Die 10 besten Black-Metal-Alben der letzten 4 Dekaden

Wenn ich es wüsste, würde ich es sagen. Ist nur gerade so, als hätten alle, mit denen ich spreche oder denen ich zuhöre (z.B. auf dem Party San), unterschiedliche Erinnerungen an die Konzerte (war abgesagt, bin nicht reingekommen) - also ich war da und die haben gespielt und auf dem Gelände war massig Platz... o_O

Schonmal auf Setlist FM gekuckt?
 
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Das hier ist kein Listenfaden, Geschwulsthorst.
 
Gibt’s den Thread auch für DM?
Würde mich BTW auch für Heavy und Thrash interessieren, nich das Ich da was beitragen könnte.
Aber ein Destillat aus 10 Empfehlungen kann man gut durchhören und gegebenenfalls sein Regal aufstocken.
 
black metal, ich fand diese bezeichnung immer etwas befremdlich, manchmal sogar paradox, denn diese musik trug trotz ihrer wut und ihres umsichschlagens ein sehr lichtes, befreiendes element in sich, welches ich nicht als schwarz empfand, sondern als prozess, als weg vom dunklen hin zum licht. ich empfand diese art des musikalischen ausdrucks als eine extreme mystische und spirituelle. zumindest jene klänge in denen ich als heranwachsender badete, das weltverachtende, kriegerische, satanische war nie das meine aber das naturmystische, transzendente, romantische...ja überhaupt jenen klängen die ich emotional ein „romantisches“ urgefühl“ zuordnen und somit brüderlich oder schwesterlich nebst schubert, eichendorff, schumann, shelley, wagner, novalis, mahler verorten konnte, ganz ohne schublade und rahmendes gewissen.

deshalb war mir das atmospährische, melodische was sich inmitten der raserei erhob und hypnotisch immer tiefer in meine mitte zog, immer das liebste. später fand ich andere musik, welche ebenso funktionierte und in meiner mitte rührte und rühren, klaus wiese, john coltrane, pharoah sanders, popol vuh, john mclaughlin, nikhil banerjee, dhafer youssef, max richter, ach es gibt so vieles.... aber diese wenigen bands die sich wohl der „schwarzen zunft“ zuordnen lassen, waren wichtig und nicht ganz ohne dankbarkeit blicke ich gerne auf sie zurück (aber auf zehn werde ich wohl nicht kommen.)



am anfang loderte das verwirrte und verwilderte herz für

in the woods – heart of the ages

welch ein sog. der vertonte blick in den sternenhimmel, gestützt von den schattenlanzen der wälder und die nebligen ufer einer mondhellen nacht. das cover und das backcover fingen die musik mit einem halboffenen auge ein und gaben meinem leben den perfekten soundtrack, in einer zeit wo die jugend auf das erwachsenwerden traf, die natur mit dem geiste rang. welcher wille will schon ein unentschieden...die wut, das entäußernde kreischen einer hilflosigkeit und die besänftigenden und sehnsüchtigen melodien nach einer vollendeten form für all das innere treiben. der anfang einer reise.



ulver – kveldssanger

wenn der blick in die sterne nicht mehr ausreicht, so bleibt nur mehr der blick nach innen. wo „in the woods“ für mich eine wanderung durch den nächtlichen wald beschrieben, der dann auf einer lichtung mit dem blick ins universum endete, so waren ulver, das bleiben, das ausharren in dem nächtlichen wald. eine nacht die irgendwie auch endlos erschien, umrankt von märchen und sagen, nacherzählt in einer warmen hütte von ein paar freunden mit alten, knarzenden und quietschenden instrumenten, aus denen noch der baum spricht, aus den sie geformt wurden...doch meine form? kveldssanger klang nach holz, man konnte es förmlich riechen, spüren, wie sich die melodien durch das holz fraßen um gehört zu werden, im hintergrund das knistern des holzes, was es nicht zu einem instrument geschafft hat, aber dennoch mitsingen wollte.



aeternus – beyond the wandering moon

ein lichtschein, aber es war doch nur der mond. und so ist dieses album der nachtspaziergang, hinaus aus der sicheren hütte, die gedanken noch aufgeheizt von all den bildern der alten legenden und so wird der ausflug hinein in den wald, einer der geister weckt. jede wurzel wird gesicht, die mondweiße haut der bäume, wirkt gar menschlich und man ist geneigt, näher heranzutreten um sie zu berühren, doch auch dieses licht ist nur schleier und man läuft immer tiefer in den wald, die bäume zerteilen den mond in immer feinere stücke bis am ende wieder dunkelheit bleibt und mit ihr wieder die kälte einzieht. kreischten am anfang noch unfreie geister, so ist es nun das brüllen eines verlorenen der unter einem baum sitzend auf den tag hofft, der ihn endlich aus diesem hölzernen käfig hinausgeleitet.



elend – les ténèbres du dehors

und er fällt in einen tiefen schlaf. alle mythen, alle märchen, alle sagen, alle realitäten versammelt zu einem riesigen chor und man singt alleine gegen ihn an. ein sturm aus schönheit und ekel, angst und trost. doch am ende ist dort niemand der applaudiert oder den vorhang aufzieht. es bleibt theater, man ist darsteller und zuseher zugleich in einer endlosen spirale aus engeln und dämonen die miteinander ringen...oder doch miteinander tanzen? alle zeit aufgehoben...und der moment des erwachens...ist nicht sonderlich anders, als der moment in dem man hineinschlief. die musik dazu, synthetisch und doch so organisch, pompös und zerbrechlich. oper, oratorium, in traumnähe aber ein vertonter alptraum mit hunderten gesichtern.



lunar aurora- hoagascht

wenn ich an wälder denke, so sind dies keine norwegischen sondern die bayrischen und während der alptraum noch schwelt so ist die hülle wieder unterwegs. im hosenbein tummelt sich allerlei getier, welches zuflucht in meiner dunklen wärme suchte und ich trage es mit mir, kratze mich, schüttele mich, der kreislauf bricht weg, denn die kälte fraß sich mit dem nachtgetier durch alle wärmenden schichten. von fern der schatten und der ruf einer eule und auch erste ordnung: zäune, heuschober, kuhweiden, das geläut von schafsglocken und vereinzelte lichter von schlaflosen. der sturm des elends legt sich, wurde weggewandert, zivilisation hat auch etwas tröstendes, doch sicherheit bietet im moment nur der erhöhte blick von einer alten bank, hinab in ein tal, dass das meine ist. in das alte holz geritzt: auf pfeile gespießte herzen und namen, einer davon könnte der meine sein...ich erinnere mich...



borknagar – borknagar

und mit einem schrei schrecke ich auf. die sonne wühlt sich durch den dichten nebel, der sich aus den wäldern hinaus auf die felder bewegt, so als wäre er hinausgetrieben worden. das rot der sonne ist längst erloschen und meine augen werden überschüttet von tausenden lichtpunkten, die in dem milchig weißen morgenlicht ihre quelle finden. nicht weit von mir ein bach, sein kühles gut reinigt mich von der schier endlosen nacht und die süße des wassers, ist nicht weniger wahrhaftig als das blutige auge des heiligen grals.



dornenreich – durch den traum

in wagners opern knüpfen sich am ende alle leitmotive zu etwas neuem, großen. und wie im großen so ist es auch im kleinen. fasst doch dieses album alle anderen alben zusammen, verdichtet sie, entfaltet sie und am ende erwacht man vom traum im traum im traum und findet sich nicht mehr nur auf einer anhöhe, sondern auf dem gipfel eines berges eines tausendfach gefalteten ichs, welches schwindet, wenn man genauer darauf blickt. so bleibt der blick in die ferne, wo sich das wunder eines neuen tages mit der hoffnung bindet. durch den traum...aber nicht zurück.
 
