Geniale Musikerinnen

Ich habe versucht umfassend die Suchfunktion zu nutzen, falls es einen ähnlichen Thread schon geben sollte, bitte ich um Nachsicht, denn dann war ich wohl zu blöd ihn zu finden. :hmmja:

Frauen stehen ja normalerweise am Mikro, während hinter ihnen ein paar willige Sidekick-Jungs ihre Instrumente beackern und versuchen, dabei so wenig wie möglich aufzufallen und von ihrer Frontfrau abzulenken.

Es gibt aber ja nicht nur Sängerinnen, sondern auch herausragende Instrumentalistinnen, gerade auch im Metal-Bereich. Um Frauen, die andere Instrumente bedienen als ihre Stimmbänder, soll es hier gehen. Wer aber unbedingt eine Sängerin einbringen möchte, der oder die soll das natürlich gerne tun. Dann allerdings vielleicht mit mehr als einem dahingerotzten: "geile Stimme und sie bewegt sich auch sehr gut". :D

Bevor ich hier im Forum endgültig als der Typ abgestempelt werde, der dauernd mit Gitarren angeschissen kommt, will ich gerne mein zweites Lieblingsinstrument promoten: Das Schlagwerk. Im Volksmund auch "Schießbude" oder "Kochgeschirr" genannt, wobei spätestens letzteres im Zusammenhang mit der Musikerin, der ich diesen ersten Beitrag widmen will, als eine veritable Frechheit angesehen werden müßte.

Anika Nilles ist nicht nur Frau, nein, sondern auch noch Deutsche, was man allerdings am Schlagzeug nicht so raushört, eher in Interviews und ihren Tutorials. Sie ist keine Metal-Musikerin, sondern im Fusion-Bereich unterwegs, was aber für die vielen Prog-Liebhaber unter uns wohl kein Problem darstellen dürfte.

Man hört ganz eindeutig, daß Jeff Porcaro einer ihrer Haupteinflüsse war, finde ich. Ihr Schlagzeug-Spiel ist anspruchsvoll und oft vertrackt, aber immer groovig, anregend und - das ist nicht einmal ein Widerspruch - durchaus songorientiert. Nur geht es in den Instrumental-Songs aus dieser Fusion-Richtung eben gerade auch um krumme Takte und knifflige Rhythmen. Das ist also weniger etwas für Fans von Andrea Berg oder Metallica. :cool:

Meines Wissens gibt es zwei Soloalben von ihr, das neue ist erst dieses Jahr erschienen. Außerdem hat sie eine eigene Band, Nevell, die ebenfalls mit beiden Beinen im angefunkten Prog/Fusion-Bereich steht. Manche Parts könnte man sogar dem Math-Rock zuordnen, wenn man nickelig sein wollte. Aber das wollen wir natürlich nicht.

Für jemanden wie mich, der feinsinniges Schlagzeugspiel enorm zu schätzen weiß, ist die Arbeit von Frau Nilles eine regelrechte Offenbarung. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich Video nach Video hab laufen lassen, als ich sie für mich entdeckte, und mich am wunderbar trockenen, perligen Drum-Sound erfreut habe.

Anika-Education_5-scaled.jpg


In Drummerkreisen ist Anika Nilles schon ein Weltstar, kann man sagen. Wer keine Schlagzeugzeitschriften liest, hat bislang wohl leider weniger von ihr gehört. Deswegen wollte ich den Beitrag hier unbedingt schreiben, denn ich finde, man wird so hineingezogen in ihr Schlagzeugspiel, daß es wirklich regelrecht erweiternd auf das eigene Musikhörerbewußtsein wirken kann.

Mein Lieblingstrack von ihr ist "Synergy", hier hört man alle Finessen ihres Spiels ziemlich genau, da die Band lange Zeit nicht stört und sich über ein bißchen "Dü-dü-dü" kaum hinauswagt. Erst gegen Schluß geht es dann etwas mehr zur Sache. Richtig so! :)


