King Crimson

Set 1
Lizard
(Dawn Song)
Hell Hounds of Krim
Pictures of a City
A Scarcity of Miracles
(Jakszyk, Fripp and Collins cover)
Interlude
Cirkus
Fracture
The Letters
Sailor's Tale
The Court of the Crimson King
The Talking Drum
Larks' Tongues in Aspic, Part Two
Set 2
Devil Dogs of Tessellation Row
Radical Action II
Level Five
The Light of Day
(Jakszyk, Fripp and Collins cover)
Epitaph
Radical Action (To Unseat the Hold of Monkey Mind)
Meltdown
Easy Money
Red
Starless
Encore:
Banshee Legs Bell Hassle
21st Century Schizoid Man

Bei "Court of the crimson king" und "Epitaph" geheult.

Bier war in der Pause alle.

Vorletztes Tour-only Live-Vinyl gekauft.

02.40 Nettospielzeit

Bühne sah exakt so aus:

king-crimson-front-left-to-right-pat-mastelotto-bill-rie.jpeg
 
Instrumente waren oben links angefangen:

Saxophon, Alt-Saxxophon, Klarinette, Querflöte

Zweiter: Bass, elektrischer Standbass, Stickman

Dritter: Gesang, Gitarre, Querflöte

Vierter (Fripp): Gitarre, Mellotron

Unten von links: Drums und Percussion (abgefahrenes Zeug dabei, kenne ich sonst nur aus der Schlagwerker-Prüfung an der Musikhochschule)

Zweiter (anderer als auf dem Foto): Drums, E-Piano, E-Drums

Dritter: Drums, Extra Stand-Toms und Bongos

Von den lebenden/aktiven Trommlern würde ich maximal Neil Peart (Rush) und Carter Beaufort (Dave Matthews Band) zutrauen, bei denen mithalten zu können. Sonst keiner. Kein einziger. Allein für die Drumparts hätte es sich gelohnt.



"Schizoid" war eine ultra Speedmetal Version, dreimal so schnell wie auf Platte incl. (echtem) Schlagzeugsolo, hat Fripp extra kurzfristig angeordnet.

Der jeweils erste Song von den drei Blöcken war jeweils ein reiner Schlagzeugsong, den nur die drei Trommler spielten.

Im ersten Block gab es einen kurzen part, wo alle drei Drummer gleichzeitig double-bass spielten, und das ohne trigger oder editing.

Sehr laut, aber absolut klarer und differenzierter Sound. Tolle Halle, gute Plätze, ausverkauft, 2800 Leute da.

Keine Ansagen, keine Interaktion mit dem Publikum oder untereinander. Keine Pausen zwischen den Songs, nichtmal zum klatschen.

Kein einziger Spielfehler oder verpatzter Einsatz. Kein einziger.

Normale Bühnenbeleuchtung, erst gegen Ende bei "Red" färbte sich das Licht langsam tiefrot um dann bei "Starless" zu verdunkeln.

Von wegen Jazz oder Improvisation: Quatsch. Gibt es nicht. Das ist alles exakt so geplant und geprobt, jede Note.

Fripp wenn er nicht spielte katatonisch bis zur Besorgniserregung.
 
Ach so, ich find es noch immer bissle schade, dass Rieflin nicht dabei war.
 
Warum eigentlich nicht? Bei uns wusste das keiner. (Rein musikalisch hat man ihn nicht vermisst, wäre aber schön mit ihm als "altes" Bandmitglied.)
 
Hat sich ein Sabbatjahr vom Musikbusiness genommen. Ich nehm an, der werkelt an der nächsten Soloscheibe.
 
So, das waren ja erstmal nur Fakten zum King Crimson Konzert.

Musik funktioniert aber nicht anhand von "Fakten", auch wenn uns das Unternehmer wie Nucular Blast, Beyond The Black oder Wackööön gerne aufzwingen möchten.

King Crimson (oder Robert Fripp als Chef) verweigern sich diesem aber. Das fängt schon mit dem Handy und Fotoverbot an, der Bitte eben nicht zu stören oder teilzunehmen, indem man die Band bei ihrer Darbietung irritiert. Auch die Veröffentlichungspolitik der Band (die einen schonmal verzweifeln lässt) macht aus dieser Sicht absolut Sinn.

Dafür bekommt man (neben perfektem Sound und absolut fehlerfreiem Spiel) das Angebot, an etwas teilzuhaben, was absolut singulär und nicht von anderen nachzumachen ist.