Apropos @Hurensohn - Beiträge sind einfach beschde!
hehe oh stop it :3

2010-2019:
so und nun auch schon das letzte jahrzehnt. mein jahrzehnt könnte man fast sagen. was ich damit meine? naja für dieses jahrzehnt musste ich mir 10 releases aus einer menge raussuchen, die fast vier mal so groß war wie die für die restlichen drei jahrzehnte zusammen. kann also schon irgendwie sagen, dass die zehner jahre für mich das beste jahrzehnt für black metal war. da ist so viel gutes erschienen, ich hätte auch ne sehr viel längere top liste erstellen können. war dann teilweise auch echt richtig schwer alles dann auf 10 releases runterzubrechen. klar, ein paar sachen waren gesetzt, aber zum ende hin musste ich sehr mit mir kämpfen. bin soweit aber zufrieden.
wie gesagt, sehr gutes jahrzehnt für black metal. wenn es im neues jahrzehnt auch nur ansatzweise so weitergeht, dann freu ich mich. einen kleinen wunsch hab ich abeer: bitte einfach ausnahmslos alles auf spotify zur verfügung stellen. zieht euch den stock aus dem arsch und lasst mich euren müll auch unterwegs hören!

Sadisme - Festering In Telepathic Communion (2019)
ich zitiere mich mal einfach ganz frech:"letztes jahr im januar habe ich mich großkotzig auf mein black metal, bzw metal album des jahres 2k19 festgelegt und was soll ich großartig sagen: es ist dabei geblieben. etliche male gehört, oft auch mit dem gedanken "hm ja jetzt schon länger nicht gehört, ist es noch immer so gut?" und ja. es ist jedes verdammte mal genau SO gut. ein monster von einem album und innerhalb von einem jahr zu einem meiner liebsten black metal alben jemals gewachsen. ich liebe es, ich habe mein tape angepimmelt, ich liebe es. vielen dank, ich habe fertig."
was soll ich noch großartig sagen? wenn ich die texte zu den alben schreibe lasse ich auch das dementsprechende album laufen und demnach läuft grade die festering in telepathic communion und in zwei von den anderen drei jahrzehnten wäre das teil auch locker easy mein album des jahrzehnts geworden. ledigich die walknut kann sich gegen das ding durchsetzen. sadisme haben hier einfach ein abwechslungsreiches, fesselndes und wirklich fantastisches raw black metal meisterwerk erschaffen.

Paria - Unchain The Unclean (2010)​
wurden mir mal von nem kumpel empfohlen "ja hör dir mal an, ziemlich kaputte typen, die ganz geile musik machen." er kennt mich halt. hatte vorher noch nichts von paria gehört und meine güte, sie haben mich im sturm erobert. unchain the unclean ist ein sehr geile, recht kompromisloses album, das weder das rad, noch nen eimer oder gar den türkeil neu erfindet, aber in sich super stimmig ist. müsste ich mich für mein liebstes deutsches black metal album entscheiden, unchain the unclean wäre ein heißer kandidat. außerdem ist auf dem cover so ein komischer dämonenlarry mitm dicken pimmel!

Blasphemophagher - ...For Chaos, Obscurity and Desolation... (2010)​
ein jahrzehnt ohne tip top war metal wäre ein verschwendetes jahrzehnt. und da blasphemophagher mit ihrem zweiten album das wohl qualitativ beste war metal album überhaupt veröffentlicht haben, fiel mir die wahl auch nicht wirklich schwer. dazu haben sie quasi auch noch paolo girardi auf die karte gesetzte. ihr wisst schon, der künstler all eurer lieblings albumcover! bin zwar ziemlich übersättigt von seinem kram, aber die cover für die blasphemophagher alben bleiben einfach ne geile sache. eine schande, dass es die band nicht mehr gibt. bin froh sie 2010 aufm nuclear war noch live gesehen zu haben. dort auch ziemlich abgerissen. hach damals, als ich noch richtig metal war. those were the days!

Aluk Todolo - Occult Rock (2012)​
leute, packt euch eure besten kiffgras spritzen, macht es euch gemütlich, schaltet das licht aus, eure lavalampen ein, setzt euch kopfhörer auf, hört die occult rock und habt für knapp anderthalb stunden einen wunderbar spacigen ritt auf der m.s. black metal meets psychedelic drone shit! anderthalb stunden sind zwar ne ziemliche ansage, aber wenn man sich die zeit nimmt, dann steht einem ein so wunderbar intensives erlebnis bevor, dass man nur so mit den ohren schlackert. intensiv, einnehmend, aufsaugend, hypnotiesierend. ist das denn überhaupt noch black metal? ja, ist es. black metal mit gaaaanz vielen anderen einflüssen. aber die franzosen haben hier schon ein album geschaffen, was sehr einzigartig ist und sehr für sich alleine steht. udn ich liebe es. außerdem auch noch ein super cooles cover mit nem großen stein und nebel drauf. versteht ihr? der occult rock halt. hach, sau clever einfach!

Axis Of Light - L'appel Du Vide (2015)​
l'appel du vide, call of the void oder auch das high place phenomenon, ist die kleine stimme in deinem kopf, die dir zuflüstert "hey, wie wäre es wohl wenn du jetzt einfach mal von dem balkon hier springst?". und dann ist es auch noch der name dieser wunderbaren raw black metal ep, der britischen band axis of light. ich bin mir nicht ganz sicher, aber eventuell war die ep, mein erster berührungspunkt mir raw black metal und ich war einfach hin und weg. das war alles zu einer zeit wo ich irgendwie nicht mehr so viel mit metal, ja selbst mit black metal anfangen konnte. ich hab mich einfach an allem satt gehört und war eist gelangweilt von neuen sachen. bis axis of light das feuer wieder zum lodern brachten und mir eine, für mich, neue art des black metals zeigten und somit auch mein interesse wieder belebten. es ist alles so kompromisslos und hart und energiegeladen. eben all das was "normaler" black metal frühher für mich war und all das was er für mich verloren hat. bis axis of light gekommen sind und mir das licht gezeigt haben.

Misþyrming - Söngvar elds og óreiðu (2015)​
anfang 2015, keine ahnte so wirlich was und dann kamen misþyrming aus dem nichts und rasierten schnell mal die gesamte szene. klar, aus island kannte man svartidaudi, sinmara oder auch wormlust und die bands wurden auch alle mehr oder weniger abgefeiert und hatten ihre fans, aber wie misþyrming eigeschlagen sind? ich glaube das konnte keiner so wirklich ahnen. aber es sei ihnen gegönnt. ihr debut ist einfach ein geschoss vor dem herrn gespickt mit etwas ruhigeren momenten und auch ein wenig atmo gedudel, aber diese mischung haben misþyrming quasi bis zur perfektion getrieben. leider war das zweite album dann ne total lahme geschichte, aber das ding braucht man ja eh nicht, denn es gibt ja zum glück dieses wunderbare, wunderbare album!

Naðra - Allir vegir til glötunar (2016)​
hach wie schön und einfach es manchmal sein kann. fast genau ein jahr nach dem misþyrming debut erschien ein weiteres debutalbum einer isländischen black metal band. und dann sind da auch noch leute von misþyrming dabei? und von svartidaudi auch noch? na is denn heut scho weihnachten? island ist halt eben klein. naðra waren dabei aber nochmal ne spur aggressiver unterwegs als andere isländische black metal bands. und etwas angepisster. und ich glaube deswegen gefällt mir das album von all den ganzen island releases von den gefühlt zig tausend bands noch mit am besten. es trifft einfach noch etwasmehr meinen geschmack und hat mich auch noch mehr überrascht als das misþyrming debut bspw, weil man einfach nicht so viel davon mitbekommen hat. klar, es wurde auch schon erwähnt, aber nie so abgefeiert wie andere alben aus island. ein bisschen zweite reihe, aber mit qualität für ganz weit vorne. was soll ich sagen, hab einfach ein herz für den underground.

