Metal Assault IX 16.02.2019 Würzburg Posthalle

18:30 Uhr – 19:30 Uhr: SARACEN (UK):





Die Geschichte von SARACEN reicht bis ins Jahr 1976 zurück. Damals gründete man sich im englischen Matlock in der Graftschaft Derbyshire unter dem Namen LAMMERGIER, 1980 erfolgte dann die Umbenennung in SARACEN. In ihrer ersten Phase veröffentlichten SARACEN zwei Singles und zwei Alben und konnten u.a. das Interesse eines gewissen Tommy Vance wecken. Dies hatte zur Folge, daß man zwei Einladungen zur „Friday Rock Show Session“ in den altehrwürdigen Studios der BBC erhielt, die am 15.01.1982 und am 14.02.1985 ausgestrahlt wurden. 1985 erfolgte die zwischenzeitliche Auflösung der NWOBHM-Band.

2000 fanden SARACEN erneut zusammen, um seit dem mehr progressiver zu Werke zu gehen. Seit ihrer Wiedervereinigung konnten SARACEN ihre Diskographie um weitere vier Studioalben und eine Compilation ergänzen.

Nach ihrem letztjährigen Auftritt auf dem KEEP IT TRUE nun auf dem diesjährigen METAL ASSAULT: SARACEN bieten eine ganz eigene Mischung aus NWOBHM, MAGNUM und MARILLION. Von den Gründungsmitgliedern aus dem Jahr 1980 sind noch Sänger Steve Bettney und Gitarrist Rob Bendelow übrig.

SARACEN sind dann auch die Band mit der größten progressiven Schlagseite auf der diesjährigen Ausgabe des METAL ASSAULT. Das dominate Keyboardspiel von Paul Bradder verdient ausdrückliche Erwähnung. „A Face In The Crowd“, vom zweiten SARACEN-Album „Change Of Heart“ aus dem Jahr 1984, das man laut Aussage von Sänger Steve Bettney noch nie zuvor live gespielt hat, gibt man an viertletzter Stelle zum Besten.

Das vorletzte performte „Heroes, Saints & Fools“ vom gleichnamigen Debütalbum aus dem Jahr 1981 wird vom Würzburger Publikum regelrecht abgefeiert.


Mediaseiten von SARACEN (UK):
Facebook: https://www.facebook.com/saracenofficial/
Myspace: http://myspace.com/saracenuk
Official website: http://www.saracenlive.com/
YouTube: https://www.youtube.com/user/Templarmusic
 
19:45 Uhr – 20:45 Uhr: ECLIPSE (S):





ECLIPSE hatten sich in der Vergangenheit eher auf ihr Heimatland Schweden konzentriert – das galt insbesondere für Live-Auftritte.

ECLIPSE kommen live gradlinig, wuchtig und hymnisch daher. Edle Melodien treffen auf knackige Grooves und arschtretende Riffs, die Vocal-Arrangements von Erik Martensson, der über eine sehr gute Stimme verfügt, setzen dem Ganzen die Krone auf, die Refrains tun das, was sie tun müssen: Sie bleiben sofort im Ohr hängen.

Von Songs mit einer ordentlichen PRETTY MAIDS-Schlagseite, über UFO, bis hin zu einzelnen regelrechten Dancefloor-Tracks sind die Schweden mit ihrem Repertoire breit aufgestellt.

ECLIPSE geben von Anfang an Vollgas. Trotzdem wirken die Schweden insbesondere wegen Sänger Erik Martensson wie irgendeine X-beliebige Castingband aus dem intellektuellen Privatfernsehen. Hinsichtlich der Street Credibility fehlt ihnen einfach ein Typ wie Dregen von den BACKYARD BABIES.

Nichtsdestotrotz rocken ECLIPSE wie die Sau und stellen nicht nur für mich das größte Überraschungsmomentum auf dem diesjährigen METAL ASSAULT dar.


