Van der Graaf Generator - Peter Hammill

Höre mir gerade die "Peter Hammill & The K Group - Live at Rockpalast" an. Man muss Hammill sicherlich mögen, denn sein Gesang ist nicht immer sehr zugänglich. Aber gerade Live hat er eine unglaubliche Energie, die einen direkt mitnimmt.
 
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Der Artikel im aktuellen Prog Magazine ist auch wirklich empfehlenswert!
Wir können alle schon mal anfangen zu sparen, es kommt ein 20-Disc Boxset von VdGG "The Charisma Years" und Vinyl Re-Releases. Soll wohl auch einiges an Bonus Material dabei sein.

Schon jemand "In Translation" gehört? Hab sie mir jetzt mal bestellt...
 
Der Artikel im aktuellen Prog Magazine ist auch wirklich empfehlenswert!
Wir können alle schon mal anfangen zu sparen, es kommt ein 20-Disc Boxset von VdGG "The Charisma Years" und Vinyl Re-Releases. Soll wohl auch einiges an Bonus Material dabei sein.
Weißt du irgendwelche Details zu den Vinyl Re-Releases? Hab' da nix gefunden. Ich bin begeisterter VdGG-Anfänger und bin am Schwanken, ob ich die 70s Original-Veröffentlichungen Stück für Stück herbeischaffen (was mir bei 70s Prog eigentlich am liebsten ist, sind aber auch nicht so günstig zu bekommen), die Vinyl-Reiusses abwarten, oder doch die Charisma Box kaufen soll.

Kennen tu' ich ja bis jetzt außer Peter Hammills Soloalbum "The Silent Corner and the Empty Stage" (<3) nur "H to He...", grandiose Musik, überragender Gesang!

Und hat hier jemand "We Persuade Ourselves We Are Immortal" und eine dazugehörige Meinung? Die Songschnipsel klingen ja auch sehr interessant.
 
Weißt du irgendwelche Details zu den Vinyl Re-Releases? Hab' da nix gefunden. Ich bin begeisterter VdGG-Anfänger und bin am Schwanken, ob ich die 70s Original-Veröffentlichungen Stück für Stück herbeischaffen (was mir bei 70s Prog eigentlich am liebsten ist, sind aber auch nicht so günstig zu bekommen), die Vinyl-Reiusses abwarten, oder doch die Charisma Box kaufen soll.

Kennen tu' ich ja bis jetzt außer Peter Hammills Soloalbum "The Silent Corner and the Empty Stage" (<3) nur "H to He...", grandiose Musik, überragender Gesang!

Und hat hier jemand "We Persuade Ourselves We Are Immortal" und eine dazugehörige Meinung? Die Songschnipsel klingen ja auch sehr interessant.

Die Vinyl-Re-Releases wurden im Prog-Magazine angekündigt, mehr weiß ich da leider nicht.
Hammill kann man sich immer anhören, der hat eigentlich nur gute Alben aufgenommen.

Die "We Persuade Ourselves We Are Immortal" find ich echt super, lege ich aber irgendwie nicht so häufig auf. Aber dennoch tolles Album.
 
Wenn auch mit ordentlicher Verzögerung, aber ein paar Worte zum VdGG-Konzert am 28.04. in der Kölner Kantine möchte ich schon gerne verlieren. Was mir direkt auffiel: Gott, ist das ein altes Publikum! Also so richtig alt. Wir reden hier von einem Altersschnitt à la KIT +15 Jahre. You name it: Letztwähler. Ich schön mit zarten 41 Jahren gefühlt als Zivi für alle Leute links und rechts neben mir unterwegs. Ob wohl aufgrund der potenziell vulnerablen Anwesenden in den Räumlichkeiten eine FFP2-Maskenpflicht galt...?

