[Top of the Progs - 50 Meisterwerke] - progges Liste

progge

Deaf Dealer
Ich zitiere mal @Blackwhitesun ...
Häh, wo kommt der denn auf einmal her und was will er hier!?!?

Ich steckte bei meinem Einstieg im DFF 2016 schon knietief im Inferno, habe aber eine kleine Prog-Vergangenheit von ca. 1998 bis ca. 2010 = gymnasiale Oberstufe, Zivildienst und Studium. Das war auch die Periode, wo ich geistig am regesten war, danach bin ich schrittweise immer mehr verblödet. Insofern ist es vielleicht kein Zufall, dass thinking man's music damals Teil meines Lebenssoundtracks war. Mein Nick stammt auch aus der Zeit.

Echter Kenner der Materie wurde ich nie. Internet in einem akzeptablen Tempo hatte ich erst ab 2008, Prog-Bekanntschaften gab es nur sporadisch. Meine Bezugsquellen zur Erforschung des Genres waren im Wesentlichen die Stadtbibliotheken Leipzig und Halle, das Rock Hard sowie Bemusterungen eines kleinen Fanzines, dessen Teammitglied ich damals war. Meine Liste ist also mehr das Ergebnis biographischer Zufälle als expertenhafter Trüffelsuche und wenn ich über Herrliches wie Asia Minor bei @Pavlos stoße, werde ich ganz demütig und es ist mir beinah peinlich, mich von der Seitenlinie an dem Stelldichein zu beteiligen.

Da die meisten Alben aus meiner Liste eh allen hier bekannt sein dürften, werde ich auf ihre musiktheoretische Sektion nach Möglichkeit verzichten und stattdessen … mal gucken, keine Ahnung. Vermutlich wird es nostalgisch und den ganzen Thread um Pubertät, Verflossene und Saufgelage mit Kommilitonen gehen. Sagt nicht, ihr wärt nicht gewarnt worden.

Was noch? Ich spare die proggigen Grunz- und Kreischsachen weitestgehend aus, erlaube mir wie alle auch etwas Randzone, begrenze mich pro Band auf max. zwei Alben und insgesamt auf 50 Alben, mehr kenne ich ja gar nicht;) Ende 2024 will ich durch sein.
So, Katze ausse Sack:

1. Marillion: Marbles
2. Marillion: Brave
3. Symphony X: The Divine Wings of Tragedy
4. Fates Warning: A Pleasant Shade of Grey
5. Arcturus: Sideshow Symphonies
6. Pain of Salvation: Remedy Lane
7. Gazpacho: Night
8. Gazpacho: Tick Tock
9. Blind Guardian: Nightfall in Middle-Earth
10. Symphony X: V - The Mythology Suite
11. Dream Theater: Scenes From a Memory
12. Dream Theater: A Change of Seasons
13. Psychotic Waltz: Mosquito
14. Psychotic Waltz: Bleeding
15. Fates Warning: Disconnected
16. Arcturus: The Sham Mirrors
17. Veni Domine: Material Sanctuary
18. Veni Domine: Spiritual Wasteland
19. Carptree: Man Made Machine
20. Pink Floyd: Wish You Were Here
21. Disillusion: Gloria
22. Memory Garden: Verdict of Posterity
23. Queen: Innuendo
24. Arena: Contagion
25. Beyond Twilight: The Devil's Hall of Fame
26. Howling Sycamore: Seven Pathways to Annihilation
27. Dark Suns: Existence
28. Genesis: Calling All Stations
29. Riverside: Out of Myself
30. Riverside: Second Life Syndrome
31. Heaven´s Cry: Primal Power Addiction
32. Pain of Salvation: 12:5
33. IQ: Dark Matter
34. King Crimson: the construKction of light
35. King Crimson: In the Court of the Crimson King
36. Dead Soul Tribe: A Murder of Crows
37. Spiral Architect: A Sceptics Universe
38. The Quiet Room: Reconceive
39. Traumhaus: Die andere Seite
40. Lift: Spiegelbild
41. Lift: Meeresfahrt
42. Vanden Plas: Far Off Grace
43. The Flower Kings: Rainmaker
44. The Mars Volta: Noctourniquet
45. Steve Hackett: Beyond The Shrouded Horizon
46. Mythologic: Standing in Stillness
47. Toxic Smile: RetroTox Forte
48. Twisted Into Form: Then Comes Affliction To Awaken The Dreamer
49. Pink Floyd: Atom Heart Mother
50. Soul Cages: Craft
 
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Cool, eine weitere Liste!!

