RageXX
Till Deaf Do Us Part
Ein wenig Zeit vor der "eigentlichen" Arbeit - also noch schnell ein wenig Musik mit:
Kaum zu glauben, aber das 2. Album der "Supergroup" ist nun auch schon wieder 4 Jahre alt - wie die Zeit vergeht...
"Flying Colors" sind eine von Mike Portnoys zahlreichen Supergroups - und mir die Liebste, auch wenn mit den Söhnen Apollos und auch Transatlantic (bisweilen...) da noch 2 weitere Bands eine gewichtige Rolle in meinem rein persönlichen Musikkosmos spielen. Anders aber als die letztgenannten sind die Flying Colors vielseitiger - und haben die größten Melodien vorzuweisen.
"Second Nature" ist - anders als das Debut - weniger kompakt gehalten, nur ein Song bleibt unterhalb der 5-Minuten-Grenze, dafür finden sich mit "Open your Eyes" und "Cosmic Sypmphony" gleich 2 echte Epen auf dem Album. Eben jenes "Open your Eyes" eröffnet das Album und hätte tatsächlich auf einem Transatlantic-Album stehen können. Traumhafte Melodieführung, nicht zu verfrickelt - und der warme Gesang von Casey McPherson steht (es tut mir leid, lieber Neal Morse) ist definitiv das berühmte Tüpfelchen auf dem I. Nach dem Starter folgt mit "Mask Machine" ein Song, der sich stark an Muse orientiert, aber nicht so offensichtlich zitiert, wie dies bei ähnlich gelagerten Dream-Theater-Werken der Fall war. Vielmehr gelingt es, die Muse-Elemente in den bandeigenen Sound einzubetten, so dass das Ganze nicht wie ein Rip-Off klingt - stark! "Bombs away" hingegen trägt Elemente von Deep Purple in sich. Eher ruhig gehalten, ohne wirklich eine Ballade zu sein, versehen mit einem starken Refrain ist man hier eher nah an der Songrezeptur des Erstlings orientiert - bei aller Klasse dennoch nicht unbedingt so zwingend wie Track 1 und 2. "The Fury of my Love" trägt dann mehr oder minder unverwechselbar die Handschrift eines Neal Morse - ein bißchen schade, denn der Mann hat ja eigentlich genügend Spielwiesen, um sich "pur" auszutoben, wenn man so sagen will. Eine Herz-Schmerz-Ballade, natürlich gut gemacht, wäre in einem "Radio Edit" möglicherweise sogar geeignet für das Radio. "A Place in your World" zitiert wieder offensichtlich Einflüsse aus dem 70er Prog, verwendet werden Zutaten von Yes bis Styx, was am Ende für ein homogenes Ganzes sorgt. Das folgende "Lost without you" kommt dann wieder in Richtung Debut, eher poppig, balladesk - und aufgrund der Verwandschaft zum vorgehenden "A Place in your World" wird die es nun für den Fluss des Albums ein wenig gleichförmig.
"One Love forever" ist neben den beiden ersten Albumtracks ein echtes Highlight - was nicht zuletzt auch am tollen Gesang von McPherson liegt. Wie soll man es nennen - "Folkprog"? In gewisser Weise sicher keine schlechte Definition. Abwechslungsreich, ein wenig verspielt an den richtigen Stellen - kurz: großes Kino. "Peaceful Harbor" ist dann fast schon Gospel pur - und erinnert mich ein ein ums andere Mal auch an "The Spirit carries on" von Portnoys ehemaligem Arbeitgeber. Da Neal Morse ja grundsätzlich sehr affin für diese Art Musik zu sein scheint ist "Peaceful Harbor" dann auch ein perfekt in Szene gesetzter 7-Minüter: Pathos, Gefühl - ein Wahnsinn! Die Gitarrenarbeit von Steve Morse würzt das Stück noch einmal zusätzlich. Der Rausschmeißer "Cosmic Symphony" ist dann nicht ganz das erhoffte Gourmetstück am Ende, steht für mich trotz ähnlicher "Bauweise" hinter dem Opener "One Love forever" zurück. Da haben die hier beteiligten Herren in der Vergangenheit mit ihren anderen Bands in dieser Richtung klar Besseres veröffentlicht. Nicht falsch verstehen: das Ding ist durchaus ein in 3 Teile unterteilter Ohrenschmeichler und auch spannend gemacht (Bass von Dave LaRue im ersten Teil!), aber man hat permanent das Gefühl, das man da noch mehr hätte rausholen müssen.
"Second Nature" ist denn auch in Summe m.E. nicht so stark wie das Debut, denn mit den Tracks 4 - 6 ist eine gewisse Gleichförmigkeit drin, die gar dazu verleitet, die Skip-Taste zu betätigen, weil man den Eindruck hat, ein- und denselben Song gleich mehrfach zu hören. Demgegenüber stehen mit "One Love forever", "Mask Machine", "Bombs away" und den letzten 3 Tracks großes und emotionales Progressive-Rock-Kino - da sei die eher "maue" Mitte gar verziehen. Gelang es auf Album 1 noch, den offensichtichen Neal-Morse-Anteil mehr oder minder im Gesamtsound der Band verschwinden zu lassen, so ist er hier doch wieder präsenter - vom Grundsatz her jetzt nicht schlecht, aber eben auch irgendwie berechenbar.
Wahnsinn: die Gitarrenarbeit von Steve Morse, die Bassläufe eines DaveLaRue und natürlich der Gesang. Emotional, ganz weit vorne. Erstaunlich ist auch, wie Mike Portnoy sich tatsächlich songdienlich einbringen kann - was ihm ja nicht immer gelingt .
