Ich lese gerade "Wild Cards - Das Spiel der Spiele", herausgegeben von George R.R. Martin.
Die Story wird dabei von unterschiedlichen Autoren (und auch aus verschiedenen Blickwinkeln) erzählt: Daniel Abraham, Melinda M. Snodgrass, Carrie Vaughn, Michael Cassutt, Caroline Spector, John Jos. Miller, Ian Gregillis, S.L. Farrell und auch Martin selbst haben die Geschichte zusammen gesponnen.
Das ganze liest sich eher wie ein Comic in Buchform, denn als klassischer Roman - der Stil ist aber auch immer vom jeweiligen Autor abhängig. Das ganze ist ein Superhelden/Sci-Fi-Setting, in dem es darum geht, dass Menschen mit speziellen Fähigkeiten ("Asse") in einer Reality-TV Sendung namens "American Hero" mitspielen. So ähnlich wie Big Brother, bestehend aus verschiedenen Missionen und allem was dazugehört. Da steckt natürlich noch mehr hinter: So ist einer der POV-Charaktere zum Beispiel ein Journalist, der kritisch über die Sendung berichten will und eine (bisher) Nebenstory in der es um ein Ass geht, dass einen Ägyptischen Kalifen ermordet (bin erst circa halb durch das Buch durch).
Das liest sich alles erstmal wirr, und tatsächlich ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wer auf gut gemachte Superhelden-Stories steht, die nicht flach sind, sondern sich auch viel mit den Charakteren an sich beschäftigen, sollte die Serie unbedingt mal auschecken.
"Das Spiel der Spiele" ist dabei nicht der erste Band - die Serie besteht seit über 20 Jahren soweit ich das richtig in Erinnerung habe, und vereint in jedem Band verschiedene (neue) Storylines, die auch mal in untterschiedlichen Zeiten spielen, in denen es aber immer um das "Wild-Card Virus" geht, das Menschen verändert hat. Ein ganzes Universum also, in dem diese Stories stattfinden. Dieses Buch ist allerdings gut zum Einsteigen geeignet (deshalb wohl auch die Neuauflage und Promotionwelle, die damit momentan einhergeht), weil die Charaktere fast allesamt neu sind.