Evilmastant
Deaf Dealer
Schon 50 Ausgabe? Mensch, wo ist die Zeit bloß hin? Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei irgendeinem Festival in Würzburg Götz zuraunte, dass ich natürlich ein Abo des neuen Magazins abschließen werde und mich jetzt schon darauf freue. Das ist jetzt scheinbar schon über 8 Jahre her. Erstaunlich. Wie einige andere hier am Board bin ich also auch Abonnent seit Ausgabe 1 und habe in der 50. Ausgabe gerade den Artikel "50 Ausgaben Deaf Forever - Wir sagen Danke" ausgelesen. Da sind mir doch drei Anmerkungen zu verschiedenen Aussagen durch den Kopf gegangen, die ich dann doch nicht für mich behalten konnte/wollte.
Prolog:
Zu Beginn habe ich doch ein wenig mit dem Deaf Forever Forum "gefremdelt". Meine digitale metallische Heimat ist und bleibt das "Sacred Metal Board". Dennoch sind mir die Vorzüge dieses deutlich größeren und (damit auch häufig) informativeren Forum im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen. So dass ich neben meiner eigentlichen digitalen Metalladresse im Netz jetzt auch einen oft bewohnten Zweitwohnsitz habe. Danke dafür.
1. Aus egoistischem Altruismus heraus habe ich mit großer Freude immer wieder gelesen, dass euch euer Job Spaß macht und eure Kontakte untereinander euch sehr gut tun. Das ist dann eine klassische Win/Win Situation. Ihr seid glücklich und ich bekomme dadurch alle zwei Monate ein Heft, dass mich glücklich macht. Top!
2. Der sowohl von mir als Musiker, wie auch als Schreiberling und nicht zuletzt ob seines exquisiten musikalischen Geschmacks hoch geschätzte Neudi hat mit seiner Bemerkung ""Etwas weniger Politik und Weltgeschehen vielleicht, denn für viele ist Musik auch eine Flucht aus dem Alltag" mal wieder auf den Plan gerufen. Und nein, ich möchte an dieser Stelle keine wissenschaftliche Diskussion zum Thema der Unmöglichkeit des "Unpolitischen" vom Zaun brechen, sondern nur ein paar Gedanken dazu äußern (völlig unwissenschaftlich - ohne Belege und Zitate).
Prolog:
Zu Beginn habe ich doch ein wenig mit dem Deaf Forever Forum "gefremdelt". Meine digitale metallische Heimat ist und bleibt das "Sacred Metal Board". Dennoch sind mir die Vorzüge dieses deutlich größeren und (damit auch häufig) informativeren Forum im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen. So dass ich neben meiner eigentlichen digitalen Metalladresse im Netz jetzt auch einen oft bewohnten Zweitwohnsitz habe. Danke dafür.
1. Aus egoistischem Altruismus heraus habe ich mit großer Freude immer wieder gelesen, dass euch euer Job Spaß macht und eure Kontakte untereinander euch sehr gut tun. Das ist dann eine klassische Win/Win Situation. Ihr seid glücklich und ich bekomme dadurch alle zwei Monate ein Heft, dass mich glücklich macht. Top!
2. Der sowohl von mir als Musiker, wie auch als Schreiberling und nicht zuletzt ob seines exquisiten musikalischen Geschmacks hoch geschätzte Neudi hat mit seiner Bemerkung ""Etwas weniger Politik und Weltgeschehen vielleicht, denn für viele ist Musik auch eine Flucht aus dem Alltag" mal wieder auf den Plan gerufen. Und nein, ich möchte an dieser Stelle keine wissenschaftliche Diskussion zum Thema der Unmöglichkeit des "Unpolitischen" vom Zaun brechen, sondern nur ein paar Gedanken dazu äußern (völlig unwissenschaftlich - ohne Belege und Zitate).
- Es gibt kein unpolitisches Handeln! Selbst Furzen, Scheißen und Ficken sind per se hoch politisch. Da könnte man jetzt von CO² Abgasen über den Verbrauch von Wasser bei der Toilettenspülung über die (möglichen) familienpolitischen Folgen von sexuellen Kontakten alles mögliche noch dazu sagen. Ich möchte es an dieser Stelle dabei belassen.
- Natürlich gibt es einen Unterschied von "impliziten" politischen Handeln (Beispiele siehe oben) und "expliziten" politischen Handeln (z.B. Engagement für spezielle Themen, Mitarbeit in einer Partei oder NRO, Teilnahme an Demonstrationen, usw.)
- Das auch explizite politische Diskurse in ein Heft wie das Deaf Forever gehören ergibt sich aus dem behandelnden Gegenstand. Ich fände es schon befremdlich bis skurril, wenn in einer Publikation, die sich fast gänzlich einer Kunstform widmet, bei der Auseinandersetzung mit Kunstwerk und Künstler , der (zeit-) politische Kontext völlig außen vor gelassen würde. Das wäre fast schon eine klassische "Entsublimierung der Kunst" (allerdings nicht im Sinne Marcuses). Auch ist die gesamt Entwicklung der Rockmusik ohne politischen Kontext nicht denkbar. Aus meiner Sicht geschieht die Auseinandersetzung im Deaf Forever (nicht nur im politischen Kontext - das ist natürlich nur eine von vielen Dimensionen die Kunstwerk und Künstler betreffen) meist vorbildlich.
- Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage
- Ich ertappe mich zunehmend dabei, dass ich gar nicht so genau wissen will, wie US-Meral Held XY so tickt.
- Ich habe tatsächlich große Sorge, dass da noch mehr "John Schaffers" rumlaufen und ich meine geliebte Musik nie wieder unbeschwert genießen kann.
- Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ertragen könnte, wenn postmortem bekannt würde, dass Mark Shelton ein Verschwörungstheoretiker war. Ich hätte größte Probleme, wenn ich wüsste, dass John Arch nicht nur psychische Probleme hat, sondern auch eine Redneck Spinner wäre. Es ist schon kaum auszuhalten, was Harry Conklin uns Konsorten in letzter Zeit absondern. Mir ist natürlich bewusst, dass dies im Kontext der Spaltung des ganzen Landes geschieht, die die USA (und in deren Folge auch Europa) zu zerreißen droht.
- Es trotzdem nur schwer erträglich, dass einige meiner "Helden" offensichtlich auf der falschen Seite stehen...
- ...und, ich möchte nicht noch mehr Helden verlieren. Ein offensichtliches Dilemma.