DEAF FOREVER - die siebenunddreißigste Ausgabe

Das ist doch genau der Punkt. Ein ganzer Haufen Leute hat nur ihre Meinung geschrieben und steht dazu und würde es wieder so tun. Dann sind wir wieder genau da, wo wir angefangen haben. Es geht nicht nur darum, was die eigene Meinung ist und ob man dazu steht. Es geht immer auch darum, seine Sichtweise so zu formulieren, dass man damit nicht anderen vor's Schienbein tritt. Vor allem dann, wenn sie schon deutlich gemacht haben, dass sie das aufregt.

Sich dann hinzustellen und darauf zu bestehen, dass das nunmal die eigene Sicht sei, ist für mich mit Verlaub dann schon mehr bockiges Kind als erwachsener Umgang mit einer strittigen Frage. Genau den hätten wir hier aber wieder gerne.

Nochmal zur Deutlichkeit: das betrifft ganz sicher nicht nur dich. Den Schuh können sich hier einige anziehen. Dass ich gerade dich damit rausgepickt hab, war schlicht Zufall, weil es dein Posting war, dass mir da gerade ins Auge gestochen ist. Aber es gibt genug andere Beispiele von anderen Usern hier (und von jeder Seite der Diskussion), deswegen will ich das jetzt nicht als persönliche Sache von dir verstanden wissen.

Ich möchte ergänzen: Ausdrücke wie "Ist ja nur meine oder deine Meinung" klingen sehr liberal und in vielen Kontexten ist es auch völlig entspannt einfach mal seine Meinung rauszuhauen. Auf der anderen Seite scheint man sich mit obigen Aussagen aber auch der Kritik zu entziehen. Wenn man aber nicht bereit ist Gründe für seine Meinung zu nennen und diese offen mit anderen zu diskutieren, hätte man in einem Diskussionsforum oder zumindest bei strittigen Themen auch ganz schweigen können. - Nur meine Meinung.
 
Ich weiß, dass ich mich da wiederhole, aber ich fände eine Heftseite mit Postings aus dem Forum sehr interessant. Aber in strukturierter Form.

Also bspw.: Ihr eröffnet einen Thread zu einem bestimmten Thema. Jeder User darf genau ein Posting darin schreiben und seine Meinung zum Thema darlegen. Und ihr nehmt die besten Beiträge (am besten mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema) ins Printheft.

Das ganze als feste Rubrik (von bspw. 1 Seite, die ja vielleicht durch die geringeren Leserbriefe eh frei wird) und es wäre eine Win-Win-Win für alle:

Die Heftleser würden profitieren, da ich der Überzeugungs bin, aus dem Forum kämen viele interessante, lesenwerte Beiträge.
Das Forum kann sich präsentieren/promoten und neue User anziehen.
Das Heft bekäme einen externen Schub und eine schöne Verzahnung von Magazin und Forum.

Das Thema gab es schon. Ich persönlich bin aus folgenden Gründen dagegen:
1. Wenn nicht gerade Saure-Gurken-Zeit & konzertfreie Corona-Zeit on top ist, erhalten wir viele Leserbriefe.
2. Wir alle sind Menschen und neigen demnach dazu, lieber Lob als Tadel zu lesen. Das Herauspicken von Foren-Beiträgen könnte davon beeinflusst werden, wie ein anderes Magazin mir persönlich (!) als warnendes Beispiel zeigt.
 
Ich möchte ergänzen: Ausdrücke wie "Ist ja nur meine oder deine Meinung" klingen sehr liberal und in vielen Kontexten ist es auch völlig entspannt einfach mal seine Meinung rauszuhauen. Auf der anderen Seite scheint man sich mit obigen Aussagen aber auch der Kritik zu entziehen. Wenn man aber nicht bereit ist Gründe für seine Meinung zu nennen und diese offen mit anderen zu diskutieren, hätte man in einem Diskussionsforum oder zumindest bei strittigen Themen auch ganz schweigen können. - Nur meine Meinung.
Wenn sich aber jemand bewusst aus einer Diskussion ausklinkt, aber durch "Like"-Verhalten mMn dennoch dazu äußert, finde ich dies eher schade und kontraproduktiv. Denn Meinung ist wohl vorhanden. Diese textlose "Like"-Funktion befremdet mich in solch einer Situation. Mich, kein Gesetz, keine Regel.
 
Wenn sich aber jemand bewusst aus einer Diskussion ausklinkt, aber durch "Like"-Verhalten mMn dennoch dazu äußert, finde ich dies eher schade und kontraproduktiv. Denn Meinung ist wohl vorhanden. Diese textlose "Like"-Funktion befremdet mich in solch einer Situation. Mich, kein Gesetz, keine Regel.
Kann ich bedingt verstehen. Wenn man aber nicht Neues mehr beitragen kann, finde ich einen zustimmenden Klick gerade in so einer Situation manchmal auch ganz nett.
 
In dem Zusammenhang finde ich das Napalm-Death-Interview super, hier vor allem Barneys Antwort auf die vorletzte Frage. Überzeugungsarbeit leisten, aber ohne Dogma und aggressive Abwertung des Gegenübers, stattdessen die eigenen Überzeugungen entspannt und mit Contenance vorleben - das finde ich in Zeiten, in denen die Diskussionskultur in der Gesellschaft immer verbissener wird und mehr und mehr verwildert, einen ganz wichtigen Ansatz...!
 
Kann ich bedingt verstehen. Wenn man aber nicht Neues mehr beitragen kann, finde ich einen zustimmenden Klick gerade in so einer Situation manchmal auch ganz nett.
Für mich trägt es bei einer festgefahrenen Härte wie in den letzten Tagen zu einer weiteren Spaltung in "Lager" bei. Lager, die keiner will oder anders, die ich nicht will.
 
