Rada
Till Deaf Do Us Part
Ermutigt durch @Klaus' wahren Wüstenrockthread habe ich mich endlich entschlossen, hier ein weiteres Thema zu afrikanischer Musik zu eröffnen. Vor etwa vier Jahren habe ich diese für mich entdeckt und seitdem ist sie mir ein treuer Begleiter.
Natürlich kann ich hier nicht der Musik eines ganzen Kontinents gerecht werden, zumal es hier so viele unterschiedliche Stile zu entdecken gibt, und bin ich nach den paar Jahren intensiven Hörens eher begeisterter Jäger und Sammler als Experte geworden, daher hoffe ich, dass auch andere hier mit Tipps und Entdeckungen aufwarten.
Wo also anfangen? Die Unterschiede sind wie erwähnt gross, im Senegal ganz im Westen zum Beispiel hat es wechselseitig grosse Beeinflussung mit kubanischer Musik gegeben, in Nigeria gab es solche z. B. mit James Brown, in den ehemaligen portugiesischen Kolonien hört man viele entsprechende Einflüsse, in Kamerun gibt es viele Jazz- oder im Makossa der 70er- und 80er-Jahre Disco- und Funk-Elemente, während äthiopischer Jazz völlig anders klingt und ich diesen nicht wirklich beschreiben kann. Viele Musik hatte und hat eine sehr politische Komponente, oft wurde sie von den Kolonisatoren verboten, da als subversiv wahrgenommen, teilweise wandten sie sich gegen autoritäre Regimes oder unterstützen diese (z. B. in Benin), oft ging und geht es um soziale Missstände.
Mein persönlicher Einstieg war der Ethio Jazz von Mulatu Astatke, der mich durch seine Einzigartigkeit völlig fasziniert hat. Genauer gesagt dieser Song, der einigen vielleicht aus dem Film Broken Flowers bekannt ist: https://www.youtube.com/watch?v=jwdBRqIsVUY.
Auf dem Label Strut sind von ihm mehrere Alben und Best-ofs erschienen, ebenso von weiteren Musikern, von denen ich hier zu Auftakt Orlando Julius und Ebo Taylor noch nennen möchte.
Orlando Julius war ein nigerianischer Sänger und Saxofonist, der bis zum Schluss als Musiker aktiv war, in den letzten Jahren mit der Londoner Band The Heliocentrics (die mit ihm wie auch mit Mulatu Astatke je ein Album aufgenommen haben): https://www.youtube.com/watch?v=2gDOyC0ktcw.
Ebo Taylor ist ein trotz seines fortgeschrittenen Alters ein immer noch aktiver Musiker aus Ghana, der vor allem Musik in den Stilrichtungen Afrobeat und High life produziert: https://www.youtube.com/watch?v=Ti_QrLwiBB0.
Ein weiteres Label, das einer wahren Goldgrube gleicht, ist Analog Africa. Der Gründer des Labels bereist einzelne Länder, durchforstet dort alte Archive vornehmlich aus den 60er- bis 80er-Jahren und versucht, die damals beteiligten Musiker ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Er sorgt bei seinen Compilations zudem dafür, dass er von den Musikern die entsprechende Lizenz erhält und diese dafür entlöhnt werden, dass er die Musik neu veröffentlicht – bei vielen Compilations und Alben anderer Labels scheint das ein Problem zu sein, da hier viel an den Musikern vorbei veröffentlicht wird. Seine Platten und CDs sind oft sehr detailreich aufgemacht und man erfährt eine Menge zu den bereisten Ländern und zu den Musikern.
David Zé aus Angola: https://www.youtube.com/watch?v=QxiWb1Ezvbw.
Amara Touré aus Guinea/Senegal: https://www.youtube.com/watch?v=BFgYiGjVdc4.
José Casimiro aus den Kapverden (hier wie auch bei vielen angolanischen Musikern finde ich besonders interessant, dass sie auf portugiesischen Kreolsprachen singen – es klingt halbwegs vertraut und doch fremd): https://www.youtube.com/watch?v=BqXjOCzqwH8.
Pasteur Lappé aus Kamerun: https://www.youtube.com/watch?v=KZztm0r4wUU.
The Rwenzori’s aus Uganda (dieser Song erinnert mich mit seinem treibenden Rhythmus auf eine Art an The Prodigy): https://www.youtube.com/watch?v=o19QJ6ytjGc.
