(100 Schwarze Perlen) Dead_Guys Liste

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67: Sarcofago - I.N.R.I.

Ach ja die gute alte Zeit wo man im RH und der ''Kult ihr Asis''-Rubrik noch den richtig geilen Kram entdecken konnte, gerade als Zuspätgeborener wie mich eine wahre Goldgrube. Und im Gegensatz zu Blasphemy, die ich erst strunzlangweilig fand und erst später schätzen gelernt habe zündetet dies sofort. Die Frage ob das Black- oder Thrash Metal ist dabei eher gleichgütig, die freigestzte Energie verbietet solche unsinnigen Diskussionen. ) räudige Hymnen die gleichermaßen die Ursuppe des Extremen Metals wie Punk atmen und dazu anregen auf Friedhöfen unaussprechliche Dinge zu tun. Ja das ist alles holprig und die verspielen sich nicht nur einmal, aber who cares bei soviel Leidenschaft, die aus jeder Pore der verranzten Lederjacken trieft. Hier ist jedes Riff in seiner Simplizität grandios und jeder Song ein nägelverzierter Volltreffer. Mehr Evilness geht kaum und dieses Werk ist eine der Gründe warum ich auf ewig eine Schwäche für südamerikanische Trümmerkommandos haben werden. Und obendruaf kommt das dies eins der Alben ist ohne den der Bestial/War Sektor nicht so entsanden wäre wie er es ist. Kann Blasphemie herrlich sein, kommt besonders gut zur (Vor-)Weihachtszeit.

Album in voller Länge
Genau richtig zusammengefasst. Vielleicht sogar noch wichtiger als "Fallen Angel Of Doom" als Initialzündung für den ganzen War/Bestial Black Metal. Müsste ich auch mal wieder auflegen dieses Album, mit südamerikanischem Getrümmere kann man nie etwas falsch machen.
Will jetzt hier nicht dein Thread durcheinander bringen aber: Ich bin letztens durch ein Interview von Blasphemy auf die paraguyanische Band Infaustes aufmerksam geworden, weil der Black Winds die tatsächlich ziemlich geil findet und die beworben hat. Bisher ist ein Demo draußen und das klingt so:


Was das alles mit Sarcofago zu tun hat. Diese junge Band atmet vollkommen all das, was du in deinem Review zu den Brasilianern geschrieben hast. Roh, brutal, aggressiv, nicht immer technisch sauber und komplett richtig bzw. tight gespielt, aber mit einer Leidenschaft und Herzblut, die ihresgleichen sucht. Stilistisch orientiert man sich halt auch stark an Sarcofago, Blasphemy usw.
 
Genau richtig zusammengefasst. Vielleicht sogar noch wichtiger als "Fallen Angel Of Doom" als Initialzündung für den ganzen War/Bestial Black Metal. Müsste ich auch mal wieder auflegen dieses Album, mit südamerikanischem Getrümmere kann man nie etwas falsch machen.
Will jetzt hier nicht dein Thread durcheinander bringen aber: Ich bin letztens durch ein Interview von Blasphemy auf die paraguyanische Band Infaustes aufmerksam geworden, weil der Black Winds die tatsächlich ziemlich geil findet und die beworben hat. Bisher ist ein Demo draußen und das klingt so:


Was das alles mit Sarcofago zu tun hat. Diese junge Band atmet vollkommen all das, was du in deinem Review zu den Brasilianern geschrieben hast. Roh, brutal, aggressiv, nicht immer technisch sauber und komplett richtig bzw. tight gespielt, aber mit einer Leidenschaft und Herzblut, die ihresgleichen sucht. Stilistisch orientiert man sich halt auch stark an Sarcofago, Blasphemy usw.
Ich werfe den Ball ja nur in den Raum, wenn er gefangen und dann weiterverteilt wird finde ich das super.
 
