Der allgemeine Filmthread.

Zuletzt im Kino gesehen:

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Filmische Aufarbeitung der Dreyfus-Affäre. Tatsächlich auch nicht wegen "neuer Polanski" angeschaut, sondern aus Interesse für das Thema. Ich muss allerdings im Nachhinein sagen, dass sich die Dreyfus-Affäre nicht gerade für eine Verfilmung anbietet, denn die ersten zwei Drittel ging es fast nur um gefälschte und versteckte Dokumente, Schriftvergleiche und so weiter. Erst wenn später Proteste von Intellektuellen und Gerichtsverhandlungen dazukommen, hat man es dann mit klassischerem und dankbarerem Filmstoff zu tun. Fand den Film aber trotz der beschriebenen Widrigkeiten interessant und sehenswert.
 
"Parasite" ist ja wegen der Oscars gerade in aller Munde und ich fand ihn ebenfalls gut; die komplette Begeisterung, die manche an den Tag legen, wollte sich bei mir aber dann doch nicht einstellen.
Mehr Eindruck hinterlassen hat da bei mir der etwas früher erschienene und ebenfalls koreanische "Burning". Der hat eine ganz spezielle, mysteriöse Atmosphäre erzeugt und ist mir dadurch deutlich im Gedächtnis geblieben.

Beide Filme verlangen eine Zweitsichtung - zumindest bei "Burning" steht diese auch unmittelbar bevor, denn ich habe ihn mir gerade auf DVD zugelegt.
Burning fand ich auch klasse. Funktioniert aber auch völlig anders als Parasite und ist nicht so politisch.
Auf jeden Fall ein starker Film.
 
Zuletzt im Kino gesehen:

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Filmische Aufarbeitung der Dreyfus-Affäre. Tatsächlich auch nicht wegen "neuer Polanski" angeschaut, sondern aus Interesse für das Thema. Ich muss allerdings im Nachhinein sagen, dass sich die Dreyfus-Affäre nicht gerade für eine Verfilmung anbietet, denn die ersten zwei Drittel ging es fast nur um gefälschte und versteckte Dokumente, Schriftvergleiche und so weiter. Erst wenn später Proteste von Intellektuellen und Gerichtsverhandlungen dazukommen, hat man es dann mit klassischerem und dankbarerem Filmstoff zu tun. Fand den Film aber trotz der beschriebenen Widrigkeiten interessant und sehenswert.

Gehe am Dienstag rein. Reizt mich irgendwie.
 
Zumindest die KritikerInnen in SZ und taz waren hinsichtlich der filmischen Qualitäten v-ö-l-l-i-g aus dem Häuschen.

Ui. Okay. Bin beim Feuilleton nur etwas vorsichtig und traue da nur wenigen Autoren wirklich was zu. Klingt versnobt oder verschnupft, ist es natürlich nicht. Wenn ich zum Beispiel aktuell sehe, wie die erst unlängst den "Birds of Prey" hochgelobt haben - also einen Film, bei dem sich derzeit die meisten die Augen reiben und wundern, wie oder wer den ernsthaft bewerben konnte. Egal, ich beziehe als Printmedien nur FAZ und Spiegel und beide fanden den "Intrige" auch gut. Und klar, ist ja nicht schlecht. :)
 
Die starke Überzeichnung der nationalsozialistischen Ideologie für komödiantische Zwecke, meist ohne Reflektion der Folgen,
Naja, für mein Gefühl wurden die Folgen für das jüdische Mädel durchaus herausgestellt.

Ich war mit meinen Kindern in dem Film und fand, dass der Film durchaus gelungen zum Denken angeregt hat. Dass die Rezeption in Polen oder Neuseeland sich von der deutschen unterscheidet ist ja erst mal nicht sehr erstaunlich.
 
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KNIGHT AND DAY

Erster Aufreger: Filmtitel nicht ins Deutsche übersetzt. Ok, es ist ein Wortspiel, schwer zu übersetzen aber man hätte z.B. “Tag und Ritter (Nacht)” machen können, oder “Tag und Knacht”. Nur ein Beispiel, ist nicht perfekt, ich weiß.