So viel für den Anfang. Ich bin gespannt, ob hier Interesse an solcher Musik besteht und hoffe wie gesagt auch, dass jemand hier auch Anspieltipps reinstellen möchte – was ich bisher kenne und hier reingeschrieben habe, kann nur ein Anfang sein.
Natürlich kann ich hier nicht der Musik eines ganzen Kontinents gerecht werden, zumal es hier so viele unterschiedliche Stile zu entdecken gibt, und bin ich nach den paar Jahren intensiven Hörens eher begeisterter Jäger und Sammler als Experte geworden, daher hoffe ich, dass auch andere hier mit Tipps und Entdeckungen aufwarten.
Wo also anfangen? Die Unterschiede sind wie erwähnt gross, im Senegal ganz im Westen zum Beispiel hat es wechselseitig grosse Beeinflussung mit kubanischer Musik gegeben, in Nigeria gab es solche z. B. mit James Brown, in den ehemaligen portugiesischen Kolonien hört man viele entsprechende Einflüsse, in Kamerun gibt es viele Jazz- oder im Makossa der 70er- und 80er-Jahre Disco- und Funk-Elemente, während äthiopischer Jazz völlig anders klingt und ich diesen nicht wirklich beschreiben kann. Viele Musik hatte und hat eine sehr politische Komponente, oft wurde sie von den Kolonisatoren verboten, da als subversiv wahrgenommen, teilweise wandten sie sich gegen autoritäre Regimes oder unterstützen diese (z. B. in Benin), oft ging und geht es um soziale Missstände.
Mein persönlicher Einstieg war der Ethio Jazz von Mulatu Astatke, der mich durch seine Einzigartigkeit völlig fasziniert hat. Genauer gesagt dieser Song, der einigen vielleicht aus dem Film Broken Flowers bekannt ist: https://www.youtube.com/watch?v=jwdBRqIsVUY.
Auf dem Label Strut sind von ihm mehrere Alben und Best-ofs erschienen, ebenso von weiteren Musikern, von denen ich hier zu Auftakt Orlando Julius und Ebo Taylor noch nennen möchte.
Orlando Julius war ein nigerianischer Sänger und Saxofonist, der bis zum Schluss als Musiker aktiv war, in den letzten Jahren mit der Londoner Band The Heliocentrics (die mit ihm wie auch mit Mulatu Astatke je ein Album aufgenommen haben): https://www.youtube.com/watch?v=2gDOyC0ktcw.
Ebo Taylor ist ein trotz seines fortgeschrittenen Alters ein immer noch aktiver Musiker aus Ghana, der vor allem Musik in den Stilrichtungen Afrobeat und High life produziert: https://www.youtube.com/watch?v=Ti_QrLwiBB0.
Ein weiteres Label, das einer wahren Goldgrube gleicht, ist Analog Africa. Der Gründer des Labels bereist einzelne Länder, durchforstet dort alte Archive vornehmlich aus den 60er- bis 80er-Jahren und versucht, die damals beteiligten Musiker ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Er sorgt bei seinen Compilations zudem dafür, dass er von den Musikern die entsprechende Lizenz erhält und diese dafür entlöhnt werden, dass er die Musik neu veröffentlicht – bei vielen Compilations und Alben anderer Labels scheint das ein Problem zu sein, da hier viel an den Musikern vorbei veröffentlicht wird. Seine Platten und CDs sind oft sehr detailreich aufgemacht und man erfährt eine Menge zu den bereisten Ländern und zu den Musikern.
David Zé aus Angola: https://www.youtube.com/watch?v=QxiWb1Ezvbw.
Amara Touré aus Guinea/Senegal: https://www.youtube.com/watch?v=BFgYiGjVdc4.
José Casimiro aus den Kapverden (hier wie auch bei vielen angolanischen Musikern finde ich besonders interessant, dass sie auf portugiesischen Kreolsprachen singen – es klingt halbwegs vertraut und doch fremd): https://www.youtube.com/watch?v=BqXjOCzqwH8.
Pasteur Lappé aus Kamerun: https://www.youtube.com/watch?v=KZztm0r4wUU.
The Rwenzori’s aus Uganda (dieser Song erinnert mich mit seinem treibenden Rhythmus auf eine Art an The Prodigy): https://www.youtube.com/watch?v=o19QJ6ytjGc.
So viel für den Anfang. Ich bin gespannt, ob hier Interesse an solcher Musik besteht und hoffe wie gesagt auch, dass jemand hier auch Anspieltipps reinstellen möchte – was ich bisher kenne und hier reingeschrieben habe, kann nur ein Anfang sein.
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