Achtung, enttäuschter Altfan spricht. Anders als Andere hier im Thread und Wolf im aktuellen Heft nehme ich "The Long Defeat" als Zeitenwende wahr, ähnlich wie es seinerzeit die "Si ..." gewesen ist - damals halt nur zu was Besserem als vorher, jetzt zu was Schlechterem. Die "Furnaces ..." lässt sich rückblickend sicherlich als Übergangsalbum deuten, aber ich fand den Bruch von der vorletzten zur letzten immer noch geringer als von der letzten zur neuen.
Dissonanz und Vehemenz waren für mich Teil der DSO-DNA, beides fehlt mir hier - sogar die schnellen Stellen wirken gebremst durch die dröge Art des Riffings. Es klingt streckenweise, als ob ewig ein Akkord runtergeschrammelt wird, und man muss sehr genau hinhören, um zu erkennen, dass sich zwischendurch Töne ändern. Ach so, das ist im Black Metal so? Muss ich mal mehr drauf achten.
Die Arrangements sind schwerfällig, die Songs mäandrieren sich durch lange Passagen, die klingen, als ob sie etwas vorbereiten, das dann aber nicht eingelöst wird. Und das ganze Stelldichein von verschiedenen Sängern ist auch nur auf der Oberfläche interessant und verleiht dem Album ein Kompilations-Feeling, da ja nicht nur die Stimmen selbst ziemlich markant sind, sondern auch das Songwriting streckenweise von den Stammbands beeinflusst ist - der Bummtschak-Groove und das melodische Riff von "Our Life is Death" ist, wie schon hier im Thread festgestellt, einfach volle Kanne Mgla. Keine gute Referenz, da ich die auch nicht spannend finde. Boah, sorry, bin heute in Moserlaune.
Und sonst? "Sie sind gerichtet!" ist mein Highlight und wirkt, wenn er Fahrt aufnimmt, wie eine Reminiszenz an "Si ..."-Zeiten, auch mit den Chören, die dann kommen. Gleich mal die "Si ..." wieder einlegen. Dieser Riffabgrund von "Hétoïmasia", meine Fresse. "What a balm for the soul of those who respire hellfire / To witness Abraham sacrifice his firstborn. Amen!"