Musik, Musik, Musik - sie war heute überall, selbst, wenn man einfach nur easy durch den Stadtwald und den Bürgerpark rennt, um ein wenig die Gedanken zu erden oder besser gesagt, zu lüften. Erst spielte im Laubengang ein Bläser-Ensemble auf, dessen recht schwerblütige, sehr bronzen anmutende Musik sich perfekt in die uralte, murmelnde Düsternis unter den schattigen Wipfeln flocht. Ein paar hundert Meter weiter hatte sich eine Gesangsgruppe versammelt, deren Stimmen von meiner Warte aus im Wind verwehten und mich an, sich in der Luft verlierende Geheimnisse und Rätsel erinnerten. Nur halb veständlich, zart und atmosphärisch flüchtig. Danach kam ich an einem wild auf dem Cello herumsägenden Herren vorbei, der sich entweder im Rausch der Machbarkeit verlor oder aber ein ganz besonders avantgardistisches Stück aus dem Holz hobelte. Atonal und sehr filigran und stürmisch zugleich und in seiner zeitlosen Modernität ein pikanter Kontrast zur pastoralen und stillen Landschaft dort am verschlungenen und moorig schwarzen Torfkanal. Und zu guter Letzt, kurz vor Ende meiner Laufrunde, vernahm ich aus einem der Hochbunker an der Parkallee, die heute unter anderem als Proberäume dienen, einen polyrhythmischen und pulsierenden Blastbeat, der sich in jedem Mgla-Song wie ein Handschmeichler einfügen würde. Eigentlich brauch ich heute nichts mehr auflegen, ich hatte sozusagen schon einmal alles, was man so braucht...!