Borrowed Time: Eine Huldigung und Vorstellung verwandter Bands

Dr. Zoid

Till Deaf Do Us Part
Wie mir letztens beim Zusammenstellen meiner All-Times-Faves mal wieder vor Augen geführt wurde, genießen die mittlerweile ja leider aufgelösten Borrowed Time bei mir einen extrem hohen Stellenwert. Da es noch keinen Thread zum angemessenen Huldigen dieser fantastischen Band gibt, möchte ich hiermit Abhilfe schaffen.

Zudem würde ich gerne die Gelegenheit nutzen, mit diesem Thread auch ein paar der Bands zu beleuchten, die aus dem Dunstkreis von Borrowed Time hervorgegangen sind. Ein kurzer Blick bei Metal Archives verdeutlicht: Das sind so einige.

Starten möchte ich aber mit Borrowed Time selbst - und mit einer Danksagung an @beavis666. Nur durch dein gutes Zureden habe ich vor zwei Jahren die Debüt-LP im Rahmen einer Cheapo-Aktion bei High Roller für unverschämt günstige 5 Euro erworben. Nicht auszudenken, was mir sonst wahrscheinlich durch die Lappen gegangen wäre. Thanx, dude! Und lass' mal wieder etwas von dir hier hören.


Borrowed Time - s/t (2013)

Borrowed_Time_Cover.jpg


Ein Album so farbenfroh wie das Cover (bei dem ich irgendwie immer an LucasArts' Monkey Island denken muss). Beim ersten Hören mag man von der etwas zurückhaltenden Produktion zunächst leicht abgeschreckt sein. Mittlerweile möchte ich mir das Album aber gar nicht mehr in einem anderen Sound vorstellen. Eigentlich ist es sogar ein Glücksfall, dass alles sehr natürlich belassen wurde. So klingt hier aber mal gar nichts nach Studio - die ein oder andere Unsauberkeit inklusive. Bevor ich jetzt in eine Tirade verfalle, wie sehr die Quantifizierungsraster von Cubase und Co. jegliche Lebendigkeit und Dynamik aus so mancher "moderner" Produktion eliminiert habe, freue ich mich einfach, dass das alles hier erhalten geblieben ist.

Beim Beschreiben der Musik tue ich mich wirklich schwer, da die Einflüsse einerseits offenkundig sind, das ganze in Summe dann aber wiederum verdammt eigenständig klingt.

Klar, wir haben es mit neuem alten Heavy Metal us-amerikanischer Prägung zu tun, der in puncto Harmonieverständnis allerdings näher am "epischen" Zweig der NWOBHM ist. Die Songs sind zwischen 5 bis 7 Minuten lang, nicht im eigentlichen Wortsinne progressiv, aber mit originellen Arrangements versehen. Insbesondere das ungestüme Zusammenspiel der beiden Gitarristen Matt Preston und Victor Ruiz ist eine Wonne und bringt immer wieder überraschende Wendungen hervor. Und das wichtigste: Die Gitarrenläufe und Riffs transportieren eine Vielzahl an Emotionen. Melancholisch, träumerisch, mystisch, zaghaft und neugierig sind nur ein paar Adjektive, die mir hierzu einfallen. Wenn dann noch diese (zurückhaltend eingesetzten) wunderbaren Mitte-80er-Jahre-Synthies dazukommen, möchte ich mich einfach nur mit dieser Musik einwickeln und selig wegschlummern.

Und dann ist da ja noch der überirdische Gesang von Jean-Pierre Abboud, der jeweils ein bisschen von John Arch und Charlie Dominici hat - dabei aber technisch sicher nicht so perfekt ist, sondern angenehm fragil klingt (falls das irgendjemand versteht). Ähnlich wie ein John Arch sieht JP stellenweise Gesangslinien, wo eigentlich gar keine sind und malt zusammen mit den fantasievollen und etwas kryptischen Texten Traumbilder, die zwar nur vage greifbar sind, die man aber immer wieder aufsuchen möchte. Dass er einen Heidenspaß hatte, den für ihn ausgerollten Arrangement-Teppich mit seiner variablen Stimme zu veredeln, hört man zu jeder Sekunde.

