21:05 Uhr – 22:20 Uhr: OPERATION: MINDCRIME (USA):
Das letzte Mal sah ich Geoff Tate live zusammen mit QUEENSRYCHE am 19. August 2007. QUEENSRYCHE hatten zuvor einige Festivalauftritte auf europäischen Bühnen absolviert. Bevor QUEENSRYCHE von Deutschlands größtem Flughafen zurück in die Heimat nach Seattle flogen, spielte man vorher noch in der gerademal knapp 13 km weiter südöstlich entfernten Stadthalle in Langen.
Dieser 19. August 2007 hat sich für immer und ewig in mein Gedächtnis eingebrannt und zwar nicht, weil der Gig so grandios war, sondern weil Geoff Tate an diesem Abend gesanglich einen einzigen Offenbarungseid ablieferte und damit sein eigenes Denkmal vom Sockel stieß! Zahlreiche Endsilben von einzelnen Textzeilen „verschluckte“ Mister Tate, beim letzten an diesem Abend vor dem Zugabenteil gespielten Song „Empire“, dessen Videoclip Anfang der Neunziger in Dauerrotation bei MTV lief, vergaß Geoff die Textzeile „Business the american way“ komplett – dabei dachte damals noch niemand daran, daß Onkel Donald eines Tages ins Weiße Haus einziehen würde!
Vielen Fans an diesem Abend, einige auch mit dem QUEENSRYCHE-Logo tätowiert, entglitten ob dieser Performance von Geoff Tate regelrecht die Gesichtszüge. Bereits Jahre zuvor hatte der geniale Chris DeGarmo QUEENSRYCHE verlassen, um Pilot zu werden. Geoff Tate selbst durfte noch fünf weitere Jahre weiter machen - bevor er durch Todd La Torre ersetzt wurde – und war ein Jahr vor seinem Abgang bzw. Rausschmiss noch an „Dedicated To Chaos“ beteiligt, das in der vorletzten Ausgabe unser aller Lieblingsmusikfachzeitschrift Ausgabe Nr. 27, S. 11 in der Rubrik „Crimes Against Metal“ ausführlich Erwähnung findet!
Bereits in der DEAF FOREVER- Ausgabe Nr. 13, S. 108 erhielt das zweite Album „Resurrection“ von Geoff Tate neuer Band OPERATION: MINDCRIME von METAL ASSAULT-Veranstalter Oliver Weinsheimer gerademal 5,5 von 10 möglichen Punkten!
Von daher sah ich im Vorfeld die Verpflichtung von OPERATION: MINDCRIME als Co-Headliner für die diesjährige Ausgabe des METAL ASSAULT als äußerst zwiespältig an, auch wenn für den Auftritt ausschließlich nur Songs der gleichnamigen QUEENSRYCHE-EP (1983) , „The Warning“ (1984), „Rage For Order“ (1986) und des Jahrhundertwerks „Operation Mindcrime“ (1988) angekündigt waren.
Geoff Tate ist an diesem Samstagabend jedenfalls gut bei Stimme. Hinsichtlich seiner Leibesfülle, seiner Haarpracht, seines Bärtchens und der Brille auf seiner Nase erinnert Mister Tate an einen gewissen Chefredakteur einer Musikfachzeitschrift aus Lüdenscheid-Nord! Seine Backing-Band ist dagegen völlig austaschbar.
Geoff Tate genießt die Ovationen bei „Speak“. Zwischenzeitlich muß er jedoch die Lyrics zu den Songs von „Take Hold Of The Flame“ und „Before The Storm“ vom Debütalbum „The Warning““ von einem Smartphone ablesen! Auffällig ist auch, daß der Schwerpunkt der Setlist auf eher balladesken Songs liegt.
Bei „I Don’t Believe In Love“ lässt Geoff das Publikum den Refrain singen. Danach verlässt man kurz die Bühne, um anschließend den besten QUEENSRYCHE-Song aller Zeiten „Eyes Of A Stranger“ zu spielen. Trotzdem sind mir QUEENSRYCHE mit Todd La Torre lieber.
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