Und mit Lift und Traumhaus auch gleich zwei supertolle (deutschsprachige) Truppen drin....aber auch ein paar Nennungen, die Fragen aufwerfen werden. Ich freue mich auf die Texte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste gar nicht, dass es von The Quiet Room noch ein zweites Album gibt. Das kommt mal auf den Einkaufszettel. Außerdem 11 Überschneidungen mit meiner Liste. sSehr gut. So gar nicht bekannt sind nur Traumhaus, Lift und Mythologic. Den Rest kenne ich und habe ich zum Großteil in der Sammlung.
 
Da sind schon ein paar Unbekannte dabei, bin gespannt auf Deine Kommentare bzw Stories die hinter den Alben stehen.
Und die "To Hear List" wird länger und länger.....
 
Ich wusste gar nicht, dass es von The Quiet Room noch ein zweites Album gibt.
Und es ist ziemlich anders als das erste.
Und mit Lift und Traumhaus auch gleich zwei supertolle (deutschsprachige) Truppen drin
Dass du natürlich sogar die Truppen kennst, von denen ich noch am ehesten vermutet habe, dass sie vielleicht unbekannt sind, sagt auch schon alles. Vermutlich werde ich diesen Thread genausoviel nutzen, mir Empfehlungen abzuholen wie meinen eigenen Schmonz vorzustellen.

Wolle mer se reinlasse? Einer geht heute noch.

9 Blind Guardian: Nightfall in Middle Earth
Wo fange ich mit meinem Gekleckse an? Am besten am Anfang. Der war 1997 in der Leipziger Stadtbibliothek, wo der pubertierende Klein-progge Alben basierend auf ihrem Cover ausgeliehen hat. So kamen „Pile of Skulls“ und „Tunes of War“ und „Hanging in the Balance“ und „Imaginations from the Other Side“ in die Wohnung und die Legende will, dass der Mix aus Totenköppen, Dudelsack, beleibter Tanzmaus und güldenem Overkill mein Leben von Grund auf geändert hat. Blind Guardian waren dann 1998 plötzlich auf dem Cover eines Hefts, als ich mit dem Papa die Samstagseinkäufe im Aldi machte. Talk about biographische Zufälle ... Das war dann auch meine erste Bekanntschaft mit einem Musikmagazin, im Metal Hammer war „Nightfall …“ damals Album des Monats und die CD wurde mein erstes selbst besessenes Metal-Album, signiert von der Band im Musikaliengeschäft WOM, nebst der „Mirror, Mirror“-Single. Ihr versteht, dass ich da jetzt irgendwie eine besondere und eher unsachliche Bindung zu habe?
BG haben die Grenzen dessen, was ich damals als True Metal kannte, verschoben: Die massiven Chöre, die ganzen eingestreuten Soli, die eigentümlichen Arrangements, die fehlenden Wiederholungen, die große Varianz, die konzeptionelle Schließung, all das war ein Zugang zu Metal-Songwriting, der mich faszinierte wie nichts Anderes, und gezielt in der Richtung weiter forschen ließ. Und das brachte mich dann in den Prog. BG sind schuld.
Rückblickend nehme ich an dem Album auch eine Melancholie war, die mir so an keinem anderen BG-Album auffiel (habe alle Alben bis "A Twist .." besessen, inzwischen verscherbelt, außer dieses) – was auch nostalgische Verklärung sein mag, ich kann das nicht auseinanderhalten. Jedenfalls kenne ich noch immer fast jedes Wort auswendig, selbst die ganzen Sprechinterludes. „You are now my guest, forever, hahahaha“. Danke, Blind Guardian.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere mal @Blackwhitesun ...