Auch wenn ich das Album jetzt erst seit knapp zwei Jahren kenne, würde ich soweit gehen und es von der Wirkung, welches es auf mich hat, auf eine Stufe stellen mit Awaken The Guardian, When Dream And Day Unite, Graceful Inheritance (kenne ich zugegeben auch erst seit kurzem) und der ersten Crimson Glory.

Kein Witz: Das ist Musik, die mir zuvor ab und an mal in meinen Träumen begegnet ist (allerdings mehr als Gefühl und als …ähm… Farbe). Umso schöner, dass es das ganze jetzt auch "in echt" gibt. :)

Anbei noch zwei Anspieltipps sowie das gesamte Album:


https://www.youtube.com/watch?v=5HI-PV1bSpc

https://www.youtube.com/watch?v=oCda-WUUfJs
 
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Demon Bitch - Death is Hanging… EP (2014)



Die personellen Überschneidungen mit Borrowed Time sind zunächst überschaubar: Der Schlagzeuger hat das BT-Debütalbum eingetrommelt und einer der beiden Gitarristen durfte bei BT live den Bass zupfen.

Trotzdem kommt die EP in puncto Atmosphäre Borrowed Time schon recht nahe. Wobei das insgesamt deutlich hektischer klingt - bei manchen Passagen scheint sich die Band zunächst selbst zu überholen (so ein bisschen wie Brocas Helm auf Black Death). Mehrere Durchläufe seien hier also dringend empfohlen, um ein Verständnis für das vermeintliche Durcheinander zu erlangen. Insbesondere der leicht hysterische Gesang mag es einem anfangs nicht leicht machen. Aber auch hieran gewöhnt man sich und lernt die theatralisch-leidenden Gesangslinien in der Folge zu schätzen.

Demon Bitch versprühen einen eher "bösen" Vibe, der stellenweise an Mercyful Fate erinnert. Evil Heavy Metal! Auch so manches Riff wäre auf einer klassischen Black Metal-Platte der frühen 90er nicht deplatziert gewesen, so dass z.B. der letzte Song "Evil Night" (Anspieltipp!) den Schweden von Trial nicht ganz unähnlich klingt.

Die EP ist vor kurzem zusammen mit dem 2012er Demo (+ einem Bonustrack) via Underground Power auf Vinyl erschienen. Eine CD-Compilation soll demnächst auf Dystopian Dogs folgen. Das Debüt-Album kommt im Juni auf Skol Records raus.

Per Bandcamp kann man in die EP und einen Song vom kommenden Album reinhören: http://demonbitch.bandcamp.com/music
 
Ich unterstütze diesen Thread aus vollem Herzen. :top:

Die Musik von Borrowed Time ist im Eingangsposting ja bereits ganz wunderbar beschrieben, ich will nur kurz hinzufügen, dass ich nach der für mein Empfinden etwas eingängigeren "Arcane Metal Arts"-EP schon so einige Durchläufe gebraucht habe, bis das Album so richtig bei mir zünden wollte. Die 'Mühe' hat sich aber mehr als gelohnt, und ich halte das Debüt auch für eine der eigenständigsten und unterbewertetsten Scheiben der letzten Jahre. Bin auch sehr froh, die Band vor ein paar Jahren beim KIT gesehen zu haben, auch wenn das Album zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war und ich mit den meisten Songs daher noch nicht vertraut war.

Und jetzt freue ich mich schon sehr auf die Vorstellung der Dunstkreis-Bands - da hab ich nämlich etwas den Überblick verloren. :)
 
Ich unterstütze diesen Thread aus vollem Herzen. :top:

Die Musik von Borrowed Time ist im Eingangsposting ja bereits ganz wunderbar beschrieben, ich will nur kurz hinzufügen, dass ich nach der für mein Empfinden etwas eingängigeren "Arcane Metal Arts"-EP schon so einige Durchläufe gebraucht habe, bis das Album so richtig bei mir zünden wollte. Die 'Mühe' hat sich aber mehr als gelohnt, und ich halte das Debüt auch für eine der eigenständigsten und unterbewertetsten Scheiben der letzten Jahre. Bin auch sehr froh, die Band vor ein paar Jahren beim KIT gesehen zu haben, auch wenn das Album zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war und ich mit den meisten Songs daher noch nicht vertraut war.

