Allgemeiner Prog...

Die Ok Goodnight hat in meinen Ohren die deutlich bessere und vielseitigere Sängerin.
Kann man sogar so stehen lassen und ist natürlich (auch) eine Sache der Wahrnehmung.

Ich finde das Songmaterial auf der District 97 einfach stärker, das gleicht sich dann aus. Allerdings hat die Platte momentan auch in Sachen Durchläufe klar die Nase vorn, die OK Goodnight wird auch von Mal zu Mal besser. Luxusproblem für mich....
 
Kann man sogar so stehen lassen und ist natürlich (auch) eine Sache der Wahrnehmung.

Ich finde das Songmaterial auf der District 97 einfach stärker, das gleicht sich dann aus. Allerdings hat die Platte momentan auch in Sachen Durchläufe klar die Nase vorn, die OK Goodnight wird auch von Mal zu Mal besser. Luxusproblem für mich....
Ha, ja, totales Luxusproblem. Ich habe die D97 auch noch nicht abgeschrieben, weil ich zwei, drei Songs jetzt schon sehr gut finde, während ein paar andere nicht so an mich ranwollen. Die Ok Goodnight hat bei mir in Sachen Spins aber auch die Nase vorn und hat mich gestern in Sachen Spannungsbogen an "Pitfalls" denken lassen. Musikalisch natürlich kaum vergleichbar, aber wie sich die Art der Songs entwickelt vom federleichten 'The Fox & The Bird' zum garstigen 'The Mountain' ist schon ähnlich.
 
Eine kurze Nachlese zum Konzert von Overhead in Oberhausen am vergangenen Samstag:

Das Konzert fand im kleinen Saal statt, was aufgrund der arg überschaubaren Anzahl an Zuschauern auch völlig ausreichend war. Somit konnte man die Band quasi auf dem Barhocker genießen - hat durchaus was, aber dennoch muss das schon recht deprimierend sein für eine Band, die aus Finnland angereist ist und deren Debut (zurecht!) mal als der neue heiße Scheiß der Szene gehandelt wurde. Scheinbar ist Neo-Prog auf dem absolut absteigenden Ast - zumindest gefühlt. An den Veröffentlichungen kann es eigentlich nicht liegen.

Das vorhandene Publikum war recht durchmischt: vom Opeth-Kuttenträger bis hin zu Senioren mit Baskenmütze (letztere klar in der Überzahl) war da so ziemlich alles vertreten. Ausgehen muss man davon, dass nicht wenige der jüngeren Besucher aufgrund der Vorband Sleeping Green aus Moers zugegen waren. Diese spielten recht soliden Post/Psychedlic-Rock-Metal rein instrumentaler Natur. Gefällig und gut, mein Problem damit war nur, dass sich über kurz oder lang alles irgendwie sehr ähnlich bis gleich angehört hat. Ärgerlicherweise fiel zudem fast schon permanent die 2. Gitarre aus, was mir dann letztlich schon leid tat. Ein paar Songs mit Gesang vielleicht und ein klein wenig mehr Varianten im Songwriting, dann wäre das für mich passender gewesen, denn appetitlich war das schon.

Overhead selbst fanden mit "Haydenspark" den perfekten Einstieg. Ich liebe den Song, vor allem die Energie zum Ende hin. Direkt danach mit dem Klassiker "Metaepitome" vom gleichnamigen Debut in die Vollen zu gehen und eine rund 20minütige Abfahrt zu bieten war dann schon eine Ansage. Überhaupt war das Debut (das noch sehr im 70's Prog verwurzelt ist) mit 3 Songs (zurecht) schon fast als Schwerpunkt des Konzertes anzusehen, wobei speziell der als Zugabe dargebotene Album-Closer "Dawn" (Gänsehaut!) endgültig unter Beweis stellte, wie gut dieses Album gealtert ist - von daher: kein Vorwurf. Auf das von mir heiß ersehnte "Sail acorss the Universe" musste ich leider ebenso verzichten wie auf meinen Liebling "Alive", letztlich spielte das aber keine all zu große Rolle: "War to end all Wars", "Telepathic Minds", "Planet of Disorder", "Ghost from the Future" - dazu das phantastische "Butterfly's Cry" (very 70's influenced - ein kleiner Hit außerdem) - erstaunlich, wie vielseitig und sicher sich die Finnen auf jedem Terrain ihres Schaffens zwischen 70's Prog, Neo-Prog und AOR-Anleihen bewegten. Mein absolutes Highlight: "...To the Madness"! Manche Songs hat man irgendwie nicht mehr auf dem Schirm.

Performance der Band gut bis sehr gut, auf der Bühne nicht statisch, speziell Gitarrist Jaakoo Kettunen brillierte an der Gitarre. Der Gesang von Alex Keskitalo war bisweilen ein wenig schief, auch wirkte er stimmlich ein wenig angeschlagen, was letztlich aber nicht stark ins Gewicht fiel. Nach 3 x Solberg und 2 x Damian Wilson ist man nun auch sehr anspruchsvoll auf diesem Terrain als Zuhörer.

Erstaunlich, wie effektiv eine Querflöte eingesetzt werden kann: klar, kennt man natürlich u.a. von Tull und von Psychotic Waltz, dennoch besteht die Kunst ja darin, das Instrument auch wirksam zu platzieren - und hierin sind Overhead wahre Meister.

Anzumerken sei, dass der Keyboarder der Band (dessen Namen mir leider entfallen ist...) erst 2 (!) Wochen in der Band ist - ein Umstand, den man zu keiner Zeit in irgendeiner Form bemerkt hätte. Überhaupt wirkte die Band super motiviert, trotz der kleinen Kulisse - ergo: für mich war es genau die Sorte Konzert, an die man sich gern erinnert.

