[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Impaler666

Platz 3:
Saviour Machine - II, 1994
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Rock Hard Nr. 106:
Es war ein langes Hin und Her, doch nun ist es endlich geschafft. Die vielleicht beste und innovativste Unsigned-Band ist endlich unter Vertrag. Als erstes Produkt kommt nun das '94er-Album 'Saviour Machine II' auf den deutschen Markt. Anders als der doch eher düstere Erstling ist das zweite Studioalbum der Avantgarde-Rocker viel melancholischer und melodiöser ausgefallen. SAVIOUR MACHINE verbinden Elemente aus dem Gothic-, Wave-, Metal- und Klassik-Bereich zu einer einzigartigen Mischung. Neben den beiden Megaballaden „Ascension of Heroes“ und „American Babylon“ bestechen vor allem das 16minütige „The Stand“ und die beiden titelgebenden Songs. Theatralisch, pompös und doch nie künstlich aufgesetzt. SAVIOUR MACHINE zählen eindeutig zu den Highlights der neuen Generation von Bands, denn die Truppe besitzt einen ganz entscheidenden Pluspunkt: Kreativität. Die verschiedenen Einflüsse verbinden sich zu einem homogenen Gesamtbild, und so zählt „Saviour Machine II“ für mich schon jetzt zu den besten Alben aller Zeiten. Frank Inflatiojan (10 Punkte, Platz 21)

Heavy oder was!? Nr. 17:
Dem Debüt wurde durch unzählige euphorische Kritiken ungeheure Klasse der Amis bescheinigt. Der Nachfolger aber wird Euch umhauen. Holt Euch am besten einen guten Wein aus dem Keller, zündet Euch ein paar Kerzen an und legt Euch aufs Bett. Dieses als Konzeptwerk angelegte Meisterwerk ist dermaßen perfekt arrangiert, daß so manche hochgelobte Band im Erdboden versinken sollte. Ihr findet hier wirklich alles, was ein anspruchsvoller Musikfan sucht: mitreißende Atmosphäre, orchestrale, Klassik-beeinflußte Passagen, harte Gitarren, Abwechslung, schlüssig ins Songwriting eingeflochtene Breaks und einen total geilen Sänger, dessen Ausdrucksstärke kaum zu überbieten ist. Das gesamte Album ist von einer traurigen, melancholischen Grundstimmung durchzogen. Ich kann Euch nur bitten, eine der letzten wirklich innovativen Bands der Neunziger zu unterstützen. Holt Euch diesen Klassiker. Detlef Dengler (11 Punkte, Platz 4)

Impaler666:
Als das Rock Hard 1996 endlich draufkam, dieses 94er-Album vorzustellen (Platz 21 ist ne Frechheit!) , war es längst um mich geschehen. Kaufanreiz war das Review im HoW. Der liebe @Vauxdvihl hat in seiner Liste und schon andermal vom kleinen Ronny und der Wirkung von "II" auf ihn erzählt. Jetzt war ich seinerzeit weder hyperaktiv und auch schon erwachsen. Aber die Wirkung ließ und lässt sich auch bei mir als "magisch" bezeichnen. Ich konnte seinerzeit an der Hörstation des WOM in Stuttgart nicht aufhören, in das Album reinzuhören. Mit den ersten Tönen und ersten Gesangsabschnitten war ich verzaubert und ich hörte das Album einmal komplett, bevor ich dann die "Pink Version" zur Kasse trug. Wer das Album nicht kennt, dem kann ich dieses Kunstwerk sowohl zu einem gemütlichen Glas Wein bei Kerzenschein (wie Detlef oben) empfehlen, aber auch zu einer Autofahrt bei Schneetreiben oder durch eine Winterlandschaft. Einfach sensationell und magisch!
 