Okay, dass VdGG aktuell als Trio unterwegs sind, war mir bewusst. Also: Peter Hammill (Gesang + Klavier), Hugh Banton (selbstzusammengedengelte Orgel), Guy Evans (Schlagzeug, Gott). Kein David Jackson, kein Ersatz für ihn und somit kein Getröte. Jax war auf den mir bekannten Alben ja (neben Hammill's erratischer Stimme) für alles Abseitige und Brutale verantwortlich. Das galt es also mit anderen Mitteln zu kompensieren. Vielleicht noch kurz zur Erläuterung, wo ich herkomme: Die Klassiker (meint: Studioalben aus den 1970ern + Hammill-Solo aus eben diesem Jahrzehnt) sind mir geläufig. Alles ab den 1980ern gehört für mich bereits zum unbekannten neumodischen Kram. So war die Setlist für mich mit vielen weißen Flecken gespickt.
Nach den ersten Minuten steht bereits fest, dass Hammill immer noch über eine Stimme verfügt, die ihm erlaubt Dinge zu tun, die man als Sänger eigentlich nicht tun sollte. Super! So sitzt z.B. auch der mühelose Wechsel von Knabenchor-Gesang zum geifernden Welthass selbst mit 73 Jahren immer noch locker drin. Die "neueren" Songs fand ich durchgängig mindestens interessant. Aber insbesondere auf die an diesem Abend dargebotenen drei Klassiker würde ich gerne näher eingehen:

"La Rossa" wurde mit so viel Hingabe vergewaltigt, das glaubt einem ja eh keiner: Hammill ist hier mit einer auf einen fiesen Klischee-Metal-Sound eingestellten Gitarre einfach unfassbar brutal unterwegs. Alles was sonst die verzerrte Orgel und Jax's Sax im Original an Feuer beisteuern, kommt hier ersatzweise aus dieser mit einer kindlichen Freude gequälten Gitarre. Schon ziemlich geil. "Scorched Earth" ist auch so ein richtig gemeiner Song. Aber hier stoße ich in der Tat an meine Grenzen um zu beurteilen, ob Hammill auf seinem Klavier einfach nur gerne mal daneben greift, oder ob diese Kakophonie genauso gewollt war. Der ansonsten stoische Hugh Banton hat hier dem Meister jedenfalls mehrmals ein paar ungläubige Blicke zugeworfen. So war die dargebotene Version zum Ende hin auf jeden Fall sehr eigen. Und dann als Zugabe "Still Life": Ich habe erst kurz vor dem Konzert gerafft, worum es inhaltlich in diesem Song eigentlich geht. Sagen wir mal so: Die letzte Minute dieses Tracks ist mit "antiklimatisch" wahrscheinlich noch vorsichtig umschrieben. Schließlich erzählt Hammill darin, wie er als Unsterblicher quasi darüber sinniert, mit seiner bereits vor einiger Zeit verstorbenen Frau zu kopulieren. Und das quälende Nachdenken über dieses Szenario beendet den Song. Und damit also auch das Konzert. Was für Typen...!

Trotz (oder gerade wegen?) einiger immer noch herumgeisternder Fragezeichen denke ich rückblickend mittlerweile, dass ein VdGG-Konzert eigentlich genauso in der Jetzt-Zeit ablaufen muss.

"The past sits uneasily at his rear / He's walking right into the trap"
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt ist er ja im Krankenhaus, gute Besserung! Und gute Besserung auch an mich, der gestern 10 Stunden im Flixbus abgerissen hat, um zu einem abgesagten VdGG-Gig hin- und zurückzufahren.
 
Jetzt ist er ja im Krankenhaus, gute Besserung!

Oh, shit! Hab‘s jetzt gerade erst nachgelesen. Wünschen wir ihm das Beste. In Köln hat Hammill noch einen richtig fitten Eindruck gemacht.

Und gute Besserung auch an mich, der gestern 10 Stunden im Flixbus abgerissen hat, um zu einem abgesagten VdGG-Gig hin- und zurückzufahren.

Puh...! Das ist echt das ultimative Worst-Case-Szenario eines jeden Konzertreisenden. Fühl dich gedrückt.
 
Wenn auch mit ordentlicher Verzögerung, aber ein paar Worte zum VdGG-Konzert am 28.04. in der Kölner Kantine möchte ich schon gerne verlieren. Was mir direkt auffiel: Gott, ist das ein altes Publikum! Also so richtig alt. Wir reden hier von einem Altersschnitt à la KIT +15 Jahre. You name it: Letztwähler. Ich schön mit zarten 41 Jahren gefühlt als Zivi für alle Leute links und rechts neben mir unterwegs. Ob wohl aufgrund der potenziell vulnerablen Anwesenden in den Räumlichkeiten eine FFP2-Maskenpflicht galt...?

