Was mich bei der ganzen Debatte um Abigor wirklich nervt ist ein 8 Jahre altes Zitat von Tannenberger das ich bereits 3 Seiten weiter vorn genannt habe.
Das und die damalige Debatte um die Zusammenarbeit mit Möbius ist nicht neu, nichts was sich plötzlich ergeben hätte und vor allem nichts was man als Redakteur eines Metalmagazins, das sogar überdurchschnittlich viel Black Metal im Heft hat, nicht weiß.
Und selbst wenn den Redakteuren hier ein Fehler unterlaufen sein sollte: Warum kommt keine Stellungnahme? Warum schweigt man sich aus und nimmt es eben als gegeben hin dass dummerweise NSBM im Heft gelandet ist?
Ich bin nicht mehr im Forum aktiv, aber Kingrandy hat mir geschrieben, dass nach einer Klarstellung für den Artikel verlangt wird. Da das Ding auf meine Kappe geht, übernehme ich mal:
Grundsätzlich: ich kenne TT schon länger persönlich und weiß, dass vieles, was über ihn im Internet kursiert, nicht stimmt. Ich weiß auch, dass ihm viele ältere Zitate heute peinlich sind und ich weiß auch ganz sicher, dass er weder rechts noch sonst irgendwie politisch ist. Dass Abigor NSBM sind, ist völliger Unfug.
Aufgrund meines Wissenstandes zum Zeitpunkt des Interviews, der auf persönlichen Gesprächen basierte, und einiger Dinge, die zu der Zeit gerade im Hintergrund abliefen und immer noch ablaufen, war für mich ganz klar, dass ein Interview nicht nur vertretbar, sondern sogar geboten ist. Aus meiner Sicht zeigt die Story ganz gut, mit welch kritischer Distanz er auf die Neunziger zurückblickt, und dass ihn nie Politik, sondern ein Spiel mit Extremen, aber vor allem eine Liebe zur Musik umtreibt. Da ich, wie gesagt, von meinem persönlichen Wissen über seine politische Haltung und den Gesprächen mit ihm ausgegangen bin, war mein Eindruck relativ unproblematisch, weswegen ich nicht groß auf den politischen Themen herumgeritten bin.
Aber ich sehe jetzt auch, dass das zu wenig an Klärung war und für Außenstehende, denen natürlich nur Zitate aus zweiter Hand zur Verfügung stehen, in der Form nicht vermittelbar ist. Die Single, die erwähnt wurde, kannte ich bis gestern tatsächlich nicht. Darum habe ich TT heute Nacht direkt angeschrieben und um Klärung gebeten.
Dass er Mitglied bei A....d sei, ist demnach falsch und auch gezielt von rechtsaußen falsch im Internet gestreut worden. Die Keyboards stammen von ihn. Allerdings handelt es sich um einen Song, der nicht für besagte Band geschrieben wurde, auch die jetzige VÖ unter dem Bandnamen lief ohne sein Zutun. Die Emotionalität, mit der er das geschildert hat, hat mich beeindruckt. Ich glaube ihm.
Ich stehe grundsätzlich auf dem Standpunkt, Türen offen zu lassen und anzuerkennen, dass Menschen sich entwickeln. Das gilt vor allem auch hier, wo ich einen persönlichen Einblick habe und für TT auch jederzeit meine Hand ins Feuer legen würde. Gleichwohl war es falsch, im Sommer nicht noch intensiver zu recherchieren. Dass mir die Single entgangen ist, ist ein dicker Bock. Mir ist klar, sobald der Name A....d auftaucht, ist eine Linie überschritten – auch bei mir übrigens. Mit diesem Wissen hätte das Gespräch also wesentlich politischer laufen müssen, auch um TT unmittelbar die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären. Vor dem Hintergrund meines Wissens hielt ich das nicht für nötig. Das war auch eine Fehleinschätzung meinerseits.
Insgesamt sind mir also zuviele Fehler unterlaufen, für die ich um Entschuldigung bitten möchte.
Ich werde mich jetzt ohnehin auf absehbare Zeit erstmal aus dem Heft zurückziehen,
EDIT: nicht wegen des Interviews, sondern wegen Kindersegen und Job-Stress.
Mein Zeilenhonorar für die Story habe ich eben an die Moria-Flüchtlingshilfe gespendet (Quittung ist vorhanden).
Falls noch Klärungsbedarf besteht, gerne persönlich per Mail oder via Kingrandy.