Ahoi-hoi! Heute lange Laufrunde durch den Nebel, je näher ans Wasser, desto dichter. Aber generell lungert er in jeder Straße und ich liebe das, vor allem wenn's noch völlig dunkel ist.
Beim Laufen meist: dies das, Playlist, oft 80s Pop, usw. Heute hatte ich nach der Hälfte der Strecke irgendwie Bock, mal in Mercyful Fate reinzuhören. (Unbekannte Sachen beim Laufen gehen normal gar nicht, generell ganze Alben - auch wenn bekannt oder schon in der DNA - sind meist eher suboptimal.) Keine Ahnung, weswegen das jetzt schon wieder der Fall war. Aber mir ist das eh wurscht und ich hab' aufgehört, meine Motivationen nachvollziehen zu wollen, in vielerlei Hinsicht. Ich bin zwar ein (leidlich?) reflektierter Mensch, aber irgendwie auch ganz schön impulsgesteuert, denke ich mal. Auch bei viel tiefgreifenderen Sachen als auf Spotify wo reinzuhören :'D
Ich hab' mich an das erinnert, was mir im Herbst '96 die Tür zum richtig breitgefächerten Metal-Kosmos aufstieß: den RH-Sampler, der mit "Opium" von Moonspell eröffnet wurde. Nach wie vor einer der besten Songs aller Zeiten, right? Right. Ich war da 16 und da war auch ein Song von Mercyful Fate drauf, "The Uninvited Guest". Lange nicht dran gedacht, den fand ich immer gut, auch wenn er nicht zu den ca. 10 Songs dieses Samplers gehörte, die meinen Musikgeschmack instant um-/mitformten bzw. bestätigten und vertieften.
Denn in all den Jahren danach fand ich zwar Zugang zu einzelnen Songs ("Come to the Sabbath", "Melissa", aso) aber auf Album-Distanz ertrug ich den King nie wirklich und fand auch meistens musikalisch die Alben ganz gut, aber nicht super; die Atmosphäre aber oft megageil. Daher dachte ich mir heute, im Nebel zwischen Donau, Hafengebiet und Industriegegend: rein damit! Also: "Into the Unknown". Keine Ahnung, wie wohlgelitten das Album unter Fans der Band ist, aber wow, mich hat heute zum ersten Mal ein Album von denen völlig erreicht! Also wirklich ganz nüchtern betrachtet:"OK, der Song war sehr geil! Nächster! OK, der war auch saugeil! Nächster...!", usw.) Unglaublich gutes Album <3 Und zum ersten Mal in meinem Leben fand ich eine MF-Platte nicht "Echt OK, hat ihre Momente", sondern wirkllch supergut.
Ich freu' mich irgendwie, die mal gehört zu haben und die Band nie abgeschrieben zu haben. Nicht aus dem Grund, weil ich alle Konsens-Bands und Genre-Klassiker lieben müsste (ganz viele Klassiker kenne ich noch nicht mal), das ist mir überhaupt nicht wichtig, dafür höre ich glaube ich auch insgesamt einfach zu wenig Metal (obwohl's ziemlich viel ist und bestimmt der Großteil sogar, haha) bzw. fühle mich dem Ganzen nicht verbunden genug. Aber: irgendwas hatte die Band für mich immer und endlich,
endlich hab' ich ein Album entdeckt, das ich schon nach dem ersten Anhören als auf jeden Fall sehr gut bezeichnen würde. Hab' ja gewusst, dass es sich lohnt, diesbezüglich am Ball zu bleiben. Atmosphärische Meisterleistung :')
Mercyful Fate - Into the Unknown
Einen wunderschönen dritten Weihnachtstag wünsch' ich euch, Ihr Spinner*innen!