Also mich stört „die Perspektive“ nicht. Wirkt für mich auf den ersten Blick direkt wie ein Phantasiegebilde. Ich würde nie auf die Idee kommen bei so einem verschrobenem Motiv mit Realismus ranzugehen.
Ich bin da auch nur mit einer realistischen Analyse rangegangen, da es von den Oberflächen her schon sehr detailiert und realitätsnah wirkt, also so, als ob jemand mit halbwegs realitischen Darstellungsmitteln etwas gänzlich Unrealistisches darstellen wollte.
Wenn Künstler Fantasyszenerien malen, tun sie das ja oft auch mit realistischen Ausdrucksmitteln, dann müssen die sich eben auch daran messen lassen. Natürlich gibt es aber immer auch die künstlerische Freiheit, gewisse Regeln zu brechen, wenn es der Bildwirkung gut tut, bzw. wenn man eine bestimmte Wirkung erzielen will. Und Collagen sind ja auch schon lange ein eigenes Ausdrucksmittel in der Kunst, das sich solchen Regeln nicht unterwerfen muss.
Allerdings ist es schon so, seit Computer zum Erzeugen von Illustrationen verwendet werden, dass da halt oft auch Leute Bilder entwerfen, die eben nicht wie eine Collage aussehen sollen, sondern eher dreidimensional und "realistisch" - und da fällt mir oft sofort auf, wenn z.B. die Lichtrichtung bei den verschiedenen verwendeten Elementen nicht übereinstimmt und das ist dann ganz gewiss nicht immer bewusst so gewählt (das gibt es allerdings genauso auch bei gemalten Bildern - da hat auch nicht jeder das gleiche Verständnis von Räumlichkeit etc., aber oft wirken diese Bilder homogener, da nicht alles aus verschiedenen Quellen stammt). Da das Opeth-Cover aber trotz der malerischen Erscheinung schon irgendwie flächig und collagenhaft wirkt, kann ich mir eben durchaus auch vorstellen, dass es in diesem Fall bewusst so gemacht wurde. Aber ich weiß es halt nicht und es wäre falsch, grundsätzlich davon auszugehen, dass alle, die als Künstler/Designer/Illustrator ihr Geld verdienen, in solchen Dingen das gleiche Wissen und die gleichen Fähigkeiten haben. Es gibt da eben einfach so viele unterschiedliche Aspekte und jeder wählt halt seinen eigenen Weg nach seinen Vorlieben und auch seinem Können.