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64: Triptykon - Eparistera daimones (2010)

Als ich zum ersten Mal was von diesem Machwerk hörte waren mir weder CF noch Hellhammer ein Begriff und auch war mir nicht bewusst das es sich um einen der prägendsten Persönlichkeiten des Genre hinter steht. Dafür war es seinerzeit mit das heftigste und düsterste was ich zu hören bekam und ist auch noch heute ein pechschwarzer Monolith, der auch noch jetzt seinesgleichen sucht. Der eingeschlagenen Weg des letzten CF Albums ''Monotheist'' wurde fortgesetzt gleichzeitig aber die Extremen weiter ausgereizt. Finstere Brocken ergießen sich so über den Hörer, zäh und dunkel wie Teer und sind im besten Sinne zermürbend. Wie in den in den Tracks mit Überlänge, 'Goetia' und 'The Prologing', die Monotonie bis zur Grenze des erträglichen zelebriert wird ist schon beängstigend. Dazu die massiven Riffwände und ein dröhnender Bass, in Sachen Wucht und Heavyness ist man mit Sludge auf Augenhöhe unterwegs ohne musikalisch was mit dem Genre gemein zu haben. Das alles mit einer so herausragenden Musikalität wie grimmiger Ersthaftigkeit dargeboten, die man wohl erst erreicht wenn man den Hunger und Drang eines Jugendlichen wie die Lebenserfahrung und Bitterkeit einer gestandenen Person hat. Alleine Toms Gesang lässt durch seine Intensität, Ausdruck und Charisma viele andere in dem Bereich sehr sehr alt und harmlos wirken, der könnte auch die Bedienungsanleitung einer Waschmaschine vorsingen und es wäre böse und vereinnahmend. So paart man Können mit Leidenschaft und Emotionalität, eine Platte die in den ''falschen'' Momenten richtig derb reinhauen kann und man kalten Schweiß absondert, weil die Atmosphäre einen geistig komplett weghaut. Böser und bedrohlicher geht Black Doom wohl nicht mehr.

Album in voller Länge
 
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72: Antaeus - Blood libels (2006)

In Sachen Radikalität, Hysterie und Fanatismus sind Katharsis und Funeral Mist Konkurrenzlos. Diese Band aus Frankreich kommt dem aber sehr nahe, verdammt nahe sogar. Musikalisch schon irgendwo der orthodoxen Schule zuzuordnen, dabei aber ohne atmosphärischen Überbau, ohne komplex ausgearbeitete Songs oder anderem Schnickschnack der von der Aggression ablenken könnte. Stattdessen nahezu pausenlos im Dauerfeuermodus, während man in dem Gebiet lässig an Bands wie bspw Marduk vorbei zieht. Das der Stressfaktor bewusst gewähltes Element ist merkt man u.a. an den knallharten Riffgeschwadern und dem Hochleistungsdrumming im oberen Geschwindigkeitsbereich, man merkt die wissen was sie an ihren Instrumenten verbrechen und nicht ohne Grund bei Bands wie Aosoth oder Temple Of Baal mitwirken. lediglich der Gesang ist zwar schön fies, kann mit dem musikalischen Amoklauf, der in Sachen Intensität in Bereiche des Indutrial BM vorstößt nicht mithalten und es wäre interessant zu wissen, was ein Arioch gesanglich noch rausgeholt hätte. Es ist aber auch so eins der treffsichersten Sperrfeuer im Genre un in seiner Gewaltätigkeit nur von genannten übertroffen. Wenn der Drang zur Zerstörung mit technischen Know How sich vereinen und dabei was erschaffen was in seiner Hektik und Unruhe den Puls nach oben treibt, dann braucht es auch kein Koffein mehr um den Tag erfolgreich zu starten. Kann Gewalt schön sein, also wenn sie aus den Boxen kommt.

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Das Teil habe ich mir damals zum Release gegönnt und war total begeistert, wie wertig die Aufmachung (Booklet sogar mit Zwiebelpapier) war. Zeitgleich auch verstört, wie unbehaglich die Fotos und die ganze Aufmachung in Kombination mit dieser erbarmungslosen Welle an Gewalt mich zurückließen.
Ich hatte damals noch viel zu lernen, in Sachen Black Metal...

"Here is punishment" ist mMn ihr bester Song.
 
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65: One Tail, One Head - Worlds open, worlds collide (2018)

