Der allgemeine Filmthread.

Sei Dir unbenommen.
Praktisch gibt es irre viele Hinweise in dem Film die eine solche Lesweise nahelegen und Facetten der Geschichte als Teil einer konstruierten "Fantasie" verdeutlichen. Eine Fülle an Handlungs-Parallelitäten von 1990, 1996 und 2035, diverse Verweise auf ikonische Elemente der Popkultur insb. der Filmwelt. Verhaltensweisen des erwachsenen Coles die eher dem Gebahren eines Kindes entsprechend etc. pp.
Aber am Ende ist das wurscht, der Film funktioniert halt so und so und ebenso noch in ein paar weiteren Lesformen. Was das angeht ist 12 Monkeys eben deutlich anders aufgestellt als Prestige der einem am Ende genau eine eindeutige Leseform aufdrängen will und eben da sehe ich einen radikalen Unterschied. 12 Monkeys funktioniert vielschichtiger und facettenreicher.

Da sind wir einer Meinung :)
 
Du, jedem das Seine. Wenn ich an tolle Kammerspiele denke, denke ich an "Das Fenster zum Hof", "Mord im Orient Express" (das Original), "Saw" oder an.... "Reservoir Dogs". Filme, die eine zündende Idee hatten (oder verfilmten) und nicht wie "The Hateful Eight"... eben keine. ;) Ich glaube, dass es bei Tarantino schon ein bisschen so ist - oder eine Zeit lang so war -, dass viele da einfach hinterherrennen, ohne eigentlich zu wissen warum (überhaupt noch). Der Nimbus des unkonventionellen Filmemachers zieht (immer noch). Und das viele Blut - das ich ausdrücklich eigentlich gern mag - überkleistert völlig die Abwesenheit von Kreativität oder Eingebung. Und Ideen waren früher bei ihm da. Aber ja. Er war tatsächlich, bei aller Liebe zum Retro, ein Revolutionär. Heute ist er das nicht mehr. Ein gutes (aber nicht überragendes) Kammerspiel im Western/Schnee-Setting ist "Nevada Pass" von 1975. Finde ich in jeder Hinsicht besser als "Hateful Eight". Und wenn ich an seine 90er Perlen denke, tut mir das selbst ein bisschen weh. Denn ich fand ihn früher überragend.

Jetzt ist es doch aber so, dass ein Film lange lange nicht revolutionär oder neu sein muss, um irgendwie gut zu sein? Ich meine, sonst wären wohl die meisten Filme schlecht. Man kann auch eine vorhandene Idee nehmen und in seinem eigenen Stil produzieren. Ich persönlich mag diesen Stil halt einfach. Dabei behaupte ich natürlich nicht, dass das irgendwie der ultimative Film wäre, oder der das ganze Genre umkrempelt. Anders als die meisten anderen Filme die heute so heraus kommen, war er dennoch. In der Hinsicht war Django eher sein "normalster" Film.

Absolut.
Ich betrachte das Medium Film, ähnlich wie das der Musik, als eine
Kunstform, die Aufmerksamkeit verdient ( was nicht bedeutet das
ich mir nicht auch stundenlang irgendwelche B-Klopper aus den
80ern reinziehen würde :D ).
Meine Freundin und ich lassen lieber Filme Monate lang liegen
bevor wir in der richtigen Stimmung sind um ihn dann mit der nötigen
Aufmerksamkeit geniessen zu können.
Ist wohl so ein Nerdding, aber so kann man das Werk am besten
einordnen, vergleichen etc.

Ich glaube mir fällt es sogar noch leichter Musik "nebenbei" zu hören. Beziehungsweise: Ich mache das manchmal auch gerne als so eine Art Test wenn ich neue Musik höre. Ich lasse die bewusst "nebenbei" laufen. Wenn ich dann merke, dass mich die Musik aus meiner anderen Tätigkeit heraus holt, dann muss ich sie mir definitiv näher ansehen. Funktioniert nicht bei jeder Musik, hat mir aber schon einiges gutes gezeigt. :D

Beim Film kann ich das allerdings gar nicht. Da ist es eher andersherum. Wenn ich bei einem Film merke, dass ich mich schon nach 10 Minuten frage, wie lange der noch geht und eigentlich was anderes machen möchte, ist das ein schlechtes Zeichen. Auch da brauchen dann manche Filme natürlich länger um einen richtig in ihren Bann zu ziehen, aber bei manchen Filmen geht das dann echt nicht! :D
 
Jetzt ist es doch aber so, dass ein Film lange lange nicht revolutionär oder neu sein muss, um irgendwie gut zu sein? Ich meine, sonst wären wohl die meisten Filme schlecht. Man kann auch eine vorhandene Idee nehmen und in seinem eigenen Stil produzieren. Ich persönlich mag diesen Stil halt einfach. Dabei behaupte ich natürlich nicht, dass das irgendwie der ultimative Film wäre, oder der das ganze Genre umkrempelt. Anders als die meisten anderen Filme die heute so heraus kommen, war er dennoch. In der Hinsicht war Django eher sein "normalster" Film.