Slave House - Taste In Pain (2018)​
namen lesen, titel lesen, cover ansehen und wissen, jetzt wirds stumpf. 9 lieder, knapp 22 minuten spielzeit. black metal meets punk. slave house brettern einfach gnadenlos ihren scheiß runter, dass es nur so zum feiern ist. hier gibt es keine großartige atmosphäre, oder besonders geile leistung der musiker, geschweige denn von abwechslung, aber dafür kann man sich mit diesem album einfach perfekt abreagieren. arbeit, familie, freunde, leben, alles scheiße? taste in pain hören, am besten noch auf 1,5 facher geschwindigkeit, und merken wie die anspannung weicht und es für den moment wieder besser wird. goosfraba.

Lamp Of Murmuur - Chasing The Path Of The Hidden Master (2019)​
ich bin einfach ein fauler hund. daher:"ganz still und heimlich mogelte sich dieses wunderbare album zum ende des jahres noch in meine top liste. großes dankeschön an greg biehl an dieser stelle, der hatte das ding nämlich kurz auf youtube hochgeladen und dort hat mich das album dann auch für sich gewonnen. ein kleines juwel möchte ich wohl meinen. hier gibt es die gute art von raw black metal zu hören. nicht einfach nur "lol guckt wie stumpf wir sind und wie sehr wir nach kinder-kassettenrekorder klingen" sondern spannend, atmosphärisch, abwechslungsreich und dazu dann halt noch roh und authentisch. das ist einfach die art von black metal, die mir derzeit am meisten gibt und mich noch wirklich richtig begeistern kann. bin froh darüber, dass ich auf die band gestoßen bin. tolles teil."
hört. dieses album. JETZT. gibt es auch endlich wieder komplett auf youtube. ihr habt also alle keine ausreden mehr! naja es sei denn ihr könnt mir so raw black metal geschossen halt einfach nichts anfangen. dann habt ihr ne ausrede. und keinen geschmack. xoxo

Nuclear Witch - Nuclear Witch (2010)​
das ist er nun also. der abschluss der letzten vier dekaden im zeichen des black metals. und dafür hab ich mir auch nochmal was ganz besonderes aufgehoben. "hey, hier hör dir mal an. komplett dumm, sollte dir gefallen." meine freunde kennen mich halt. das ist für all diejenigen unter euch, denen dieses ganze raw black metal gesocks noch zu zart und herkömlich ist. soll es noch schlimmer werden, einfach ein bisschen noise mit rein. mein gott, ich liebe es. ich glaube das ist das dreckigste release, das ich auch sehr regelmäßig höre. damit man die spielzeit noch ein bisschen ziehen kann, wurden noch so ein paar exorzismus-audioclips eingemischt und zusammen mit dem wirklich ohrenbetäubenden black metal/noise gemisch, ergibt das ne wahrlich unangenehme atmosphäre. was für liebhaber. in dem sinne: wir sehen uns in zehn jahren wieder. hört mehr nuclear witch! hört mehr black metal!
 
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in the woods – heart of the ages

welch ein sog. der vertonte blick in den sternenhimmel, gestützt von den schattenlanzen der wälder und die nebligen ufer einer mondhellen nacht. das cover und das backcover fingen die musik mit einem halboffenen auge ein und gaben meinem leben den perfekten soundtrack, in einer zeit wo die jugend auf das erwachsenwerden traf, die natur mit dem geiste rang. welcher wille will schon ein unentschieden...die wut, das entäußernde kreischen einer hilflosigkeit und die besänftigenden und sehnsüchtigen melodien nach einer vollendeten form für all das innere treiben. der anfang einer reise.
Ganz viel Liebe. Wunderschöne Platte.
 
Aus numerologischen Gründen kann ich leider nur Listen mit jeweils 9 Kandidaten anbieten.

1980er

Kannste mich komplett rausstreichen. Ich Quark im Schaufenster. Und auch rückblickend nichts dabei, was mir gefällt an (Proto) Black Metal. Absolut gar nichts.

1990er

DARKTHRONE: Transilvanian Hunger (1994)
Zwar steht „En Vind Av Sorg“, zu dem wir uns zur Rüstzeit der Musikschulband betrunken ins Doppelstockbett gelegt und die Kälte der Aurora Borealis – ach Quatsch, es war der langweilige Halbmond der sächsischen Provinz – in uns aufgesogen haben, auf einem anderen Album, aber TH war und ist das einzige DT-Album, das ich mir mal eine Zeitlang von vorn bis hinten anhören konnte. Muss man ansonsten nicht weiter vorstellen.

MANES: Svarte Skoger (1993, 1994, 1995)
Die Kompilation erschien 2006, aber die drei versammelten Demos in den 1990ern. Unfassbare Stimmung, vereint ebenso experimentell wie stimmig kalten, urtümlichen Norwegen-BM mit Elementen des Industrial. Die Band habe ich 1999 durch einen Beitrag auf einer CD des Ablaze-Magazins kennengelernt, „Uten Liv Ligger Landet Øde“. Damals segelten auf meiner metallischen Wellenlänge noch Dream Theater und Blind Guardian, aber der Song ließ mich nicht mehr los.

ARCTURUS: Aspera Hiems Symfonia (1996)
Nicht mein Lieblingsalbum von Arcturus, aber das einzige, dass ich guten Gewissens unter BM abhefte. Steht also nur alibimäßig als Köder in der Überschrift, damit ich hemmungslos für ein anderes Album Werbung machen kann. Der Knaller von Arcturus ist die poppigste Scheibe, „Sideshow Symphonies“. Wunderbare Melodien, wunderbare Harmonien, wunderbare Melancholie, eine im Vergleich mit anderen Alben etwas schaumgebremste Verrücktheit. Als ich 2005 meine Top 10 für ein kleines Webzine schreiben sollte, stand dieses Album auf jedem zweiten Platz, so sehr hatte es mich in dem Jahr darin verliebt.

DIMMU BORGIR: Spiritual Black Dimensions (1999)
„Reptile“ – so eine geile Keyboardwichsabfahrt. Und „Arcane Lifeforce Mysteria“ – so eine geile Keyboardwichsabfahrt. Und „The Insight and the Catharsis“ – so eine geile Keyboardwichsabfahrt. Fast alle meine BM-Alben der 1990er stammen von 1999, Dimmu Borgir waren – wie für so viele – ein Türöffner zum Genre für mich, und „Reptile“ ist auch heute noch ein Referenzstück, auch wenn die Band sich komplett in ihren pompösen Arrangements verloren hat.

EMPEROR: Anthems to the Welkin at Dusk (1997)
Muss man nicht weiter vorstellen.

PAYSAGE D'HIVER: Paysage d'Hiver (1999)
Der Schlussakkord von „Der Weg“, Alter, der Schlussakkord von „Der Weg“!!!

SATYRICON: Rebel Extravaganza (1999)
Nun ja. Wie weiter oben geschrieben: Dream Theater und Blind Guardian in der Zeit. Und dann dieses Biest von Album. Satyr erzählte zur VÖ in einem Interview im Rock Hard oder Metal Hammer, er habe Snorre für das Album dazugeholt, weil der Akkorde so schnell spielen könne, dass man die Anschläge nicht mehr höre. Und er hasse den ganzen Kommerzscheiß von Dimmu Borgir und Cradle of Filth. Fand ich damals zwei krasse Ansagen.

SETHERIAL: Hell Eternal (1999)
Wir haben mit unserer Band damals im Keller der lokalen Kirchgemeinde geprobt und dabei viel dieses Album gehört. Nicht, weil wir es für besonders evil hielten, sondern weil wir es wirklich hammerst fanden. Ist es ja auch. Das geilste Schwedenriff-ICE-Geschwader, das Setherial je von der Leine gelassen haben.

SORTSIND: Sår (1999)
Mit das Beklemmendste und Hässlichste, was im BM zuhause stehen habe – und gesehen. Das Cover ist schon mal die Hölle. Kann ich mir nur selten geben, weil es echt fertigmacht, aber es versprüht eine eigene Faszination und ich wollte gern, dass diese Liste aus neun Alben besteht.

2000er

ABIGOR: Fractal Possession (2007)
Abigor gingen mir immer nur auf den Sack. Ab diesem Album gingen sie mir auf den Sack und waren dabei geil.