Das ich ein kleiner Fanboy in Bezug auf den Nirdosian BM bin hat man wahrscheinlich schon mitbekommen und neben den aktuellen Szenen aus Island und Polen konnte mich dort ein Gr0ßteil der Releases begeistern. Allerdings stört mich dieses jeder mit jedem ein klein wenig, statt stets neuer Bands und Projekte würde ich mir öfters ein zweites Album wünschen, z.B. bei... Knokkeklkang. One Tail One Head sind dem von vorne rein aus dem Weg gegangen in dem man klargestellt hat das es nur ein Album geben wird. Und dieses hat es in sich, ein gleichzeitig intensives wie schräges Album, kreativ und fesselnd gleichermaßen ist. Auf den ersten Blick ist das erstmal nichts besonderes, auf der einen Seite typischer sinistrer wie atmosphärischer BM wie man ihn aus Trondheim kennt mit vielen De Mysteriis-Vibes. Aber dann gibt es halt die Feinheiten die es speziell und eigenwillig machen, da wären zum einen die cleanen Gitarren die Dinge spielen die sich irgendwie falsch anfühlen und so zum obskuren Gesamtbild beitragen, Post-Punk Einschläge, sprunghaftes Songwriting, wabernde Basslines und viel psychotischer Wahnsinn der vor allem über den verachtenden Gesang rüber kommt. Kurz. es ist gleichermaßen konventionell wie eigenbrötlerisch und in seiner Intensität beeindruckend. Und das Finale in Form langen 'Summon Surreal Surrenderdes' ist in seiner Emotionalität mit dem Wissen, den letzten Ton dieser Band zu hören, kaum zu überbieten. Es wirkt wie ein spontaner Ausbruch, bei dem einerseits vieles ungeplant scheint andererseits merkt man dem Ganzen an das hier ein tiefere Sinn hinter steckt und das Willkürliche ist ein bewusst gewähltes Stilmittel. Die vorhergegangenen Sachen habe ich zwar nicht so krass verfolgt wie mir lieb wäre und z.B. die Daravaza-Eps, dieses Album dagegen habe ich 2018 dafür häufig aufgelegt und war am Ende auch in meinem Jahrespoll und ist seitdem noch gewachsen. Genau deswegen bin ich Fanboy der Szene und des dazugehörigen Labels Terratur Possession.

Album in voller Länge
Uuuuuh, ja, schwer geile Scheibe, das!
Mit dem früheren Schaffen von OTOH bin ich zugegeben - trotz alles Klasse - nie so richtig warm geworden. Umso überraschender hat dann das Album bei mir gezündet.
In der letzten Zeit habe ich mich an Terratvur-Zeug ziemlcih satt gehört, bzw. fand z. Bsp. weder die neue Whoredom Rife noch die neue Misotheist besonders herausragend.
Und wenn man sich dann gerade fragt, ob Terratvr vielleicht ihren Zenit langsam erreicht haben, dann ballert Ole aus der Hüfte so Göttergaben wie Parfaxitas und Krabøl raus... Und die Welt ist wieder in Ordnung! :verehr:
 
Uuuuuh, ja, schwer geile Scheibe, das!
Mit dem früheren Schaffen von OTOH bin ich zugegeben - trotz alles Klasse - nie so richtig warm geworden. Umso überraschender hat dann das Album bei mir gezündet.
In der letzten Zeit habe ich mich an Terratvur-Zeug ziemlcih satt gehört, bzw. fand z. Bsp. weder die neue Whoredom Rife noch die neue Misotheist besonders herausragend.
Und wenn man sich dann gerade fragt, ob Terratvr vielleicht ihren Zenit langsam erreicht haben, dann ballert Ole aus der Hüfte so Göttergaben wie Parfaxitas und Krabøl raus... Und die Welt ist wieder in Ordnung! :verehr:
Ich verste was du meinst, das man die neue Miso und WR nicht geiligst findet dafür nicht. Wobei an Alben Jeg begraver, Ebony tower oder Flesh cathedral schon lange nichts mehr rangekommen ist, wobei die Syning hat mich ziemlich gekickt.
 
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63: Misþyrming – Söngvar elds og oreiðu (2015)