Mein Freund und ich versichterten uns gegenseitig, das es gut war zusammen auf das Konzert zu gehen. Es ist nämlich absolut unmöglich, einem aussenstehendem zu erklären, was man gerade erlebt hat.

Deshalb kann man auch King Crimson (und ihre Livedarbietung) gar nicht erklären. Vergleiche gibt es nicht. "Klingt wie", "ähnliche Band ist", "erinnert an" fallen hier völlig flach.

Ich werde noch ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind und im Gedächtniss geblieben sind hier nachreichen.

Es wird ein völliges Gestammel sein. Wenn euch das nervt, einfach die Postings hier ignorieren.
 
Ich poste hier nun auch einfach mal, was ich kürzlich in einem anderem Forum (unter anderem Namen) bereits über das Konzert in Hamburg gepostet habe...

Was für ein fantastisches Konzert war das bitteschön in Hamburg...

Bis auf "The ConstruKction Of Light" wurde eigentlich alles gespielt, was ich mir erhofft hatte, und die Band war ebenfalls ausnahmslos wirklich brillant.

Jede Note hatte ihre Berechtigung und wurde gekonnt dargeboten.

Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt, einen der mittigsten Plätze in einer der hinteren Reihen im Balkon zu buchen, denn von dort oben konnte ich regelrecht in die Drumsets hineinsehen, was mir von weiter unten so sicherlich nicht möglich gewesen wäre, und durch die sehr steil verlaufenden Sitzreihen hatte ich auch nicht die geringste Sichtbehinderung durch die vor mir sitzenden Personen.

Nach dem Konzert hörte ich, wie ein Mann sich darüber aufregte, dass Jeremy Stacey ja so oft einfach nur rumsaß und auch die ganzen Mellotron Sounds offenbar vom Band kamen, denn von seinem Platz im Parkett hat er offenbar nicht sehen können, dass eben der vermeintlich nur rumsitzende Jeremy in genau diesen Momenten all diese Parts spielte, da die Tasteninstrumente in sein Drumset integriert waren.

Das Gewusel, was die drei Herren an den Drums da mit all ihren Glöckchen, Blechen, Rasseln etc. veranstalteten, war auf jeden Fall mehr als amtlich, und ganz zu Beginn spielten sie sogar jeweils mit 4 Drumsticks.

Sehr positiv überrascht war ich auch vom Sound im Mehr! Theater, denn ich hatte zuvor bereits Berichte über dortige Veranstaltungen gelesen, die gerade den Sound betreffend nicht gerade positiv ausfielen.

Lediglich der Bass von Tony hätte für mein Empfinden noch etwas kräftiger ausfallen dürfen, aber ansonsten waren sämtliche Instrumente, sogar leisere Glöckchen, von Anfang an derartig klar zu hören, dass es einfach nur eine helle Freude war.

Ebenfalls sehr angenehm fand ich die bis auf die zweite Hälfte von "Starless" immer unveränderte Bühnenbeleuchtung bei der jeder der Musiker mit genau derselben Lichtmenge bedacht wurde und niemand außer durch seine eigene musikalische Leistung auf irgendeine Art besonders hervorgehoben wurde.

So hatte man die ganze Zeit über die Möglichkeit, sich ohne ständig wechselnde Lichter oder Effekte auch mal eine Weile konzentriert auf einen der Musiker zu fokussieren, was in Zeiten von immer hektischeren Schnitten bei Konzertmitschnitten eine regelrechte Wohltat war und zumindest mich das Konzert sogar noch sehr viel intensiver erleben ließ.

Für mich hatte das einen sehr entspannenden und entschleunigenden Effekt, selbst wenn die gespielte Musik vielleicht sogar gerade recht wuchtig war.

Als dann bei "Starless" das Licht ganz langsam dunkelrot wurde, hatte dieser einzige Lichteffekt während des inkl. Pause ca. dreistündigen Konzertes eine schon fast meditative Wirkung, denn erstmals musste sich das Auge an eine andere Lichtstimmung gewöhnen.

Und dann ging plötzlich abrupt das Saallicht an, und ich fühlte mich, als sei ich mit Gewalt aus einem wundervollen dunkelroten Traum gerissen worden.

Es ist nahezu unfassbar, wie mit einer derartig minimalistischen Lichtgestaltung trotzdem zwar nur wenige, dafür aber umso intensivere Effekte beim Zuschauer erzielt werden können.

Ebenfalls sehr angenehm fand ich das Fotografierverbot, denn wie die Ansage zu Beginn ja schon sagte, konnte man so einfach den Moment genießen und sich vollends auf die Musik und das Geschehen auf der Bühne einlassen.