Platz 2:
Queensryche - Operation Mindcrime, 1988
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Rock Hard Nr. 27:
Es entwickelt sich bei mir ein flaues Gefühl in der Magengegend, wenn ich daran denke, daß QUEENSRYCHE es möglicherweise mit dieser Platte wieder nicht schaffen könnten, an die absolute Spitze im HM aufzusteigen, wo die Band seit Jahren eigentlich hingehört. Das Cover der Platte könnte nicht unauffälliger sein, ist aber ein unmißverständliches Zeichen dafür, daß sich die Band nicht am Massengeschmack orientiert, sondern in erster Line intelligente, künstlerisch anspruchsvolle Alben veröffentlichen will. Mit anderen Worten: "Operation: Mindcrime" ist ein MUSS für qualitätsbewußte HM-Fans (und für QUEENSRYCHE-Freunde sowieso). Die Band hat die Power der früheren Tage mit einigen technischen Feinheiten à la "Rage For Order" verbunden und damit ein zeitloses HM-Album geschaffen, das vom musikalischen Standpunkt her einiges zu bieten hat, aber auch normalen Heavy-Fans mit Sicherheit gefallen wird. QUEENSRYCHE verstehen es, perfekte, einprägsame Refrains weitab des 08/15-Schemas zu machen und arbeiten mit geschickten Breaks, ungewöhnlichen Songstrukturen und genialen Arrangements. Kein Instrument (produziert hat Peter Collins - bekannt für den Superklang der letzten Rush-Alben) ordnet sich unter (hört nur mal auf den geilen Bassgroove bei der Titelnummer), und noch viele Worte über die Musikalität der Herren Tate, De Garmo, Wilton, Jackson und Rockenfield zu verlieren, wäre wohl lächerlich. "Operation: Mindcrime" gehört zu den ganz, ganz wenigen LPs, auf denen mir jeder Song gefällt, der Großteil der Nummern sogar überragend ist. Wem das alles noch nicht genügt, der bekommt noch ein durchdachtes Konzept und an die 60 Minuten Spielzeit geboten. Eine 9,5 ist das mindeste! Holger Stratmann (9,5 Punkte, Album des Monats)

Impaler666:
Manchmal fragt man sich beim Lesen eines Reviews schon, wann der Verfasser denn eine "10" geben will, wenn nicht nach solch einem Text. Zumindest mir geht es so, wenn ich Stratmann's Review lese. Zumal er alles richtig einschätzt. Alle Songs sehr gut, Großteil sogar überragend. Ein durchdachtes Konzept, also gute und nachvollziehbare Story. 60 Minuten Spielzeit, die nie langweilig wird. Näher an die Spitze des HM und Rocks sind sie, wie wir wissen, mit dem Nachfolger gekommen. "Operation Mindcrime" habe ich tatsächlich erst nach "Empire" kennen und lieben gelernt. Aber seitdem stellt dieses Album unangefochten den Olymp von Queensryche für mich dar. Einfach ein perfektes Album, das 1998 der Soundtrack einer kleinen Männertour zur WM nach Frankreich, genauer nach Paris, war. Es lief permanent auf voller Lautstärke wenn wir im Auto waren. Und während der vier Tage in Paris sind so viele lustige Dinge passiert, die ich für immer mit "Eyes of a Stranger" & Co. in Verbindung bringen werde.
 
Platz 1:
Dream Theater - Images & Words, 1992
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Rock Hard Nr. 63:
Man dachte schon, das geniale Debüt von DREAM THEATER, "When Dream And Day Unite", das weit und breit für Maulsperren sorgte, wäre eine Eintagsfliege gewesen. Dreieinhalb Jahre lang war von den abgefahrensten Progressiv/Melody-Metallern unserer Tage nichts zu sehen und zu hören, bis wir auf einmal das Vorabtape der kompletten zweiten LP mit zittrigen Pfoten aus dem Briefkasten zogen. Und der soundmäßige Inhalt hat so ziemlich jeden in der Redaktion auf Anhieb umgehauen. DREAM THEATER waren zwar schon nach dem ersten Scheibchen zur totalen Kultband aufgestiegen - aber eine derart überirdische Leistung locker und lässig zu bestätigen und eine zweite, ebenso geile LP hinzubekommen, ohne sich zu wiederholen, muß den Jungs aus dem New Yorker Anhängsel Long Island erst einmal jemand nachmachen. Diese Band gehört in jeder Beziehung in die Alt-Siebziger-Bezeichnung "Supergruppe", weil sie Maßstäbe setzt und sie auch noch zu perfektionieren versteht, obwohl sie kaum noch steigerbar erscheinen. DREAM THEATER stehen fraglos in einer Reihe mit Queensryche, Purple, Maiden, Rush, Queen, Yes, ELP oder den Tubes. Und zwar in puncto Vielseitigkeit, der Verknüpfung unterschiedlichster Grooves und Melodie-Elemente innerhalb einzelner Songs und, nicht zu vergessen: traumhaft ausgefeilt und inspiriert gespielter Instrumente. Ein dreidimensionales Schachspiel, in dem man immer neue Züge und Muster erkennt. Stilübergreifend wie keine andere Band. Ob kaskadenförmige Break-Kombinationen oder derbe Thrash-Riffs, die mühelos und diamantbohrerpräzise in ein artistisch groovendes Menuett umgeschaltet werden (jaja, Breuschl, schon gut... - Red.), ob klassischer Bombast mit unterlegtem Funkdrive und Powermetal-Gitarren oder lässig integrierte Exoteninstrumente wie Saxophon und Konzertflügel - DREAM THEATER haben sich die Bezeichnung "Götter" redlich verdient. Zehn Punkte als logische Konsequenz auf ein Meisterwerk. Matthias Breusch (10 Punkte, Album des Monats, 9,583 im Schnitt)