DARKSPACE: Dark Space III (2008)
Die Kälte des Weltalls, Event Horizon auf Musik, ein alles verschlingendes schwarzes Loch – man kommt bei Darkspace um ausgenudelte Space-Klischees nicht herum. Sie sind aber auch im Milchstraßen-BM das Nonplusultra, und für mich besonders auf diesem Album. Es ist unmöglich, zum absolut größenwahnsinnigen Sternenstaubmassaker „Dark 3.16“ nicht seine komplette Bude zu zerlegen.

DEATHSPELL OMEGA: Si monvmentvm reqvires, circvmspice (2004)
Dieses Album hat das Monument nicht nur im Titel, es ist eins. Wenn ich eine Top 3 des Genres erstellen müsste, es wäre dabei. Konzeptionell und musikalisch nicht sinnvoll steigerbar. Hört euch nur die unfassbar singenden Riffs in „Hétoïmasia“ an – wie kann man derart krasse Musik nur komponieren?

ENSLAVED: Below the Lights (2003)
Die Band habe ich erst Mitte der 2000er kennengerlernt. Ich war in irgendeinem alten Rock Hard auf ein Live-Review Wolf Riedscher zu der „Mardraum“-Tour gestoßen, bekam Lust auf die Band, mein Stipendium reichte aber nur noch für den Wühltisch, und so kam mir die „Below the Lights“ ins Haus, so will es der Mythos. Atmosphärisch einzigartiges Werk, das noch nicht mit dem Indie- und Kraut-Flair nervt, das Enslaved später für sich entdeckt haben.

LUNAR AURORA: Ars Moriendi (2001)
Geisterhafter Abriss, besonders, weil in der Produktion sämtliche Mitten fehlen, und die Gitarren dadurch klingen, als ob sie die ganze Zeit einen Akkord spielen. Ansonsten wurde zu diesem Album in diesem Thread schon alles Wichtige geschrieben.

NEGURA BUNGET: Om (2006)
Packt das Alphorn aus. Wer bei „Țesarul de lumini“ nicht als knorriger Rabe über den Nebel der transsilvanischen Wälder schwebt, hat kein Herz.

NIGHTBRINGER: Death and the Black Work (2008)
Die einzige Band, die in meiner Jahrzehntenliste einen Doppelplatz verdient. Mit Nightbringer habe ich nach einer Dekade Pause meinen zweiten BM-Frühling erlebt. „Death and the Black Work“ ist noch nicht so majestätisch wie spätere Veröffentlichungen, dafür dunkler, sperriger und im Kopf angenehm frei von Konventionen des Genres, ohne auch nur eine Sekunde etwas anderes zu sein als eben: Black Metal.

ONDSKAPT: Draco Sit Mihi Dux (2003)
Zugegeben, „Djävulens Ande“ vom Nachfolger werden sie niemals toppen, aber auf „Draco …“ ist das durchgängige Niveau höher. Für mich Mayhem in die Neuzeit geholt.

Shining: III - Angst (2002)
Wieder so ein Wühltisch-Zufall. Für einen Euro auf irgendeinem Festival mitgenommen und dann für immer darin versunken. DSBM ist nicht mein Genre, aber hier reiht sich eine originell pulsierende Rhythmussektion an abgründige Gitarrenflächen, auf denen sich die herrliche Reibeisenstimme von K. noch konsistent ausbreitet, ohne dass es zu den experimentellen Verwachsungen kommt, die auf späteren Alben den Fokus rausnahmen. Was haben wir im Rotweintaumel damals zu "Svart industriell olycka" und "Självdestruktivitetens emissarie" gelitten.

2010er

DØDHEIMSGARD: A Umbra Omega (2015)
There is a place called reality/ Hidden to all men/ You only reach it through insanity/ But never to return again.

ENTHEOGEN: Without Veil, Nor Self (2017)
Alex Poole ist ja eins meiner BM-Idole der 2010er. Dabei hat er dieses Album gar nicht geschrieben. Er spielt nur mit. Egal, es könnte von ihm sein.

INFERNO: Omniabsence Filled By His Greatness (2013)
Einer der dienstältesten Genre-Vertreter aus unserer tschechischen Nachbarschaft, lange Zeit musikalisch völlig irrelevant und auch intellektuell eher sparsam beschlagen, entschied sich nach einer längeren Bedenkpause inkl. Line-Up-Würfelei, auf den anno 2013 eigentlich gar nicht mehr so sehr Hochgeschwindigkeit fahrenden Orthodox-Zug aufzuspringen und dachte sich neben Titeln wie "Metastasis of Realistic Visions", Booklets voller Dreiecke und ominöser Handgesten sowie allerlei „Wir führen nur einen Entwicklungskreis fort, den wir schon vor zwanzig Jahren begonnen haben und eigentlich gehören wir zu den Erfindern des Okkulten an und für sich“-Interviews aus Versehen ein derart eigenständiges musikalisches Gebräu aus verhallten Vocals, Dur-Akkorden, psychedelischen Spielereien und Blastbeat-Sperrfeuerwerk aus, dass sie meine Entdeckung der 2010er wurden.

MARE: Ebony Tower (2018)
Steht schon alles hier:
MARE – Ebony Tower
1. Es ist mein am extensivsten gehörtes BM-Album des Jahres. Schon die einer nach dem anderen veröffentlichten Vorabtracks liefen hier rauf und runter.
2. Es ist mein am intensivsten gehörtes BM-Album des Jahres. Ich höre Musik heutzutage hauptsächlich beim Kochen, beim Autofahren und am PC, so gut wie nicht mehr ohne eine Paralleltätigkeit. Besonders die morgendliche Fahrt zur Arbeit mit Musik ist total wichtig, stimmt mich in den Tag ein. „Ebony Tower“ hat meine Herbst- und Wintermorgen dieses Jahr sehr geprägt.
3. Es ist ein Album, das eigentlich gar nicht ganz in mein BM-Beuteschema passt und bei dem ich daher überrascht war, dass es mich so bewegt.
4. Das Introspektive, ganz subjektiv wahrgenommen auch Verletzliche dieses Albums ist etwas Besonderes.
5. Das Riff in „Nightbound“ auf „And in my most ecstatic frenzy …“. Hat mich auf dem inneren Ohr viel begleitet dieses Jahr.

NIGHTBRINGER: Ego Dominus Tuus (2014)
s.o. Ansonsten wurde zu diesem Album in diesem Thread schon alles Wichtige geschrieben.

REVERORUM IB MALACHT: Urkaos (2011)
Ein Gottalbum. Klar, Katholiken halt. Wenn ich eine Top 3 des Genres erstellen müsste, es wäre dabei. Konzeptionell und musikalisch nicht sinnvoll steigerbar. Auf der Oberfläche durch die experimentellen Auswüchse etwas verrückt, aber das ist wirklich ein Oberflächeneindruck. Lief auf meiner Hochzeit auf der Männertoilette in Dauerschleife. Und ich kann echt nicht gescheit zusammenfassen, was auf diesem Album passiert. Einfach anhören.

REBIRTH OF NEFAST: Tabernaculum (2017)
Da @Albi zu dem Album an jeder erdenklichen Stelle des Forums bereits die Werbetrommel gerührt hat, muss man hier nichts mehr sagen.

SVARTIDAUDI: Flesh Cathedral (2012)
Von den vielen geilen Island-Alben nicht nur eins der ersten, sondern auch nach wie vor das geilste. Ansonsten wurde zu diesem Album in diesem Thread schon alles Wichtige geschrieben.