Ein Konzert mal wieder derart fokussiert und auch ganz ohne störende Ablenkungen von anderen Zuschauern genießen zu können, war eine fantastische Erfahrung, die ich zuletzt eigentlich fast nur noch bei Opernaufführungen im Theater erleben konnte.

Im Nachhinein bleibt mir besonders dieses intensive und fokussierte Erleben sogar fast am eindrucksvollsten in Erinnerung, denn ein trotz dieser Menge an Menschen derartig konzentriertes gemeinsames Zelebrieren von Musik ist heutzutage leider ein sehr rares Gut geworden, und alleine für diese Erkenntnis bin ich King Crimson sehr dankbar.

Gab es auch noch etwas Negatives an diesem wundervollen Abend?

Ja, die Gastronomie im Mehr! Theater ist eine absolute Vollkatastrophe, denn wenn nach der Hälfte der Pause die Bewirtung an der Bar trotz zahlreicher noch wartender Besucher mit einem Countdown einfach eingestellt wird und eine ältere Dame trotz Hinweis auf ihre Medikamente sogar noch nicht einmal mehr ein Glas Leitungswasser gereicht bekommt, dann ist das einfach nur armselig.
Ergänzend dazu noch meine Meinung zu der "Radical Action" Box, welche ich mir in Hamburg gekauft habe...

Ich höre gerade erstmals die beim Konzert in Hamburg erworbene fette "Radical Action" Box, und bereits der Soundmix der CDs ist der Hammer.

Die Drums sind perfekt im Stereo-Mix verortet, so dass man wie beim Konzert jederzeit genau wahrnehmen kann, wer da gerade was spielt.

Pat kommt von links, Bill (für den jetzt der nicht minder geniale Jeremy dabei ist) nebst Tasteninstrumenten ist mittig zu vernehmen, und Gavin kommt von rechts.

Die hintere Reihe ist ähnlich abgemischt.

Die Blasinstrumente von Mel sind etwas linkslastig, der Bass von Tony sowie die Gitarre und der Gesang von Jakko als Fundament schön mittig und Robert etwas rechtslastig abgemischt.

Hört man also eine Gitarre eher von rechts, dann ist es Robert, hört man sie mittig, dann ist es Jakko.

So kann man also sogar auf den CDs sämtliche Parts exakt den Musikern zuordnen.

Was soll ich da denn noch mit den 5.1 Mixes auf der Blu-ray und den DVDs, wenn schon die CDs derartig perfekt klingen?

Wie schon so viele andere 5.1 Mixes in meiner Sammlung werde ich wohl auch die nie ernsthaft hören, da besonders Liveaufnahmen für mich so einfach nicht funktionieren, denn bei einem Konzert sitzen ja schließlich auch keine Musiker hinter oder neben mir.

Klar, alles Geschmackssache, aber für einen wie mich, der sogar die alten Sachen von den Beatles und Bob Dylan am liebsten in Mono hört, ist das einfach neumodisches Zeug, das ich bei Musik halt nicht unbedingt brauche.
Die hier zuvor bereits gepostete Setlist des Hamburger Konzertes stimmt übrigens nicht ganz und wurde inzwischen auch bei Setlist.FM wie folgt geändert...

 
Boah, danke für deinen Beitrag (schreibst du mir noch wo du das schon gepostet hast ggf. per PN?).

Alles genau mein empfinden! (Darf ich dich in einem anderem Forum zitieren? Danke.)

Man kann auch gar nicht beschreiben, wie die drei Drummer zusammen gespielt haben.

Ich kenne es etwas aus dem Jazz, wenn Trommler gejammt haben, das ist was ganz anderes. Bei -im weitesten Sinne- Rockbands sind mir nur Fugazi und besonders NoMeansNo in Erinnerung geblieben, wo zwei Trommler funktioniert haben.

Hier haben wir drei.

Wenn eine Polyrythmik lief, wanderte manchmal eine Triole, eine kleine Figur im Raum umher, sie wurde, während des Spiels von einem Trommler zum anderen gegeben. Das habe ich noch nie, wirklich noch nie live gehört.

Um das mal plakativ, nachvollziehbar zu machen: Im Song, der wirklich kräftig getrommelt wurde fängt oben rechts ein Gitarrensolo an, was von dem Trommler unten links betont/mitgetragen wird. Das Solo wird vom Saxophon oben links aufgenommen, weitergeführt, die Gitarre nimmt sich zurück. Gleichzeitig, ohne Pause oder Unterbrechung übernimmt der Trommler unten rechts die Begeleitung des Solos oben links. Und das, während der Rest den Song ja weitergespielt hat. Schliesslich ist oben links das Saxofonsolo und unten rechts die Drumbegleitung. Ohne Unterbrechung, ohne Pause, immer im Fluss. Unglaublich.
 