Okay, dass VdGG aktuell als Trio unterwegs sind, war mir bewusst. Also: Peter Hammill (Gesang + Klavier), Hugh Banton (selbstzusammengedengelte Orgel), Guy Evans (Schlagzeug, Gott). Kein David Jackson, kein Ersatz für ihn und somit kein Getröte. Jax war auf den mir bekannten Alben ja (neben Hammill's erratischer Stimme) für alles Abseitige und Brutale verantwortlich. Das galt es also mit anderen Mitteln zu kompensieren. Vielleicht noch kurz zur Erläuterung, wo ich herkomme: Die Klassiker (meint: Studioalben aus den 1970ern + Hammill-Solo aus eben diesem Jahrzehnt) sind mir geläufig. Alles ab den 1980ern gehört für mich bereits zum unbekannten neumodischen Kram. So war die Setlist für mich mit vielen weißen Flecken gespickt.
Nach den ersten Minuten steht bereits fest, dass Hammill immer noch über eine Stimme verfügt, die ihm erlaubt Dinge zu tun, die man als Sänger eigentlich nicht tun sollte. Super! So sitzt z.B. auch der mühelose Wechsel von Knabenchor-Gesang zum geifernden Welthass selbst mit 73 Jahren immer noch locker drin. Die "neueren" Songs fand ich durchgängig mindestens interessant. Aber insbesondere auf die an diesem Abend dargebotenen drei Klassiker würde ich gerne näher eingehen:

"La Rossa" wurde mit so viel Hingabe vergewaltigt, das glaubt einem ja eh keiner: Hammill ist hier mit einer auf einen fiesen Klischee-Metal-Sound eingestellten Gitarre einfach unfassbar brutal unterwegs. Alles was sonst die verzerrte Orgel und Jax's Sax im Original an Feuer beisteuern, kommt hier ersatzweise aus dieser mit einer kindlichen Freude gequälten Gitarre. Schon ziemlich geil. "Scorched Earth" ist auch so ein richtig gemeiner Song. Aber hier stoße ich in der Tat an meine Grenzen um zu beurteilen, ob Hammill auf seinem Klavier einfach nur gerne mal daneben greift, oder ob diese Kakophonie genauso gewollt war. Der ansonsten stoische Hugh Banton hat hier dem Meister jedenfalls mehrmals ein paar ungläubige Blicke zugeworfen. So war die dargebotene Version zum Ende hin auf jeden Fall sehr eigen. Und dann als Zugabe "Still Life": Ich habe erst kurz vor dem Konzert gerafft, worum es inhaltlich in diesem Song eigentlich geht. Sagen wir mal so: Die letzte Minute dieses Tracks ist mit "antiklimatisch" wahrscheinlich noch vorsichtig umschrieben. Schließlich erzählt Hammill darin, wie er als Unsterblicher quasi darüber sinniert, mit seiner bereits vor einiger Zeit verstorbenen Frau zu kopulieren. Und das quälende Nachdenken über dieses Szenario beendet den Song. Und damit also auch das Konzert. Was für Typen...!

Trotz (oder gerade wegen?) einiger immer noch herumgeisternder Fragezeichen denke ich rückblickend mittlerweile, dass ein VdGG-Konzert eigentlich genauso in der Jetzt-Zeit ablaufen muss.

"The past sits uneasily at his rear / He's walking right into the trap"

Sehr schöner Beitrag. Mein letztes VdGG-Konzert liegt nun auch schon ziemlich genau 11 Jahre zurück und das anstehende Konzert hier in HH hatte ich zumindest auf dem Zettel. Findet nun wohl leider nicht statt. Get well soon, Peter Hammill.
 
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A limited edition 14 disc (13cd/1dvd) box set celebrating this second era of Van der Graaf Generator with all of the albums issued by the band between 2005 and 2016.