Erfrischend wirkt auf mich auch dieser Song, der Titeltrack ihres ersten Albums war:

https://www.youtube.com/watch?v=Lowk0E2_dAM

In anderen ihrer Videos hat sie bisweilen blöde Mützen auf, wahrscheinlich weil sie kurz zuvor noch skaten war, da muß man dann halt durch. Egal, hier noch eine Art Schlagzeug-Ballade, die sie ebenfalls mit krassen Fills veredelt. Hat von den Rhythmuswechseln streckenweise einen leichten Rush-Touch:

https://www.youtube.com/watch?v=1z-RQpLDL4c
 
Zuletzt bearbeitet:
Stevie Floyd
31082_artist.jpg
Als Musikerin (Git), Sängerin, Künstlerin und Tätowiererin zolle ich ihr Achtung. Zentral steht musikalisch gewiss Dark Castle. Beide Alben sind im doomigen Metier herausragend. Südstaatenschwermetall jenseits der verzweifelt herangezogenen Begrifflichkeiten mit einem Gitarrenspiel dass Stevie Floyd stetig als individuelle Anlehnung an Chuck Schuldiner erläuterte, nur langsamer, zäher und psychedelischer als Death. Wuchtig und wabernd dröhnt und zittert ihre Gitarre. Bezeichnend, dass sie mit Taurus ein eigenes Drone-Projekt unterhält, eines das jedoch weniger roh und düster als meine primäre Assoziation bei dem Begriff Drone daherkommt. Auch Taurus fügt sich in Floyds Gesamtwerk, denn ihr Schaffen strebt trotz all des sumpfigen und todesdoomigen Metal-Crossovers unentwegt nach Natürlichkeit, Harmonie und Einheit. Ihre Kunst, all ihre Kunst, versprüht immer den Räucherstäbchen-Hauch einer Hippie-Esoterik, allerdings ohne mir damit auf die Nerven zu gehen. Mindestens die beiden Dark-Castle-Alben sind Pflichtprogramm ... Ernsthaft.
0004237746_10.jpg

Dark Castle: Awake in Sleep
Zoroaster: feat.
Taurus: Increase Aloneness

Lieblingsstück: Grasping the Awe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
3008420-5162377935-Linds.jpg
Lindsay Schoolcraft

Ich bin ja ein großer Fan dieser Dame. Okay, sie singt auch (und das wunderschön!) Aber sie ist auch Multi-Instrumentalistin, war bei den letzten Cradle-Alben wohl nicht unerheblich am Songwriting beteiligt und macht auch solo tolle Sachen. Live und in Interviews wirkt sie immer sehr sympathisch. Ein herber Verlust für Dani & Co!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tal Wilkenfeld, Bass.

iHeartRadio+Music+Festival+Day+2+Show+Ad_hq6wFkm6x.jpg


Jeder kennt sie von vor zehn Jahren, als sie mit Jeff Beck gespielt hat. Inzwischen ist sie selber Frontfrau und singt seit Neuerem sogar - wobei ihr Gesang die Gemeinde durchaus spaltet. Vom Genre ist sie irgendetwas zwischen Fusion und Alternative. Ziemlich eigen, was sie macht. Und etwas nerdig. Mag ich.
 
Ich poste in diesen komischen Thread dennoch dennoch den Qutenossi Wegner:
Das einzige, das in diesem Thread ein bißchen verhaltensauffällig wirkt, ist eigentlich Dein Posting. :D

Man kann darüber streiten, ob ein Ullefutz, der lediglich Coverversionen von technisch schwierigen Gitarrensoli im Internet gemacht hat, nun unbedingt eine "geniale Musikerin" genannt zu werden verdient. Ich finde, das tutse. Sie hatte den besten Ton in ihren kleinen Patschehänden, den ich je von einer Gitarristin gehört habe. Und da sind Jennifer Batten, Lita Ford, Nita Strauss und andere mit eingerechnet.

Tina Setkic

CtIZjz0XYAAfrDR.jpg


Ich habe keine Ahnung, was sie heute macht. Das letzte, das wir von ihr zu hören bekamen, war im Alter von 17 Jahren ein unwirklicher Satz aus Beethovens Mondscheinsonate. Dieses Video allein düfte dafür verantwortlich gewesen sein, daß tausende aufstrebende Gitarren-Jungs ihre Klampfe an den Nagel gehängt und lieber etwas Anständiges gelernt haben.

Ich hoffe, sie wird in einer Band wiederauftauchen und dann eigene Musik machen. Wie gesagt, ihr Ton war außergewöhnlich imo...

https://www.youtube.com/watch?v=o6rBK0BqL2w
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle von mir genannten (es gibt soviel mehr) Musiker haben eins gemein - sie sind auch der Bühne starke Persönlichkeiten, sie ziehen ihr Ding durch und haben MICH begeistert.
 
Zurück
Oben Unten