Ich steckte bei meinem Einstieg im DFF 2016 schon knietief im Inferno, habe aber eine kleine Prog-Vergangenheit von ca. 1998 bis ca. 2010 = gymnasiale Oberstufe, Zivildienst und Studium. Das war auch die Periode, wo ich geistig am regesten war, danach bin ich schrittweise immer mehr verblödet. Insofern ist es vielleicht kein Zufall, dass thinking man's music damals Teil meines Lebenssoundtracks war. Mein Nick stammt auch aus der Zeit.

Echter Kenner der Materie wurde ich nie. Internet in einem akzeptablen Tempo hatte ich erst ab 2008, Prog-Bekanntschaften gab es nur sporadisch. Meine Bezugsquellen zur Erforschung des Genres waren im Wesentlichen die Stadtbibliotheken Leipzig und Halle, das Rock Hard sowie Bemusterungen eines kleinen Fanzines, dessen Teammitglied ich damals war. Meine Liste ist also mehr das Ergebnis biographischer Zufälle als expertenhafter Trüffelsuche und wenn ich über Herrliches wie Asia Minor bei @Pavlos stoße, werde ich ganz demütig und es ist mir beinah peinlich, mich von der Seitenlinie an dem Stelldichein zu beteiligen.

Da die meisten Alben aus meiner Liste eh allen hier bekannt sein dürften, werde ich auf ihre musiktheoretische Sektion nach Möglichkeit verzichten und stattdessen … mal gucken, keine Ahnung. Vermutlich wird es nostalgisch und den ganzen Thread um Pubertät, Verflossene und Saufgelage mit Kommilitonen gehen. Sagt nicht, ihr wärt nicht gewarnt worden.

Was noch? Ich spare die proggigen Grunz- und Kreischsachen weitestgehend aus, erlaube mir wie alle auch etwas Randzone, begrenze mich pro Band auf max. zwei Alben und insgesamt auf 50 Alben, mehr kenne ich ja gar nicht;) Ende 2024 will ich durch sein.
So, Katze ausse Sack:

1. Marillion: Marbles
2. Marillion: Brave
3. Symphony X: The Divine Wings of Tragedy
4. Fates Warning: A Pleasant Shade of Grey
5. Arcturus: Sideshow Symphonies
6. Pain of Salvation: Remedy Lane
7. Gazpacho: Night
8. Gazpacho: Tick Tock
9. Blind Guardian: Nightfall in Middle-Earth
10. Symphony X: V - The Mythology Suite
11. Dream Theater: Scenes From a Memory
12. Dream Theater: A Change of Seasons
13. Psychotic Waltz: Mosquito
14. Psychotic Waltz: Bleeding
15. Fates Warning: Disconnected
16. Arcturus: The Sham Mirrors
17. Veni Domine: Material Sanctuary
18. Veni Domine: Spiritual Wasteland
19. Carptree: Man Made Machine
20. Pink Floyd: Wish You Were Here
21. Disillusion: Gloria
22. Memory Garden: Verdict of Posterity
23. Queen: Innuendo
24. Arena: Contagion
25. Beyond Twilight: The Devil's Hall of Fame
26. Howling Sycamore: Seven Pathways to Annihilation
27. Dark Suns: Existence
28. Genesis: Calling All Stations
29. Riverside: Out of Myself
30. Riverside: Second Life Syndrome
31. Heaven´s Cry: Primal Power Addiction
32. Pain of Salvation: 12:5
33. IQ: Dark Matter
34. King Crimson: the construKction of light
35. King Crimson: In the Court of the Crimson King
36. Dead Soul Tribe: A Murder of Crows
37. Spiral Architect: A Sceptics Universe
38. The Quiet Room: Reconceive
39. Traumhaus: Die andere Seite
40. Lift: Spiegelbild
41. Lift: Meeresfahrt
42. Vanden Plas: Far Off Grace
43. The Flower Kings: Rainmaker
44. The Mars Volta: Noctourniquet
45. Steve Hackett: Beyond The Shrouded Horizon
46. Mythologic: Standing in Stillness
47. Toxic Smile: RetroTox Forte
48. Twisted Into Form: Then Comes Affliction To Awaken The Dreamer
49. Pink Floyd: Atom Heart Mother
50. Soul Cages: Craft

War die gesamte Liste im Ausgangspost ein Versehen oder Absicht?
Ist das die Reihenfolge oder nur die Basisliste?
 
