Gordon Shumway
Till Deaf Do Us Part
2. rechtsoffen hier konkret bedeutet, dass er in seinem Umfeld Rechte toleriert, mit denen er musikalisch zusammenarbeitet. Dies könnte einen positiv Aspekt haben, da diese Rechten mit jemanden im Kontakt stehen, der ihr Weltbild ablehnt. Wodurch im günstigsten Fall verhindert wird, dass sich ihr Weltbild weiter homogenisiert und radikalisiert. Wenn er tatsächlich der Freigeist ist, wie er sich darstellt, dann ist zumindest vorstellbar, dass durch den alltäglichen Umgang mit ihm, Rechte in seinem Umfeld mit liberalen Ideen konfrontiert werden.
Um zu beurteilen, wie plausibel das tatsächlich ist, müsste man M. und seine Beziehungen zu seinem Umfeld im alltäglichen Umgang miteinander besser kennen. Aber zumindest scheint der bloße Vorwurf der Rechtsoffenheit in diesem konkreten Fall nicht notwendig zu überzeugen.
Ginge es hier um rein private Kontakte, würde ich dem zuzustimmen. Rutschte eine mir persönlich nahestehende Person ins rechtsextreme Milieu, würde ich ebenfalls versuchen, den Kontakt aufrechtzuerhalten - und sei es nur, um zu zeigen, dass die Welt jenseits des eigenen sektiererischen Zirkels doch nicht so trostlos und feindselig ist.
Aber hier geht es um eine Geschäftsbeziehung und künstlerische Zusammenarbeit. Das ist m.E. etwas ganz anderes.