[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Impaler666

Klassiker, klar, wird bei mir im Grunde auch nur deshalb nicht gelistet, um nicht allzu DT-lastig daher zu kommen, wobei das Album im Laufe der Zeit vielleicht ein wenig in meiner Gunst gesunken ist. Bei "Space-Dye-Vest" allerdings genügt nach wie vor das Tippen des Songtitels, um die Gänsehaut zu aktivieren.

And I'll smile and I'll learn to pretend
And I'll never be open again
And I'll have no more dreams to defend
And I'll never be open again


Brrrr...
 
Die erste DT auf die ich hingefiebert habe.
Und imo nach I&W das beste, was sie jemals gemacht haben.
Das Doppel aus 'The Mirror'/'Lie', das famose Ende mit 'Space-Dye Vest', der Opener, die 9/8tel-Großtat 'Voices', etc, ppp....
Wäre der nervige stille Mann nicht, wäre es sogar noch vor dem Vorgänger auf Platz 1.
 
Platz 6:
Threshold - March of Progress, 2012
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Rock Hard Nr. 304:
Dass THRESHOLD auf "March of Progress" die kompakt-luftige, songdienliche Ausrichtung der Andrew-McDermott-Ära (R.I.P. Mac!) mit dem epischen Bombast der frühen Damian-Wilson-Scheiben verbinden, liest sich erst mal nicht übermäßig spektakulär. Doch spätestens nach zwei-, dreimaligem Reinschnuppern (und ich bin mittlerweile ungelogen bei über 100 Komplettdurchläufen angekommen) offenbart sich eine kompositorische, atmosphärische und textliche Genialität, die alle bisherigen, größtenteils fabelhaften THRESHOLD-Platten in einen kilometerlangen Schatten stellt. Hier hat jedes der knallharten Metal-Gitarrenriffs, für die selbst ein John Petrucci heutzutage beide kleinen Finger opfern würde, genauso Refrain-Charakter wie die erhabenen, farbenprächtigen Keyboard-Klangkathedralen, die beseelten Saiten/Tasten-Soli und jede einzelne der von Wilson auf der absoluten Höhe seiner Schaffenskraft gesungenen Silben. Jeder Ton, jede Note dieser 69 Minuten ist pure Magie, und das Allerfaszinierendste: Man hört dem Album seine progressive Komplexität zu keiner Sekunde an. Songs, die wie kurze Ohrwürmer anmuten, entpuppen sich bei genauerem Hinhören als zehnmütige Megaepen, die von der phänomenalen Rhythmusabteilung mit einem lässigen Groove vorangetrieben werden, wie ihn im Prog-Metal-Sektor keine andere Band auch nur ansatzweise erreicht. Von den heftigen Hyperhymnen "Ashes" und "Don't Look Down" über die Spannungsbogen-Wundertüten "Return of the Thought Police" (superbe Lyrics!), "Staring At The Sun" (kongeniales Drumming!), "Liberty Complacency Dependency" (was für ein Songaufbau!), "Colophon" (Gitarrenriff zum Niederknien!) und "Coda" (mehr Variantenreichtum geht in fünf Minuten nicht!) bis zur Queen-goes-Metal-Göttergabe "The Hours" (die Gesänge!), der völlig kitschfreien Pomp-Halbballade "That's Why We Came" und dem alles wegblasenden 500.000-Tonnen-Sternenkreuzer "Rubicon" gibt es nichts Verkopftes, nichts Überambitioniertes und trotzdem genug begnadeten Input, um den Hörer auf Monate hinaus bis in die Haarspitzen und Fußnägel zu elektrisieren. Man muss es so dick aufgetragen sagen: Diese angenehm modern produzierte Scheibesteht auf einer Stufe mit den großen Dream-Theater- und Fates-Warning-Heiligtümern und ist für mich das beste Metal-Album seit Dream Theaters '99er Überflieger "Scenes from a Memory". Michael Rensen (10 Punkte, Album des Monats)

Impaler666:
Der Rezension aus dem Rock Hard ist gar nicht viel hinzuzufügen. Ich hätte bis 2012 niemals gedacht, dass Threshold es schaffen, ihr geniales Debüt und meine Liebe dazu noch zu toppen. Mit "March of Progress" haben sie es aber geschafft. Wenn das Album läuft, läuft es immer durch. Wo sollte man auch aussteigen? Einfach genial!
 