Kaum zu glauben, aber das 2. Album der "Supergroup" ist nun auch schon wieder 4 Jahre alt - wie die Zeit vergeht...
"Flying Colors" sind eine von Mike Portnoys zahlreichen Supergroups - und mir die Liebste, auch wenn mit den Söhnen Apollos und auch Transatlantic (bisweilen...) da noch 2 weitere Bands eine gewichtige Rolle in meinem rein persönlichen Musikkosmos spielen. Anders aber als die letztgenannten sind die Flying Colors vielseitiger - und haben die größten Melodien vorzuweisen.
"Second Nature" ist - anders als das Debut - weniger kompakt gehalten, nur ein Song bleibt unterhalb der 5-Minuten-Grenze, dafür finden sich mit "Open your Eyes" und "Cosmic Sypmphony" gleich 2 echte Epen auf dem Album. Eben jenes "Open your Eyes" eröffnet das Album und hätte tatsächlich auf einem Transatlantic-Album stehen können. Traumhafte Melodieführung, nicht zu verfrickelt - und der warme Gesang von Casey McPherson steht (es tut mir leid, lieber Neal Morse) ist definitiv das berühmte Tüpfelchen auf dem I. Nach dem Starter folgt mit "Mask Machine" ein Song, der sich stark an Muse orientiert, aber nicht so offensichtlich zitiert, wie dies bei ähnlich gelagerten Dream-Theater-Werken der Fall war. Vielmehr gelingt es, die Muse-Elemente in den bandeigenen Sound einzubetten, so dass das Ganze nicht wie ein Rip-Off klingt - stark! "Bombs away" hingegen trägt Elemente von Deep Purple in sich. Eher ruhig gehalten, ohne wirklich eine Ballade zu sein, versehen mit einem starken Refrain ist man hier eher nah an der Songrezeptur des Erstlings orientiert - bei aller Klasse dennoch nicht unbedingt so zwingend wie Track 1 und 2. "The Fury of my Love" trägt dann mehr oder minder unverwechselbar die Handschrift eines Neal Morse - ein bißchen schade, denn der Mann hat ja eigentlich genügend Spielwiesen, um sich "pur" auszutoben, wenn man so sagen will. Eine Herz-Schmerz-Ballade, natürlich gut gemacht, wäre in einem "Radio Edit" möglicherweise sogar geeignet für das Radio. "A Place in your World" zitiert wieder offensichtlich Einflüsse aus dem 70er Prog, verwendet werden Zutaten von Yes bis Styx, was am Ende für ein homogenes Ganzes sorgt. Das folgende "Lost without you" kommt dann wieder in Richtung Debut, eher poppig, balladesk - und aufgrund der Verwandschaft zum vorgehenden "A Place in your World" wird die es nun für den Fluss des Albums ein wenig gleichförmig.
"One Love forever" ist neben den beiden ersten Albumtracks ein echtes Highlight - was nicht zuletzt auch am tollen Gesang von McPherson liegt. Wie soll man es nennen - "Folkprog"? In gewisser Weise sicher keine schlechte Definition. Abwechslungsreich, ein wenig verspielt an den richtigen Stellen - kurz: großes Kino. "Peaceful Harbor" ist dann fast schon Gospel pur - und erinnert mich ein ein ums andere Mal auch an "The Spirit carries on" von Portnoys ehemaligem Arbeitgeber. Da Neal Morse ja grundsätzlich sehr affin für diese Art Musik zu sein scheint ist "Peaceful Harbor" dann auch ein perfekt in Szene gesetzter 7-Minüter: Pathos, Gefühl - ein Wahnsinn! Die Gitarrenarbeit von Steve Morse würzt das Stück noch einmal zusätzlich. Der Rausschmeißer "Cosmic Symphony" ist dann nicht ganz das erhoffte Gourmetstück am Ende, steht für mich trotz ähnlicher "Bauweise" hinter dem Opener "One Love forever" zurück. Da haben die hier beteiligten Herren in der Vergangenheit mit ihren anderen Bands in dieser Richtung klar Besseres veröffentlicht. Nicht falsch verstehen: das Ding ist durchaus ein in 3 Teile unterteilter Ohrenschmeichler und auch spannend gemacht (Bass von Dave LaRue im ersten Teil!), aber man hat permanent das Gefühl, das man da noch mehr hätte rausholen müssen.
"Second Nature" ist denn auch in Summe m.E. nicht so stark wie das Debut, denn mit den Tracks 4 - 6 ist eine gewisse Gleichförmigkeit drin, die gar dazu verleitet, die Skip-Taste zu betätigen, weil man den Eindruck hat, ein- und denselben Song gleich mehrfach zu hören. Demgegenüber stehen mit "One Love forever", "Mask Machine", "Bombs away" und den letzten 3 Tracks großes und emotionales Progressive-Rock-Kino - da sei die eher "maue" Mitte gar verziehen. Gelang es auf Album 1 noch, den offensichtichen Neal-Morse-Anteil mehr oder minder im Gesamtsound der Band verschwinden zu lassen, so ist er hier doch wieder präsenter - vom Grundsatz her jetzt nicht schlecht, aber eben auch irgendwie berechenbar.
Wahnsinn: die Gitarrenarbeit von Steve Morse, die Bassläufe eines DaveLaRue und natürlich der Gesang. Emotional, ganz weit vorne. Erstaunlich ist auch, wie Mike Portnoy sich tatsächlich songdienlich einbringen kann - was ihm ja nicht immer gelingt .