Der allgemeine Filmthread.

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Auf der Flucht


Am Anfang geht es sofort zur Sache, das ist gut. Dr. Kimble wird unschuldig des Mordes an seiner Alten (super unpassend synchronisiert von F. Pigulla) bezichtigt dann wird ein bisschen viel geredet, es gibt eine Gerichtsszene, Gerichtsszenen sind IMMER scheiße, es sei denn es gibt Explosionen; ich war mal mit einem türkischen Mädchen in einem Richard-Gere-Film, der hat NUR im Gerichtssaal gespielt, das türkische Mädchen hatte einen SEHR STRENGEN Vater, es war also die totale Langeweile, am Ende hat ein Mann von hinten dem Mädchen Popcorn über den Kopf gekippt, das war das beste an Nachmittag (abends durfte sie nicht raus).
Naja, dann kommt ein ganz gutes Busunglück und sofort danach ein für die Zeit wohl beeindruckendes Zugunglück; heute könnte man sowas sicher noch beeindruckender inszenieren (Computer!).

Dann kommt ein ganz spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit dem alten Typen von Men In Black, der nervt eigentlich immer durch seine paternalistische Art, ein Dinosaurier, ein unangenehmer, wie die ehemaligen Wehrmachtssoldaten in den 80ern, voller verbittertem Stolz.

Es gibt eine affige Sexszene, so wie damals fast alle Sexszenen affig waren, oder kennt jemand eine gute? Konkrete Beispiele bitte.

In einer Szene trägt der Men in Black Typ für wenige Sekunden ein weißes Hemd und bunte Krawatte kombiniert mit Blue-Jeans, das geht gar nicht. Danach sofort wieder normal, was sollte das?

Dr. Kimble ist unheimlich schlau, das wird ein bisschen zu oft gesagt, ganz so, als hätte man Harrison Ford nicht zugetraut, einen unheimlich schlauen Typen zu spielen; wie deprimierend muss das für einen Schauspieler sein.
Dann findet Dr. Kimble den Mörder seiner Frau, nebenbei rettet er immer mal wieder Leuten das Leben; aber das reicht ihm nicht, er will die Hintermänner dingfest machen, mit Beweisen und allem. Fehlt eigentlich nur noch, dass er nebenbei eine neue Frau findet und heiratet.

Dann trägt der Men-In-Black Opa wieder Blue Jeans, er denkt, er ist ein Cowboy, wie ein 90er Versicherungsvertreter oder 00er Dieter Bohlen. Furchtbar.

Dr. Kimble deckt dann noch eine große Verschwörung auf, die Gründe für den Tod seiner Frau ergeben aber überhaupt keinen Sinn, er fragt sogar explizit danach: "Warum HELEN??", keine Antwort, weil es keine gibt, schlimm.

Dann trägt Harrison Ford auch noch Blue Jeans, immerhin mit Jeans-Hemd, aber auch mit Krawatte :.( , in einer Szene watschelt er mit seinem Opa-Hintern eine Treppe hoch und die Kamera geht voll auf seine Opa-Jeans, no no no.

Woran man sich nach fünfundzwanzig Jahren noch erinnert: die schlechteste Puppendouble-Szene der Neunziger.
schlechtestes Product-Placement: Levi's

DTX9
Der Film ist geil, Punkt!
 
Ähnlich wie bei Martyrs, Oldboy usw. wurde bei A L‘interieur (Inside) auch ein absolut unnötiges US-Remake (welches ich mir garnich erst antue) gemacht. Habe den Film nun nach einigen Jahren erneut gesichtet und er bietet exakt das was man von einem guten suspense-thriller/slasher erwartet. Bin kein riesen Fan des Genres, die Klassiker natürlich aussenvor gelassen, aber dieser hier hat mich doch tatsächlich schon überzeugt. Brutal, blutig und absolut kompromisslos. Wer ihn nicht kennt und Lust hat ihn zu sehen, sollte am besten zur uncut Version greifen.

 
Bei der Erstsichtung damals im Kino dachte ich noch "ja, nicht schlecht". Inzwischen finde ich ihn aber ausgezeichnet - der beste Woody-Allen-Film, den ich kenne (zugegeben: ich kenne nur einen Bruchteil). Dabei macht der Film gar nichts großartig Neues, seine Story (keine Komödie, sondern ein reinrassiges Drama: eine Variation aus Dostojewskis "Verbrechen und Strafe" und Dreisers "Eine amerikanische Tragödie") und die Charaktere arbeitet er dafür aber richtig gut heraus.