Threshold ist natürlich die Band, bei der ich fast meine 3-Alben-Regel gebrochen hätte. Ich wollte erst auf jedem Platz einfach zwei Alben nennen ("Subsurface"/"Hypothetical" für Mac, "Shires"/"Psychedelicatessen" für Glynn und das Debüt und "March of Progress" für Damian). Das hätte bei mir also dann #8 für dieses Werk bedeutet. Zu hoch ist das sicher nicht, vielleicht sogar zwei Plätze zu niedrig. Absolutes Meisterwerk, dass meine immer lodernde Liebe zur Band noch einmal richtig aufgeflammt hat. Zu dem Album habe ich Karl und Richard je 90 Minuten interviewen dürfen, was in zwei "normalen" IVs und einem dreiteiligen Rückblick auf das Werk der Band mündete. Das war total großartig.
 
Platz 5:
Fates Warning - Parallels, 1991
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Rock Hard Nr. 55:
Obwohl FATES WARNING einen Klassiker nach dem anderen veröffentlicht haben, reichte es bisher nicht mal ansatzweise zum Durchbruch. Manchem wird die Musik nicht hart genug sein, andere werden das zu komplizierte Songwriting bemängeln. So befand sich auf dem letzten Album "Perfect Symmetry" mit "Through Different Eyes" nur ein Song, der allerorts Anklang fand. Den begrenzten Kreis der Progressiv-Fans störte das freilich nicht. "Eye To Eye" heißt der Song, mit dem FATES WARNING sich und ihr kleines Erfolgsschema selbst kopiert haben. Die "No Exit"-Phase mit rauhen Gitarren, wilden Progressiv-Orgien und spitzen Schreien ist endgültig vergessen. FATES WARNING klingen zwar (wie schon auf "Perfect Symmetry") wesentlich geschliffener, aber auch ausgeglichener und harmonischer. Da sitzt einfach jeder Ton, und selbst Sänger Ray Alder, der manchmal etwas überdreht wirkte, hat an Reife dazugewonnen. Das facettenreiche Drumming von Mark Zonder übertrifft sogar Queensryches Scott Rockenfield um Längen, und auch die Gitarren könnten kaum besser sein. Die Songs? Allesamt großartig und trotz technischer Meisterleistungen für jedermann leicht nachvollziehbar. Das sich steigernde "The Eleventh Hour" ist klar eine phantastische Hommage an Magnum, "Point Of View" glänzt durch einen einprägsamen Chorus. "The Road Goes On Forever" ist eine typische F.W.-Superballade, "Don't Follow Me" ein flotter Kommerzrocker, "Life In Still Water" erinnert etwas an beste Queensryche-Phasen. Bis auf das gehandicapte "Eye To Eye" besteht diese Platte ausschließlich aus Melodic-Rock-Krachern. 10 Punkte, was sonst? Holger Stratmann (10 Punkte, Album des Monats)

Heavy oder was!? Nr. 1:
Es ist ein Wunder, daß FATES WARNING noch nicht vor ihrem Schicksal kapituliert haben. Vom ersten Album „Night on Bröcken“ bis zu ihrem letzten Album „Perfect Symmetry“ hatten sie nur Hammeralben rausgebracht, ohne daß es ihnen gelungen wäreden verdienten Erfolg dafür einzuheimsen. Nun ist ihre neue Scheibe „Parallels“ in den Läden erhältlich und man kann nur hoffen, daß sich etwas mehr Leute mit der Musik von FATES WARNING befassen, da die Musik und jicht andere Faktoren wie Image oder anderen Sperenzchen die Meßlatte für den Erfolg darstellen sollten. Und die Voraussetzungen, daß FATES WARNING mit „Parallels“ ihren bisher größten Erfolg feiern können sind gut. „Parallels“ setzt die auf „Perfect Symmetry“ eingeschlagene, etwas ruhigere Linie konsequent fort, allerdings wirken die neuen Songs besser ausgearbeitet, insbesondere verfügen sie (bei FATES WARNING unüblich) über sehr eingängige Hooklines; kurzum die Songs setzen sich besser im Ohr des Hörers fest und verfügen über einen gewissen Wiedererkennungswert. Textlich gesehen stecken hinter den sehr verschnörkelten Lyrics sehr viele persönliche Erfahrungen der Band in Bezug auf ihr Publikum., der Gesellschaft im Allgemeinen und den Umgang mit Plattenfirmen. Es werden allerdings nicht nur Parallelen aufgezeigt, sondern auch Gegensätze wie Leben und Tod auf „We Only Say Goodbye“ angeschnitten. Musikalisch gesehen gibt es an dieser Scheibe eh nichts zu bemängeln. Angefangen bei der herausragenden Produktion, für die wieder Terry Brown verantwortlich zeichnete, über die geniale Gitarrenarbeit von Jim Matheos (der übrigens das Album im Alleingang geschrieben hat) und Frank Arresti und die extraorbitante Rhythmussection personalifiziert in Joe di Biase (Bass) und Mark Zonder (Drums), rundet sich dieses Album zu einem Klassiker der progressiven Rockmusik ab. Einen weiteren Kaufanreiz bietet das von Hugh Syme kreierte Coverartwork. Zum Schluß noch ein Appell an Euch: „Be openminded and buy this album“. Andreas Thiel (ohne Benotung, keine Rangliste)