Am Anfang kommt Tom Cruise, er sieht - wie immer - umwerfend aus (Harrington Jacke von Baracuta, Persol-Sonnenbrille, black tapered Jeans, ALLERDINGS: Rundhals-T-Shirt unter V-Ausschnitt-Pullover - eigentlich TODSÜNDE, aber er sieht trotzdem gut aus - IRRE). Er kracht mit einer unbekannten Blonden zusammen, die ein bisschen wie die Enkeltochter von Goldie Hawn aussieht, eine robuste Schönheit vom Lande, eine, mit der man nackt Äpfel klauen möchte; also sie ist dabei natürlich nur nackt, lol ;) Tom Cruise steckt ihr irgendwas zu, schnell wird klar: er ist ein Geheimagent, aber kein normaler, ein so geheimer Agent, dass seine Vorgesetzten ihn z.B. für einen Verräter halten, weil er eine Verschwörung in den höchsten Regierungskreisen aufdecken muss. Er arbeitet also völlig auf sich allein gestellt.

Sie fliegen zusammen nach Boston, sonst sind zufällig nur Killer in der Maschine, es kommt wie es kommen muss, sie muss auf Klo, er bringt in der Zeit (lange Sitzung) alle um, auch die Stewardess und die Piloten. Ein uralter Traum eines jeden Jungen! Wer hat den Film geschrieben? Ein 12 Jahre alter CIS-Boy? Nicht unwahrscheinlich. Tom Cruise ist also allein mit einer heißen Blondine und ein Dutzend Leichen in einem Jumbojet (Phallussymbol!). Er muss die “Kiste” sicher runterbringen (Sexmetapher!) und dabei noch gut aussehen. Herrlich!

Schafft er natürlich, das Girl wacht zuhause in ihrem Bettchen auf, nicht nackt (Ehrenmann!), sie checkt die Lage und dreht etwas am Rad, das alte Klischee von der leicht hysterischen Frau. Der Film ist ca. 15 Jahre alt, Tom Cruise war also ungefähr zehn Jahre älter als ich jetzt, ist aber ca. dreimal besser in Form, muss dringend härter an mir arbeiten, auch mental, aber das nur nebenbei. Es beginnt ein rasantes Katz-und-Maus Spiel mit allerlei romantischen Verwicklungen. Kann der charmante geheime Geheimagent die burschikose Blondine von seinen lauteren Absichten überzeugen und nebenbei die (westliche) Welt retten? Wahrscheinlich schon, ich bin leider nach 90 Minuten eingeschlafen.

Die Postproduction ist übrigens sehr gelungen (Filmkorn!), der Film wirkt teilweise fast analog, warum wird sowas nicht öfter gemacht? Wahrscheinlich, weil sich dann wieder zehntausend Freaks erregen, dass das Bild “schlecht” ist. Die gleichen Freaks, die von ihrem Fernseher entrauschte Zwischenbilder berechnen lassen, weil sie 60fps bei Filmen für etwas Gutes halten. Die Welt gerät immer mehr aus den Fugen...

Fazit: actiongeladene Romcom für verliebte CIS-Paare. Er kriegt geile Autos, Schießerei, Explosion, sie Blumen, Kleid, Hochzeit, Liebe. Top-Film!

Beste Nerd-Momente: 1) Ein Bahnhof in “Salzburg”, in einer Einstellung sieht man aber sehr groß und deutlich den spanischen Stationsnamen. 2) “Schwedelbach” in Deutschland, ein Schild: Hamburg 821 km. Normal. Außerdem: ein auf dem Kopf stehendes “Vorfahrt achten” Schild ohne jede Kreuzung in der Nähe :.D

Bestes Productplacement: Nikon D2X
 
Naja, für mein Gefühl wurden die Folgen für das jüdische Mädel durchaus herausgestellt.

Ich war mit meinen Kindern in dem Film und fand, dass der Film durchaus gelungen zum Denken angeregt hat. Dass die Rezeption in Polen oder Neuseeland sich von der deutschen unterscheidet ist ja erst mal nicht sehr erstaunlich.
Jo, da sind halt andere Erfahrungswerte dahinter. Wie haben deine Kinder drauf reagiert, wenn ich fragen darf?
 