Der moderne, isländische Sound hat bei mir ziemlich dolle eingeschlagen, die ernsthafte Finsternis gepaart mit psychotischen Wahnsinn hat mich einfach. So dürfte es nicht überraschen das noch ein paar Alben von dieser Insel folgen werden. Und auch das Jahr 2015 wird hier noch öfters eine Rolle spielen, in dem Jahr kamen so ein paar Alben die mir heutzutage sehr wichtig sind. Aber nun zur heutigen Platte, auch wenn sie sich vieles mit anderen Vertreten teilt (die hohe Musikalität, sinistre Riffing garniert mit den für Island typischen Dissonanzen wie die bösartige und fanatische Gesangperformance) so hat es genug um sich von anderen abzugrenzen. So ist man weniger monolistisch unterwegs wie beispielsweise das Debüt von den leider verblichenen Svartidaudi und setzt mehr Aggression und Direktheit. Die Songs wirken spontaner, was zu den rasenden Gewaltausbrüchen aber besser passt als eine perfekt durchdachte Herangehensweise. Das Ganze ist ein hochgradig energischer wie intensiver Trip, voller Wut und Besessenheit, halt das Ergebnis wenn man auf einem Flecken der Erde wohnt wo es einerseits das halbe Jahr dunkel ist und anderseits ständig Vulkane ausbrechen. Und ein Vulkanausbruch bei tiefster, mondloser Nacht ist das Synonym für dieses Album. Es sind aber nicht nur die lauten Stellen, die diese bedrohliche Atmosphäre aufbauen, nein auch die leiseren schaffen es eineunheilvolle und merkwürdig wie falsche Stimmung zu kreieren. Dazu die ganzen Details die hier inmitten des Wahnsinns und Getose versteckt sind, beim ersten mal hören könnte man die inmitten des Chaos gerne übersehen. Und leider sind Misþyrming für mich leider ein One-Hit-Wunder bzw. Album, denn die zweite hat mich nach anfänglicher Begeisterung schnell kalt gelassen mit ihrer vergleichsweise strukturierten wie rockigen Weise, die aktuelle ist zwar besser, kommt jedoch auch bei Weitem nicht an die das Debüt ran, was auch nicht schlimm ist, denn die ist dafür ja umso besser.

Album in voller Länge
 

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63: Misþyrming – Söngvar elds og oreiðu (2015)

Der moderne, isländische Sound hat bei mir ziemlich dolle eingeschlagen, die ernsthafte Finsternis gepaart mit psychotischen Wahnsinn hat mich einfach. So dürfte es nicht überraschen das noch ein paar Alben von dieser Insel folgen werden. Und auch das Jahr 2015 wird hier noch öfters eine Rolle spielen, in dem Jahr kamen so ein paar Alben die mir heutzutage sehr wichtig sind. Aber nun zur heutigen Platte, auch wenn sie sich vieles mit anderen Vertreten teilt (die hohe Musikalität, sinistre Riffing garniert mit den für Island typischen Dissonanzen wie die bösartige und fanatische Gesangperformance) so hat es genug um sich von anderen abzugrenzen. So ist man weniger monolistisch unterwegs wie beispielsweise das Debüt von den leider verblichenen Svartidaudi und setzt mehr Aggression und Direktheit. Die Songs wirken spontaner, was zu den rasenden Gewaltausbrüchen aber besser passt als eine perfekt durchdachte Herangehensweise. Das Ganze ist ein hochgradig energischer wie intensiver Trip, voller Wut und Besessenheit, halt das Ergebnis wenn man auf einem Flecken der Erde wohnt wo es einerseits das halbe Jahr dunkel ist und anderseits ständig Vulkane ausbrechen. Und ein Vulkanausbruch bei tiefster, mondloser Nacht ist das Synonym für dieses Album. Es sind aber nicht nur die lauten Stellen, die diese bedrohliche Atmosphäre aufbauen, nein auch die leiseren schaffen es eineunheilvolle und merkwürdig wie falsche Stimmung zu kreieren. Dazu die ganzen Details die hier inmitten des Wahnsinns und Getose versteckt sind, beim ersten mal hören könnte man die inmitten des Chaos gerne übersehen. Und leider sind Misþyrming für mich leider ein One-Hit-Wunder bzw. Album, denn die zweite hat mich nach anfänglicher Begeisterung schnell kalt gelassen mit ihrer vergleichsweise strukturierten wie rockigen Weise, die aktuelle ist zwar besser, kommt jedoch auch bei Weitem nicht an die das Debüt ran, was auch nicht schlimm ist, denn die ist dafür ja umso besser.

Album in voller Länge
Die spielt bei mir ganz oben mit, wenn es um den Titel „bestes BM Album der letzten 10 Jahre“ geht. Unfassbar intensiv. Mir fällt gar kein richtiges Wort ein, um das Album beschreiben zu können… chaotisch, aggressiv, besessen… das passt alles, aber das sind andere BM Alben auch. Söngvar elds og oreiðu packt einen einfach sofort bei den Eiern und lässt so schnell nicht mehr los, das hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die beiden Nachfolger find ich, ähnlich wie du, zwar nicht schlecht, aber im Vergleich zum Debüt viel zu harmlos.
 
