No Rest For The Wicked! Der New Model Army-Thread

Ein Album zum erarbeiten. Auf die ersten 2 Hörgänge war das sehr sperrig, sehr minimalistisch und erinnert mich immer noch eher an die Mittelphase der Band die ich weniger stark finde. Wird noch ein paar Tage dauern bis ich da auch nur ansatzweise zum Urteil komme.

Was aber schon mal ein ganz großer Pluspunkt ist: Der Sound. Alter was eine Macht das Ding ist. Allein die Drums. Man hört sofort raus nach 2 Tönen, dass es DIESES Album ist. Kein generischer Sound wie im Heavy Metal so üblich dieser Tage.
Ja, den Sound finde ich ebenfalls bockstark!
+ Bonuspunkt, weil opener = 1. Singleveröffentlichung mich sofort getriggert hat
funkt unmittelbarer als die davor, bin sehr zufrieden
100% d‘accord
 
Im Spoiler Song für Song KURZ-Review nach (zumindest laut Datenbank) 21 Durchläufen.
TL; DR: Ich mag nach der Einarbeitung ins Material die Scheibe. Sehr sogar. Mehr als die beiden definitiv nicht schlechten Vorgänger.

First Summer After: Starker Opener - nur das Ende ist irgendwie nicht ganz zu Ende komponiert, mir etwas zu abrupt. Ansonsten ein herrlich aggressiver angepisster Justin, ich liebe das an seiner Stimme. Der bringt das rüber wie kein zweiter.
Language: Ich bin ehrlich - ich bin kein Fan von Spoken Words Passagen in Songs. Darüber hinaus trotzdem ein cooler Track. Lässig und dennoch aggressiv.
Reload: Metallicafans kriegen bei dem Titel direkt PTBS-Symptome. Abseits dessen für mich DER Übersong des Albums. Gott was spuckt Justin hier ins Mikrophon, die Gitarren braten. Ja der Chorus ist etwas eindimensional, drauf geschissen. Liebs.
I Did Nothing Wrong: Der Song braucht ewig um aus den Puschen zu kommen, aber wenn dann ist er packend, ergreifend und nimmt die volle Aufmerksamkeit ein. Den will ich live erleben!
Cold Wind: Eine echt schöne Ballade, dessen Refrain mir tief aus der Seele spricht. Ich bekomme hier Fernweh, der Song nimmt einen mit auf eine Reise weit weg.
Coming Or Going: Nach vorne preschend und doch etwas vertrackt. Die Rhythmiken bei NMA sind erinnern mich manchmal an ein Labyrinth - macht aber Spaß sich da durchzuarbeiten.
If I Am Still Me: Tribal-lastiges Drumming, erinnert mich schwer an die Mittelphase (Carnival, Eight, Strange Brotherhood) der Band. Sehr introvertiert, sehr selbstfragend. Hat das größte Potential für Langzeitwirkung. Geht in der Masse erstmal unter, einzeln für sich brilliert er.
Legend: Siehe If I Am Still Me. Prakisch der Bruder des Songs. Nicht kleiner, nicht großer. Die Songs funktionieren in der Wirkung anders, sind aber ähnlich strukturiert und aufgebaut. Hier ist mehr unterdrückte Wut enthalten, vor allem in den Strophen.
Do You Really Want To Go There: Ein anpragernder straighter (so straight wie NMA halt in den 2XXX-Jahren sind) rocker der Spaß macht. Eindimensionaler Refrain hin oder her, Song ist gut.
Idumea: Ein Breitband-Song. Eine riesige Klangkathedrale wird mit den simpelsten Mitteln (Tribaldrumming, Akustikgitarre, Chor) aufgebaut. Ein Song wie ein Sog und die 4 Minuten fühlen sich an wie eine Reise weit weg und wieder zurück. Albumhighlight!
Deserters: Zum Abschluss noch mal ein nach vorne gehender punkiger Rocker. Schöner Abschluss!

Würde jetzt nach der ersten Eingewöhnung dem Ding unter Vorbehalt des kompletten Jahres was noch vor mir liegt und wo die Scheibe noch weiter wachsen kann (und wohl auch wird) erstmal ne 8 bis 8,5/10 geben.
Pluspunkte definitiv der Sound, das klingt alles so herrlich organisch es ist eine Freude in diesen Plastik-Digital-Zeiten. Justin hat eine Bandbreite an Stimmungen die er hier abruft, er ist nicht nur angepisst und unzufrieden. Die Instrumentalfraktion ist permanent auf Hochtour am abliefern. UND DAS COVER SIEHT NICHT AUS WIE SCHEIßE. Good Job Joolz!
 
Ein mieses Album können NMA nicht, soviel ist klar, aber dass irgendwann mal wieder ein schwächeres Album ansteht, passiert halt. "Unbroken" kann - nach ca 6-7-maligem Hören - das Niveau der drei, vier Vorgänger nicht halten, finde ich. Momentan leider nur 7,5/10.
 
Bei mir steht nach ein paar Durchläufen das wohlige Gefühl, gute neue NMA-Songs gehört zu haben, im Vordergrund. Es ist aber nicht so, dass die Platte nun tagelang den Plattenspieler blockieren wird. Das war zuletzt bei 'From Here' völlig anders. Soll aber bitte nicht heißen, dass 'Unbroken' keine gute Platte wäre, doch doch, das ist schon alles ganz gut.
 
Schließe mich dem allgemeinen Tenor an: kein überragendes, aber ein gewohnt gutes, leicht sperriges Album, das ich momentan ein bisschen über der "From Here" einsortieren würde. Es gibt ein paar kleinere Experimente, die bei mir teilweise nicht wirklich funktionieren. Dafür aber eben auch einige starke Songs mit schönem Spannungsaufbau, die sich live bestens einfügen werden. Und dann ist da eben noch dieses typische NMA-Gefühl, dieses Mal über einen herrlich atmenden Sound transportiert.
Einfach so eine Band, bei der sich jedes neue Album wie Nach-Hause-Kommen anfühlt und bei der man nur hoffen kann, dass das noch lange so weiter geht.
 
Wenn eine Band nach 44 (!!!) Jahren klingt als wolle sie Margret Thatcher in ihren dürren Arsch treten ohne die Retro Welle zu reiten, dann haben sie nicht weniger als meinen allertiefsten Respekt. Was für eine unfassbare Band!

Language ist für mich der beste NMA Song seit der Impurity. Sorry, isso :D
 
Scheisse geht bei NMA eh nicht. Mit Reload und Idumea sind auch richtige Hits gelungen. Aber, kann es sein, dass der Gesang auch schon mal besser war? Und damit meine ich nicht, dass man Sullivan das Alter anmerkt. Vielmehr meine ich die Gesangslinien. Sehr viele Songs auf diesem Album beginnen mit monotonem Sprechgesang (zB. I did nothing wrong). Das war zwar schon immer Teil von NMA, aber auf den Vorgängern hat die Band das mit mehr Variablität und Power rübergebracht.

Ansonsten: Hammer Sound und geniales Cover!
 
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