Acrylator
Till Deaf Do Us Part
So, wurde ja in meinem KAT-Thread http://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/kat-pl-satanischer-heavy-speed-thrash-metal-seit-den-80ern.1073/ damals auch schon von Ravenpride gewünscht, und da ich mir die ganzen Scheiben in letzter Zeit wegen der neuesten Vinyl-Wiederveröffentlichungen (2013/2014) öfter wieder reingezogen habe, hier mal mein Senf zu den "russischen Iron Maiden".
"Мания Величия"/"Mania Welichija" ("Megalomania") (1985)
Das Debütalbum der erst im selben Jahr gegründeten Aria offenbart noch nicht ganz die spätere Klasse der Band (vor allem der Phase von 1987 bis 1991), ist aber schon ein sehr gutes erstes Album und muss damals in Russland wohl ein Unikum gewesen sein (Kruiz und Korrozia Metalla kamen ja erst zwei Jahre später mit nem Album um die Ecke und ansonsten gab's in Russland wohl Mitte der 80er kaum Bands, die sich dem Metal verschrieben hatten).
Die zweistimmigen Gitarrenmelodien erinnern manchmal an Iron Maiden (allerdings längst nicht so sehr wie zwischen 1987 und 1995), nur das Schlagzeugspiel ist hier noch sehr simpel gehalten. Der dritte Song erinnert mit Bass und Schlagzeugrhythmus am Anfang hingegen an "Heaven And Hell" von Black Sabbath, entwickelt sich dann aber mit filigranen Gitarrenmelodien in eine ganz andere Richtung. Im kurzen Titelsong versucht man mit nur von E-Gitarre untermalten Chorgesängen etwas ganz eigenes, durchaus gelungen, wenn auch eher als atmosphärisches Zwischenspiel zu sehen. Mit dem hymnischen und sehr guten Gesang von Kipelov (dessen Stimme mich kurioserweise immer etwas an eine Mischung aus Klaus Meine und Gianna Nannini erinnert hat) konnte die Band weitere Akzente setzen. Das letzte Stück langweilt dann leider etwas, aber ein insgesamt wirklich guter Auftakt, wenn auch sehr dünn produziert (Sound ist aber durchaus noch in Ordnung).
"С Кем Ты?"/"S Kem Ty?" ("With Whom Are You?") (1986)
Auf dem Zweitling der Band gibt es für mich leider mehr Stücke die ähnlich einfallslos und bieder wie das letzte Stück vom Debüt sind (Opener sowie der dritte und vielleicht noch der letzte Song), die Maiden-Melodien sind hier auch rarer gesät, dafür gibt man sich insgesamt etwas langsamer, stampfender, riffbetonter (wenn auch nicht wirklich härter), irgendwo zwischen Judas Priest, Saxon, Accept und etwas Iron Maiden (sowie auch ein wenig Eigenständigkeit, vor allem im guten Titelsong), jedoch oft noch weit entfernt von der Klasse dieser Bands. Die Produktion klingt für 1986 außerdem ziemlich glatt und künstlich (ähnlich der "Turbo" von Priest - gut, die Gitarren sägen hier mehr), vor allem das Schlagzeug - könnte auch ein Drumcomputer sein, den man hier hört und überhaupt ist das Schlagzeugspiel abermals recht simpel und einfallslos. Das alles zusammen macht "S Kem Ty?" für mich insgesamt etwas schwächer als das Debüt. Allerdings bietet es auch einige Highlights - neben dem abwechslungsreichen Titelsong z.B. noch das zweite Stück, auch wenn das Anfangsriff hier stark nach Saxons "Princess Of The Night" klingt. Das Stück ist aber toll arrangiert und mit schönen Gitarrenmelodien und Rhythmuswechseln versehen. Eine gelungene Halbballade gibt's mit "Bes Tebja" ebenfalls.
Nach der Veröffentlichung verließen die meisten Leute die Band (wenn ich mich recht entsinne, gründeten zwei davon die eher im Thrash angesiedelte Band MASTER) und ließen nur Kipelov und Gitarrist Vladimir Cholstinin zurück, die recht bald daraufhin die Band neu formierten.
(Allein wegen des tollen Covers musste ich mir die Scheibe aber schon holen und schlecht ist das Gebotene ja nun auch nicht, zumindest für die Highlights lohnt sich das Album schon).
"Герой Асфальта"/"Geroj Asfalta" ("Hero Of The Speedway") (1987)
Das Album stellt eine deutliche Steigerung zum Vorgänger dar, wenn auch nun oft überdeutlich an Maiden angelehnt, aber durch einige der mal hymnischen, mal melancholischen Gesangsmelodien doch irgendwie auch noch recht eigenständig. Der Anfang vom ersten Song direkt nach dem Intro ist außerdem schon in so hoher Geschwindigkeit gespielt, dass ich jedes Mal kurz denke, ich hab die Platte aus Versehen auf 45 RPM laufen (zumal die Töne auch recht hoch klingen)... Die Stücke sind nun auch rhythmisch deutlich komplexer aufgebaut, womit sich der Weggang des alten Schlagzeugers für mich als absoluter Glücksfall entpuppt.
Die Produktion ist auch erheblich besser als bei den Vorgängern (natürlicher als bei "S Kem Ty?", aber druckvoller als beim Debüt), wie eigentlich auch jeder einzelne Song, von denen das dramatische "Ulica Ros" oder das abschließende achteinhalb-Minuten-Epos neben dem rasanten Opener noch hervorzuheben sind. Abwechslungsreichtum und tolle Melodien gibt's hier wirklich zentnerweise. So einige Gitarrenpassagen versprühen außerdem wirklich eine unglaubliche Magie, die nur wenige Bands zu kreieren imstande sind!
