Dream Theater

145194117_10157674556007181_4721447902133020205_o.jpg


DT werden zu Comic Helden;).
Das ewige Kind in mir findet das ganz schön cool.
 
OPETH auch. Aber da fällt mir ein, dass ich immer noch sauer bin, weil ich 'Raw Dog' nicht auf einem Tonträger besitze. Nicht, dass der Song so der Überhammer wäre. Aber ich hätte schon gerne jeden offiziell veröffentlichten Song DTs auf CD.
 
Ich konnte erst heute mal in den neuen LTE-Song reinhören....und bin arg begeistert. Es klingt schon wie Dream Theater mit KC-Einschlag - und ehrlich, dieses Drumming von Portnoy, es ist irgendwie einfach erdiger, rockiger als das eines Mangini, es hat Seele. Absolut geil! Doch, doch....auch, wenn es sich albern anhört und wohl nicht passieren wird: was wäre denkbar bei einer Rückkehr von Portnoy zu alter Wirkungsstätte? LTE3? Ein Album, um das ich wohl kaum herum kommen werde...
 
Lieber Rage,

das ist jetzt nicht als Entgegnung auf Deine Zeilen gedacht, eher als Ergänzung. Ich glaube, viele Hörer denken sich das, Portnoy rocke mehr als Mangini. Und viell. stimmt das auch. Aber erstens hat Mangini auch auf ziemlich guten Rockplatten gespielt und dort... naja... gerockt, z.B. hier:

(Annihilator)
https://www.youtube.com/watch?v=T8D0gvyrBQQ (Extreme)

Und dann ist Mike ja nicht grundlos bei DT raus. Ja, er hatte damals oft und offen über die Bandchemie lamentiert, aber es wurde ebenso klar, daß ihm die musikalische Ausrichtung nicht mehr so zusagte. Dream Theater sind spätestens seit ADTOE ein Wolkenkratzer aus Glas und Stahl - beeindruckend, aber auch ein wenig unzugänglich, kühl und abweisend. Vielleicht ist es da etwas ungerecht, Manginis Spiel aus diesem Bandkontext zu isolieren und ihm die unaufregende Sterilität zur Last zu legen.

Es wird in einer Firma wie DT numal erwartet, daß alle Bandmitglieder die Richtung mittragen, die Petrucci und Rudess vorgeben. Übrigens hat(te) auch Myung damit wohl so seine Schwierigkeiten, wenn ich bestimmte Verhaltensweisen wie das häufige Sich-Absentieren von seinen Bandkollegen recht interpretiere (ich kann mich aber natürl. auch schwer täuschen). Ich finde, auch Portnoy hat schon auf DT-Platten reichlich seelenlose, lineare und damit unrockige Perfektion geliefert/liefern müssen, namentlich auf "Octavarium" und "Systematic Chaos". Und ich vermute (vermute!), daß ihm das genauso gegen den Strich gegangen sein wird, wie daß die Bandmitglieder vor zehn Jahren (angeblich) kaum noch miteinander gesprochen haben.

Was Mangini betrifft, der hatte es wirklich nicht leicht in seiner Karriere. Der Kadett hat leider oft auf Kähnen angeheuert, die ihre besten Tage schon gesehen hatten bzw. sogar dem baldigen Niedergang geweiht waren. Ich glaube, wir alle erinnern uns an Manginis Reaktion im Drummer-Casting von DT, als er erfuhr, er sei jetzt in der Band. Da sprach für mich auch eine gewisse Unzufriedenheit mit den bisherigen Banderfahrungen raus.

Nun ist er zehn Jahre in der Band, natürlich immer noch der "Neue" (was ihn kaum verwundern wird, Rockfans neigen nunmal dazu, alles von den goldenen Jugendtagen einer Band her zu perspektivieren...), aber nach wie vor für viele auch der "falsche Mann" - und das finde ich schade. Mangini kann unfaßbar Schlagzeug spielen und er verfügt über eine ziemlich einmalige Gabe, sich unterschiedlichen Kontexten anpassen zu können. Und verglichen z.B. mit der insgesamt sehr proggigen Ausrichtung eines Gavin Harrison oder Marco Minnemann ist Mangini im Kern sogar ein Erz-Rocker, wie ich finde.

Und ich glaube, wie gesagt, nicht, daß man IHN sozusagen in Reinkultur bei DT hören kann, so wie man Portnoy im ersten DT-Jahrzehnt in Reinkultur hören konnte. Dazu hat die Band sich schlicht zu sehr verändert und insbesondere Petrucci macht heute wesentlich stärkere Vorgaben für seine Mitmusiker als in der Anfangszeit von DT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann ist Mike ja nicht grundlos bei DT raus. Ja, er hatte damals oft und offen über die Bandchemie lamentiert, aber es wurde ebenso klar, daß ihm die musikalische Ausrichtung nicht mehr so zusagte. Dream Theater sind spätestens seit ADTOE ein Wolkenkratzer aus Glas und Stahl - beeindruckend, aber auch ein wenig unzugänglich, kühl und abweisend. Vielleicht ist es da etwas ungerecht, Manginis Spiel aus diesem Bandkontext zu isolieren und ihm die unaufregende Sterilität zur Last zu legen.

