Hey, findet ihr echt, dass dieses "es ist jedem selbst überlassen" als Argument zieht? Ich weiß nicht, das kommt in jeder zweiten Diskussion, und ich finde es ja sehr lobenswert, dass man die individuellen Freiheiten der anderen schützen will, indem man sich kein Urteil anmaßt, aber keine Ahnung, einen Meinungsaustausch stelle ich mir dann doch anders vor. Ich meine, es ist jedem Skiliftbetreiber selber überlassen, ob er Schnee per Helikopter einfliegen lässt, denn es macht ökonomisch Sinn und ist 100% legal, aber vielleicht ist das doch eher etwas für dumme HuSo's (das erste ist der Fakt, das zweite eine Meinung)? Und jemand, der für Meet & Greets zahlt, kann das selbstverständlich machen und er soll es auch machen können (und kann es offensichtlich auch, und niemand will das verhindern), aber wenn er es macht, ist es vielleicht trotzdem scheiße, weil er sich abzocken lässt oder weil er eine Geschäftspraktik unterstützt, die aus Musikern "Stars" machen will und einen normalen zwischenmenschlichen Umgang zwischen Musikhörer und Musiker kommerzialisiert und damit langfristig kaputtmacht. Ich meine, solange unser Fan nicht meine Zustimmung dazu will, kann er sein Geld weiterhin ausgeben wofür er möchte, aber ich würde ihm sagen, dass er bei allem Fantum nicht gleich sein Stammhirn in den Mixer zu werfen braucht und vielleicht ein bisschen aufrechter durchs Leben gehen soll. Mehr Würde für alle Beteiligten, und so. Musikfans sind nicht mehr als haarige Geldautomaten - wenn sie sich dazu machen lassen.
Wie auch in meinem Post geschrieben: es ist grundsätzlich nichts Verwerfliches an diesen Meet-&-Greet Dingen gegen Kohle, es ist schlicht aber eben nicht mein Ding. Da es jedem selbst überlassen ist (jaja, ich weiß - ist aber so), ob er dieses Angebot nun annimmt oder nicht und keinerlei Zwang stattfndet - ok. Beim von Dir angeführten Skiliftbetreiber sieht das völlig anders aus, da hier beispielsweise die Schädigung der Umwelt durch den Hubschrauber angeführt werden könnte - allerdings: was soll er machen? Er ist gezwungen, Kohle zu verdienen und sein Geschäft am Laufen zu halten, demzufolge ist das hier in gewisser Weise nicht anders zu regeln: er
muss ja nun von irgend etwas leben - also: verurteilen kann ich den Mann auch nicht, hat möglicherweise Frau, Kind, Hund - und möchte schließlich auch leben.
Touren, Platten auf nehmen usw. ist nun mal kostenintensiv. Dank des Internets und der ganzen Streamerei (auch, wenn wir "Rocker & Metaller" da sicherlich noch zu den großen Tonträgerkäufen zählen - spielt aber letztlich nur eine untergeordnete Rolle) ist es nur legitim, andere Wege zum Geldverdienen zu suchen, im Falle Anvil werden das dann sicher keine "Superstars" und das ist hier auch ganz bestimmt nicht der Gedanke, der dahinter steckt - Überleben, Genug Geld zum Leben, das steckt dahinter, warum soll ich das verurteilen aus Sicht der Band(s)? WICHTIG: dieser Part ist für die Bands gedacht, die nicht von horrenden Plattenverkäufen oder ihren Tantiemen des Backkatalogs leben können.
Verwerflicher und ganz offen als Abzocke empfinde ich da die Sache mit dem letzten Tool-Album, noch schlimmer, dass dieses Gehabe von einer Band inszeniert bzw. mit getragen wurde, die sich immer gern als systemkritisch sieht. Sind bei mir unten durch, ganz einfach, keinen Cent mehr von meiner Seite aus, das ist PURE Abzocke!
Pervers finde ich es, wenn es Dimensionen à la Kiss oder Manowar annimmt, gerade Letztere immer mit ihrem "JA FÜR UNSERE FANS" - Am ARSCH! Die CD's, die ich habe, die behalte ich (die letzte habe ich irgendwann 1990 erworben) - ansonsten ist dieser Haufen für mich komplett gestorben wobei: im Grunde weiß man ja, wer hier für die Majonaise zuständig ist....Gerade Manowar sollten sich mal schön vor Augen halten, WIE sie mal so groß geworden sind, das kotzt mich schlicht und ergreifend an, berücksichtigt man dabei dann auch noch, dass der "musikalische" Output spätestens seit "Kings..." mit wenigen Ausnahmen kompletter Sondermüll ist, dann - ach, was soll's....
Auf einen Nenner gebracht: diese überzogene Meet&Greet-Scheiße, gerade von Bands, die es eigentlich nicht mehr nötig haben dürften, die ist tatsächlich zu verurteilen, doch - mit Verlaub - noch dämlicher sind die, die wirklich ein kleines Vermögen ausgeben, um de Majo oder Simmons (auch so ein Arsch) ehrfürchtig die Hand schütteln zu dürfen. Die scheißen ebenso wie wir und sind am Ende nichts Anderes als wir - nur, weil WIR (jetzt mal global als Fans gesehen) sie am Ende sogar zu dem gemacht haben, was sie sind soll ich denen jetzt für "ein huldigendes Gespräch" noch KOHLE abdrücken? Nö.
Mir fällt noch ein positives Beispiel ein: SAGA haben eine lange Zeit öfter nach ausgewählten Konzerten backstage ihre Fans einfach empfangen - so völlig ohne Kohle, wer konnte durfte hin, ob nun 5, 50 oder 500, ok, da musste man sich dann einreihen und warten - aber SO stelle ich mir das schon eher vor. Dennoch bin ich auch keinem Künstler böse, der einfach nach einem Gig seine Ruhe haben will, gefühlt aber noch zu finanzieren, dass man sich "herablässt mit dem Fußvolk zu sprechen", das ist mir dann am Ende doch zu viel - wobei, wie gesagt, gilt für die "Großen".