Ich zitiere mal @Blackwhitesun ...


Ich steckte bei meinem Einstieg im DFF 2016 schon knietief im Inferno, habe aber eine kleine Prog-Vergangenheit von ca. 1998 bis ca. 2010 = gymnasiale Oberstufe, Zivildienst und Studium. Das war auch die Periode, wo ich geistig am regesten war, danach bin ich schrittweise immer mehr verblödet. Insofern ist es vielleicht kein Zufall, dass thinking man's music damals Teil meines Lebenssoundtracks war. Mein Nick stammt auch aus der Zeit.

Echter Kenner der Materie wurde ich nie. Internet in einem akzeptablen Tempo hatte ich erst ab 2008, Prog-Bekanntschaften gab es nur sporadisch. Meine Bezugsquellen zur Erforschung des Genres waren im Wesentlichen die Stadtbibliotheken Leipzig und Halle, das Rock Hard sowie Bemusterungen eines kleinen Fanzines, dessen Teammitglied ich damals war. Meine Liste ist also mehr das Ergebnis biographischer Zufälle als expertenhafter Trüffelsuche und wenn ich über Herrliches wie Asia Minor bei @Pavlos stoße, werde ich ganz demütig und es ist mir beinah peinlich, mich von der Seitenlinie an dem Stelldichein zu beteiligen.

Da die meisten Alben aus meiner Liste eh allen hier bekannt sein dürften, werde ich auf ihre musiktheoretische Sektion nach Möglichkeit verzichten und stattdessen … mal gucken, keine Ahnung. Vermutlich wird es nostalgisch und den ganzen Thread um Pubertät, Verflossene und Saufgelage mit Kommilitonen gehen. Sagt nicht, ihr wärt nicht gewarnt worden.

Was noch? Ich spare die proggigen Grunz- und Kreischsachen weitestgehend aus, erlaube mir wie alle auch etwas Randzone, begrenze mich pro Band auf max. zwei Alben und insgesamt auf 50 Alben, mehr kenne ich ja gar nicht;) Ende 2024 will ich durch sein.
So, Katze ausse Sack:

1. Marillion: Marbles
2. Marillion: Brave
3. Symphony X: The Divine Wings of Tragedy
4. Fates Warning: A Pleasant Shade of Grey
5. Arcturus: Sideshow Symphonies
6. Pain of Salvation: Remedy Lane
7. Gazpacho: Night
8. Gazpacho: Tick Tock
9. Blind Guardian: Nightfall in Middle-Earth
10. Symphony X: V - The Mythology Suite
11. Dream Theater: Scenes From a Memory
12. Dream Theater: A Change of Seasons
13. Psychotic Waltz: Mosquito
14. Psychotic Waltz: Bleeding
15. Fates Warning: Disconnected
16. Arcturus: The Sham Mirrors
17. Veni Domine: Material Sanctuary
18. Veni Domine: Spiritual Wasteland
19. Carptree: Man Made Machine
20. Pink Floyd: Wish You Were Here
21. Disillusion: Gloria
22. Memory Garden: Verdict of Posterity
23. Queen: Innuendo
24. Arena: Contagion
25. Beyond Twilight: The Devil's Hall of Fame
26. Howling Sycamore: Seven Pathways to Annihilation
27. Dark Suns: Existence
28. Genesis: Calling All Stations
29. Riverside: Out of Myself
30. Riverside: Second Life Syndrome
31. Heaven´s Cry: Primal Power Addiction
32. Pain of Salvation: 12:5
33. IQ: Dark Matter
34. King Crimson: the construKction of light
35. King Crimson: In the Court of the Crimson King
36. Dead Soul Tribe: A Murder of Crows
37. Spiral Architect: A Sceptics Universe
38. The Quiet Room: Reconceive
39. Traumhaus: Die andere Seite
40. Lift: Spiegelbild
41. Lift: Meeresfahrt
42. Vanden Plas: Far Off Grace
43. The Flower Kings: Rainmaker
44. The Mars Volta: Noctourniquet
45. Steve Hackett: Beyond The Shrouded Horizon
46. Mythologic: Standing in Stillness
47. Toxic Smile: RetroTox Forte
48. Twisted Into Form: Then Comes Affliction To Awaken The Dreamer
49. Pink Floyd: Atom Heart Mother
50. Soul Cages: Craft
Sehr interessante Liste! (Auch wenn leider die besten beiden PSYCHOTIC WALTZ Alben fehlen und ich VENI DOMINE immer gut finden wollte, da sie einen ziemlich eigenwilligen, epischen Stil haben, sie mich aber leider über Albumlänge immer gelangweilt haben. Aber das macht deine Liste letztlich nur individueller)
 