Ich greife mal nur diesen Punkt aus Deinem zweifelsfrei nachdenklich-richtigen Post heraus.

Über die Bandchemie zu jener Zeit kann und darf man gerne spekulieren, Mike P. sprach von einer "Pause" seinerzeit, die ihm nicht gewährt wurde. Zeitgleich indes rührte er selbst ja schon in zig weiteren Töpfen neben DT herum. Auffällig: beim letzten DT-Konzert, das ich mit Mike P. gesehen habe, da war die Spuckerei auf der Bühne schon extrem. War das Konzert in Gelsenkirchen, Open-Air im Amphitheater. Wenn man es so sehen wollte, so hat er auch nicht selten seine "Auswürfe" schon in Richtung James LaBrie platziert...das mag natürlich auch meine Einbildung gewesen sein, aber tatsächlich kam es mir so vor. Überhaupt war James hier bei jeder sich bietenden Gelegenheit von der Bühne, was ebenfalls schon Rückschlüsse zulassen darf.

Möglicherweise steckte die Band in einer Sackgasse zu jener Zeit, was ich um so verwunderlicher finde, war doch "Black Clouds" das für mich stärkste Werk seit "Six Degrees".

"Systematic Chaos" hatte die Härteschiene mit Versatzstücken aus dem Muse-Baukasten mächtig ausgelutscht, es bleibt für mich neben "The Astonishing" einfach das DT-Album, mit dem ich am wenigsten anfangen kann. Das von Dir ebenfalls angesprochene "Octavarium" polarisiert indes ja mächtig, nicht zuletzt aufgrund der doch sehr cheesigen Songs vom Kaliber "I walk beside you" - möge es eine untergeordnete Rolle spielen, dass ich es trotzdem mag und aufgrund seiner Vielseitigkeit doch eher schätze als eben das systematische Chaos.

Mit der Berechenbarkeit ab "ADToE" hast Du sicher Recht, wobei "The Ashonishing" ja scheinbar doch schon ein "neues" Experiment sein sollte. Tatsächlich hat man sich danach einen Wohlfühlkosmos geschaffen und sowohl "ADToE" als auch das letzte Album geben dem gemeinen DT-Fan, was er gerne hören möchte - ist zumindest bei mir so.

Dein Bildnis mit dem Wolkenkratzer aus Glas und Stahl indes trifft. Höre ich mir den aktuellen LTE-Song an oder auch Einiges aus dem Petrucci-Solo-Werk (beides nur über YT bislang), dann wirkt es, als wäre man aus eben jenem Wolkenkratzer geflohen.

Viele werden zufrieden sein, wenn DT ein weiteres Album der Güteklasse des letzten Werks raushauen, dazu zähle ich mich sogar selbst. Dazu braucht es gar keinen übermächtigen Epen mehr, es ist prima, wenn es authentisch nach DT klingt, auch, wenn natürlich speziell das LTE-Ding letztlich alles von DT pulverisiert, was nach Portnoys Ausstieg kam: da dringt die gesamte Spielfreude schon durch die Konserve.

Natürlich kann Mike M. für all das nichts - und in wie weit er in die Art seiner Spielweise bei DT bestimmen darf, das wird man wohl nur innerhalb der Band wissen. Es geht mir auch gar nicht darum, ihn madig zu machen. Vielmehr geht es mir darum, dass dieses kreative Kollektiv, das DT einmal darstellten, einfach nicht mehr da ist. "Kühl und abweisend", ja. Berechnend auch. Es ist vielleicht einfach diese positive Verrücktheit, die abhanden gekommen ist.
 
Ich bin auch mehr als gespannt auf das kommende LTE Album.
Hier wird wohl wilder und zügelloser musiziert. Ähnlich wie bei den beiden Vorgänger Alben.
Bei den aktuellen DT scheint dies ja gar nicht mehr möglich zu sein.
Ist dann wohl doch nicht immer eine Sache des Alters und der Abgeklärtheit, die daraus resultieren.
Das letzte Petrucci Solowerk muss ich auch nochmal richtig in Augenschein nehmen.
Scheinbar blüht der Kerl abseits seiner Stammcombo im Herbst seiner Karriere noch einmal auf.
Oder liegt es an einem gewissen Mike Portnoy, der an beiden Alben beteiligt gewesen ist?
 
Die Ankündigung eines neuen DT-Albums elektrisiert mich bei Weitem nicht mehr so, wie es einst der Fall war, aber natürlich wird das Teil taub gekauft und die Erstlauschung unterm Kopfhörer exakt so zelebriert wie damals zu seligen "Metropolis 2"-Zeiten. Ehre, wem Ehre gebührt, so ist das eben. Und sollte eine Tour zum Album geplant und möglich sein, werde ich einer der ersten sein, die das Bestellknöpfchen drücken und sich wie Bolle drauf freuen...
 
Die LTE-Version von George Gershwins "Rhapsody in Blue" auf LTE 3 ist nicht weniger als der absolute Wahn. Ich beiße hier auf der Couch gerade ins Stillkissen vor Begeisterung! Großartig, einfach großartig!
 
Neues Album im September!
Und bis dahin die LTE3 (Hammer!!!) rauf und runter hören.
Wird ein traumtheatralisches Jahr! :D
 
Zurück
Oben Unten