Der allgemeine Filmthread.

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Dieser Film verfolgt das Leben des jungen Mason irgendwo in den USA, von seinem sechsten Lebensjahr bis zum Eintritt ins College über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Man sieht seine kleinen und großen Sorgen mit seiner Schwester, seinen Kumpels, mit den ersten Liebschaften und seiner (meist alleinerziehenden) Mutter. Wenn man möchte, kann dieses in die Coming of Age-Kategorie gepackt werden.

So weit, so gut. Klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht sehr spannend, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass der Streifen über zwölf reale (!) Jahre gedreht wurde. Jedes Jahr traf sich die Crew für ein paar Drehtage, um den Film mit neuen Episoden fortzuführen. Ein alles bestimmendes Drehbuch gab es am Anfang nicht, viele Storyelemente entstanden spontan, manche Dialoge erst einen Tag vor den Aufnahmen. Und dieses Element macht die Sache unheimlich spannend, authentisch und faszinierend. Während andere Filme, die längere Zeiträume umspannen, mit Schauspielerwechsel, Maskentricks etc. arbeiten, verfolgen wir hier die realen Menschen, die ganz normal älter werden, sich optisch und charakterlich verändern und einschneidende Entwicklungen durchmachen.

Kunstwerke wie dieses sind wie gemacht für mich. Die lange Laufzeit (165 min) verging wie im Flug. Am Ende hätte ich am liebsten gleich wieder von vorne angefangen. So einen Wunsch habe ich bei Filmen bislang nur äußerst selten verspürt. Sehr empfehlenswert!
 
Kunstwerke wie dieses sind wie gemacht für mich. Die lange Laufzeit (165 min) verging wie im Flug. Am Ende hätte ich am liebsten gleich wieder von vorne angefangen. So einen Wunsch habe ich bei Filmen bislang nur äußerst selten verspürt. Sehr empfehlenswert!
Großartiger Film!

Richard Linklater kann sich wie kaum jemand damit auseinandersetzen wie es ist, erwachsen zu werden ohne aufgesetzt oder peinlich zu sein. Da gibt es einige weitere Filme von ihm …
 
@Spatenpauli : Es gibt eine Doku mit dem Namen "Berlin, Ecke Bundesplatz", die ist ähnlich konzipiert. Sicherlich nicht so kunstvoll wie der von Dir beschriebene Film, aber dennoch sehenswert. Ich fand es zusätzlich interessant, wie sich die Stadt Berlin in dem Zeitraum entwickelt hat. Im Wesentlichen geht es um zwei Freunde, deren Beziehungen, Ehe, aber auch das berufliche Vorankommen. Fand es sehr interessant, weil sich beide irgendwie völlig anders entwickelt haben als am Anfang von mir vermutet.
Vielleicht was für Dich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_–_Ecke_Bundesplatz
Ich weiß allerdings nicht, ob man es irgendwie in einer Mediathek schauen kann.
 
TV-Tip für heute Abend, unbedingt ansehen, wer ihn noch nicht kennt (und auch wer ihn schon kennt, nochmal ansehen und bitte hier auch nicht das Ende spoilern :)):

ARTE, 20:15 Uhr

"Jahr 2022, die überleben wollen" (Soylent Green) von Richard Fleischer aus dem Jahr 1973.

Ein äußerst visionärer Science-Fiction-Thriller mit Charlton Heston und Edward G. Robinson.
Ich weiß nicht, ob ich das Ende ahnte oder es schon mal gehört hatte, als ich ihn zum ersten Mal sah... einfach genial.
Bemerkenswert auch, in wie vielen gesellschaftskritischen Filmen der gute Charlton Heston mitgewirkt hat (mit fällt da spontan noch "Planet der Affen" ein), später ja eher bekannt für eher reaktionäre Sichtweisen und Befürworter der US-Waffen-Lobby.
Danach kommt noch eine wohl neue Doku über den Film, darauf bin ich ebenso gespannt.

Quiz-Frage, welche Band hat sich nach dem Film benannt? :)
In Zeiten von google leider keine wirkliche Herausforderung mehr.
 
Soilent Green und Soilent Grün haben sich ebenfalls nach dem Film benannt.

Siehste, Soilent Green sagt mir mal wieder nichts. Soilent Grün meinte ich - die "Vorgängerband" der Ärzte. Weiß jemand, ob die Stücke der raren EP irgendwo mal auf einem anderen Tonträger erschienen sind?
Und dann gibt es auch noch Soylent Green, einen deutschen Ambient-Musiker und DJ.
 
Kunstwerke wie dieses sind wie gemacht für mich. Die lange Laufzeit (165 min) verging wie im Flug. Am Ende hätte ich am liebsten gleich wieder von vorne angefangen. So einen Wunsch habe ich bei Filmen bislang nur äußerst selten verspürt. Sehr empfehlenswert!
Auch für mich einer meiner absoluten Lieblingsfilme! Habe ich schon mehrmals geguckt, das letzte mal mit der ganzen Family und sogar mein marvelverseuchter Jüngster (14) fand ihn gut und wollte unbedingt am Stück zu Ende gucken als ich gefragt habe (war schon spät) ob wir nicht lieber morgen zu Ende schauen. :)
 
Richard Linklater kann sich wie kaum jemand damit auseinandersetzen wie es ist, erwachsen zu werden ohne aufgesetzt oder peinlich zu sein. Da gibt es einige weitere Filme von ihm …
Hab mir aufgrund Deines Beitrages mal seine Filmografie angesehen. Wie schneiden denn bei Dir (und natürlich auch bei den anderen, die hier mitlesen) die "Before"-Filme (Sunrise, Sunset, Midnight) ab?
 
Hat sich jemand den 3000 Days of Longing angeschaut? Ist dann irgendwie leider doch an mir vorbeigegangen, dass der Film in einigen Kinos ist und der Streifen ging ja mit reichlich Vorschusslorbeeren ins Rennen.
 
Meine liebste Filmreihe. Mindestens alle neun Jahre (dann erscheint jeweils ein neuer Teil) schaue ich die an.
Die habe ich irgendwann angefangen, der erste Eindruck war gut, jedoch ein sehr ruhiges Erzähltempo, viele (fast nur) Dialoge und tolle Bildersprache. Sind glaube ich so Filme für lange Winterabende, war mein Eindruck. Ich werde mal demnächst weitermachen. Und wo wir schon bei R. Linklater sind, kennt jemand "Slacker" ? Ist er empfehlenswert? Wollte ich auch mal schauen, Kevin Smith hat ihn immer wieder als ganz wichtigen Einfluss für "Clerks" genannt.
 
Hab mir aufgrund Deines Beitrages mal seine Filmografie angesehen. Wie schneiden denn bei Dir (und natürlich auch bei den anderen, die hier mitlesen) die "Before"-Filme (Sunrise, Sunset, Midnight) ab?
Hab ich vermieden, da unter Schnulze abgespeichert. :D
Meine liebste Filmreihe. Mindestens alle neun Jahre (dann erscheint jeweils ein neuer Teil) schaue ich die an.
Vielleicht muss ich das mal überdenken. ;)

Einer meiner liebsten Filme von Linklater ist Dazed & Confused. Vordergründig einfach nur 'ne Highschool-Komödie, die sich aber für mein Gefühl ziemlich nah an der Realität bewegt und auch die weniger schönen Dinge nicht ausspart.
 
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