Including Present (2005), Real Time (2007), Trisector (2008), Live At The Paradiso (2009), A Grounding In Numbers (2011), ALT (2012), Merlin Atmos (2015), Do Not Disturb (2016) and rare additional recordings issued only in Japan.

Includes a 96-page book with an extensive essay and band interviews by Sid Smith.

Each album is presented in a replica sleeve.

Live At Paradiso also appears as a region free DVD.



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Quasi das Gegenstück zur letzten Box "The Charisma Years" um die Sammlung zu komplettieren.
Sowas sollten die mal für Hammills Solo-Scheiben rausbringen.
 
Hab die Band Ende der Nuller-Jahre (also ca.2007-2008) kennen-und lieben gelernt. Zwischenzeitlich allerdings etwas verstauben lassen in meinem Regal...bis zum Herbst, als dann aus Gründen nochmal eine Phase des 70s ProgRock anstand bei mir. Quasi den ganzen Winter durch lief seitdem fast alle 3 Tage irgendwas von Van der Graaf Generator oder Peter Hammill. Von den Solo-Alben kannte ich bisher tatsächlich nichts, da bin ich nun mit "the silent corner...", "nadir´s big chance" und "a black box" eingestiegen. Alles tolles Musik...
Lieblinge von VDGG sind eigentlich alle Alben bis "World Record", die meiner Meinung ein wenig abfällt, aber immer noch gut ist. Gleiches gilt für "The Quiet Zone/The Pleasure Dome".

Was meine Frau und ich uns neulich beim Anschauen von alten Videos auf Youtube gefragt haben, warum diese Band es nie zum Bekanntheitsgrad und zur Popularität von Bands wie Yes, Genesis, Pink Floyd und Konsorten geschafft haben. Natürlich ist die Mucke auf ihre Art etwas sperrig und auch eher düster als die genannten. Aber ansonsten?...charismatischer Sänger mit toller Stimme, neben komplizierten Songs durchaus auch eingängiges Material , vom Können der Musiker speziell von Peter Hammill mal ganz abgesehen.
 
Die Tatsache bei dieser Ausnahmeband ist meiner Meinung mittlerweile einfach. Sie sind nicht bloß auf einer gewissen Prog-Band Ebene zu erwarteten, damit die Einordnung schnell abgehackt ist. Nein, diese Band musst du dir erarbeiten, sie fühlen und dieses Gefühl von der Seite betrachten können, um es zu verstehen, denn wenn du bei dem Groove, den überraschenden Wendungen, dem melodisch unberechenbaren Wahnsinn, Jaxon-Eskapaden und Peters Multiinstrumentalismus denkst, dass es alles ist, dann hat die Band dich nicht komplett getroffen. Wo bei oben aufgezählten Bands vollem das mächtig Komponierte und dabei eher Zugängliche regiert und die Hooks/Refrains in Partituren viele Leute ansprechen, ist bei VDGG tatsächlich zu 90% das Herz, das Innere, das was nicht in Worten zu beschreiben ist, das Entscheidende.
Entweder man hört/füllt es so sehr, dass man Godbluff immer einer Fragile oder 2112 vorziehen würde, oder man genießt einfach die Musik und sellt sie neben den anderen Konsorten ins Regal.
Beide Wege funktionieren, nur dass beim zweiten Weg die Band eher objektiv verstanden wurde.
 
Peter Hammill ist wieder gesund und spielt am 23. Juni ein Konzert in Italien. (Hier ein paar Worte von ihm dazu: https://www.sofasound.com/latest.htm) Das weckt zumindest bisschen Hoffnung, dass ich ihn/van der Graaf Generator noch einmal live sehen werde. Still Life läuft bei mir mittlerweile ein Jahr lang ständig.

Wenn man dem Vorwurf konfrontiert steht, nur Musik von alten Säcken zu hören, ist es übrigens empfehlenswert, mit einem guten Van der Graaf Generator-Bandfoto zu kontern. Hier eins vom März 2023:
FqOmeRBXoAUMnty
 
Jemand schon mal in das Re-Recording von "In A Foreign Town" und "Out of Water" von Peter Hammill reingehört?
Läuft gerade zum ersten Mal, ist ja letzte Woche erschienen als 2-CD.
 
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