"Swords Against Death" tauchte ja in einigen Listen im 2022er-Forums-Poll auf, aber etwas ausführlicher scheint sich irgendwie niemand zu dem Album geäußert zu haben, zumindest nicht hier im Band-Thread. Na gut, dann versuche ich das jetzt mal, nachdem ich mir das Ding nun endlich beim KIT gekauft habe.
Obwohl ich die Band immer gerne mochte, muss ich zugeben, dass ich bei den ganzen 'kleinen' Veröffentlichungen der letzten Jahre (also EPs oder rein digitale Releases) nicht mehr wirklich hinterhergekommen bin, entsprechend war "Swords" jetzt mehr oder weniger mein erster Arkham-Witch-Kontakt seit der letzten Full Length "I Am Providence" von 2015. Der Lovecraft-Punk-Sound jener Band-Phase (der mir viel Spaß gemacht hat) ist inzwischen wieder Vergangenheit, zurück zu den leicht doomigen Anfängen ging es aber auch nicht wirklich. Stattdessen bietet "Swords Against Death" einfach HEAVY METAL, und das angenehm abwechslungsreich: Von stampfend ("Hammerblow") über fast schon thrashig (immer mal wieder einzelne Parts in diversen Songs) bis episch ("Shieldmaiden"). Sowas wie den Chorus von "Into the Fray" könnte ich mir tatsächlich auch ganz gut von irgendeiner schlimmen Schunkel-Metal-Band vorstellen, und bei "Whoo-Hooo-Hooo"-Parts bin ich generell auch sehr empfindlich, aber hier singe ich gerne mit, denn die knackige No-Nonsense-Produktion und die gesamte Attitüde wissen zu gefallen.
Arkham Witch steuern nach meinem Empfinden nämlich recht zielsicher an den Trends des Metal-Mainstreams und den Strömungen (freudlicheres Wort für 'Trends') des Undergrounds vorbei - es gibt also weder zu angestrengt wirkendes Streben nach größtmöglicher Eingängigkeit in jedem Song noch den Wunsch, das Album so klingen zu lassen, als wäre es bereits Anfang der 80er aufgenommen worden. Stattdessen gibt's einfach sehr solides bis richtig gutes Songwriting - nach kurzer Anlaufphase macht mir hier jedenfalls jeder Song ordentlich Spaß, und selbst vermeintliche Füller entpuppten sich irgendwann unerwartet als Ohrwürmer. Auch die zunächst in der heutigen wieder von Vinyl-Längen geprägten Zeit beängstigend hoch anmutende Laufzeit von über 50 Minuten erwies sich als unproblematisch, ich jedenfalls finde das Ding sehr kurzweilig.
Und vielleicht am wichtigsten: Arkham Witch vermitteln mir immer noch stark das Gefühl, dass es sich um eine Band mit ganz eigener Persönlichkeit handelt. Der Sound mag sich über die Jahre immer mal wieder leicht gewandelt haben, aber ich höre da immer noch ganz viel ungezwungenen und einfach 'echten' Spaß zwischen Pub und Proberaum, wenn ich "Swords Against Death" auflege.
Hab jetzt vermutlich niemandem etwas Neues zu der Platte erzählt, aber ich wollte halt was zu Arkham Witch schreiben, und "Immer noch eine geile Band!" war mir zu wenig. Auch wenn's stimmt.