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65: One Tail, One Head - Worlds open, worlds collide (2018)

Das ich ein kleiner Fanboy in Bezug auf den Nirdosian BM bin hat man wahrscheinlich schon mitbekommen und neben den aktuellen Szenen aus Island und Polen konnte mich dort ein Gr0ßteil der Releases begeistern. Allerdings stört mich dieses jeder mit jedem ein klein wenig, statt stets neuer Bands und Projekte würde ich mir öfters ein zweites Album wünschen, z.B. bei... Knokkeklkang. One Tail One Head sind dem von vorne rein aus dem Weg gegangen in dem man klargestellt hat das es nur ein Album geben wird. Und dieses hat es in sich, ein gleichzeitig intensives wie schräges Album, kreativ und fesselnd gleichermaßen ist. Auf den ersten Blick ist das erstmal nichts besonderes, auf der einen Seite typischer sinistrer wie atmosphärischer BM wie man ihn aus Trondheim kennt mit vielen De Mysteriis-Vibes. Aber dann gibt es halt die Feinheiten die es speziell und eigenwillig machen, da wären zum einen die cleanen Gitarren die Dinge spielen die sich irgendwie falsch anfühlen und so zum obskuren Gesamtbild beitragen, Post-Punk Einschläge, sprunghaftes Songwriting, wabernde Basslines und viel psychotischer Wahnsinn der vor allem über den verachtenden Gesang rüber kommt. Kurz. es ist gleichermaßen konventionell wie eigenbrötlerisch und in seiner Intensität beeindruckend. Und das Finale in Form langen 'Summon Surreal Surrenderdes' ist in seiner Emotionalität mit dem Wissen, den letzten Ton dieser Band zu hören, kaum zu überbieten. Es wirkt wie ein spontaner Ausbruch, bei dem einerseits vieles ungeplant scheint andererseits merkt man dem Ganzen an das hier ein tiefere Sinn hinter steckt und das Willkürliche ist ein bewusst gewähltes Stilmittel. Die vorhergegangenen Sachen habe ich zwar nicht so krass verfolgt wie mir lieb wäre und z.B. die Daravaza-Eps, dieses Album dagegen habe ich 2018 dafür häufig aufgelegt und war am Ende auch in meinem Jahrespoll und ist seitdem noch gewachsen. Genau deswegen bin ich Fanboy der Szene und des dazugehörigen Labels Terratur Possession.

Album in voller Länge
unterschlage aber nicht die ebenfalls geilen Demo- und Single-Sachen!
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62: Fluisteraars - Bloem (2020)

Das die niederländische Szene mehr zu bieten hat als TDB und Urfaust wusste ich persönlich lange Zeit nicht. Aber irgendwann lernte ich so tolle Bands wie Kwade Droes, Wederganger oder diese Band kennen und heute ist das nordwestliche Nachbarland für mich eins der Spannendsten wenn es um kreative Musik geht. Ob ich vor diesem Album von der Band gehört hatte kann ich nicht rekonstruieren, wahrscheinlich hatte ich die Split mit Turia mitbekommen. Auf jeden Fall war ich direkt begeistert, denn dieser zeitgenössische Stil hatte ganz eigene Vibes, die man mit anderen atmosphärischen Bands und Post Sachen so wirklich vergleichen kann auch wenn die Richtung ähnlich ist. Tremolo-Riffing, Raserei und Gekeife lassen es klar als BM identifizieren, es sind die Feinheiten die es abheben, so zum Beispiel der sehr weiche wie anschmiegsame Klang der wiederum zur Stimmung passt, die weder feindselig noch düster ist. So haben die treibenden Momente was melodisch-psychedelisches während die ruhigeren voller Melancholie, Anmut und leichtem Gaze-Touch direkt ins Herz gehen und den Vibe verströmen von das gerade der letzte warme Tag im Jahr zu Ende geht. Und das verbindet die mit Bands wie Deafheaven, Schwarzmetall der eben nicht für den Winter gedacht ist, sondern die Gefühle und Bilder des Frühlings und Sommers transportieren. Auch geht die Band gerne über Konventionen hinweg wie bspw. die eingesetzten Blasinstrumente hier und dort beweisen. Einzig und allein die Spielzeit ist schon etwas kurz, aber dann hört man sie halt zwei Mal und erfreut direkt nochmal an dem Song-Double 'Nasleep' und 'Eeuwige Ram', dem emotionalen Höhepunkt der Scheibe. Und wem das jetzt zu gemächlich ist, der gönnt sich den deutlich aggressiveren Nachfolger, der trotzdem die bandtypische Atmo nicht vernachlässigt. Bei der kann man dank farbiger Folie das Artwork rein- und rausschieben und es sieht dann anders aus, falls das wer noch nicht weiß.