Für mich trägt es bei einer festgefahrenen Härte wie in den letzten Tagen zu einer weiteren Spaltung in "Lager" bei. Lager, die keiner will oder anders, die ich nicht will.
… ja, einigen der letzten Likes kann man wohl sowas wie ein taktisches Like-Verhalten unterstellen, das - den Gedanken finde ich spannend, hab ihn aber noch nicht ganz verstanden - in bestimmten Fällen zu Verhärtungen führen kann.

Aber das Liken an sich scheint als Zustimmung ja erstmal ok, sonst hätten wir hier vielleicht noch mehr Karussellfahren, da jeder noch mal und noch mal und noch mal was sagen würde, obwohl schon alles gesagt wurde --- nur eben noch nicht von jedem.

Aber ja, jenes "taktische Liken" ist problematisch, da man ja nur fair diskutieren kann, wenn Meinungen und Gründe explizit hingeschrieben wurden.
 
Aber das Liken an sich scheint als Zustimmung ja erstmal ok, sonst hätten wir hier vielleicht noch mehr Karussellfahren, da jeder noch mal und noch mal und noch mal was sagen würden obwohl schon alles gesagt wurde nur eben noch nicht von jedem.
Diese Meinung habe ich schon oft gelesen, kann ich bedingt nachvollziehen. Ich würde gern von allen Diskutierenden lesen. Beteiligung als Wertschätzung. Um mein Credo einzuordnen, ich bin kein großer Freund der Like- und Folgen-Funktion, nutze sie dennoch. Entscheidend ist das geschriebene Wort. Damit ist Beschäftigung und Reflexion, auf sich und des anderen bezogen, erst möglich.

... da man ja nur fair diskutieren kann, wenn Meinungen und Gründe explizit hingeschrieben wurden.
Genau das ist es für mich.
 
Auf der anderen Seite merk' ich aber auch, dass die Aufgeschlossenheit (in musikalischer Hinsicht) bei mir mit zunehmendem Alter arg gelitten hat.
Aber das wäre wieder ein anderes Thema ;)....
Guck an, bei mir genau gegenteilig.
Habe u.a. den ein oder andern guten Tipp von @Dogro mitgenommen, der mich vor ein paar Jahren vielleicht schreiend hätte weglaufen lassen. Also nicht der Mensch, der Tipp!
 
Guck an, bei mir genau gegenteilig.
Habe u.a. den ein oder andern guten Tipp von @Dogro mitgenommen, der mich vor ein paar Jahren vielleicht schreiend hätte weglaufen lassen. Also nicht der Mensch, der Tipp!

Logo, geht mir nicht anders.....ich hab' hier auch meine Lieblingsfäden, wo ich mich von anderen Forenten gern "beeinflussen" lasse und durchaus auch mal mir bis dato Unbekanntes anteste - und in manchen Fällen sogar regelrecht begeistert reagiere.
Meine Einlassung war auch eher allgemeiner Natur; zur besseren Veranschaulichung: beispielsweise Drone und Grind werden in diesem Leben keine Freunde mehr von mir werden.... ich bin zu alt für diesen Scheiss, würde Danny Glover sagen und ich sage in diesem Falle: watt de Buer nich' kennt, freet hej nich' :D
 
Anderes Thema: Habe vorhin nur mit halber Aufmerksamkeit (Arbeit!) die Heftvorstellung gehört und einen richtigen Schreck bekommen, als Götz sagte: "früher haben die Schwarzen Thrashmetal gemacht", ALTER, GÖTZ, DAS KANNST DU SO NICHT SAGEN, GLEICH DER NÄCHSTE KRIEG, aber er meinte "früher haben die [Invoker] schwarzen Thrashmetal gemacht", puuuhhhh.
 
Für mich sind die Reviews im DF schon zu viel und der reinste Informationsoverkill. Hab eine Zeit lang versucht, da mitzuhalten und aktuell zu sein. Ging nicht, machte auch keinen Spaß. Konzentriere mich, wenn ich Neues entdecken will, nun auf ausgewählte Redakteure (Gruß an @Tokaro ) und spezielle Empfehlungen hier im Forum (Gruß an @rapanzel ), die erstaunlich oft meinen Nerv treffen. Bleibt hübsch übersichtlich, reicht mir, Spaß auf allen Ebenen.
Ich renne immer noch allen Reviews hinterher. Es könnte ja was Schönes dabei sein.

Leider kommen die gekauften Scheiben und die Platten im Schrank dadurch sträflich zu kurz. Ich sollte doch endlich meine Anlage im Büro aufstellen.

Aber Du hast schon recht: Es wird zu viel. Ich hatte ja auf eine Ausgabe mit deutlich weniger Reviews gehofft. Aber daraus wurde wieder nichts.
 
Eben. Man kommt mit Schreiben ja zum Teil garnicht hinterher, gerade am Handy. Daher immer mal wieder mitgelesen und bei Gefallen / gleicher oder ähnlicher Meinung die Like-Funktion genutzt.
Ansonsten ist bis ich komm "der Markt verloffen", wie wir hier so schön zu sagen pflegen ;)
 
Bin mir selbst nicht sicher, ob das ein sinnvoller Begriff ist. Habe nur Versucht hier ein angesprochenes Phänomen begrifflich zu fassen. Kann aber auch Käse sein.
Ich like auch taktisch. Wenn ich morgens um 5 Uhr einen Beitrag von @Eddieson sehe, der beschreibt, wie schlecht das Arbeitsleben ist, ich aber noch keine Energie habe, in Wörtern zu antworten, teile ich ihm durch ein simples Like mit, dass er um diese Zeit nicht alleine ist.
 
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