Der allgemeine Filmthread.

Gestern Abend haben wir "The Keep" geschaut.

Manchmal kamen mir die Schnitte doch arg abrupt vor.
Musste dann im Nachhinein feststellen, dass der Film um ca 2 Stunden gekürzt worden ist.

So war es ein manchmal spannender Mysterie Horror mit tollen Sets und reichlich Nebel.

Die Story ist zumindest in der gesehenen Fassung sehr überschaubar:
2. Weltkrieg. Ein Trupp dt. Soldaten kommt in ein rumänisches Dorf und besetzt dort einen Tempel. Der Tempelhausmeister warnt sie davor dort zu bleiben und sagt, dass man niemals die in die Wand eingelassenen Kreuze berühren dürfe.
Ein dummer Wachsoldat tut es dennoch, lässt ein altes Unheil frei und dies tötet immer mehr Soldaten.
Deshalb kommt eine Staffel der SS hinzu, die für Ordnung sorgen soll, jedoch auch überfordert ist.
Nachdem an einer Wand für die Nazis unlesbare Schriften erscheinen, lässt man auf Anraten des örtlichen Pastors einen alten jüdische Gelehrten (gespielt von Ian McKellen) mitsamt Tochter aus einem KZ zu dem Tempel bringen.
Ihm erscheint das alte Übel, offenbart sich als jüdische "Gottheit", heilt ihn und bittet um Hilfe, da es im Tempel gefangen ist, um so die Nazis außerhalb des Tempels ein für alle Mal ausrotten zu können.

Ob das alles so stimmt? Keine Ahnung, die Schnitte sind zum Teil echt schwierig nachzuvollziehen.

Dennoch ganz coole Unterhaltung, gerade der Soundtrack von Tangerine Dream ist großartig.

Jetzt gilt es nur noch herauszufinden, wo ich die 3h 30min Fassung schauen kann.

Den habe ich vor ein paar Jahren einmal in einem alten Kino in Wien im Zuge einer Michael Mann Retrospektive gesehen. Auf der großen Leinwand hatte das alles nochmal einen ganz eigenen Charme.

Ich finde den Film fantastisch, auch wenn die Schnitte sehr unausgegoren sind und Ian McKellen heftiges Overacting betreibt. „TTTTAAAAAKKKEEEE IIIIIIT“

Die Stärken sind auf jeden Fall Atmosphäre, Setting, Licht, Kamera und der Soundtrack. Meine liebste Szene ist die, wo der Soldat das Unheil frei lässt. Die Szene gibt es sogar auf YouTube:

Auch das Intro ist stark.
 
Blade Runner (USA, 1982)

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"I've seen things you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhäuser Gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain. Time to die."

9/10
 
Gestern auf Netflix mal OUTSIDE THE WIRE gesehen.
Nun ja, war ok, aber irgendwie auch eine 0815 Stoy, gepaart nit einer vorhersehbaren Wendung.
Ich versteh echt nicht, warum man so viel Produktionsgeld für so einen Durchschnitt ausgibt. Wo sind die guten Drehbuchschreiber, die es vor 30 Jahren noch gab?
Und der Nebencharakter ist sowas von falsch besetzt.

 
Wertung natürlich mindestens 1 Punkt zu wenig;)

Da sagst du was. Als ich den das erste Mal gesehen hatte, 2002 oder so, hatte ich dem 7/10 gegeben. Ich hatte zwar schon irgendwo bemerkt, dass das Ding was ganz Besonderes ist, aber hüpfende Replikanten und umherstapfende Puppen waren mir damals noch zu spacig, zu wenig griffig. Auch den "Tears in Rain" Monolog habe ich in seiner Poesie damals nicht umfänglich umrissen. Heute halte ich diese Versatzstücke für genial. Für meisterhaft. Also. Ja. Der Film gewinnt bei mir mit jedem Mal Sehen. Vielleicht rutscht er eines Tages auf die 10. ;) Kam schon mehrfach bei mir vor. Bei "Watchmen" zum Beispiel. Ich bin halt ein langsamer Geist, der sich erst durch viel Hin- und Abgucken zu behaglich unauffälliger Mittelmäßigkeit emporzuschwingen vermag. Aber ich lerne. Dieser Synthie-Soundtrack hat es gestern übrigens zuwege gebracht, dass ich Gänsehaut hatte. Beim letzten Mal auch schon. Wunderbar. :)
 
Gestern Abend lief hier nach langer Zeit mal wieder Independence Day.

Ich finde den Film nach wie vor grandios. Effekte sehen auch nach über 20 Jahren noch super aus und die Rollen sind auf eine sympathische Weise etwas eindimensional.
"Die Amerikaner haben einen Plan, wie wir die Aliens besiegen können." "Das wurde aber auch Zeit."
In dem Fall ist der Präsident auch eigentlich der Präsident der Welt und nicht nur von den USA.
Das dargestellte Selbstverständnis, da muss ich mir einfach einen grinsen.