Impaler666:
Vermutlich wird diese musikalische Wundertat am Ende in fast allen Listen auftauchen. Wer sich bei "Perfect Symmetry" ob des "neu" eingeschlagenen Wegs der Band noch nicht sicher war, verstand die neue Ausrichtung mit "Parallels".
Alles wirkt noch runder und trotz aller Komplexität versprüht die Band auf diesem Album eine absolut geniale Leichtigkeit. Alle Songs großartig. Aber ein Song ist GROSSARTIGERER!!! "The Eleventh Hour" ragt heraus und ist ein Song für die Ewigkeit! PURE LOVE für Album und Band!
 
Platz 4:
Dream Theater - When Dream and Day Unite, 1989
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Rock Hard Nr. 31:
Stellt Euch vor, Yngwie Malmsteen und Rising Foece-Keyboarder Anders Johansson gründen zusammen mit den Rush-Recken Geddy Lee und Neil Peart ne Band`. Bei einigen Nummern wirkt Geoff Tate als Gastsänger mit. Selbst dieses Projekt könnte wahrscheinlich nicht so gut sein wie das Debüt von DREAM THEATER., einer Band, die auch nur halbwegs aufmerksamen ROCK HARD-Lesern unter dem Namen MAJESTY ein Begriff sein sollte. Schließlich haben wir das Qunitett in der letzten Ausgabe auf 1 ½ Seiten abgefeiert, das Advance-Tape dieses Albums so gut wie geschlossen ins unsere Playlists genommen und bestimmt die letzten zwei Monate (fast) nichts anderes mehr gehört. Unglücklicherweise mußten sich die Herren Petrucci, Myung, Dominici, Moore und Portnoy noch kurz vor dem Release ihres Sußerdebüts umbenennen, da irgendwelche Penner aus Las Vegas ohne Plattenvertrag sich bereits den Namen Majesty habe rechtlich schützen lassen. Sehr schade, denn hier paßte der Name der Band wie die Faust aufs Auge. Es kommt schließlich selten vor, daß sich fünf Supermusiker zusammenfinden, die dann auch noch in der Lage sind, eine homogene Band zu bilden. Bei DREAM THEATER stehen nicht ein Soloartist, sondern A.L.L.E. Musiker im Vordergrund. Bei den acht (größtenteils überlangen) Stücken toben sich die Jungs gut aus und zeigen mal, was sie auf den Musikschulen so alles gelernt haben. Absolut faszinierend ist zum Beispiel das Spiel von Drummer Mike Portnoy, der wirklich fast alles vom Leder zieht, was ein moderner Schlagzeuger können muß. Das gleiche gilt fr Keyboarder Kevon Moore, der sich geile Duelle mit Ausnahmegitarrist John Petrucci liefert und den Sound des Quintetts alles andere als „verweichlicht“ – im Gegenteil. Bassist John Myung tritt auch immer wieder aus dem Schatten seiner Mitmusiker heraus und Sänger Charlie Dominici kann man nun wirklich auch nicht überhören; diese klare Stimme, irgendwo zwischen Geddy Lee und Geoff Tate, ist einfachbklasse und läßt den alten Frontmann Chris Collins komplett vergessen. Wer jetzt glaubt, daß „When Dreams and Day Unite“ ein Sammelsurium an Soloeinlagen ist… - falsch! Zwar sollte man sich die Platte schon ein bißchen öfter anhören, da DREAM THEATER unzählige Breaks, Tempiwechsel (hier und da sogar etwas Doublebass) und komplizierte Harmonien aneinanderreihen, aber es sind echte Songs, die da aus den Boxen tönen. Songs die ungeheure Spannungsmomente enthalten und einen noch wirklich bis zur letzten Sekunde mitreißen. Ausgesprochen gelungen sind z.B. die beiden eingängigen Stücke „Status Seeker“ (Singleauskopplung) und „Afterlife“, deren starke Melodien sofort ins Ohr gehen. Die übrigen Songs wachsen nach mehrmaligem Hören zu Giganten, ob nun die Instrumentalnummer „The Ytse Jam“, der Opener „A Fortune in Lies“, „The Killing Hand“, „Light Fuse and Get Away“, „The Ones Who Help To Set The Sun“ oder „Only A Matter of Time“.