Bedenkt man zudem den Wandel der Band - vom 70's-orientierten Prog/Psychdelic-Prog mit nicht wenigen "krautigen" Zutaten über fast schon alternativ zu nennende Sounds auf "Of Sun an Moon" und "Haydenspark" hin zum neoproggigen Sound auf "Telepathic Minds", dann ist es erstaunlich, wie homogen das Ganze auf der Bühne rüber kommt und wie vielseitig der Haufen aufspielt.

Den Preis für eine Allover-Batik-Shirt des aktuellen Albums indes mit € 60,00 (!) zu beziffern ist dann doch schon arg mutig, muss ich sagen, ansonsten waren die Merch-Preise für LP's, CD's und das "Haydenspark"-Shirt schon völlig im Rahmen und bewegten sich in gängigen Regionen. Überhaupt: von irgendwas muss eine Band ja leben - und da alle Bandmitglieder nach dem Konzert auch am Merch-Stand anzutreffen waren war es natürlich die Gelegenheit, sich Neuerwerbungen fix signieren zu lassen und einen kleinen Plausch zu halten.

Kurz: feiner Auftritt, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte (RPWL und Sylvan vor ein paar Wochen konnten sich da unlängst über entschieden mehr Zuschauer freuen, wobei ich den Sylvan-Auftritt doch recht enttäuschend fand), eine Band, die einen Köcher voll an tollen Songs hat (gestern noch mal durch die komplette Discographie gehört) - und die Erkenntnis, dass ich wohl im Mai noch mal nach Bonn fahren werde - denn dann gibt es noch ein Overhead-Konzert....
Danke für diesen sehr schönen und ausführlichen Bericht. Habe gleich mal wieder Overhead aufgelegt. Mal sehen, ob die ehemalige Hauptstadt im Frühjahr nicht ein Reiseziel sein kann.
 

Following Father Robin and his travels through the archaic world of Airoea, Book 2 takes our protagonist to the underwater city of Oriasaleah and over the Sea of Ayrouhr. There, on the Grand Reef, he faces grave danger at the hands of the island people. With this we invite you to discover the second part in this exciting epic work which is The Songs & Tales of Airoea.

Starting with the sacral and atmospheric Over Westwinds, Book 2 takes you further on a dynamic musical journey through lush and varied soundscapes, evoking visions of the golden era of progressive rock. With abundant and tasteful use of varied instrumentation such as flute, mellotron and glockenspiel in addition to traditional rock instruments, all wrapped in a dynamic and organic production, The Songs & Tales of Airoea is a gem to be discovered for any fan of progressive rock.


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Kommt am 08.12.

Heute hier eingetroffen - Karisma Records ist immer etwas früher dran mit den Vorbestellungen. Läuft denke ich als nächstes.
 
Kein seniler Altersstarrsinn. Eher die späte Erkenntnis, dass ich manche Alben von Amon Düül II schlicht und ergreifend nicht kenne.

Aufgenommen wurden die Songs laut Chris Karrer „in einem grässlich, absolut versifften Kellerstudio in München-Schwabing“. Abgemischt wurden sie dann allerdings sehr professionell im Studio vom bekannten Schlager- und Grand-Prix-Komponisten Ralph Siegel.

Ob es nun ein weiteres Album der Band ist, dass zur Kenntnis genommen werden kann oder doch zu den besseren gehört, entscheidet jeder anders. Der Vergleich hinkt, aber genauso wie Eloy sind Amon Düül II elegant in den Achtzigern gelandet. Da war kein Platz für selige Erinnerungen an die Aufbruchtsstimmung des vorherigen Jahrzehnts.
 

Das haut mich gerade voll um. Wie geil ist das denn? Wo kommt die Band her, kennt die jemand? Wurde mir per Anzeige bei YouTube angeboten.

Eigentlich voll mein Beuteschema: Deutscher Prog/AOR. Leider ist "Hypnotize you" absolut langeweilig für meine Ohren, das klingt wie 80er Glanzpoprockprog.

Wahh wie großartig

Schon besser, aber auch kein großer Wurf. Womöglich wäre ich zu früheren Zeiten absolut steil gegangen, denn das ist ja jetzt nicht wirklich verkehrt. Werde sicher mal in das Album reinhören, diese beiden Songs hauen mich jetzt aber echt nicht vom Hocker und assozieren bei mir irgendwie so ein Spätachtziger/Frühneunziger-Feeling. Mag auch an der Produktion liegen, die diesen 80er-Keyboardteppich vollflächig ausbreitet.
 
Angenehm ins Ohr gehender progressiver Wohlklang. APP, Pendragon, mit Abstrichen auch Marillion und leichte Schlenker Richtung Prog-Metal.
images

 

Thangram spielen technischen Metal, und wer auf Bands wie Control Denied und Sacral Rage steht, der dürfte nach dem Betrachten des Clips genauso einen feuchten Schritt verspüren wie der @SMM und ich. Am Mikro steht der Sänger von Synaptik, die Drums hat der Obscura Schlagzeuger eingespielt. Watchtowers Jarzombek zockt auf dem verlinkten Track ein Gastsolo. I like this!!
 
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Reaktionen: SMM
Wenn ich das richtig mitgeschnitten habe, ist MORROWPHOBIA eine junge, griechische Prog-Kapelle:


Die Wechsel in der Dynamik - softe vocals gefolgt von instrumentalen "Ausbrüchen" - sowie die exzellente Gitarrenarbeit gefallen mir ausgesprochen gut.
 
Ich bin nicht sicher, ob die polnischen Band Deathyard als Prog durchgehen, aber sie haben schon einige Gemeinsamkeiten mit Nevermore, Communic oder Witherfall, wenn auch eventuell etwas moderner.
 
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