THY DARKENED SHADE: Liber Lvcifer I - Khem Sedjet (2014)
Eine Ausgeburt der Spielfreude. Wenn es so etwas wie lebensbejahenden Black Metal gibt, der aber zu keiner Sekunde in Post-irgendwas-Gefilde abgleitet, sondern immer heavy, attackierend und orthodox bleibt, dann findet er sich auf diesem Album. Derartig vollgepropft mit Details und kilometerlangen Texten, dass man nie an ein Ende bei der Erschließung kommt.
 
black metal, ich fand diese bezeichnung immer etwas befremdlich, manchmal sogar paradox, denn diese musik trug trotz ihrer wut und ihres umsichschlagens ein sehr lichtes, befreiendes element in sich, welches ich nicht als schwarz empfand, sondern als prozess, als weg vom dunklen hin zum licht. ich empfand diese art des musikalischen ausdrucks als eine extreme mystische und spirituelle. zumindest jene klänge in denen ich als heranwachsender badete, das weltverachtende, kriegerische, satanische war nie das meine aber das naturmystische, transzendente, romantische...ja überhaupt jenen klängen die ich emotional ein „romantisches“ urgefühl“ zuordnen und somit brüderlich oder schwesterlich nebst schubert, eichendorff, schumann, shelley, wagner, novalis, mahler verorten konnte, ganz ohne schublade und rahmendes gewissen.

deshalb war mir das atmospährische, melodische was sich inmitten der raserei erhob und hypnotisch immer tiefer in meine mitte zog, immer das liebste. später fand ich andere musik, welche ebenso funktionierte und in meiner mitte rührte und rühren, klaus wiese, john coltrane, pharoah sanders, popol vuh, john mclaughlin, nikhil banerjee, dhafer youssef, max richter, ach es gibt so vieles.... aber diese wenigen bands die sich wohl der „schwarzen zunft“ zuordnen lassen, waren wichtig und nicht ganz ohne dankbarkeit blicke ich gerne auf sie zurück (aber auf zehn werde ich wohl nicht kommen.)



am anfang loderte das verwirrte und verwilderte herz für

in the woods – heart of the ages

welch ein sog. der vertonte blick in den sternenhimmel, gestützt von den schattenlanzen der wälder und die nebligen ufer einer mondhellen nacht. das cover und das backcover fingen die musik mit einem halboffenen auge ein und gaben meinem leben den perfekten soundtrack, in einer zeit wo die jugend auf das erwachsenwerden traf, die natur mit dem geiste rang. welcher wille will schon ein unentschieden...die wut, das entäußernde kreischen einer hilflosigkeit und die besänftigenden und sehnsüchtigen melodien nach einer vollendeten form für all das innere treiben. der anfang einer reise.



ulver – kveldssanger

wenn der blick in die sterne nicht mehr ausreicht, so bleibt nur mehr der blick nach innen. wo „in the woods“ für mich eine wanderung durch den nächtlichen wald beschrieben, der dann auf einer lichtung mit dem blick ins universum endete, so waren ulver, das bleiben, das ausharren in dem nächtlichen wald. eine nacht die irgendwie auch endlos erschien, umrankt von märchen und sagen, nacherzählt in einer warmen hütte von ein paar freunden mit alten, knarzenden und quietschenden instrumenten, aus denen noch der baum spricht, aus den sie geformt wurden...doch meine form? kveldssanger klang nach holz, man konnte es förmlich riechen, spüren, wie sich die melodien durch das holz fraßen um gehört zu werden, im hintergrund das knistern des holzes, was es nicht zu einem instrument geschafft hat, aber dennoch mitsingen wollte.



aeternus – beyond the wandering moon

ein lichtschein, aber es war doch nur der mond. und so ist dieses album der nachtspaziergang, hinaus aus der sicheren hütte, die gedanken noch aufgeheizt von all den bildern der alten legenden und so wird der ausflug hinein in den wald, einer der geister weckt. jede wurzel wird gesicht, die mondweiße haut der bäume, wirkt gar menschlich und man ist geneigt, näher heranzutreten um sie zu berühren, doch auch dieses licht ist nur schleier und man läuft immer tiefer in den wald, die bäume zerteilen den mond in immer feinere stücke bis am ende wieder dunkelheit bleibt und mit ihr wieder die kälte einzieht. kreischten am anfang noch unfreie geister, so ist es nun das brüllen eines verlorenen der unter einem baum sitzend auf den tag hofft, der ihn endlich aus diesem hölzernen käfig hinausgeleitet.



elend – les ténèbres du dehors

und er fällt in einen tiefen schlaf. alle mythen, alle märchen, alle sagen, alle realitäten versammelt zu einem riesigen chor und man singt alleine gegen ihn an. ein sturm aus schönheit und ekel, angst und trost. doch am ende ist dort niemand der applaudiert oder den vorhang aufzieht. es bleibt theater, man ist darsteller und zuseher zugleich in einer endlosen spirale aus engeln und dämonen die miteinander ringen...oder doch miteinander tanzen? alle zeit aufgehoben...und der moment des erwachens...ist nicht sonderlich anders, als der moment in dem man hineinschlief. die musik dazu, synthetisch und doch so organisch, pompös und zerbrechlich. oper, oratorium, in traumnähe aber ein vertonter alptraum mit hunderten gesichtern.



lunar aurora- hoagascht

wenn ich an wälder denke, so sind dies keine norwegischen sondern die bayrischen und während der alptraum noch schwelt so ist die hülle wieder unterwegs. im hosenbein tummelt sich allerlei getier, welches zuflucht in meiner dunklen wärme suchte und ich trage es mit mir, kratze mich, schüttele mich, der kreislauf bricht weg, denn die kälte fraß sich mit dem nachtgetier durch alle wärmenden schichten. von fern der schatten und der ruf einer eule und auch erste ordnung: zäune, heuschober, kuhweiden, das geläut von schafsglocken und vereinzelte lichter von schlaflosen. der sturm des elends legt sich, wurde weggewandert, zivilisation hat auch etwas tröstendes, doch sicherheit bietet im moment nur der erhöhte blick von einer alten bank, hinab in ein tal, dass das meine ist. in das alte holz geritzt: auf pfeile gespießte herzen und namen, einer davon könnte der meine sein...ich erinnere mich...



borknagar – borknagar

und mit einem schrei schrecke ich auf. die sonne wühlt sich durch den dichten nebel, der sich aus den wäldern hinaus auf die felder bewegt, so als wäre er hinausgetrieben worden. das rot der sonne ist längst erloschen und meine augen werden überschüttet von tausenden lichtpunkten, die in dem milchig weißen morgenlicht ihre quelle finden. nicht weit von mir ein bach, sein kühles gut reinigt mich von der schier endlosen nacht und die süße des wassers, ist nicht weniger wahrhaftig als das blutige auge des heiligen grals.



dornenreich – durch den traum

in wagners opern knüpfen sich am ende alle leitmotive zu etwas neuem, großen. und wie im großen so ist es auch im kleinen. fasst doch dieses album alle anderen alben zusammen, verdichtet sie, entfaltet sie und am ende erwacht man vom traum im traum im traum und findet sich nicht mehr nur auf einer anhöhe, sondern auf dem gipfel eines berges eines tausendfach gefalteten ichs, welches schwindet, wenn man genauer darauf blickt. so bleibt der blick in die ferne, wo sich das wunder eines neuen tages mit der hoffnung bindet. durch den traum...aber nicht zurück.

Sehr schöner Beitrag. Kennst du die aktuelle Offdrykkja?
 
Ich habe fertig. Es war ein Kampf, aber nu is gut. Ich freu mich auf die nächsten Jahre!

IV: 2010-2019

10. Funereal Presence – The Archer Takes Aim (2014)

Die Neue wird ja immer und immer wieder hier im Forum erwähnt und gelobt, jedoch zündete diese nicht mal ansatzweise so stark wie das Debüt. Bei der Neuen hab ich nach der A-Seite schon keinen Bock mehr auf das Album. Auch wenn sie stark ist, konnte sie mich noch nicht wirklich überzeugen. Irgendwie fehlt m… JA VERDAMMTE SCHEI?E!!?! Reden wir hier über die Neue oder was?! Ne, jetzt ernsthaft. Alter das Debüt ist doch um Quadrillionen mal geiler als die Neue. Die vier Songs strotzen nur so vor kauziger Geilerei. Wie schreibt man eigentlich so verfrickelt und gleichzeitig wahnsinnig melodische Musik? Und das auch noch allein? Richtiges Talent, der Typ hinter dem Projekt. Und bei den letzten vier Minuten des letzten Songs „Gestalt des Endes“ zerlegt es mich sowieso jedes Mal. Jedes verdammte Mal! Wer nicht kennt, reinhören unbedingt und bitte, danke.