Eine interessante Vorgehensweise, hatten wir bisher so noch nicht - so oder so, ich freue mich über einen weiteren Teilnehmer.

Veni Domine und Blind Guardian, als auch Queen habe ich für mich "ausgeproggt", grundsätzlich kann man aber alle Bands durchaus nennen.

"Calling all Stations" ist besser als sein Ruf ("The Dividing Line!"), mit "Disconnected" ist ein stets gern übergangenes Meisterwerk von Fates Warning mit am Start ("Still Remains" bleibt an der Speerspitze eines gaaaaanz sanft zulaufenden Speers mit Alder-Gesang).

Mit Gazpacho, Acturus, Carptree, Memory Garden, Mythologic und Toxic Smile sind für mich eher unbekannte Bands vertreten, Traumhaus habe ich mal angecheckt, als ich auf "modernen Prog mit deutschem Gesang" aus war, Lift ist eine Apfelschorle oder ein Aufzug für mich - aber: um solche Dinge zu ändern, dafür sind wir ja hier. Freue mich demzufolge auf weitere "G'schichten aus'm Proglanergarten".

10 Jahre nach Beendigung und Auswertung der Listen frage ich die einzelnen Inhalte ohnehin noch einmal komplett bei allen hier ab.
 
War die gesamte Liste im Ausgangspost ein Versehen oder Absicht?
Ist das die Reihenfolge oder nur die Basisliste?
Absicht. Hab das Regelwerk nicht so genau genommen und denke auch nicht, dass die Liste für den Expertenkreis hier spektakulär genug ist, um sie in Schritten zu präsentieren.
Es ist schon die Reihenfolge, also Marillion, Symphony X und Fates Warning sind die Trinität.
Schön das die Divine Wings of Tragedy so weit oben ist!
Die ist ja auch im Prog Metal das Nonplusultra. Ich mache mal biographisch stringent weiter, ohne dass da jetzt ein Prinzip draus werden soll (und dann ist auch Schluss für diese Woche):