Und jetzt freue ich mich schon sehr auf die Vorstellung der Dunstkreis-Bands - da hab ich nämlich etwas den Überblick verloren. :)

Um den KIT-Auftritt beneide ich dich ja schon sehr - habe mir davon noch kürzlich ein paar Videos bei Youtube reingezogen. Und ich kann absolut nachempfinden, dass es einem BT mit ihrem Debütalbum nicht einfach gemacht haben, wenn man die Band bereits mit den frühen Sachen kennengelernt hat. In puncto Komplexität wurden da ja nochmal einige Schippen draufgelegt.
 
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Beides ganz, ganz tolle Bands, die auch ganz toll beschrieben wurden. Die BORROWED TIME wird in ein paar Jahren als gr0ßer Klassiker abgefeiert werden. Bei DEMON BITCH bin ich auf die kommenden Outputs gespannt, im Juni wissen wir mehr.

Schöner Thread!!
 
Ah, @Pavlos, gut dass du auch da bist! Dann mache ich doch direkt mit White Magician weiter. Ohne deinen Hinweis im SMB hätte ich das Erscheinen der Debüt-EP erst gar nicht mitbekommen. Danke dafür! :top:

White Magician – The Pledge EP (2016)

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White Magician setzen sich aus den gleichen Leuten wie Demon Bitch zusammen, allerdings wurden die Instrumente munter untereinander getauscht. Zudem ist hier Victor Ruiz laut Metal Archives als "Consigliere" tätig. Äh, ja.

Noch mehr als bei Demon Bitch dürfte hier der Gesang polarisieren: Die in normaler Lage sehr angenehme Stimme von "The Great Kaiser" (kult!) geht gerne mal ohne Vorwarnung in diamantene Falsetto-Attacken über.

Die EP (erste und bislang einzige Veröffentlichung) weist oberflächlich einige Ähnlichkeiten zu Demon Bitch auf, klingt insgesamt aber ein gutes Stück mehr nach bunten Pillen und dunklem Weltraum. Lobend muss hier der freilaufende Bass erwähnt werden. Die Hektik weicht mit zunehmender Spieldauer einem sternenlosen Ritt durch kosmische Ebenen - so als würde man Brocas Helm's Black Death (ja, muss schon wieder als Referenz herhalten) von 45 rpm auf 33 rpm drosseln. Insofern wird die Musik dem Cover durchaus gerecht.

Abgeschlossen wird die EP von einem herausragenden BÖC-Cover (Nosferatu), welches erstaunlich gut zu den vorausgegangen Songs passt.

Als Anspieltipp würde ich das 7-minütige The Fall: Sad Magic empfehlen:

 
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Die WHITE MAGICIAN hab ich noch nicht. Die muss her!!

Sind hier nur genetisch verwandte Bands erlaubt, oder auch stilistisch ähnliche?

Ich würde mich erstmal an der "Blutsverwandtschaft" abarbeiten wollen. Danach können natürlich auch gerne ähnlich klingende Bands gepostet werden. :)

Die White Magician (CD) hatte ich hier bekommen: http://hmhrec.com/ (in Deutschland ansässiger Mailorder, der von einem Amerikaner betrieben wird)
Aktuell scheint die CD leider nicht bestellbar zu sein. Vielleicht kommt ja nochmal Nachschub?
 
Die White Magician (CD) hatte ich hier bekommen: http://hmhrec.com/ (in Deutschland ansässiger Mailorder, der von einem Amerikaner betrieben wird) Aktuell scheint die CD leider nicht bestellbar zu sein. Vielleicht kommt ja nochmal Nachschub?

Es wäre möglich, dass ich vor wenigen Minuten das letzte Exemplar dort bestellt habe. ;)

Heavy Chains hat das Ding noch im Angebot (und das Porto scheint bei denen trotz der großen Entfernung ja auch nicht so teuer zu sein, wenn ich an die Tarot-CDs denke):

http://www.heavychainsrecords.com/shop/cds/white-magician-the-pledge/
 
Harbinger – Doom On You (2009)

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Okay, ziehen wir das Tempo mal etwas an. Mit den beiden Cruiz-Brüdern als Gitarren-Doppel sowie Sean "Cyriis" Sethi hinter der Schießbude liegt doch eine recht üppige Überschneidung mit Borrowed Time vor.