Song: Gestalt des Endes

https://funerealpresence.bandcamp.com/track/gestalt-des-endes


9. Fordomth – I.N.D.N.S.L.E. (2018)

Jaja, „das ist kein Black Metal, du Nase!“. Mir doch egal. Thematisch, stilistisch, atmosphärisch und konzeptionell strotzt das Album nur so von einer Black Metal Atmosphäre. Transportiert wird das Teil vom schleppend, klagend, depressiven Funeral Doom und hier und da spielen gar psychedelische Elemente in der Musik mit. Es war eines der ersten Funeral Doom Alben die ich gekauft und zum ersten Mal richtig gesuchtet habe. Das Teil ist ein wahnsinnig geiler Brocken. Du bist versunken und blinzel, zack und knack, das Teil ist rum und du sitzt erstmal verschwitzt da und fragst dich was da grade eigentlich passiert ist.

Ihr kennt das doch bestimmt auch wenn ihr das erste Mal ein Album gehört habt und nach der Erstlauschung innerlich so dermaßen zerstört und fasziniert seid, dass ihr euch erstmal auf die Suche nach Oben und Unten machen müsst, oder? Sowas hatte ich selten. Bei Fordomth war das der Fall. Und alter Schwede, was würde ich nur dafür geben, genau dieses Feeling nochmal bei diesem Album zu haben.

Dieses Teil braucht viel mehr Beachtung und sei somit jedem von euch nahegelegt.

Song: Chapter III - Eternal Damnation

https://fordomth666.bandcamp.com/track/chapter-iii-eternal-damnation


8. Iskra - Ruins (2015)

Und weiter geht’s mit Zerstörung, denn Iskra – eine Band die wohl gemerkt aus dem Crust Punk Umfeld stammt – ballern hier erstmal eine der besten BM Scheiben ever raus. Im Vergleich zu frühen Werken der Band ist die Ruins nämlich eine astreine Mischung aus klassich, melodischem Black Metal und wütendem Hardcore/Crust. Dazu Goldkehlchen und Frontfrau Danielle, welche ihre Vocals auf der „Ruins“ perfektioniert hat und bestialischer nicht klingen könnte.

Der beste Song „Predator Drone MQ-1“ stampft halt mal eben alles in den Boden. Zur ersten Songhälfte noch Geballer in typischer Iskra-Manier, was daraufhin mit einem der besten Übergänge überhaupt in ein Bangerriff mündet, welches sich bis zum Songende hinauszieht. In so Momenten würde ich gerne meine Nackenmuskulatur taub stellen. Naja, zumindest am nächsten Tag, wenn ich was von den Nachwehen merke.

Song: Predator Drone MQ-1

https://chainbreakerrecords.bandcamp.com/track/predator-drone-mq-1-2


7. Macabre Omen – Gods of War – At War (2015)

Macabre Omen sind eine der ersten Underground Bands die ich entdeckt und sofort lieben gelernt habe. Alexandros aus Griechenland (Zufall, bei dem Namen und so) hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, Strukturen und Sound der Viking-Quorthon-Ära aufzufassen und perfektionieren. Und diese Aufgabe hat er mit „Gods of War – At War“ nicht nur erledigt, sondern verdammt nochmal gemeistert. Hier wird Black Metal mit viel Epik und Melodik verbunden und vergangene Zeiten in Griechenland, mit Hauptmerkt auf die Hellenen stilisiert. Eine wahnsinns Scheibe mit ner Menge Suchtpotential. Ganz, ganz viel Liebe für das Teil!

Song: Hellenes Do Not Fight Like Heroes, Heroes Fight Like Hellenes

https://macabreomen.bandcamp.com/track/hellenes-do-not-fight-like-heroes-heroes-fight-like-hellenes


6. Teitanblood – Death (2014)

Nun zerlegen wir den Thread mit diesem Album in Schutt und Asche. Denn das tun die Mannen aus Spanien auf dieser LP besser als jede andere Band. Sorry an alle Bands die das handwerklich und atmosphärisch sehr gut beherrschen, aber ihr habt nicht den Hauch einer Chance, diese Band vom Thron der schwarztoten Tonkunst zu stürzen. Ich habe noch keine andere Band gefunden, welche das so kompromisslos, atmosphärisch und gleichzeitig mit einer so urbösen Melodik fabriziert haben, wie Teitanblood. Die Samples zwischen/während und nach den Songs sind perfekt platziert. Wenn du die Scheibe auflegst, wirst du erstmal vom Druck der Boxen durch deine Zimmerwand in den nächsten Block geballert. Ich liebe alle Alben von Teitanblood. V.a auch die EP „Accursed Skin“, zwei Songs welche nur so die Atmosphäre einer von Pech, Säure, Atommüll und getrocknetem Blut gefüllten Höhle ausstrahlt. Und auch das Debüt, welches noch mehr todesmetallischer war, war eine Machtdemonstration an dieses Gefilde. The Baneful Choir haute mich dann ebenso vom Hocker und motivierte mich, mich mit dem restlichen Schaffen der Band mehr zu beschäftigen. Und, oh ja (!), zum Glück tat ich das.

Die Death kannte ich schon länger und kaufte sie mir nach erstmaligem Hören und Gefallen sofort. Aber verdammte Axt, das hat echt lange gedauert bis ich sie mir einigermaßen erschließen konnte. Aber als es passierte war alles um mich geschehen. Für mich DER Output der Band schlechthin. Generischer Satz (sorry Brudis): Auf der Scheibe stimmt einfach alles. Punkt. Und jetzt hört euch verdammt nochmal „Burning in Damnation Fires“ an!

Song: Burning in Damnation Fires

https://teitanblood.bandcamp.com/track/burning-in-damnation-fires
 
5. Imha Tarikat – Kara Ihlas (2019)

Mein Album des Jahres 2019. Und das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Hier schreien nicht nur die Emotionen aus dem im BM Gefilde eher ungewohnten Gesangsorgan des Bandkopfes „Ordu“, sondern man merkt jene bei jedem einzelnen Riff. Das ist so stürmisch, episch, geil, dass es mich jedes Mal aus den Socken haut. Und dadurch, dass das bisher das erste Album dieser jungen Band ist, Bandkopf nicht mal Mitte 20 ist, ist das absolut bemerkenswert. Und ich bedanke mich wirklich von ganzem Herzen für dieses wundersame Album! Gespannt warte ich auf weiteres Material und hoffe, dass er noch einen draufsetzt damit. Der Vorabsong „Sternenberster“ ist nämlich schon mal ein richtiger Hit. So kanns weitergehen.

Die Band ist ein riesiges Vorbild für mich. Und jedes Mal wenn ich mal wieder etwas rumspiele beim Aufnehmen von neuem Zeug, setze ich mir auch den Fokus, dass mein Sound in etwa in diese Richtung geht. Aber nie und nimmer schaffe ich es auch nur ansatzweise, so genial und emotional zu klingen wie Imha Tarikat.

Song: Kara Ihlas

https://vendetta-records.bandcamp.com/track/kara-ihlas


4. Head of the Demon – Sathanas Trismegistos (2016)

In der letzten Dekade schrieb ich über einen der zwei Götter des Black Dooms. Nun kommt der zweite dran. Head of the Demon erschaffen mit ihrer Musik eine einprägsam, einzigartige Atmosphäre. Hier merkt man schon beim unregelmäßig eingesetzten, dafür aber perfekt integrierten Gesang, dass sich eine Menge Gedanken um die Musik gemacht wurde. Mit „Sathanas Trismegistos“ wurde hier ein Monstrum erschaffen. Aber keins, was dich sofort zerstampft, sondern eins, was langsam und qualvoll an dir zehrt und dermaßen groovig nach vorne schreitet. Absolut markante Scheibe. Und eine schöne Weiterführung dieses Stils, nach dem schon überragenden Debüt. Anfangs zog ich noch das selbstbetitelte Debüt der „Sathanas Trismegistos“ vor. Mittlerweile spielte sich die Band mit dem zweiten Werk aber richtig in mein Herz.