3 Symphony X: The Divine Wings of Tragedy
Achtung, schon wieder larmoyante Biographiekramerei. Was mich irgendwo berührt, wenn ich auf meine Liste gucke, ist, dass ich zu so vielen Alben genau rekonstruieren kann, über welche Songs in welchem Kontext ich auf die Band und das Album gestoßen bin. Das gelingt mir bei vielen Sachen, die ich im Internetzeitalter kennengelernt habe, nicht mehr, selbst bei Bands, die mir heute sehr wichtig sind.
Also, wir sind immer noch 1998 A.D. Bei Symphony X war mein Einstieg der (geniale) Song „In the Dragon's Den” von der (ebenfalls genialen) „Twilight in Olympus“, der damals in der Mittwochs-Metal-Sendung bei MDR Sputnik („Hart bis Heavy“?) lief: „Placid skieeees through crystal gazing eeeeyes“ – sooo geil. Die ein Jahr ältere „Divine …“, über die ich dann beim weiteren Forschen stieß, war das erste Metalalbum, bei dem ich Musikhören als Sucht erlebt habe. Ich war derart in dieses Album verschossen, dass ich andere Tätigkeiten, wo immer es geht, unterbrechen musste, um es zu hören, hatte die CD dabei, wenn ich auswärts unterwegs war, falls sich eine Chance ergeben würde. Ich musste das Album ununterbrochen hören, auch wenn am Folgetag eine Klausur anstand, sagte Treffen mit Freunden ab für den Genuss dieses Albums.
Natürlich ist das mit der Sucht metaphorisch. Ich will hier auf keinen Fall eine echte Suchterkrankung, die etwas sehr Schlimmes ist, kleinreden. Nur wenn ich mir eine Liste angucke wie die hier (war jetzt der erste Googletreffer bei „Symptome Sucht“),
- Starker Wunsch […]
- Kontrollverlust über die Menge und das Ende des Konsums
- Fortführung des Konsums trotz eindeutig eingetretener […] Folgeschäden
- Vernachlässigung anderer Vergnügungen und Interessen zugunsten des Konsums […]
- Gewöhnung […] und Dosiserhöhung (Toleranzbildung)
- […] Entzugserscheinungen bei Beendigung oder Reduktion der Einnahme […]
dann könnte ich das alles mit Episoden bebildern, die dieses göttliche Album betreffen. Und dieses enthemmte, unbeherrschte Dauerhören über einen langen Zeitraum gilt in der Liste nur für zwei weitere Alben.

10 Symphony X: V – The Mythology Suite
Als ich zwei Jahre darauf dieses Album zum Erscheinungsdatum im Herbst 2000 kennenlernte = beim lokalen Saturnmarkt anhörte, war ich schon ungleich informierter in Sachen Prog Metal als noch bei „Divine …“, weshalb mein Zugang viel verkopfter, vergleichender war. Schade eigentlich. Ist aber mit den Klassik-Bezügen und der tollen Bebilderung auch ergiebig in der Richtung. Ich habe Symphony X mit diesem Album sozusagen neu kennengelernt, mit meiner Begeisterung auch meine damalige Band infiziert. Den Schlussakkord des „Lacrimosa …“ mit der None haue ich bis heute auf der Akustischen an jedem Lagerfeuer raus. Mehr könnte ich von dem Album aber nicht spielen, bin an der Gitarre Grobmotoriker, der für Michael Romeo nichtmal das Pedal putzen dürfte.
Wie dem auch sei. Mit ein paar Jährchen Abstand hat das Album auch einen Kitschfaktor, den ich bei der "Divine ..." nicht wahrnehme (wegen akut nostalgischer Verblendung aber sicher auch nicht wahrnehmen könnte, wenn es ihn gäbe). Trotzdem hammerst von vorne bis hinten. Diese Melodien: „Fiiiive beyond the skies align“.
 
Mal ein Viererblock, nämlich die Grenzgänger in den SloMo-Bereich. Vorab: Ich finde die Mischung aus Doom und Prog total schlüssig, kenne aber nur wenige Bands, die in der Schnittmenge arbeiten, und bin dankbar für Tipps. Es muss nicht gleich die Grenze zum Doom überschritten sein, langsamer, düsterer Prog Metal tut es auch.

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22 Memory Garden: Verdict of Posterity
Bin schon immer recht Doom-affin, wobei es seit langem Funeral Doom ist und ich es mir da auch warm und heimelig eingerichtet habe. Aber die epischen Sachen gehörten eine Zeitlang auch dazu, und nix geht über Solitude Aeturnus, die für diesen Thread natürlich nicht relevant sind. Memory Garden eigentlich auch nicht, außer eben auf der wunderbaren „Verdict …“-Scheibe. Hab kürzlich in Aleksey Evdokimovs „Doom Metal Lexicanum“ gelesen, dass Simon Johansson für das Album als neuer Gitarrist hinzukam und seine Lieblingsband Psychotic Waltz waren. Das erklärt wohl den proggy Doom, den man auf „Verdict …“ findet, mit den rhythmischen Schlenkern, den verspielten Gitarrenläufen, den z.T. wilden Gesangslinien und dem geglückten Sakralexperiment „Amen“ als Abschluss. Außerdem hat die Epik des Albums für mich etwas Erhabenes, Transzendentes, das sich so auf keinem anderen Album von Memory Garden findet (und episch sind sie alle).