Ja, das kann man so sehen. Dann sage ich gar nichts mehr. :feierei:
 
Gerade wieder mit dem hochgelobten "Meisterwerk" der Reihe fertig geworden:

Ja ich finde der Film wird leider viel zu oft als Meisterwerk gelobt. Nicht das dies nicht stimmen würde aber für mich bietet die ganze Reihe eigentlich mehrere Highlights aber komischerweise hab ich das Gefühl, das nur "Der Hexer" fast kritiklos abgefeiert wird.

Nunja egal, fest steht auf jeden Fall das "Der Hexer" tatsächlich zu den Highlights der Reihe gehört. Ich glaub das liegt aber noch nicht mal so sehr an der Story, sondern Besetzung. Denn hier ist größte Clou der gesamten Wallace Reihe gelungen, die beiden wichtigsten Hauptermittler der Reihe Joachim Fuchsberger & Heinz Drache zusammen in einem Film. Aber wäre das nicht genug gibt es ja noch mit Siegfried Lowitz (der ja auch schon ein paar Ermittler in der Reihe war) einen 3. wichtigen Ermittler. Dazu wieder Eddie Arent & Siegfried Schürenberg, eigentlich fehlt mir in diesem Film nur Kinski und meine Traum-Besetzung (in einem Wallace Film) wäre perfekt. Eigentlich könnte ich noch Karin Dor als weibliche Hauptrolle nennen aber ich fürchte die würde in diesem Film wohl fehlbesetzt wirken.

Und hier kommt meine einzige Kritik am Film, die weiblichen Rollen (mit Ausnahme von Margot Trooger als Frau des Hexer) nerven mich in diesem Film, besonders Sophie Hardy als Blackys Freundin.

Dafür macht aber das Rätselraten wer den nur der Hexer ist unheimlich Spaß (auch die Auflösung) und als weitere Besonderheit (ich glaub das kann ich spoilerfrei schreibe) kann der titelgebende "Verbrecher" sogar entkommen.
 
th
 

War von Anfang an ein Film der mir doch immer gut gefallen hat. Zwar kein Meisterwerk oder Highlight der Reihe aber doch dank der vielen neuen Gesichter aber auch ein paar alte Bekannte sehenswert.

Ganz toll übrigens Harald Leipnitz als undurchsichtiger Hauptdarsteller oder Ernst Fritz Fürbringer (in die ersten Wallace Verfilmungen als Sir John Vorgänger Sir Archibald) hier mal Bösewicht. Dazu die Stammstars Eddie Arent, Klaus Kinski & Siegfried Schürenberg und mit Harry Wüstenhagen & Werner Peters (beide meist immer als Kleinganove oder schmierige Typen) wird es auch nicht langweilig.

Nur die weibliche Hauptdarstellerin Judith Dornys und Harry Meyen als Inspektor bleiben für mich blass.
 
Gestern noch einen Nachschlag geschaut, soweit ich mich erinnern kann erst meine Zweitsichtung:

Ja dieser Wallace hatte mich schon bei der Erstsichtung ziemlich enttäuscht. Um was geht's: Diebe wollen die Kronjuwelen aus dem Londoner Tower klauen.
Soweit so gut und sieht man mal davon ab das es keinen großen Unbekannten gibt, könnte man damit noch eigentlich gut leben. Aber leider finde ich die Umsetzung dessen, irgendwie langweilig.

Auch von der Besetzung her muss abstrichen nehmen, sieht man mal von Kinski & Arent als Stammschauspieler ab, bekommt der Wallace Fan nur noch Margot Trooger & Albert Lieven (der Typ erinnert mich irgendwie immer an Jack Nicholson:acute:) als bekannte Gesichter zu sehen. Der Rest besteht britischen Schauspieler (weil es auch eine deutsch/britische Produktion war).

Man bekommt in diesem Film wohl mehr Original London zu sehen, als in irgendeinem anderen Wallace Streifen davor oder danach aber dadurch fehlt auch leider etwas der deutsche Charme.

Mein Fazit: Anschauen kann man ihn sich mal aber mir persönlich hat er nicht so gefallen.
 
Zurück
Oben Unten