Ich würde in dem Film gern mal jeden Hintergrund durch eine wehende US-amerikanische Flagge ersetzen. Das könnte dem ganzen Film noch mal eine weitere Dimension geben.

Ich glaube, heute Abend schau ich mal wieder Emmerichs Godzilla.
Ist das gleiche mit Riesenechse
 
Der Soundtrack von Conan ist natürlich toll, den von BR finde ich aber noch besser. Ich steh aber auch wahnsinnig auf diese Synthiemucke in dem Fall. Dieses Synthwave-Ding, was jetzt viele begeistert, ist aber eher nicht mein Ding. Bildtechnisch finde ich aber liegen da schon Welten dazwischen. Kommt aber natürlich auf den persönlichen Geschmack darauf an, ob man visuell/atmosphärisch eher archaische Fantasy oder düstere SciFi bevorzugt und da favorisiere ich letzteres. Obwohl ich natürlich beides sehr liebe:)
 
Outside The Wire - 6,5/10 - Neu bei Netflix.

Dronenpilot Harp (Damson Idris) baut Mist bei einem Einsatz, so dass zwei Marines sterben. Daher wird er zur Veranschaulichung des Wesens des Krieges an die Front versetzt und dort Leo (Anthony Mackie) unterstellt, wo er im Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Russland dabei helfen soll, zu verhindern, dass ein pro-russischer Warlord (Pilou 'Euron Greyjoy' Asbæk) an die Startcodes für alte sowjetische Atomraketen kommt. Leo ist kein gewöhnlicher Soldat, sondern verfolgt seine eigene Agenda, seiner eigenen Moral. Der Film reißt einige moralische Fragen an (Remote-Killing im Dronenkrieg, Friendly Fire, Kollateralschäden, hochtechnologische Kriegsführung, amerikanische "Friedenseinsätze"), bleibt da aber doch stark an der Oberfläche. Am Ende bleibt halt doch ein Action-Film mit viel Ballerkram und ohne großen Tiefgang. Aus den Personen und der Story hätte man mehr machen können.
 
Das Gesetz bin ich (USA, 1974)

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Einer der besten Rache-Reißer Bronsons jenseits seiner berühmten Vigilanten-Reihe um das Weiße im Auge. Cool, großbrandgefährlich, unbesiegbar - dieser hier auch gegen rassistische Vorurteile kämpfende "Vietnamveteran" (Er war in Südostasien also mit ungefähr Ende 40) mit Herz. Das dümmste, was man als Mafioso oder Auftragskiller tun kann? Seine Melonen anfassen. Nicht die von seiner hübschen Freundin da links, sondern echte Melonen. Er ist nämlich Melonenfarmer. Mit einer Leidenschaft, von der seine Freundin (Linda Cristal) nur träumen kann. Ein echter Aficionado. Dazu der wunderbare 70er-Jahre Score. War mal wieder schön. 8/10
 
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Vor ein paar Tagen wieder mal Zeit für meinen liebsten Bond gehabt. Hier passt meiner Meinung alles perfekt zusammen, daher gibt es ab der ersten Sekunde beste Unterhaltung. Okay, Curd Jürgens, der sich in der deutschen und französischen Fassung selbst synchronisierte, hätte man vielleicht noch etwas aus der Reserve locken können. Dafür lässt Richard Kiel seine Beißer ordentlich glänzen. Und Barbara Bach als Sowjet Bond ist sowieso ein Traum.
Den Lotos Esprit, der hier ja als Amphibie eingesetzt wird, hatte ich als Kind in der Miniatur sogar unterm Christbaum, noch lange bevor ich meinen ersten Bond Koffer bekommen habe.;)
Die Skiszenen zu Beginn spielen sich in der Handlung zwar in Österreich ab, wurden aber in der Schweiz abgedreht. Das gab es auch schon mal umgekehrt.:)
Ansonsten war der Film damals ein sehr großer Erfolg, bei den Oscars mussten man sich aber mit den Nominierungen begnügen. Schade, Sir Roger Moore hätte doch durchaus mal einen Oscar verdient gehabt.

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Heute lief das Bjarne Mädel Regie Debut "Sörensen hat Angst" auf ARD. Tolle Darsteller mit natürlich Bjarne Mädel, aber auch u.a. mit dem großartigen Matthias Brandt.

Der Film selbst hat viele Facetten: Nordkrimi, Kleinstadttristesse, schwarzer Humor, Figuren mit Charakter und einem äußerst fragilen Ermittler. Die Story selbst war gar nicht soo vordergründig, aber dennoch packend.

Hatte gehofft, aus der Figur Sörensen wird zumindest ein Mehrteiler. Schade, bisher wurde nichts dergleichen kommuniziert.
 
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