Harbinger sind dem ein oder anderen vielleicht von der superben Split-7" mit Züül aus dem letzten Jahr bekannt, wo sie eine energiegeladene, speedige Hymne des klassischen Metalls beigesteuert haben. Glücklicherweise ist diese Energie auf ihrem Debüt-Album auch schon vorhanden gewesen, wobei die thrashigen Elemente hier eine Idee stärker vertreten sind.

Der Sound ist schön roh, das Drumming zeichnet sich durch einen launigen Stolper-Groove aus und ein Bulldozer-Bass ist auch am Start. Das ist primitiv im positivsten Sinne - mehr als ein Take im Studio wäre ja auch reine Zeitverschwendung! Die Attitüde hat etwas vom punkigen Rotz manch früher NWOBHM-Band. Abgerundet wird die Sache vom kraftvollen Gesang, der genau die richtigen Portionen von Straße und Epik in sich vereint.

Kurzum: Ein Album, zu dem man sich gerne ein wohl temperiertes Bier aufmacht und was geradezu nach einer Live-Präsentation schreit!

"Die For Metal, Live For Death. Thrash Until There’s Nothing Left!"


https://www.youtube.com/watch?v=D9iuotBtIO8
 
Ghost Tower – Head Of Night (2012)

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Ghost Tower sind eine Obskur-Metal-Band um Mastermind Matt Preston. Nach einem Demo und zwei Alben (davon Head Of Night das letzte) hat man sich leider aufgelöst.

Am auffälligsten ist zunächst sicherlich der kauzige Gesang (stellt euch eine Kreuzung zwischen Paul Chain und Mark Shelton vor). Wobei ich immer noch nicht so ganz glauben mag, dass dieser tatsächlich von einer Dame stammt - aber so steht es geschrieben. Manche Ketzer behaupten sogar, besagte Dame könne gar nicht singen. Das ist natürlich Quatsch. Sie hat halt einfach nur manchmal ein eigenwilliges Harmonieverständnis. ;)

Die überwiegend flotte Musik hat ihre Wurzeln im klassischen US-Metal, ist aber zudem von einer dunklen Aura umgeben, die an italienische Horror-Bands à la Death SS, Black Hole oder Requiem erinnert. Ganz selten streut man thrashige Blast-Beats ein, die dann mit "harschen" Vocals versehen werden - auch das passt im Gesamtkontext erstaunlich gut. Insgesamt wirkt die Band irgendwie rastlos, was zu der latent beunruhigenden Atmosphäre beiträgt.

Eins noch: Was Matt Preston hier an der Gitarre fabriziert, hört man so auch nicht alle Tage. Neben originellen und gleichzeitig eingängigen Riffs spielt der Knabe noch wunderbar sahnige Leads und richtig stimmige Soli. Klasse!

Für mich sind Ghost Tower eine der herausragenden Bands aus dem BT-Umfeld, da sie es schaffen, eine wirklich einzigartige Stimmung zu erschaffen und dazu auch noch tolle Songs schreiben.

Anspieltipps möchte ich diesmal keine geben, da euch das Album sowieso direkt von Beginn an packen wird (hoffentlich!) und die Songs schön ineinander fließen:

https://ghosttower.bandcamp.com/album/head-of-night

Achso, eine Warnung noch: Als Freund physischer Tonträger hatte ich mir die Tape-Version von MetalPunxRex geholt (es gibt ansonsten noch eine CDr). Die Soundqualität ist allerdings unterirdisch. Mag sein, dass ich eine schlechte Aufnahme erwischt habe, aber erhöhte Vorsicht scheint hier geboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins noch: Was Matt Preston hier an der Gitarre fabriziert, hört man so auch nicht alle Tage. Neben originellen und gleichzeitig eingängigen Riffs spielt der Knabe noch wunderbar sahnige Leads und richtig stimmige Soli. Klasse!

