DEAF FOREVER - die vierundzwanzigste Ausgabe

Ich frage mich dann nur manchmal: bin ich einfach borniert oder schlicht qualitätsbewusst?:cool:
Das "Problem" dabei sehe ich eher, dass viele einfach auf Nr sicher gehen. Warum klingen viele den wie Kopien aus den 80ern? Weil die alten Sachen Kult sind. Wer wagt denn heute wirklich noch was? VEKTOR sind eines der wenigen Beispiele, wo mal wieder was innovatives gekommen ist, auch wenn ASPID aus Russland was Ähnliches fast 20 Jahre vorher schon gemacht haben. aber egal, es funktioniert.
Warum gibt's so wenig bis keine Bands, die nach frühen HEATHEN oder FORBIDDEN klingen? Damit müsste man doch offene Türen einrennen. Aber nein, es wird irgendein alter Plattentitel als Bandname verwendet, Cappies auf, Klamotten wie 1986 und los gehts...
Die damalige Thrashwelle hat mich ziemlich schnell gelangweilt und heute kann ich mir nur noch ne handvoll Bands davon anhören.
 
Dann solltest du dir mal in Ruhe Magic Circle anhören. Sound ist roh as fuck - Stimme ist der Oberhammer.
Da unterschreibe ich gerne. Journey Blind ist in meiner Allzeit-Top 3 :verehr:

Welches Album bzw. welchen Stoff der Schreiberling von metal1 gehört bzw. geraucht hat ist mir allerdings schleierhaft. Ein Auszug:

"Die Musik von MAGIC CIRCLE ist ein Gesamtpaket. Keiner der genannten Aspekte, keiner der Musiker spielt sich nach vorne, alles wirkt zusammen, als ein großer Soundeffekt. Gerade das wirft aber auch seinen Schatten. Mancher wird zurecht kritisieren, dass es an Hooklines fehlt, an einzelnen, erinnerungswürdigen Textzeilen oder hammermäßigen Gitarrensoli oder starken, hervorstechenden Melodien o_O . Auf all das zielt „Journey Blind“ nicht. Entsprechend fehlt es auch an Abwechslung im Songwriting. Die meisten Lieder ähneln sich untereinander sehr, und auch die Varianten innerhalb der Tracks machen das nicht immer wett."

https://www.metal1.info/metal-reviews/magic-circle-journey-blind/
 
Das "Problem" dabei sehe ich eher, dass viele einfach auf Nr sicher gehen. Warum klingen viele den wie Kopien aus den 80ern? Weil die alten Sachen Kult sind. Wer wagt denn heute wirklich noch was? VEKTOR sind eines der wenigen Beispiele, wo mal wieder was innovatives gekommen ist, auch wenn ASPID aus Russland was Ähnliches fast 20 Jahre vorher schon gemacht haben. aber egal, es funktioniert.
Warum gibt's so wenig bis keine Bands, die nach frühen HEATHEN oder FORBIDDEN klingen? Damit müsste man doch offene Türen einrennen. Aber nein, es wird irgendein alter Plattentitel als Bandname verwendet, Cappies auf, Klamotten wie 1986 und los gehts...
Die damalige Thrashwelle hat mich ziemlich schnell gelangweilt und heute kann ich mir nur noch ne handvoll Bands davon anhören.
Naja, was die Thrash-Welle angeht kann ich da Vieles unterschreiben, obwohl da ein paar richtig geile Bands dabei waren.
Wenn man aber auf der letzten Heathen-Tour vor fünf Jahren die schlecht gefüllten Clubs gesehen hat, mag ich an offene Türen auch nicht glauben.