Jo, da sind halt andere Erfahrungswerte dahinter. Wie haben deine Kinder drauf reagiert, wenn ich fragen darf?
Eher zurückhaltend. Ich muss zugeben, dass der Film etwas drastischer war, als ich erwartet habe. Insofern habe ich mich bemüht, das Gesehene einzuordnen und ihnen zu erklären, warum es mir so wichtig ist, mich mit dem Thema (Krieg, Faschismus und Antisemitismus) auseinanderzusetzen. Das haben sie verstanden. Offensichtliche Schlafstörungen sind ausgeblieben. ;)
 
Unleashed - Entfesselt (GB, F 2005)

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Ein Krawall-Vertreter aus den Nuller-Jahren - als die Actioner meist diesen matt-grauen Farbfilter übergestülpt bekamen und allerorts das Schnittgewitter tobte. Doch auch wenn man das als junger Student damals nicht so richtig mitbekommen hat, ist dieser Kampftsport-Kracher gar nicht so krawallig wie es scheint. Er ist sogar erstaunlich ruhig gehalten und überraschend feinfühlig, wenn auch stellenweise haarscharf am Kitsch vorbei. So eine Art urbanes Märchen für Actionfans. Reicht mir. 8/10
 
Der Film würde übrigens auch sehr gut als M:I-Ableger funktionieren.
Er gefiel mir übrigens besser als Mission Impossible. Er hat eine angenehme Leichtigkeit, die geht M:I bei all dem Blödsinn ab. Und die Musik ist natürlich nicht so unangenehm! Das M:I-Theme ist wirklich schlimmer als das Fluch-der-Karibik-Gedudel oder Starwars-Theme.
 
Am WE mit nem Kumpel endlich mal Deadpool 2 (Super Duper Cut) geguckt. Ich fand den gut. Man hat schon das höhere Budget gesehen. Trotzdem war Teil 1 einen mini Ticken besser. Im Vergleich zu Guardians of the Galaxy 2 war Deadpool 2 allerdings ein sehr guter 2. Teil.. "Ich habe ihm nichts gesagt. Nur das, was er wissen wollte." 8,5/10

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Haben gestern Parasite im Kino gesehen.
Der Film kann was, hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht und nach Snowpiercer hat mich Bong Joon-Ho auch hier nicht enttäuscht.

In einem kleinen Kino für Arthouse, Dokus und andere nicht ganz so kommerzielle Dinge, lief der Film und es war ausverkauft. Die Stimmung der Leute passte auch. Alle haben die Fresse gehalten, gelacht und teilweise haben die Leute sich in ihren Sitzen festgekrallt. Ja doch, war ein guter Film und in der Stimmung ganz gut.
 
Finde ich schon irgendwie ärgerlich. Beim damaligen offiziellen deutschen Kinostart gab es nur wenige Kinos die Parasite im Programm hatte. Nun hat er einen Oscar gewonnen und schon läuft der gefühlt überall. Selbst im UCI, die den damals verschmähten. Finde ich iwie bescheuert gerade weil der Film am 5. März als blu-ray erscheint.

Naja ich werde ihn mir die Woche nochmal ansehen.
 
Ha, grad vorher geschaut. Schon unglaublich wie der Film in die Jahre gekommen ist. In meiner Schulzeit war Chuck Norris bei mir und meinen Kameraden natürlich sehr angesagt. Auch der Film hier gehörte eindeutig zu meinen Favoriten. Okay, hier handelt es sich natürlich um ein klares B Movie. Aber ganz ehrlich, mir macht der Film auch heute noch Spaß.

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Am Anfang kommt Tom Cruise, er sieht - wie immer - umwerfend aus (Harrington Jacke von Baracuta, Persol-Sonnenbrille, black tapered Jeans, ALLERDINGS: Rundhals-T-Shirt unter V-Ausschnitt-Pullover - eigentlich TODSÜNDE, aber er sieht trotzdem gut aus - IRRE).
Patrick Bateman Gastreview.
 
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