Kurz: ein absolut geiler Opener!
Weiter geht es mit "Stop". Auch hier wieder eine für mich klar ersichtliche Artverwandtschaft zu Anthrax mit zahlreichen Zutaten aus dem (für mich) üblichen Thrash-Metal-Baukasten. Tempiwechsel, das Drumming mal mit richtig Punch und Double-Base, dann wieder die eher getragenen Verses, unterlegt mit fetten Riffs. Schon wieder einer der besten Songs, die Anthrax nie geschrieben haben: einfach unwiderstehlich geil! Mach unglaublich Laune und sorgt einfach für arg strapazierte Nackenmuskeln.
"Veil of Deception" überrascht dann erstmalig: erwartet man eigentlich den nächsten Knaller im Thrash-Kostüm, so kommt hier die Akustische zum Einsatz. Ein toller Songaufbau, eher schon Singer/Songwriter-tauglich, wunderschön und ebenso einfach wie unwiderstehlich. In nur knapp zweieinhalb Minuten bauen Death Angel hier einen imposanten "Stopper" in "Act III" ein, der schlicht und ergreifend genau an der richtigen Stelle sitzt und eine ganz tolle Ballade ist. Stellt man sich vor, das Ding würde von den Jungs auf Barhockern in einem Pub dargeboten, die Stimmung wäre grandios.
Manche sagen, "The Organization" wäre der "Hit" von Death Angel: hier eher eine Schnittmenge aus klassischem US-Metal und Thrash-Elementen, ein Eingangsriff, dass aufgrund des simplen Aufbaus sofort zupackt, so recht in die Knüppelecke des "klassischen" Thrash bewegt sich der Song nicht wirklich, dafür fehlt zwischendurch trotz der schnellen Passagen ein wenig der Punch (was nicht im Mindesten stört, sondern sogar eher positiv ins Gewicht fällt) - aber, Gott, dieses ebenso einfache wie prägnante Grundriff - irgendwie tödlich! Im Mittelteil wird es schon beinahe frickelig, ohne, dass eine Überfrachtung einsetzt. Kurz: meinetwegen der Hit, für mich auch - wenn auch auf einem Album, das quasi nur aus Hits besteht. Der Chorus ist tatsächlich nur schwerlich aus dem Kopf zu bekommen.
"Discontinued" beginnt mit einem Schlagzeugsolo, ehe die Gitarren hier regelrecht böse reinbraten - um dann in einem Basslauf zu münden, den man gerne auch jazzig finden darf. Danach dreht das Ganze dann noch einmal auf, ein geniales Stück Musik, perfekt, wie hier die Instrumente im weiteren Verlauf eine instrumentale Linie zaubern, die einem die Kinnlade nach unten klappen lassen - das Ganze wirkt bis fast hin zur Mitte des Songs wie eine Jamsession, man fühlt sich versucht, an ein reines Instrumental zu denken - und dann plötzlich DOCH Gesang, eingebettet in den bereits überaus spannenden Kontext des Songs. "Discontinued" ist absolut unvorhersehbar und eine echte Wundertüte, na gut: es ist tatsächlich proggy und hebt sich in weiten Teilen vom Thrash-Kontext ab, baut allerdings ab und an effektiv entsprechende Elemente mit ein - und ja: dieser gottverdammte Basslauf!
Und dann: "A Room with a View"! Zu Zeiten, als Extremes "Words" groß in Mode war, habe ich meiner damals Angebeteten ("Metal ist KRACH!") dieses Ding vorgespielt, weil ich Cherone und Bettencourt einfach nicht mehr hören konnte und wollte mit ihrem dereinst völlig überpräsenten Hit. Eine Alternative musste her! Die besagte Dame hat zwar ihre Meinung über Metal seinerzeit nicht generell revidiert, aber "A Room with a View" musste auf eine Mixcassette für sie. Nach "Veil of Deceiption" eine weitere tolle Ballade und ein einfach wunderschönes Stück Musik, akustische Gitarren nebst entsprechendem Solo, sehnsuchtserweckend und entspannt zugleich - und dann noch dieser Part so ab der Mitte hin, wo dann Tempo und E-Gitarre dazu kommt. Einfach genial! Einfach.....zeitlos gut.