Aber auch beim Thrash-Revival reden wir über eine Generationenfrage. Wen nimmt sich ein Vierzehnjähriger Fan, der Musik gerade für sich entdeckt, eher zum Vorbild, Exodus und Slayer im mittleren gesetzten Alter (also vor zehn Jahren) oder doch eher völlig überdrehte und entfesselte Gama Bomb oder Bonded By Blood?
Es geht doch um Testosteron, Adrenalin, Energie. Genau das, was Slayer oder Exodus im Laufe ihrer Karriere teilweise (!) gegen Abgeklärtheit und bessere Spieltechnik substituiert haben. Warum schwärmen denn alle so oft von Debüt-Alben? Dabei geht es zu einem nicht unerheblichen Teil auch um das nicht hörbare, um das emotionale, das Zittern in den Eiern. Das ist bei älteren Bands zwangsläufig und biologisch bedingt schon weniger.
Und das meinte ich auch heute morgen: jede Generation hat ihre eigenen Helden, und das ist auch richtig so.
 
Ich wüsste nicht mal, was man auch mit Wohlwollen einen aktuellen Klassiker des US Metal nennen könnte.

Offenbar die Scheiben aus dem tollen Special. Sind für mich weiter vom Klassikerstatus entfernt als einige aktuelle Thrash-Scheiben ... um diese Themachen noch einmal aufzugreifen. Aber zum Glück hört jeder mit anderen Ohren.

Ich meinte schon Alben aus dem ganz klassischen USPM. Wenn man die Grenzen wie im Special etwas weiter fasst, gibt es für mich schon ein paar Kandidaten mit Classicpotential, allen voran Magic Circle und Mega Colossus.

Mit den aktuellen Thrashbands habe ich ja bekanntlich sowieso viel Spaß. Hier kommen jetzt schon wieder die ganzen Kommentare, die für mich zum Haareraufen sind... Lassen wir das solange noch Haupthaar vorhanden ist.
 
Und das meinte ich auch heute morgen: jede Generation hat ihre eigenen Helden, und das ist auch richtig so.
Wer sind denn die Helden der "jungen" Metal Fan-Generartion bis ca. 25/30 Jahre?

Ernst gemeinte Frage. Ich habe zum metallischen Jungvolk eher wenig Kontakt. Tut sich da vielleicht mittlerweile ein Graben auf, weil die Jugend mehrheitlich neben z.B. Maiden und Metallica vorrangig auf Metalcore, Eskimo Callboy, BFMV, Linkin Park etc. steht? Oder komplett gemischt mit Pop/ Elektro hört und unser "Szenedenken" überhaupt nicht teilt? Oder dass sie eher nur auf einen speziellen Lifestyle stehen und diesen mit einzelnen Songs unterfüttern, aber nicht so wie wir Metaller 30/40+ mit Kutte, Postern, Shirts und Schränken voller Alben unserer Zugehörigkeit und Hingabe Ausdruck verleihen.

@wrm : Das wäre mal ein wirklich interessantes Special-Thema. Wie und was hört die Metalljugend von heute? Teilen sie die Liebe zu unseren Helden oder wie "metalsozialisieren" sich junge Menschen im 21. Jahrhundert? Mich würden neben den Erfahrungen der DF-Redaktion bzgl. ihrer Leserschaft auch Rückmeldungen von Konzertveranstaltern, FCs, Plattenhändlern, Clubbetreibern etc. interessieren. Ich habe so manchmal das Gefühl, wir werden alle miteinander alt und älter und entkoppeln uns ein wenig indem wir uns wie trve Elite fühlen und Außenstehende belächeln (ich nehme mich da auch gar nicht aus). Nur irgendwann sind die Bands, die Schreiber und die Fans alt und grau. Und was kommt dann? Ich will ja nix verpassen - es sei denn, es gefiele mir nicht:D
 
Wer sind denn die Helden der "jungen" Metal Fan-Generartion bis ca. 25/30 Jahre?

