Endlich
Show me a Hero geguckt - die 2015 Miniserie von David Simon (z.B. The Wire/The Deuce/Homicide) mit einem bärenstarken Cast.
Die sechs Folgen berufen sich auf die authentische Geschichte eines sozialen Wohnungsbauprojekts in Yonkers/NY. David Simon erzählt wie immer furztrocken und fordert maximale Aufmerksamkeit, wenn er die Zuschauer innen in Stadtratsitzungen und Amwohnerversammlungen mitnimmt. Wohl aufgrund der Kürze der Serie sind die Erzählbögen jedoch weitaus geradliniger und dramaturgisch mehr zugespitzt, als wir es z.B. von The Wire oder Treme kennen.
Ebenfalls typisch für Simons Arbeit ist die ,Froschperspektive': Wir lernen große und kleine Entwicklungen aus der Sicht alltäglicher Teilnehmer kennen: Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Bewohnerinnen segregierter Stadtteile, Wutbürgern der weißen Mittelschicht.
Besonders gelungen: Catherine Keener, die sich von einer politisch allenfalls vage interessierten Anwohnerin zu einer lautstarken Verfechterin der not-in-my-backyard Politik wandelt; sich dann aber zu den rassistischen und antisemitischen Haltungen ihrer eigenen Parteigänger positionieren muss.