"Мания Величия"/"Mania Welichija" ("Megalomania") (1985)
Das Debütalbum der erst im selben Jahr gegründeten Aria offenbart noch nicht ganz die spätere Klasse der Band (vor allem der Phase von 1987 bis 1991), ist aber schon ein sehr gutes erstes Album und muss damals in Russland wohl ein Unikum gewesen sein (Kruiz und Korrozia Metalla kamen ja erst zwei Jahre später mit nem Album um die Ecke und ansonsten gab's in Russland wohl Mitte der 80er kaum Bands, die sich dem Metal verschrieben hatten).
Die zweistimmigen Gitarrenmelodien erinnern manchmal an Iron Maiden (allerdings längst nicht so sehr wie zwischen 1987 und 1995), nur das Schlagzeugspiel ist hier noch sehr simpel gehalten. Der dritte Song erinnert mit Bass und Schlagzeugrhythmus am Anfang hingegen an "Heaven And Hell" von Black Sabbath, entwickelt sich dann aber mit filigranen Gitarrenmelodien in eine ganz andere Richtung. Im kurzen Titelsong versucht man mit nur von E-Gitarre untermalten Chorgesängen etwas ganz eigenes, durchaus gelungen, wenn auch eher als atmosphärisches Zwischenspiel zu sehen. Mit dem hymnischen und sehr guten Gesang von Kipelov (dessen Stimme mich kurioserweise immer etwas an eine Mischung aus Klaus Meine und Gianna Nannini erinnert hat) konnte die Band weitere Akzente setzen. Das letzte Stück langweilt dann leider etwas, aber ein insgesamt wirklich guter Auftakt, wenn auch sehr dünn produziert (Sound ist aber durchaus noch in Ordnung).
"С Кем Ты?"/"S Kem Ty?" ("With Whom Are You?") (1986)
Auf dem Zweitling der Band gibt es für mich leider mehr Stücke die ähnlich einfallslos und bieder wie das letzte Stück vom Debüt sind (Opener sowie der dritte und vielleicht noch der letzte Song), die Maiden-Melodien sind hier auch rarer gesät, dafür gibt man sich insgesamt etwas langsamer, stampfender, riffbetonter (wenn auch nicht wirklich härter), irgendwo zwischen Judas Priest, Saxon, Accept und etwas Iron Maiden (sowie auch ein wenig Eigenständigkeit, vor allem im guten Titelsong), jedoch oft noch weit entfernt von der Klasse dieser Bands. Die Produktion klingt für 1986 außerdem ziemlich glatt und künstlich (ähnlich der "Turbo" von Priest - gut, die Gitarren sägen hier mehr), vor allem das Schlagzeug - könnte auch ein Drumcomputer sein, den man hier hört und überhaupt ist das Schlagzeugspiel abermals recht simpel und einfallslos. Das alles zusammen macht "S Kem Ty?" für mich insgesamt etwas schwächer als das Debüt. Allerdings bietet es auch einige Highlights - neben dem abwechslungsreichen Titelsong z.B. noch das zweite Stück, auch wenn das Anfangsriff hier stark nach Saxons "Princess Of The Night" klingt. Das Stück ist aber toll arrangiert und mit schönen Gitarrenmelodien und Rhythmuswechseln versehen. Eine gelungene Halbballade gibt's mit "Bes Tebja" ebenfalls.
Nach der Veröffentlichung verließen die meisten Leute die Band (wenn ich mich recht entsinne, gründeten zwei davon die eher im Thrash angesiedelte Band MASTER) und ließen nur Kipelov und Gitarrist Vladimir Cholstinin zurück, die recht bald daraufhin die Band neu formierten.
(Allein wegen des tollen Covers musste ich mir die Scheibe aber schon holen und schlecht ist das Gebotene ja nun auch nicht, zumindest für die Highlights lohnt sich das Album schon).
"Герой Асфальта"/"Geroj Asfalta" ("Hero Of The Speedway") (1987)
Das Album stellt eine deutliche Steigerung zum Vorgänger dar, wenn auch nun oft überdeutlich an Maiden angelehnt, aber durch einige der mal hymnischen, mal melancholischen Gesangsmelodien doch irgendwie auch noch recht eigenständig. Der Anfang vom ersten Song direkt nach dem Intro ist außerdem schon in so hoher Geschwindigkeit gespielt, dass ich jedes Mal kurz denke, ich hab die Platte aus Versehen auf 45 RPM laufen (zumal die Töne auch recht hoch klingen)... Die Stücke sind nun auch rhythmisch deutlich komplexer aufgebaut, womit sich der Weggang des alten Schlagzeugers für mich als absoluter Glücksfall entpuppt.
Die Produktion ist auch erheblich besser als bei den Vorgängern (natürlicher als bei "S Kem Ty?", aber druckvoller als beim Debüt), wie eigentlich auch jeder einzelne Song, von denen das dramatische "Ulica Ros" oder das abschließende achteinhalb-Minuten-Epos neben dem rasanten Opener noch hervorzuheben sind. Abwechslungsreichtum und tolle Melodien gibt's hier wirklich zentnerweise. So einige Gitarrenpassagen versprühen außerdem wirklich eine unglaubliche Magie, die nur wenige Bands zu kreieren imstande sind!
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