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiterschwärmen und werde mit dieser Kritik eh nur wenige erreichen. DREAM THEATER spielen ihre Instrumente zwar „hart“, dürften aber im herkömmlichen Sinne kaum als „heavy“ gelten. Insofern also für alle Thrasher völlig uninteressant. Auch wer HM nur hört, weil man dabei so schön headbangen kann, sollte lieber DM 20,- in die neue U.D.O. investieren. DREAM THEATER sprechen qualitätsbewußte Hardrocker an, also diejenigen, für die Gruppen wir Fates Warning, Watchtower und Rush das absolut Größte und ausgeklügeltes Songwriting bzw. wahnsinnige musikalische Fähigkeiten noch eine Form der Kunst sind. „When Dreams and Day Unite“ wird eines Tages mal den Status eines Kultalbums haben und DREAM THEATER werden den Platz von Rush einnehmen, wenn Lee & Co. eines Tages die Gicht in die Knochen kriecht. Hier ist ausnahmsweise die Höchstnote gefragt: 10.
Holger Stratmann (10 Punkte, Album des Jahres, Beste Redaktions-Note aller Zeiten)

Impaler666:
Ich habe es schon mal erzählt. Das Album war auf Platz 1 der Redaktionscharts in der Jubiläumsausgabe Rock Hard Nr. 50. Daraufhin habe ich "When Dream and Day Unite" mit 2-3 anderen Alben zusammen "blind" bestellt. Als die Lieferung kam, hat mein Thrasher-Ego die CD aufgeklappt, hat ein paar Männer in Sakkos gesehen und eine Schublade aufgemacht: Poser! CD ungehört ins Regal gestellt. Es muss in den Weihnachts- oder Faschingsferien im Winter 91/92 gewesen sein. Bis dahin hatte ich das Album nie wieder in der Hand. Es stand eine Ausfahrt mit meinem Skiverein an. Aufstehen um 4:30 Uhr. Dank Vorfreude war ich schon um 4 Uhr wach. Bis es losging, gab ich dem Album eine Chance. Und ab diesem Moment kann ich sagen, dass in meinem Metaller-Leben nichts mehr so war wie vorher. Es war eine Offenbarung! Zu Beginn hatte mich "Status Seeker" am Haken. Und nach dem Trainingslager wurde das Gesamtwerk entdeckt. Und die Liebe hält bis heute an. Definitiv eines der wenigen davor/danach-Alben meines Lebens!

Meine Top3 gibt es nach den Feiertagen! Schöne Weihnachten allen Lesern meiner Liste! :):feierei:
 
Stell dir vor, du bekommst ein für dich perfekt abgestimmtes Essen serviert. Jeder Biss, jeder Duft, jede Nuance ist zu 100% auf deinen Geschmack abgestimmt. Du kannst dir nicht vorstellen, dass irgendetwas an diesem Mahl, dieser perfekten Komposition besser hinzubekommen ist. Du bist glücklich, du bist euphorisch, du bist satt....aber du willst mehr. Viel mehr. *aufstößt und dabei lächelt'
 
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