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17 Veni Domine: Material Sanctuary
18 Veni Domine: Spiritual Wasteland

Veni Domine haben den Stab und Stecken noch ein Stück mehr im Prog. Keine einfache Band mit dem herausfordernden Psalmgesang in Kontertenorhöhe und den vielen unorthodoxen Ideen, die aber das beharrliche Rantasten mit wunderbaren melodiösen Widerhaken salomonisch belohnt, zumindest auf den ersten drei Offenbarungen, danach wurde es noch sperriger, aber immer noch ungemein lobpreiswürdig. Und „Beyond the Doom“ von der „Material …“ ist ein Gottsong.
So, das waren jetzt genug alberne Anspielungen – für mich auch immer eine Band mit einem ansprechenden und gut umgesetzen religiösen Konzept, da gibt es im sog. White Metal ganz andere Sachen.
Nach „Spiritual …“ sank – wenngleich auf hohem Niveau – die Formkurve der Band. Während „III“ (was trotz des Titels das vierte Album ist) noch die Richtung der Vorgänger, nur mit weniger tollen Melodien, fortführt, wurde dann ab „23:59“ der Gesang tiefer und die Band verschob auf der Songwriting-Waage einige Gewichte von der Doom- in die Prog-Schale, was diesem Unterforum dienlich sein mag, sie aber ihres Alleinstellungsmerkmals beraubte.

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25 Beyond Twilight: The Devil's Hall of Fame
Atmosphärisch ist dieses herrliche Album, dass Finn Zierler in der Sahara und den Höhlen des Atlas-Gebirges geschrieben haben will, eine Tragödie, stilistisch ein Allrounder. Referenzen an Prog, Heavy Metal, Hardrock und Doom sind auszumachen. Die konsequent düstere, streckenweise apokalyptische Stimmung, die konzeptionelle Klammer und das außergewöhnliche Songwriting, das auf eine vor Grandiosität strotzende, opernhafte Inszenierung, kluge Arrangements, originelle Synthiesounds und ungewöhnliche Harmonien setzt, werden nur noch von einem prachtvoll auftrumpfenden Jørn Lande getoppt, dessen Screams durch Mark und Bein gehen.
Für mich gehörte Jørn Lande zum Schlüssel dieser Band, und mit seinem Weggang schloss dieser nicht mehr. Außerdem hat Zierler die niederschmetternde Atmosphäre auf den beiden Nachfolgern nicht reproduzieren können.
 
Hmm, das ist die Memory Garden, die ich wohl am wenigsten gehört habe. Muss ich auf jeden Fall mal wieder auflegen. Vielleicht auch gleich mal wieder die ganze Diskographie. Höre meist die "Tides", "Mirage" oder "Doomain", während die anderen drei Alben etwas vernachlässigt wurden.

Veni Domine finde ich da deutlich weniger Grenzgänger, das hat auf den ersten drei Alben schon eine sehr deutliche Prog-Schlagseite. Tolle Alben, keine Frage.

Die Beyond Twilight war auch auf meiner erweiterten Liste und lief zuletzt wieder häufiger. Auch ein ganz feines Ding.
 
Hmm, das ist die Memory Garden, die ich wohl am wenigsten gehört habe. Muss ich auf jeden Fall mal wieder auflegen. Vielleicht auch gleich mal wieder die ganze Diskographie. Höre meist die "Tides", "Mirage" oder "Doomain", während die anderen drei Alben etwas vernachlässigt wurden.
Das sind natürlich auch tolle Alben, besonders die "Tides".
Ich habe irgendwo gelesen, dass die Band selbst "Verdict ..." nicht mehr mag und auch mit der Produktion unzufrieden ist, was ich beides nicht nachvollziehen kann. Aber es erklärt vielleicht, dass ich das Album seinerzeit (müsste Anfang 2000er gewesen sein) für nen Appel + Ei aus irgendeinem Wühltisch aufgabeln konnte.
 