Ernst gemeinte Frage. Ich habe zum metallischen Jungvolk eher wenig Kontakt. Tut sich da vielleicht mittlerweile ein Graben auf, weil die Jugend mehrheitlich neben z.B. Maiden und Metallica vorrangig auf Metalcore, Eskimo Callboy, BFMV, Linkin Park etc. steht? Oder komplett gemischt mit Pop/ Elektro hört und unser "Szenedenken" überhaupt nicht teilt? Oder dass sie eher nur auf einen speziellen Lifestyle stehen und diesen mit einzelnen Songs unterfüttern, aber nicht so wie wir Metaller 30/40+ mit Kutte, Postern, Shirts und Schränken voller Alben unserer Zugehörigkeit und Hingabe Ausdruck verleihen.

@wrm : Das wäre mal ein wirklich interessantes Special-Thema. Wie und was hört die Metalljugend von heute? Teilen sie die Liebe zu unseren Helden oder wie "metalsozialisieren" sich junge Menschen im 21. Jahrhundert? Mich würden neben den Erfahrungen der DF-Redaktion bzgl. ihrer Leserschaft auch Rückmeldungen von Konzertveranstaltern, FCs, Plattenhändlern, Clubbetreibern etc. interessieren. Ich habe so manchmal das Gefühl, wir werden alle miteinander alt und älter und entkoppeln uns ein wenig indem wir uns wie trve Elite fühlen und Außenstehende belächeln (ich nehme mich da auch gar nicht aus). Nur irgendwann sind die Bands, die Schreiber und die Fans alt und grau. Und was kommt dann? Ich will ja nix verpassen - es sei denn, es gefiele mir nicht:D
Wenn du Linkin Park, BFMV und Metalcore für die Musik der jungen Generation hältst, bist du wirklich ganz schön weit weg. Das ist alles mehr oder weniger Schnee von gestern.

Ich denke, dass man das überhaupt nicht pauschalisieren kann, da zum Beispiel auf allen relevanten Festivals haufenweise junge Leute rumlaufen, auch zB beim KIT. Es kommt doch darauf an, in was für einem Umfeld sich der Einzelne bewegt oder was er für einen Geschmack entwickelt.

Vielleicht sind ja Chris Black oder Jarvis Leatherby tatsächlich die Helden der jungen Generation, vielleicht auch Zach Schottler. Zumindest vermute ich, dass es bei den wenigsten Steve Harris oder Tom Araya sein werden, die sind mental einfach zu weit weg. Als wir anfingen waren die selbst noch jung und konnten Helden für uns sein. Eric Clapton oder die Rolling Stones waren für mich alte Leute, die Musik für alte Leute spielten.
Und bei aller Liebe zu Maiden, in dem Alter konnte mich Aces High jederzeit begeistern, aber ein Album wie AMOLAD hätte ich einfach total lahm gefunden.

Junge Leute sind denke ich viel emotionaler unterwegs und denken nicht über jede Kleinigkeit nach und zerreden sie anschließend stundenlang. Da ist Energie oft wichtiger als Tiefsinnigkeit.
 
Wenn man aber auf der letzten Heathen-Tour vor fünf Jahren die schlecht gefüllten Clubs gesehen hat, mag ich an offene Türen auch nicht glauben.

Traurig, aber wahr - für mich mit Abstand eine Band, die zu den ganz "Großen" gehört, rein musikalisch. Ich konnte leider terminlich seinerzeit nicht, was mich bis heute bekümmert.

Es ist manchmal traurig, dass immer "nur" die "Großen" genannt (und ja, auch primär von den Jungen als Vorbild "abgekupfert") werden. Die Brillanz oder den Mut einer Band der Marke Heathen oder Watchtower sucht man in neueren Gefilden vergeblich, stattdessen hat man es mit Djent und eben zahlreichen (wenn auch guten) Kopien der eher etablierten Zunft zu tun - um das mal als Beispiel anzuführen. Allerdings muss ich mir dann wohl doch mal Vektor anhören....

Gut, es lässt sich nicht alles über einen Kamm scheren und es ist tatsächlich nicht der "Früher-war-alles-besser"-Thread, wohl wahr. Möglicherweise werde ich einfach nur alt - und es fehlt einem die Zeit, die ein Musikredakteur schon allein aus beruflichen Gründen haben kann und muss um in die Tiefe zu gehen.