Heavy oder was!? Nr. 3:
Drei Jahre ist es her, als die fünf Musikstudenten aus NY mit ihrem Debüt "When Dream and Day Unite" überzeugten. Es wurde ruhig um sie und des öfteren kursierten Gerüchte, sie hätten sich aufgelöst. Doch jetzt nach der langen Wartezeit wird alles dementiert. Sie ist da: DREAM THEATER die Zweite. Acht Songs voller Saft und Kraft. Sie spielen wie eh und je mit einer Perfektion, wie man es bisher hauptsächlich von Bands wie RUSH gewohnt war. Unter Einsatz von Bläsern und Streichern ist eine einzigartige Produktion entstanden. Schon die Qualität des Advance-Tapes ist dermaßen überzeugend, daß ich die fertige CD echt gespannt bin . Insgesamt ist die Scheibe etwas kommerzieller ausgefallen als ihr Erstlingswerk, dies jedoch berührt mich keineswegs. Um eine Zeile aus dem ersten Stück zu kommentieren. "(You Can) Pull Me Under (- I'm not Afraid...)", Angst brauchen DREM THEATER bei diesem Album wirklich nicht haben, denn diese Platte haut voll auf die Zwölf und darum die 10. Horst Odermatt (10 Punkte, Höchstnote, gab aber noch keine Platzierungen)

Impaler666:
Da is das Ding! Meine Nr. 1 stand beim ersten Gedanken an diese Liste fest. Das wird sich auch nie ändern. Es ist wohl DAS Metal-Album, das ich in meinem Leben am öftesten gehört habe. Ich kenne jeden Ton, jede Silbe und liebe alles davon. War das Debüt die Offenbarung für mich, so ist "Images & Words" die perfektionierte Offenbarung. Als, an Instrumenten, völlig unmusikalischer Mensch war und ist mir immer noch völlig schleierhaft, wie man diese Art von Musik erschaffen und auch live derart perfekt darbieten kann. 1993 war ich natürlich auf der ersten Tour und stand in der Rockfabrik Ludwigsburg das ganze Konzert mit offenem Mund vor der Bühne und schaute den Virtuosen zu. Eines der beeindruckendsten Konzerterlebnisse für mich. Für mich hat dieses Album nicht einen auch nur ansatzweise schwächeren Moment und auch die Stimme von James La Brie passte von Anfang an perfekt und hob das Ganze nochmal in andere Sphären. Wenn man sich überlegt, dass damals überlegt wurde, auch noch "A Change of Seasons" aufs Album zu packen... es wäre fast nicht auszuhalten gewesen.
Der wunderbare Longtrack wurde später ja dann nachgereicht, hätte ihn aber gerne mit dem Sound und der Produktion von "Images & Words" gehabt.
Zusatzinfo: mit dem Durchschnitt von 9,583 wären Dream Theater mit „Images & Words“ in Ausgabe 50 auf dem 10.Platz gelandet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, schon eine sehr würdige Nummer 1. Jedes andere Album hätte mich jetzt auch überrascht.
Ich hatte ja "The Astonishing" noch auf der Liste (nicht auf DER LISTE, nur zur Sicherheit)... :D

@Impaler666: Glückwunsch zur Komplettierung der persönlichen "Sagrada Familia des Prog"! Es hat Spaß gemacht, den Bauprozess zu begleiten und zu kommentieren, am Ende steht ein (fast) pfählerfreies Bauwerk...! :)
 
Wirklich eine sehr feine Liste.
21 Alben sind auch in meiner Liste, davon 13 deiner Top20 und drei identische Alben in den Top4(!).
61 weiterer Alben hatte ich bereits als deine Liste begann.
3 Alben (Strangers on a Train, Veni Domine, Realm) habe ich (auch) inspiriert durch deine Liste gekauft.
6 Alben kenne ich, habe ich aber nicht physisch (DGM, Waltari, LTE (die ersten beiden), Chroma Key, Beyond the Bridge, Sons of Apollo)
9 Alben kenne ich nicht bzw. habe sie wieder vergessen (Jadis, Circus Maximus, Dreamlore, Jordan Rudess, Catharsis, Pink Floyd, Dreamstate, Anthriel, Dogman) - davon stehen aber bis auf Jordan Rudess, Pink Floyd und Dogman jetzt alle auf der Kaufliste.

Anders gesagt, ich habe 85 der 100 Alben und wenn ich den Einkaufszettel abgearbeitet habe, bin ich gar bei 91. Nice. Brother in Prog. :)
 
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