The Old Guard (OT)
Nach dem Trailer lagen meine Erwartungen höher, wie es halt so ist.
Die Action ist genretypisch, nicht vollkommen mumpitzig, aber teilweise zu schnell geschnitten. Charlize Theron ist ja auch keine 30 mehr (*hust* Atmonic Blonde *hust*). Die Figuren sind tatsächlich auf Heldenseite recht gut umgesetzt, auch wenn der Film zu oft gegen die alte Binsenweisheit verstößt: nicht erzählen, sondern zeigen. Das lässt sich bei fünf Heldenfiguren und zwei Stunden Zeit natürlich schlecht umsetzen, hätte den Film dennoch aufgewertet. Wie üblich werden wir aber mit 0815 Antagonisten abgespeist. Zwei weitere Mängelchen mausern mich: der Film hüpft von Handlungsort zu Handlungsort und fühlt sich irgendwie räumlich leer an, vermutlich weil er sich zum Großteil in der Enge abspielt und die Orte bloße Namen sind. Passt irgendwie ins Setting, ist aber doch ein hohler Zahn. Das Zweite und das ist wirklich der dickste Minuspunkt, ist dieser mit unsäglichem Chart-Pop verseuchte Soundtrack, der die Stimmung widerspiegeln soll, dabei aber auf ein Musikgenre zurückgreift, dass ich mit Beliebigkeit und Austauschbarkeit asoziiere. Die Filmmusik selbst ist solide, aber diese akkustische Überbrückung zwischen Szenen mit Liedern ruiniert die vorher gezeigten Szenen. Ziemlich viel Gemecker für eine 7/10, aber erstens, es ist Charlize Theron, zweitens genießen ihre Sidekicks im Gegensatz zu den meisten Filmen zumindest einfühlbare Tiefe, auch wenn wir diese aus Sätzen statt aus Bildern ziehen müssen.