Also Konsument bleibt für mich die Erkenntnis: ja, ich klebe tatsächlich ein wenig an meinen "alten" Helden. Heißt nicht, dass ich gänzlich unaufgeschlossen allem Neuen gegenüber wäre, aber ein zu offensichtlicher Aufguss ist ein solcher - so gut er auch gemacht ist.
 
Ich meinte schon Alben aus dem ganz klassischen USPM. Wenn man die Grenzen wie im Special etwas weiter fasst, gibt es für mich schon ein paar Kandidaten mit Classicpotential, allen voran Magic Circle und Mega Colossus.

Mit den aktuellen Thrashbands habe ich ja bekanntlich sowieso viel Spaß. Hier kommen jetzt schon wieder die ganzen Kommentare, die für mich zum Haareraufen sind... Lassen wir das solange noch Haupthaar vorhanden ist.
Okay. Das Problem habe ich schon mal nicht. :D

Mega Colossus finde ich übrigens auch ganz schön toll. Magic Circle fand ich bisher eher nett.
 
Also die Borrowed Time - s/t hat für mich ganz klar das Klassikerpotenzial.
Knapp 5 Jahre alt und immer noch hat das Bandumfeld es nicht geschafft, was besseres zu veröffentlichen.
Es ist für mich gut vorstellbar, dass sich in 20 Jahren "Perlentaucher", daran so sehr erfreuen, wie ich, als ich als ich 2010 als 18 Jähriger Apollo Ra - Ra Pariah entdeckt habe.
 
Ich glaube, dass nicht mal wir uns hier im Forum auf "Helden" einigen könnten, ohne dass es in Diskussionen ausartet ;)

ich finde die Begrifflichkeit "Helden" auch ein wenig übertrieben. alle Musiker die ich mag haben im laufe der Jahre Federn gelassen (selbst ein Steve H.). was ich an Menschen wie Jarvis L. sehr schätze ist ihr Einsatz für die Sache...sprich METAL. der brennt, hat Energie und ist sich für nix zu schade. ob man ihn mag (oder seine Musik) oder nicht...der macht was!

Bands wie Night Demon, um bei Jarvis L. zu bleiben, haben durchaus die Chance ein ambivalentes Gegenstück zu Bands wie Sabberton, Powercat, Beast Dog usw. zu entwickeln. ohne die Unterstützung von unten wird das schwer, von daher gestehe ich den Jungs auch den einen oder anderen Tritt in die falsche Richtung zu.
 
Was mir zum Thema Klassiker einfällt, jetzt aber außerhalb des "engen Metal-Begriffs"...

Es gibt aus der jüngeren Vergangenheit zwei Alben die aus meiner Sicht absolut innovativ und neu waren. Zumindest für mich.

Beastmilk - Climax
In Solitude - Sister

Die "Apocalyptic Surf Music" hatte ich zuvor nie gehört. Die Alben sind so unglaublich emotional für mich und passen noch perfekt in meinen Bereich der "harten Musik". Als ich die Alben das erste Mal hörte war es irgendwie bekannt, aber doch so neu.

Ich war auf der Tour in Köln. Diese beiden Bands live an dem Abend, ich hatte da dieses Gefühl bei was ganz ganz besonderem dabei zu sein.

Für mich sind das tatsächlich zwei Klassiker der Neuzeit.
 
Ne ne, auch hier habe ich Recht. Wobei, wenn ich hier so lese, dass "Klassiker" auch irgendwo was mit erreichten Menschen zu tun hat, dann vielleicht nicht.
Rein musikalisch betrachtet bleibe ich aber dabei.
Deswegen ist es immer interessant, Andere Meinungen zu hören.
Für mich sind beide Alben mehr als verzichtbar, die IN SOLITUDE würd ich sogar als Rotz bezeichnen. Aber mit Sicherheit ist das bei Alben, die ich grossartig finde, bei anderen Hörern nicht viel Anders.
 
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