11 Dream Theater: Scenes From a Memory
Dream Theater, hm. Kennt die hier jemand?
Als musiksozialisiertes Kind der 90er war mein DT- Einstieg „Falling Into Infinity“. Es gab damals ein Special zu dem Album in dieser MDR-Sputnik-Mittwochs-Sendung, und ich habe es (wie alle Sendungen) auf Kassette aufgenommen. Da kamen u.a. „You Not Me“, „Burning My Soul“ und „Take Away My Pain”, wobei im Anschluss auf Letzteres übergangslos irgendein brutaler Industrial-Track einer anderen Band folgte, von dem ich dann lange glaubte, er würde zu dem Lied dazugehören. Das, eine traurige Mischung aus unvollständiger und komplett falscher Information, waren für mich DT. In der Promophase für die „Scenes …“ bekam ich – inzwischen Leser des RH – mit, dass das Album irgendwie untypisch für die Band gewesen zu sein schien. Als ich die „Scenes …“ dann im lokalen Saturn durchhörte, ging mir ganz schön ein Licht auf.
Die hohe Platzierung bildet meine damalige Begeisterung ab. Anders als bei den anderen Alben auf den vorderen Plätzen tue ich mich heute mit einigen Tracks auf dem Album schwer, namentlich „Through Her Eyes“, „The Spirit Carries On“ und zu Teilen auch „One Last Time“. Wie eine Band, die so herausragende und herausfordernde Prog-Metal-Songs zelebriert, bei ihren Balladen derart auf ausgenudelte Klischees setzen kann, erschließt sich mir nicht.
Fun Fact: Ich hatte damals eine (unbekannte und schlechte) Black-Metal-Band, und wir haben für einen Song das Einstiegsriff von „Beyond the Life“ nahezu 1:1 kopiert, natürlich mit Blastbeats runter.

12 Dream Theater: A Change of Seasons

Angefixt durch das Album habe ich dann den Backkatalog erschlossen. Dass „A Change …“ statt „Awake“ in meiner Liste landete, ist natürlich etwas Beschiss (nur ne EP, voller Fremdkompositionen), aber der Song ist eine Prog-Metal-Göttergabe ohne Makel und wenn ich mich für einen DT-Song entscheiden müsste und bis an mein Lebensende nur noch diesen hören dürfte, wäre es „A Change …“.
 
28. Genesis: Calling All Stations
Ich finde Einiges von Genesis sehr gut, besonders die Live-Zusammenstellungen „The Longs/The Shorts“ und „Three Sides Live“, weil, klaro, Stadtbibliothek Leipzig blabla. Aber mein Favorit bleibt die erst in meiner post-Prog-Phase kennengelernte „Calling …“ aus völlig persönlichen Gründen, die ich an anderer Stelle schonmal ausgeführt hatte. Das Album ist so eng mit meinen ersten Monaten als Papa verbunden, den Sorgen wie dem Aufgefangenwerden darin.
Wenn Ray Wilson im Finale des Titeltracks diese Verse singt
And I long for the feeling of your arms to remind me
That everything that´s dear to me, and is always in my heart,
Could so easily be taken, and it´s tearing me apart,
Going over and over in my mind, I relive it one second at a time
habe ich einen Kloß im Hals und kann jedes Wort mitfühlen. Mein zweiter Gänsehautmoment des Albums ist „Uncertain Weather“. Ich mag aber auch die Kitschnummern des Albums, allein wegen der Stimme von Ray Wilson, die mir ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme gibt.
Von Ray Wilson solo kann ich u.a. und v.a. das jüngste Soloalbum „The Weight of Man“ empfehlen, schöner, melancholischer Singer/Songwriter-Rock, Prog-Faktor natürlich bei Null.
 
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