Hast du mal versucht ALLE Alben am Stück zu hören?
Also abgesehen davon, dass es sehr lange dauert, wird dir spätestens ab "Train Of Thought" bewusst, dass es keine Vielfalt mehr gab...
Man kann die Songs abwegig ihrer Albumzugehörigkeit volkommen austauschen. Es würde nicht mehr auffallen, welcher Song genau wo seinen Ursprung hat.Die Alben klingen einfach nur noch gleich.
Das finde ich nicht. OK, "Train of Thought" ist im Grunde genommen sehr ähnlich zur ersten CD von "Six Degrees....", aber "Octavarium" ist sehr vielseitig und hebt sich bis auf "The Root of all Evil" doch erheblich von den gerade genannten Alben ab. Auch treten hier tatsächlich "theatralische" Momente auf, sagen wir mal bei "Panic Attack", die Queen- und Muse-Schlagseite kommt durch, Pink Floyd lassen recht nett grüßen (Titeltrack) und "I walk beside you" könnte mit einer anderen Gitarrenausrichtung irgendwie von U2 stammen.
"Systmatic Chaos" ist ja hier im Forum schon reichhaltig diskutiert worden, würde ich aber als das belangloseste Album der Portnoy-Ära sehen. Irgendwie wirkt die Band ausgebrannt, ist weder Fleisch noch Fisch, zitiert mal wieder Muse (allerdings nicht so gekonnt...) . Songs wie "Forsaken" oder "The Dark eternal Night" wirken arg bemüht, ohne zu punkten, obwohl man hier die bekannten DT-Trademarks einbaut. "Constant Motion" finde ich als einzigen Song so richtig, RICHTIG klasse, "Repentance" ist der Versuch, psychedelischer als psychedlisch zu klingen...dennoch: hier ist eine Fortentwicklung drin, nur gefällt sie mir halt nicht so gut ;-).
"Black Clouds..." ist für mich das "Images..." des neuen Jahrtausends, wie schon mal erwähnt. Plötzlich klingt die Band wieder frisch, die Ideen hinter den Songs sind sichtbar, das Ganze wirkt ausgearbeitet, schon allein "A Nightmare to remember" knallt ohne Ende, "A Rite of Passage" ist WIRKLICH ein modernes "Pull me under" irgendwie, "Wither" eine tolle Ballade, "The shattered Fortress" bietet den metallica-lastigen Metal von "Six Degrees..." bzw. "Train of Thought" in schöner Reinkultur (und ist aufgrund der Vielfalt des Albums auch kein "Störfaktor"), "The Best of Times" ist einfach schön und mit klassischem Prog verwoben - und der Graf ist der krönende Abschluss. Man kann jetzt natürlich an den platten Petrucci-Texten einiger Songs rumnörgeln, aber gute Texte sind immer nur ein I-Tüpfelchen, wenn man mal vom Schlagerbereich absieht.
Also, alles in Allem: schon vielseitig, dass man die Band stets als DT erkennen kann, das sollte man nicht als Vorwurf geltend machen.
...dann war der eine Mike ja weg, der andere kam...und man versuchte, einen - zugegeben sehr ansprechenden - Aufguss von "Images...". Ich finde die Platte nach wie vor GUT, ja, aber dennoch ist da Kalkül dabei gewesen, keine Frage. Wahrscheinlich wollte man den Fans auch signalisieren, dass man nun "Back to the Roots" geht und so der Abgang von Portnoy kompensiert wurde. Auf jeden Fall ist es eines, nämlich ANDERS als die anderen vorangegangenen Alben der 2000er. Und ja, ich lege die CD noch gerne auf, trotz G'schmäckle...
"Dream Theater" ist ernüchternd, die Songs sind in Summe genommen eher ein Sammelsurium der Jahrtausendwende mit "klassischen" DT-Sprengseln, aber ohne die Qualität von "Six Degreess..." bzw. "Train..." zu erreichen. Das ist IMMER noch entschieden besser als das, was andere Bands aus dem Genre (oder meinetwegen auch anderen Genres) produzieren, aber auf dem Niveau von DT dann doch wirklich durchschnittlich. Das erste DT-Album, was ich versucht habe, mir schönzuhören, hat bis heute nicht so recht geklappt....
"The Astonishing" - ach ja, vielleicht wäre es doch eine gute Idee gewesen, dass Ding unter anderem Namen zu veröffentlichen. Was man dem Ding allerdings NICHT vorwerfen kann: austauschbar ist es auch nicht, aller Kritik zum Trotz.
So, das alles in Summe: man kann meckern, aber gleichförmig...? Austauschbar? NÖ! Allenfalls "Six Degrees 1" und "Train of Thought" weisen Gemeinsamkeiten auf, bei den Stücken der "Anonymus Alcoholic Suite" (ist wahrscheinlich verkehrt, aber ich wollte jetzt nicht nachgucken, wie das Ding wirklich heißt
), die über mehrere Alben von "Six Degrees... bis zu "Black Clouds" verteilt sind ist es doch nur logisch, dass die musikalisch ähnlich klingen und einem Faden folgen - vom unsäglichen "Repentance" mal abgesehen - und ausgerechnet das haben dann die Flying Colors live gespielt....