Da haste nicht zuviel versprochen - läuft hier gerade per Bandcamp, und die Gitarrenarbeit ist TOLL. Auch sonst super-cooles Zeug zwischen obskur-verträumt und flott-aggressiv. :top:

Bin gerade tief gespalten ob der Tatsache, dass ich da nix kaufen kann (Tape und CDr ist beides nix, was ich mir richtig gerne ins Haus hole). Einerseits schön, zur Abwechslung mal kein Geld auszugeben, aber wenn ich das im Regal hätte, wäre ich irgendwie glücklicher als jetzt. ;)
 
hach, echt schade das Borrowed Time sich aufgelöst haben. ich habe nach der Arcane Metal Arts ein regelrechtes Fetish für die Band entwickelt, der Longplayer war dann eine echte Offenbarung...in meinen Ohren aber noch lange nicht das was die Band hätte noch alles erreichen können. dann lösen die sich auf...ich war etwas geschockt und traurig. aber es bleiben ja zwei Alben die ich immer wieder gerne höre.
 
Wie mir letztens beim Zusammenstellen meiner All-Times-Faves mal wieder vor Augen geführt wurde, genießen die mittlerweile ja leider aufgelösten Borrowed Time bei mir einen extrem hohen Stellenwert. Da es noch keinen Thread zum angemessenen Huldigen dieser fantastischen Band gibt, möchte ich hiermit Abhilfe schaffen.

Danke für den Post - die Abfeierei geht so was von in Ordnung. Ich kannte die Band nicht. Welch' Schande, "erschlagt ihn". Das Ding ist gebucht. Vielen Dank, Doc!
 
hach, echt schade das Borrowed Time sich aufgelöst haben. ich habe nach der Arcane Metal Arts ein regelrechtes Fetish für die Band entwickelt, der Longplayer war dann eine echte Offenbarung...in meinen Ohren aber noch lange nicht das was die Band hätte noch alles erreichen können. dann lösen die sich auf...ich war etwas geschockt und traurig. aber es bleiben ja zwei Alben die ich immer wieder gerne höre.

Volle Zustimmung! Nicht auszudenken, zu welchen Glanztaten die Band noch fähig gewesen wäre...! So wird es aber leider wohl für immer ein Rätsel bleiben, in welche Richtung der Nachfolger zum 2013er Album gegangen wäre. Andererseits bleibt halt die Erkenntnis, dass Borrowed Time eine makellose - wenn auch viel zu kurze - Diskografie hinterlassen habe.
 
Sauron – Thrash Assault (2004)



So, jetzt mal Schluss mit dem ganzen Harmonie-Geplänkel hier. ;)

Zeit für die hässliche Seite der Michigan-Szene! Mit Victor Ruiz (Gitarre) und dem würdevoll benannten Doomy G. Blackthrash (Gesang, Bass) weisen 2 von 3 Protagonisten eine Borrowed Time-Vergangenheit auf. Geboten wird… *trommelwirbel* Black-Thrash! Wer hätte das gedacht?

Innovationen dürfen natürlich mit der Lupe gesucht werden - vor allem bei Refrains wie diesem:

Tormentor – Obsessed By Cruelty
Tormentor – Endless Pain
Tormentor – Under The Sign Of The Black Mark
Tormentor – Hell Awaits


Aber was soll's. Das Zeug hier ist halt die rohe, ganz alte Schule (Kreator-Cover „Total Death“ inklusive) und trotz halsbrecherischer Geschwindigkeit gleichwohl von einer gewissen Musikalität beseelt.

Mit 27 Minuten ist das Vergnügen erwartungsgemäß kurz, aber verteilt auf lediglich 7 Songs immer noch so angelegt, dass für ein Solo oder den ein oder anderen etwas gedrosselten Part Raum bleibt.

Aus den Liner Notes der Wiederveröffentlichung: "On Thrash Assault, we were interested in creating a total 100 % thrashy album without any modern influence and we even limited our influences to the German three (Kreator, Sodom Destruction, if you’re an idiot), Exodus' Bonded By Blood, Dark Angel's Darkness Descends and, of course, Slayer. Some other influences probably crept in, I’m sure, but the point was to keep certain influences OUT. I think we achieved this.” Definitiv.

 
Andererseits bleibt halt die Erkenntnis, dass Borrowed Time eine makellose - wenn auch viel zu kurze - Diskografie hinterlassen habe.

Ich würde "fast makellos" sagen. Das "Necropolis"-Cover auf der EP habe ich jedenfalls als eher überflüssig in Erinnerung.

Das war jetzt auch im Geiste von "Jetzt mal Schluss mit dem ganzen Harmonie-Geplänkel hier." :D
 
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