Ich bin auch begeistert von der Box. Allerdings hätte ich mir statt thematischen CDs lieber das Ganze wie auf den Bildträgern in Konzertreihenfolge gewünscht... dennoch groß. Das Konzert (Stuttgart, wie anderswo hier schon runtergejammert) war wohl eines der tollsten, eindruckvollsten, besten, etc. meines nicht grad konzertarmen Lebens.
 
Jau, bin leider Freitag nicht in der Stadt. Finde "Prog Noir" allerdings bisher auch nicht wirklich fesselnd, so dass es ein klein bisschen weniger wehtut.
 
Allerdings hätte ich mir statt thematischen CDs lieber das Ganze wie auf den Bildträgern in Konzertreihenfolge gewünscht...
Genau das ist aber doch das Konzept der Box... Ein Konzert der inzwischen 8. Inkarnation von King Crimson als eine Art "Best Of" Album in Studioqualität erlebbar zu machen, nur eben nicht chronologisch sondern thematisch aufgeteilt.

Aus genau diesem Grund wurden ja auch sämtliche Nebengeräusche des Publikums vollständig entfernt, so dass zumindest die CDs völlig auf jegliche Live-Atmosphäre verzichten und sich eher wie neuerliche Studioaufnahmen anhören.

Das eigentliche Konzert gibt es dann (allerdings auch als Zusammenschnitt verschiedener Abende) ja auf der Blu-ray und den DVDs zu sehen, denn dieses soll, wie live vor Ort, eben nicht nur akustisch sondern auch visuell erlebt werden.

Wer ein reines Live-Album dieser Besetzung von einem einzigen Konzert auf CD bevorzugt, muss dann halt zum im März erschienenen "Live In Toronto" greifen.
 
Davon ist mir nichts entgangen. Ändert bedauerlicherweise nichts an meinem Wunsch. Rein soundtechnisch bevorzuge ich die CD-Versionen der Box vor den Bildträgern und der Toronto-Scheibe.
 
Ein bisschen traurig bin ich ja schon, dass ich es heute nicht zu den Stick Men schaffen werde. Wäre zwar auch nur Crim light, aber sicher ganz geil. Versuche mich eben nochmal an "Prog Noir". Will nicht zünden.
 
Unfassbar! Gänsehaut! Fast immer, wenn ich was von KC höre, frage ich mich, warum ich mir überhaupt noch andere Musik kaufe...
Hab gerade auch endlich mal die "USA"-Live-LP zu nem recht guten Preis gefunden (knapp 15 Euro inklusive Versand aus dem Ausland, Vinyl soll mindestens vg+ sein).

Und wenn ich mir das alles hier so durchlese, ärgere ich mich gerade, dass ich nicht zur aktuellen Tour gegangen bin...
 
Und wenn ich mir das alles hier so durchlese, ärgere ich mich gerade, dass ich nicht zur aktuellen Tour gegangen bin...
Dann solltest Du Dir zumindest die "Radical Action" Box kaufen... Pure klanggewordene Magie. :verehr:

Für mich schlägt die Box zwar nicht das selbst erlebte Konzert in Hamburg (das ist wohl auch kaum möglich), kommt aber immerhin doch verdammt nah dran.

Ansonsten stehen im November ja auch noch je zwei Konzerte in Antwerpen und Wien an, und ich bin derzeit echt am überlegen, ob da nicht vielleicht noch was machbar ist. ;)
 
Unfassbar! Gänsehaut! Fast immer, wenn ich was von KC höre, frage ich mich, warum ich mir überhaupt noch andere Musik kaufe...
Hab gerade auch endlich mal die "USA"-Live-LP zu nem recht guten Preis gefunden (knapp 15 Euro inklusive Versand aus dem Ausland, Vinyl soll mindestens vg+ sein).

Und wenn ich mir das alles hier so durchlese, ärgere ich mich gerade, dass ich nicht zur aktuellen Tour gegangen bin...

Auf der DGM Seite gibt es von jedem der Konzerte der aktuellen Tour ein, zwei Songs zum Gratisdownload (ggfls. musst Du dich registrieren oder mir ne Nachricht schicken). Insgesamt bisher 18. Also fast ein ganzes Konzert. Handpicked by Fripp.

"Prog Noir" fesselt mich immer mehr. Stimmung: Blade Runner trifft auf Casablanca.
 
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