Einen von Allens Komödien-Klassikern, "Der Stadtneurotiker", habe ich schon seit Jahren ungesehen als DVD rumliegen. Schon zwei-, dreimal angefangen, aber jedes Mal genervt abgebrochen. Der letzte Versuch ist allerdings schon ziemlich lange her, vielleicht sollte ich es demnächst mal wieder probieren.
"Match Point" ist wirklich großartig. Wie Du schon schreibst, ist die Charakterzeichnung (wie so oft bei Allen) augezeichnet.

Wenn Du Probleme mit dem "Stadtneurotiker" hast, kann ich Dir "Verbrechen und andere Kleinigkeiten" von Woody Allen vorschlagen. Schlägt in eine ähnliche Kerbe wie "Match Point", mit einer anderen Betonung der Moralvorstellung.
 
Hatte mir am Wochenende mal an die 3 Agatha Christie Verfilmungen mit Hercule Poirot rangetraut. Muss dazu sagen das ich von Christie bisher nur die Miss Marple Verfilmungen mit Margareth Rutherford kannte und diese auch sehr mochte (besonders die ersten 2 schau ich immer noch gern).

Da aber die nachfolgen 3 Verfilmungen auch ziemlich bekannt sind war ich mal gespannt.

Als erstes:
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Gleich die erste Überraschung für mich:
Hier spielte nicht Peter Ustinov die Rolle des Poirot (wie ich dachte) sondern Albert Finney. Und auch wenn sein Rolle bzw. Figur anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, muss ich sagen hatte seine Rolle doch klasse gemacht.
Ansonsten fällt natürlich zuerst mal der großartige und namhafter Cast des Films auf.
Zwar fand ich das der Beginn des Films etwas braucht bis er in Fahrt kommt, ist man spätestens ab den Mord kräftig am mit raten.
Und auch wenn ich mir persönlich ein paar Hintergründe auch zusammengereimt hab, die Auflösung hat mich am Ende doch sehr überrascht und denk ich war schon ziemlich einzigartig.
 
Am nächsten Tag war dann der dran:
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Wenn man schon dachte das der Vorgängerfilm eine spitzen Besetzung hatte, diese Besetzung toppt den sogar nochmals.
Peter Ustinov übernimmt hier nun endlich die Rolle des Detektiv und man merkt gleich er spielt seine Rolle ganz anders als Finney.
Und auch wenn ich Finney als Poirot mochte, fand ich das Ustinov diese Rolle doch mehr auf den Leib geschnitten war.

Gut zwar fand ich persönlich die Auflösung des Falls nicht sonderlich überraschend, hatte mir das ungefähr schon gedacht, aber ich fand den Film gleich von Anfang an fesselnder und die tollen Außenaufnahmen sowie der natürlich schon oben erwähnte großartige Cast, machten den Film sogar noch einen Tick besser als den schon tollen Vorgänger.
 
Und als letztens:
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Und leider muss ich zugeben das der bisher der schwächste der 3 Teile war. Wobei er aber natürlich für sich gesehen und ohne Berücksichtigung der beiden Vorgänger auch toll war.
U.a. entlockt Peter Ustinov seiner Rolle noch mehr Feinheiten, ganz herrlich z.B. die "Schwimmszene":D.
Auch die Location war wieder toll gewählt.

Allerdings merkt man schon gleich, das die Besetzung diesmal nicht so hochkarätig war wie noch bei den Vorgängern. Denn bis auf Ustinov und Maggie Smith kannte ich sonst keinen weiteren Schauspieler/in.
Wobei ich aber anmerken muss das die Beteiligten ihre Sache trotzdem toll machten.
Leider war aber der Fall, bzw. die Auflösung gleich irgendwie zu erahnen und bot für mich zumindest auch wieder keine erhoffte Überraschung.

Trotzdem toller Krimi aber im Gesamtpaket leider der schwächste.
 