Mediaseiten von ECLIPSE (S):
Facebook: https://www.facebook.com/EclipseSweden/
Homepage: https://www.eclipsemania.com/
Instagram: http://instagram.com/eclipse_sweden
Spotify: https://open.spotify.com/artist/23ajwxFk5RBpPERZrcjHUr
 
21:05 Uhr – 22:20 Uhr: OPERATION: MINDCRIME (USA):





Das letzte Mal sah ich Geoff Tate live zusammen mit QUEENSRYCHE am 19. August 2007. QUEENSRYCHE hatten zuvor einige Festivalauftritte auf europäischen Bühnen absolviert. Bevor QUEENSRYCHE von Deutschlands größtem Flughafen zurück in die Heimat nach Seattle flogen, spielte man vorher noch in der gerademal knapp 13 km weiter südöstlich entfernten Stadthalle in Langen.

Dieser 19. August 2007 hat sich für immer und ewig in mein Gedächtnis eingebrannt und zwar nicht, weil der Gig so grandios war, sondern weil Geoff Tate an diesem Abend gesanglich einen einzigen Offenbarungseid ablieferte und damit sein eigenes Denkmal vom Sockel stieß! Zahlreiche Endsilben von einzelnen Textzeilen „verschluckte“ Mister Tate, beim letzten an diesem Abend vor dem Zugabenteil gespielten Song „Empire“, dessen Videoclip Anfang der Neunziger in Dauerrotation bei MTV lief, vergaß Geoff die Textzeile „Business the american way“ komplett – dabei dachte damals noch niemand daran, daß Onkel Donald eines Tages ins Weiße Haus einziehen würde!

Vielen Fans an diesem Abend, einige auch mit dem QUEENSRYCHE-Logo tätowiert, entglitten ob dieser Performance von Geoff Tate regelrecht die Gesichtszüge. Bereits Jahre zuvor hatte der geniale Chris DeGarmo QUEENSRYCHE verlassen, um Pilot zu werden. Geoff Tate selbst durfte noch fünf weitere Jahre weiter machen - bevor er durch Todd La Torre ersetzt wurde – und war ein Jahr vor seinem Abgang bzw. Rausschmiss noch an „Dedicated To Chaos“ beteiligt, das in der vorletzten Ausgabe unser aller Lieblingsmusikfachzeitschrift Ausgabe Nr. 27, S. 11 in der Rubrik „Crimes Against Metal“ ausführlich Erwähnung findet!

Bereits in der DEAF FOREVER- Ausgabe Nr. 13, S. 108 erhielt das zweite Album „Resurrection“ von Geoff Tate neuer Band OPERATION: MINDCRIME von METAL ASSAULT-Veranstalter Oliver Weinsheimer gerademal 5,5 von 10 möglichen Punkten!

Von daher sah ich im Vorfeld die Verpflichtung von OPERATION: MINDCRIME als Co-Headliner für die diesjährige Ausgabe des METAL ASSAULT als äußerst zwiespältig an, auch wenn für den Auftritt ausschließlich nur Songs der gleichnamigen QUEENSRYCHE-EP (1983) , „The Warning“ (1984), „Rage For Order“ (1986) und des Jahrhundertwerks „Operation Mindcrime“ (1988) angekündigt waren.

Geoff Tate ist an diesem Samstagabend jedenfalls gut bei Stimme. Hinsichtlich seiner Leibesfülle, seiner Haarpracht, seines Bärtchens und der Brille auf seiner Nase erinnert Mister Tate an einen gewissen Chefredakteur einer Musikfachzeitschrift aus Lüdenscheid-Nord! Seine Backing-Band ist dagegen völlig austaschbar.

Geoff Tate genießt die Ovationen bei „Speak“. Zwischenzeitlich muß er jedoch die Lyrics zu den Songs von „Take Hold Of The Flame“ und „Before The Storm“ vom Debütalbum „The Warning““ von einem Smartphone ablesen! Auffällig ist auch, daß der Schwerpunkt der Setlist auf eher balladesken Songs liegt.

Bei „I Don’t Believe In Love“ lässt Geoff das Publikum den Refrain singen. Danach verlässt man kurz die Bühne, um anschließend den besten QUEENSRYCHE-Song aller Zeiten „Eyes Of A Stranger“ zu spielen. Trotzdem sind mir QUEENSRYCHE mit Todd La Torre lieber.


Mediaseiten von OPERATION MINDCRIME (USA):
Facebook: https://www.facebook.com/operationmindcrimeband
Homepage: http://operationmindcrime.com/
 
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