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62: Fluisteraars - Bloem (2020)

Das die niederländische Szene mehr zu bieten hat als TDB und Urfaust wusste ich persönlich lange Zeit nicht. Aber irgendwann lernte ich so tolle Bands wie Kwade Droes, Wederganger oder diese Band kennen und heute ist das nordwestliche Nachbarland für mich eins der Spannendsten wenn es um kreative Musik geht. Ob ich vor diesem Album von der band gehört hatte kann ich nicht rekonstruieren, wahrscheinlich hatte ich die Split mit Turia mitbekommen. Auf jeden Fall war ich direkt begeistert, denn dieser zeitgenössische Stil hatte ganz eigene Vibes, die man mit anderen atmosphärischen Bands und Post Sachen so wirklich vergleichen kann auch wenn die Richtung ähnlich ist. Tremolo-Riffing, Raserei und Gekeife lassen es klar als BM identifizieren, es sind die Feinheiten die es abheben, so zum Beispiel der sehr weiche wie anschmiegsame Klang der wiederum zur Stimmung passt, die weder feindselig noch düster ist. So haben die treibenden Momente was melodisch-psychedelisches während die ruhigeren voller Melancholie, Anmut und leichtem Gaze-Touch direkt ins Herz gehen und den Vibe verströmen von das gerade der letzte warme Tag im Jahr zu Ende geht. Und das verbindet die mit Bands wie Deafheaven, Schwarzmetall der eben nicht für den Winter gedacht ist, sondern die Gefühle und Bilder des Frühlings und Sommers transportieren. Auch geht die Band gerne über Konventionen hinweg wie bspw. die eingesetzten Blasinstrumente hier und dort beweisen. Einzig und allein die Spielzeit ist schon etwas kurz, aber dann hört man sie halt zwei Mal und erfreut direkt nochmal an dem Song-Double 'Nasleep' und 'Eeuwige Ram', dem emotionalen Höhepunkt der Scheibe. Und wem das jetzt zu gemächlich ist, der gönnt sich den deutlich aggressiveren Nachfolger, der trotzdem die bandtypische Atmo nicht vernachlässigt. Bei der kann man dank farbiger Folie das Artwork rein- und rausschieben und es sieht dann anders aus, falls das wer noch nicht weiß.

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Bei der Band hab ich immer den Ernie im Kopf wie er den Namen immer komplett falsch ausspricht: Flüüsteraars

Die Platte is mMn die beste von Fluisteraars und ganz weit vorne bei den besten Alben der letzten paar Jahre!
 
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61: Ieschure - The shadow (2017)

Heute was für die 90er Fraktion. Ieschure, ein Einfrauprojekt aus der Ukraine, geht mit der Musik direkt in die Anfangszeit der zweiten Welle und verknüpft frühe Ulver mit dem Projekt des Wahlfranzosen. 33 Minuten reichen vollkomen aus um in norwegische verschneite Wälder bei Nacht zu entführen, es ist kalt, der Wind pfeift und über einem leuchtet dann und wann ein Polarlicht auf. Dabei schafft sie es alles der damaligen Zeit zu übernehmen, den bewussten gewählten dünnen Sound, das minimalistische Riffing, die Naivität und eine düstere Form von Romantik. Wo der Opener noch mit sphärischen Synthies arbeitet und ein wundervoller atmosphärischer Einstieg ist geht es danach deutlich grimmiger und harscher zu und es werden stürmische Treibjagden ausgepackt, die ganz in Tradition dieser frühen Phase des Genres sind. Highlight des Albums ist aber der hier und da eingesetzte Klargesang, der zerbrechlich über der lebensfeindlichen Ödnis schwebt und Anmut wie Schönheit an diesen kargen und tristen Ort bringt. Es gibt wahrlich nicht viele Bands und Projekte die diesen Vibe, den Klang und das Ganze von damals so verinnerlicht haben, dabei aber auch nicht wie ein billiges Plagiat zu wirken. Ich würde sogar drauf verwetten das wenn man das jemand Unbedarftem vorspielen würde, er das Veröffentlichungsjahr bei 92-94 ansetzten würde.

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