Song: Zurvan's Ordeal

https://invictusproductions666.bandcamp.com/track/zurvans-ordeal


3. Ungfell – Tôtbringaere (2017)

Ungfell, Ungfell, Ungfell… Kauzig, melodiös hat man beim Hören das Gefühl, durch einen von schweizerischen Märchen geprägten Wald zu hüpfen und Wege mit Wichteln und Hexen zu kreuzen. Die folkigen Elemente sind bei Ungfell aber nichtmal ansatzweise so nervtötend wie bei 99% dieses Genres. Das ist Musik die bei mir sofort kickt. Rockig, stürmisch und dermaßen ausgereift. Beim Debüt „Tôtbringaere“ ist der Sound auch noch richtig schön für diese Musik. Den Nachfolger liebe ich ja auch und durch jenen habe ich angefangen diese Band zu lieben, aber da merkt man einfach wieder was der Sound bei Musik ausmacht. Und deshalb würde ich das Debüt immer dem Nachfolger vorziehen.

Song: Trommler Tod

https://ungfell.bandcamp.com/track/trommler-tod


2. Dödsrit – s/t (2017)

Zu Dödsrit und diesem Album habe ich hier schon alles gesagt:

Eine Schande, eine Tragödie, eine unverzeihliche Tat wäre es von mir, wenn ich dieser Band keinen Beitrag gönnen würde. Einen eigenen Thread dazu habe ich ja schon erstellt, aber dennoch möchte ich hier nochmal ein paar Worte zu der Band verlieren, welche unverhofft und durch total komische Umstände in mein Leben gefunden hat und das Interesse am Crust bei mir weckte. Ein Genre wofür ich mittlerweile zu 'ner Hand voll Bands, welche es praktizieren, 'ne ganze Menge abgewinnen kann!

Also seid ihr bestimmt neugierig wie die Band in mein Leben gefunden hat. Ein paar von euch habe ich es ja schon erzählt, nunja hier nochmal: Ein sonniger Tag brach an und die Fahrt aufs Party San 2018 lief wie geschmiert, genauso der Aufbau unseres Lagers und wir grinsten und lachten mit dem Bier in der Hand und freuten uns schon riesig auf den morgigen Tag und die Eröffnung des Infields. Mit hämischen Blicken mussten wir aber beobachten wie die Nachbarn, zwei Camps weiter, eine riesige Anlage aufbauten. Leider spielten sie aber nicht Party San kompatible Musik in einer annehmbaren Lautstärke, sondern irgendwelchen Rap, Nightcore & Ballermann in einer so unerträglichen Lautstärke, dass nichtmal wir, 20 Meter weiter uns noch vernünftig unterhalten konnten. Ihr müsst euch also vorstellen, dass die Typen im Kreis saßen mit Ohropax drinnen und nur „zum Beat mitgenickt“ haben. Dementsprechend waren wir auch sichtlich angenervt davon. Die Leute waren mehr als nur verzichtbar.

Überlebt haben wir's zum Glück, aber die Stimmung war sichtlich gedrückt bei uns. Bis einer unserer anderen Nachbarn zu ihnen ging und ihnen mal richtig klar machte, was für Spackos sie eigentlich sind, solch eine Scheiße abzuziehen und sie damit nur anderen Leuten auf die Nerven gehen. Er war kurz davor die Anlage zusammenzudreschen. Also gingen sie einen Kompromiss ein und ließen jemanden seine Musik über die Anlage laufen. (Das Ganze bekam ich nur am Rande mit, da wir uns in unsrem Camp unterhalten haben und die Wissenslücken im Laufe des Tages mit Gesprächen mit den Nachbarn schloss.)

Eine leicht hintergründige, erhabene Gitarrenmelodie schwirrte mir urplötzlich durch den Kopf. So scharfkantig und doch so unterschwellig atmosphärisch, dass ich direkt von diesem Sound verzaubert war. Also ging ich hin und fragte nach was das denn für ein Lied ist. „The Void“ von der Band Dödsrit, sagte man mir. Immer noch total geflasht von diesem Klang notierte ich mir das und konnte es, trotz dass es der erste Festivaltag war, nicht mehr abwarten endlich zu Hause zu sein und nach der Band zu recherchieren. Was am Tag der Abreise letztendlich auch abgesehen vom Duschen meine erste Handlung war. Also Kopfhörer rein, Album auf Bandcamp angeschaltet und alter… wie krass ich durch die Mucke mitgenommen wurde!

Natürlich bestellte ich mir direkt noch das Vinyl bei Doomrock. (Hier nochmal eine Empfehlung für diesen Shop!) Als das eintrudelte und ich die Musik das erste Mal über meine Anlage laufen ließ, war es komplett um mich geschehen. Diese Verbindung der puren Aggression mit der träumerischen Melodik war etwas Einzigartiges, was ich seither noch nie in solch einer Form gehört hatte und mein Durst nach mehr wurde immer größer. Zu der Zeit war das zweite Werk der Band noch nicht draußen und somit hörte ich die Scheibe intensiv und studierte sie bis ins letzte Detail. Dazu sei angemerkt, dass ich in diesem Falle von meiner autistischen Ader absehe und wenn ich die Scheibe auflege immer mit der B-Seite anfange, mit dem Lied was ich zum ersten Mal von der Band hörte und mit dieser Melodie, welche mich immer noch so krass flasht wie sie es im ersten Moment tat.

Zur ganzen musikalischen Dramatik fügt Bandkopf Christoffer oftmals noch verträumte, postrockige Elemente hinzu und so wirken die Gesamtwerke wie eine riesige Achterbahn der Gefühle. Das ist Musik mit der ich mich perfekt identifizieren kann. Dazu sei gesagt, dass dieses „Träumerische“ auf der zweiten Platte mehr ausgeprägt ist und sie deshalb stellenweise etwas langatmig wirkt, was aber absolut nicht schlimm ist. Das Debüt ist jedenfalls die perfekte Mischung und 29 Minuten pure Geilerei und deshalb empfehle ich jedem der die Band antesten möchte mit dem Debüt zu beginnen.

Dieses Jahr wuchs die Band von einem Ein-Mann-Projekt zu einer kompletten Truppe heran und ich bin mehr als nur scharf auf neues Material und außerdem gespannt wie das Ganze klingen wird, wenn der einstige Bandkopf Christoffer nicht mehr die alleinige Herrschaft über ihren Kosmos hat. Jedenfalls ist meine Erwartungshaltung so hoch, sie schmust grade mit der Milchstraße. Als Haupteinflussquelle nannte Christoffer übrigens seine regelmäßigen Waldbesuche mit seinem Hund. Ich denke das hört man gut heraus und ist zur gesamten Thematik bezüglich der Natur nachvollziehbar. Denn ist die Natur nicht ein wunderschöner Ort, welcher träumerisch und unscheinbar in seinem Kreislauf wirkt, jedoch durch den tragischen Missbrauch dieser, durch unsre Menschenhand, wütet?

Song: The Void

https://alertaantifascistarecords.bandcamp.com/track/the-void


1. Imber Luminis – Nausea (2017)

FDU schrieb im Eröffnungspost, dass Momentaufnahmen auch toleriert sind. Vielleicht ist das jetzt auch übertrieben, dieses Album an die Spitze zu stellen. Aber wenn ich jetzt mal auf einen größeren Zeitraum schaue, in der Vergangenheit und in der Zukunft, wäre es einfach nur falsch, diesem Album nicht die Spitze zu gönnen. Denn selten entdeckte ich in der Vergangenheit eine Band und ein Album, welche genau den Sound und genau die Atmosphäre erschaffen, welche ich am Metal und Black Metal so liebe. Und ich glaube, dass ich auch in Zukunft nur schwer sowas entdecken und finden werde.

