Ich will keinen Zwist wieder aufwärmen und habe deshalb auch darauf geachtet meinen Beitrag ohne irgendeine Angriff und möglichst sachlich zu belassen.
Grundsätzlich finde ich es sehr Schade das Lobi (und scheinbar noch ein paar mehr!?) weg sind. Auch ich empfand seine Beiträge und Anwesenheit als extrem bereichernd. Und ich hatte durchaus auch einige male meine Auseinandersetzungen mit ihm! In der Diskussion gab es viele Punkte zu denen ich etwas hätte sagen können und wollen, aber so viel zeit habe ich gerade zum einen nicht, zum anderen will ich wie erwähnt nicht gleich neuen Streit lostreten, oder das ganze weiter anstacheln. Zu den zitierten Sachen konnte ich dann aber doch zusammenfassend aufschreiben, was ich gerne los werden will:
Ich finde ja die Bitte um Rücksicht darauf, dass man keine Rücksicht nehmen möchte, schon irgendwie grotesk...
Aber was genau soll man mit Aussagen wie "...das gehört zum Leben nun einmal auch dazu." anfangen? Wer sagt das? Warum sollte sowas dazu gehören? Eigentlich nur wegen genau solchen vielfach vertretenen Einstellungen. Rücksicht ist doch was schönes. Was ist so schlimm daran, wenn man eben versucht rücksichtsvoll zu sein?! Selbst wenn man nicht alles bedenken kann. Und noch weniger verstehe ich dann, wieso man sich unbedingt über die Leute lustig machen will/muss, die es versuchen?!
Ich las irgendwo auch was von dem "Rebellentum im Metal". Ja, finde ich gut. Aber nach einem halben Jahrhundert ändert sich so ein Begriff doch auch einfach mal. In einer völlig prüden, konservativen, erz-christlichen Gesellschaft, ist der unflätige langhaarige Typ mit Tattoos und nackten Frauen im Arm und der Hand am Gemächt der Rebell der möglich und auf seine Art auch gut war. Aber wir leben nicht mehr in dieser Zeit. Heute haben wir eine Metal-Szene die eigene prüde und konservative Strömungen gebildet hat und immer noch ein Verhältnis zu Frauen, Homosexuellen, oder Rassismus hat, dass leider nicht groß besser ist, als der Durchschnitt der Gesellschaft. Sollte sowas nicht die Weiterentwicklung einer Subkultur sein, die mal für etwas stand? Freiheit und Wildheit und so. Warum nicht jetzt Freiheit und Wildheit für alle? Ist doch viel cooler. Und wenn man den Griff in die Richtung wirklich nicht lassen kann, würde es doch mal von "Eiern und richtiger Männlichkeit" zeugen, wenn man den Griff statt in den eigenen, in den Schritt des Kumpels gemacht hätte. Hat tatsächlich eine Botschaft und Signalwirkung, tut für ein Foto keinem weh, ist aber im Gegensatz (leider noch) wirklich rebellisch und mutig. (Und bevor sich jemand aufregt: Wenn Frauen sich gegenseitig an die Oberweite fassen, kräht kein Hahn danach...)
Aber ist eben das nicht eigentlich was gutes? Warum wird es denn als sowas tolles und Erhaltenswertes angesehen, dass man auf "dicke Haut" angewiesen ist? Ist schön wenn man die hat und sicher praktisch, aber das man die haben muss, ist doch eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen. Es ist ein Abwehrmechanismus der dafür sorgt, dass man schlimme Dinge nicht so sehr an sich ran lässt. Und diese dicke Haut hat man sich über all diese schlechten Erfahrungen und Erlebnisse die man durchmachen musste gebildet. Wieso will man jetzt unbedingt die Leute, die versuchen das diese schlimmen Erlebnisse weniger werden dafür angreifen. Es ist doch viel besser, wenn die Umstände besser gemacht werden, als wenn alle immer wieder durch das gleiche Elend durch müssen, nur um am Ende sagen zu können, dass sie jetzt auch dicke Haut haben.