"Stagnant" nimmt dann in metallischer Hinsicht wieder mächtig Fahrt auf: wie schon auf allen anderen harten Stücken des Albums gelingt Death Angel hier ein ebenso spannender wie stimmiger Einstieg, ehe das Teil "auf den Punkt" kommt. Die Überraschung folgt auf dem Fuße: der Verse ist irgendwo zwischen funkig-jazzig und typischem Thrash-Verse - geht nicht? Geht doch! Und wie! Das Ding ist ein wenig wie eine Kreuzung aus entschlacktem "klassischem" Thrash (speziell das Riffing) und einer Art Funkmetal, fast schon Peppers-mäßig, wenn natürlich auch mit einer gehörigen Schippe mehr Metal versehen. Zwischendurch kommt dann noch sogar ein klein wenig "old-school-Metallica" mit rein (was für mich auch immer ein wenig "klassischer" Thrash ist) - und fertig ist ein absolut abwechslungsreiches Stück Hartmetall.
Mit "Ex-Tc" kehren Death Angel dann endgültig wieder in Richtung "Anthrax"-Thrash zurück: gute drei Minuten "geradliniger" Thrash, wie man ihn gerne hört (also, ich jetzt), prägnant, abwechslungsreich, die "üblichen" Breaks und Kleinigkeiten, ein feines Solo, wie es eben genau in diese Richtung Musik passt - und Punkt! Fertig ist ein weiteres, feines Plätzchen in der "Act III"-Keksmischung.
"Disturbing the Peace" beginnt mit einem Basslauf - damit hat man mich im Regelfall schon mal! Nach einem kleinen Intermezzo in Sachen Tempowechsel und Co. kommen die Shouts in den Strophen aggressiv rüber, man ist wieder in der Nähe von Anthrax. Was folgt ist einfach ein geiles Stück Musik, ein Hybrid aus Metallica und Anthrax mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit - und eben diesem immer wieder präsenten Basslauf. Der Refrain fügt sich prima ein - also: noch mal ein Volltreffer!
"Falling asleep" beschließt mit Spieluhr-Intro (und Outro) ein rundum gelungenes Werk harter Musik: knapp 6 Minuten Thrash-Metal wie er sein sollte, viel Abwechslung, alle Zutaten für ein fein-agressives Thrash-Gewitter sind gegeben. Qualitätsabfall = Fehlanzeige.
"Act III" ist in Würde gealtert, ein wahrer Personal-Classic für mich! Keinen Deut langweilig geworden. Die Anleihen an "Old-Anthrax" (ja, schreibe ich jetzt zum letzten Mal mit Namensnennung, versprochen!) sind eher positiv zu werten und lösen sich im Verlauf der Platte nach den ersten beiden Songs mehr und mehr auf bzw. werden mit einer gehörigen Portion "Death-Angel"-Sound vermischt, auch agieren Death Angel schon noch eine Stufe technischer und bisweilen verspielter als die erwähnten (und von mir ebenfalls sehr geschätzten) Kollegen.
Eine große Band, eine tolle Band, ein geiles Album, noch immer eine fette 9 - oder auch mal mehr. Klangtupfer wie "Veil of Deceiption" und "A Room with a View" unterbrechen in positivster Form den sonst eben im weitesten Sinne schon "thrashigen" Grundtenor des Albums und unterstreichen überdies, welch geniale Songs die Band um Mark Osegueda auch außerhalb des klassischen Metal-Kosmos zustande bringen kann. Die "Metal-Tracks" (gleich, ob nun Thrash/Heavy/US - wie auch immer) sind in Gänze (!) höchste Qualitätsstufe, kein Filler vorhanden.
Wie schon eingangs erwähnt sollte ich mich wohl auch mit anderen Werken von Death Angel beschäftigen, habe die Jungs tatsächlich aus den Augen verloren. Die Tatsache, dass man unlängst ganz in meiner Nähe auch livehaftig Zeuge der Band hätte werden können ärgert mich jetzt gerade auch noch ein wenig...