Der lief letzte Nacht. Ein Klassiker von Friedkin. Die Performance der Schauspieler ist grandios, was bei der Besetzung auch kein Wunder ist. Vor allem Hackman und Fernando Rey (vor allem durch seine Filme mit Bunuel, ein von mir sehr geschätzter Schauspieler) spielen wirklich hervorragend.
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guck ich mir jetzt zum ersten Mal an:top:
 
Jetzt denke ich die ganze Zeit weiter über Interstellar nach und ärgere mich mehr und mehr.
Die Nasa konnte also durch schwarze Löcher gucken und dabei potentielle Siedlungsplaneten entdecken.
Man brauchte 18 Monate um das schwarze Loch am Saturn zu erreichen , selbiges durchreiste man und hatte am Zielplaneten keine Zeit um erst mal zu gucken ?
Man musste sofort landen und konnte nicht aus der Umlaufbahn herraus ein paar Wochen forschen ?
Der humorbegabte Casio konnte als Sonde durch ein schwarzes Loch reisen und alle relevanten Daten sammeln , aber runter zum Planeten konnte er nicht und feststellen das der Planet mit knietiefem Salzwasser bedeckt ist und alle 2 Stunden ne 80 Meter Monsterwelle kommt ?
Dr. Mann , der Beste der Besten , konnte einen Rover nicht in einer stabilen Umlaufbahn andocken , Cooper konnte das im Abstürzen und Cooper war Farmer , Pilot ausser Dienst.
Der Raumfahrer der 23 Jahre alleine auf der Station war hat das ausgehalten obwohl er vorher schon Weltraumkoller hatte ? 23 Jahre? Wieso hat er sich nicht für die Zeit in den Kälteschlaf gelegt ?
Weil niemand sonst jemals so nah an einem schwarzen Loch war und er es erforschen wollte.
23 Jahre , und war das für die Handlung irgendwie relevant ? Hat er zur Lösung des Problems beigetragen ?
Nö kein Stück.
Je länger ich über den Film nachdenke , desto bescheidener finde ich ihn.
War ja kein Silver Surfer aus dem Marvel Comics sondern das ganze war eher wissenschaftlich angehaucht.

Nachtrag :
Nach den 23 Jahren erhält Cooper eine Nachricht seiner Tochter , sie hat Geburtstag und ist jetzt genau so alt wie er als er los flog.
Sie war 10 + etwa 2 + 23 = 35.
Cooper hatte also mit 35 einen etwa 14jährigen Sohn eine 10jährige Tochter , war studierter Ingenieur , Weltraumpilot , hatte eine riesige Maisfarm aufgebaut und war Witwer , en büßchen viel oder ?

Die Sonden auf den betreffenden Planeten konnten ihre Signale zur Erde senden , Coopers Mission konnte noch nicht mal einen einfachen Morsecode übermitteln.

Wenn ich noch länger nachdenke fällt mir bestimmt noch mehr ein.

Danke erstmal für das ausführliche Berichten...werde mir den Film bei Gelegenheit nochmal zu Gemüte führen...wollte ich eh! :D Dann werde ichd rauf achten...dir könnte ansonsten auch die Cinema Sins Folge dazu gefallen. Die ist mir de Grasse Tyson^^
 
Werde ich gelyncht, wenn ich sage, dass ich den gestern abend gesehenen "Batman v. Superman" ziemlich cool fand und mich gut unterhalten gefühlt habe? (im Gegensatz zu zB. dem Thor und Avengers Schmonz) Geht mir aber auch idR. so mit Zack Snyder Filmen.
 
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Was zum Henker ist denn das für ein Film????
Ich weiss, der Streifen ist allgemein bekannt und wird entsprechend verehrt, aber ich kam erst jetzt dazu, ihn zu sehen.

Das Gezeigte verstört mich nachhaltig. Es ist weniger die Story, die es ja in diversen Varianten so oder ähnlich bereits in anderen Werken gab. Es ist vielmehr diese Dystopie, die 2006 (als der Film entstand) noch in einiger Entfernung gelegen haben mag, heutzutage aber so furchterregend nahe geworden ist. Die "Flüchtlingsthematik" seit 2015 ist dabei nur ein Mosaikstein.

Michael Caine in einer Nebenrolle ist wie immer großartig, aber die Hauptdarsteller stehen ihm in nichts nach. Und diese Kameraarbeit.....ein Gedicht.

Zum Henker, was für ein Film!!!!
 
Werde ich gelyncht, wenn ich sage, dass ich den gestern abend gesehenen "Batman v. Superman" ziemlich cool fand und mich gut unterhalten gefühlt habe? (im Gegensatz zu zB. dem Thor und Avengers Schmonz) Geht mir aber auch idR. so mit Zack Snyder Filmen.

Jap. :) Bei dem Film fand ich die mittlerweile standardmäßige Überlänge (neben dem Inhalt) extrem nervig.
 
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