Déhà aus Belgien verbindet hier Black Metal mit Post Metal, Doom und Blackgaze und macht das in einer Perfektion, die einfach nur zum Dahinschmelzen ist. Dieses Album strotzt nur so von Intensität. Bspw. Alcest schlugen ja auch dermaßen bei mir ein als ich sie entdeckte, strahlen sie auch die Atmosphäre aus die ich liebe. Aber Déhà kratzt einfach noch 1000x mehr am seelischen Untergrund und vielleicht deshalb läuft dieses Album so gut bei mir rein. Das Album ist wohlgemerkt ein ganzer Song, worin jedes Lied nahtlos ineinander übergeht. Und auch deshalb vergeht die Zeit bei jedem Durchlauf total schnell. Nie mehr möchte ich dieses Album missen. Es ist für mich die absolute Perfektion und das Beste was in den letzten Jahren rausgekommen ist. Punkt.


Es ist einfach falsch, hier einen Song rauszupicken, da das Album einfach im Ganzen gehört gehört. (hehe, deutsch und so) „We Are Not Free“ sticht aber von allen Songs definitiv heraus.

Song: We Are Not Free

https://imberluminis.bandcamp.com/track/we-are-not-free
 
Ich habe fertig. Es war ein Kampf, aber nu is gut. Ich freu mich auf die nächsten Jahre!

IV: 2010-2019

10. Funereal Presence – The Archer Takes Aim (2014)

Die Neue wird ja immer und immer wieder hier im Forum erwähnt und gelobt, jedoch zündete diese nicht mal ansatzweise so stark wie das Debüt. Bei der Neuen hab ich nach der A-Seite schon keinen Bock mehr auf das Album. Auch wenn sie stark ist, konnte sie mich noch nicht wirklich überzeugen. Irgendwie fehlt m… JA VERDAMMTE SCHEI?E!!?! Reden wir hier über die Neue oder was?! Ne, jetzt ernsthaft. Alter das Debüt ist doch um Quadrillionen mal geiler als die Neue. Die vier Songs strotzen nur so vor kauziger Geilerei. Wie schreibt man eigentlich so verfrickelt und gleichzeitig wahnsinnig melodische Musik? Und das auch noch allein? Richtiges Talent, der Typ hinter dem Projekt. Und bei den letzten vier Minuten des letzten Songs „Gestalt des Endes“ zerlegt es mich sowieso jedes Mal. Jedes verdammte Mal! Wer nicht kennt, reinhören unbedingt und bitte, danke.

Song: Gestalt des Endes

https://funerealpresence.bandcamp.com/track/gestalt-des-endes


9. Fordomth – I.N.D.N.S.L.E. (2018)

Jaja, „das ist kein Black Metal, du Nase!“. Mir doch egal. Thematisch, stilistisch, atmosphärisch und konzeptionell strotzt das Album nur so von einer Black Metal Atmosphäre. Transportiert wird das Teil vom schleppend, klagend, depressiven Funeral Doom und hier und da spielen gar psychedelische Elemente in der Musik mit. Es war eines der ersten Funeral Doom Alben die ich gekauft und zum ersten Mal richtig gesuchtet habe. Das Teil ist ein wahnsinnig geiler Brocken. Du bist versunken und blinzel, zack und knack, das Teil ist rum und du sitzt erstmal verschwitzt da und fragst dich was da grade eigentlich passiert ist.

Ihr kennt das doch bestimmt auch wenn ihr das erste Mal ein Album gehört habt und nach der Erstlauschung innerlich so dermaßen zerstört und fasziniert seid, dass ihr euch erstmal auf die Suche nach Oben und Unten machen müsst, oder? Sowas hatte ich selten. Bei Fordomth war das der Fall. Und alter Schwede, was würde ich nur dafür geben, genau dieses Feeling nochmal bei diesem Album zu haben.

Dieses Teil braucht viel mehr Beachtung und sei somit jedem von euch nahegelegt.

Song: Chapter III - Eternal Damnation

https://fordomth666.bandcamp.com/track/chapter-iii-eternal-damnation


8. Iskra - Ruins (2015)

Und weiter geht’s mit Zerstörung, denn Iskra – eine Band die wohl gemerkt aus dem Crust Punk Umfeld stammt – ballern hier erstmal eine der besten BM Scheiben ever raus. Im Vergleich zu frühen Werken der Band ist die Ruins nämlich eine astreine Mischung aus klassich, melodischem Black Metal und wütendem Hardcore/Crust. Dazu Goldkehlchen und Frontfrau Danielle, welche ihre Vocals auf der „Ruins“ perfektioniert hat und bestialischer nicht klingen könnte.

Der beste Song „Predator Drone MQ-1“ stampft halt mal eben alles in den Boden. Zur ersten Songhälfte noch Geballer in typischer Iskra-Manier, was daraufhin mit einem der besten Übergänge überhaupt in ein Bangerriff mündet, welches sich bis zum Songende hinauszieht. In so Momenten würde ich gerne meine Nackenmuskulatur taub stellen. Naja, zumindest am nächsten Tag, wenn ich was von den Nachwehen merke.

Song: Predator Drone MQ-1

https://chainbreakerrecords.bandcamp.com/track/predator-drone-mq-1-2


7. Macabre Omen – Gods of War – At War (2015)

Macabre Omen sind eine der ersten Underground Bands die ich entdeckt und sofort lieben gelernt habe. Alexandros aus Griechenland (Zufall, bei dem Namen und so) hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, Strukturen und Sound der Viking-Quorthon-Ära aufzufassen und perfektionieren. Und diese Aufgabe hat er mit „Gods of War – At War“ nicht nur erledigt, sondern verdammt nochmal gemeistert. Hier wird Black Metal mit viel Epik und Melodik verbunden und vergangene Zeiten in Griechenland, mit Hauptmerkt auf die Hellenen stilisiert. Eine wahnsinns Scheibe mit ner Menge Suchtpotential. Ganz, ganz viel Liebe für das Teil!

Song: Hellenes Do Not Fight Like Heroes, Heroes Fight Like Hellenes

https://macabreomen.bandcamp.com/track/hellenes-do-not-fight-like-heroes-heroes-fight-like-hellenes


6. Teitanblood – Death (2014)

Nun zerlegen wir den Thread mit diesem Album in Schutt und Asche. Denn das tun die Mannen aus Spanien auf dieser LP besser als jede andere Band. Sorry an alle Bands die das handwerklich und atmosphärisch sehr gut beherrschen, aber ihr habt nicht den Hauch einer Chance, diese Band vom Thron der schwarztoten Tonkunst zu stürzen. Ich habe noch keine andere Band gefunden, welche das so kompromisslos, atmosphärisch und gleichzeitig mit einer so urbösen Melodik fabriziert haben, wie Teitanblood. Die Samples zwischen/während und nach den Songs sind perfekt platziert. Wenn du die Scheibe auflegst, wirst du erstmal vom Druck der Boxen durch deine Zimmerwand in den nächsten Block geballert. Ich liebe alle Alben von Teitanblood. V.a auch die EP „Accursed Skin“, zwei Songs welche nur so die Atmosphäre einer von Pech, Säure, Atommüll und getrocknetem Blut gefüllten Höhle ausstrahlt. Und auch das Debüt, welches noch mehr todesmetallischer war, war eine Machtdemonstration an dieses Gefilde. The Baneful Choir haute mich dann ebenso vom Hocker und motivierte mich, mich mit dem restlichen Schaffen der Band mehr zu beschäftigen. Und, oh ja (!), zum Glück tat ich das.

Die Death kannte ich schon länger und kaufte sie mir nach erstmaligem Hören und Gefallen sofort. Aber verdammte Axt, das hat echt lange gedauert bis ich sie mir einigermaßen erschließen konnte. Aber als es passierte war alles um mich geschehen. Für mich DER Output der Band schlechthin. Generischer Satz (sorry Brudis): Auf der Scheibe stimmt einfach alles. Punkt. Und jetzt hört euch verdammt nochmal „Burning in Damnation Fires“ an!

Song: Burning in Damnation Fires

https://teitanblood.bandcamp.com/track/burning-in-damnation-fires
Du geile Sau!
 
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