Habe mich gestern mal an "Conan der Barbar" gewagt, aber letztlich bin ich, um es mal gelinde zu sagen, unterwältigt. Die ganze Aufmachung wirkte eher wie ein italienischer 60er-Jahre-Film als wie ein Hollywood-Epos - und schon die Anfangsszene mit Conan und seinem Vater mit diesen erkennbar im Greenscreen eingefügten Wolken im Hintergrund wirkte schämenswert billig. Andere Effekte wie z.B. die Schlange oder Thulsa Dooms Mutation sowieso. Ein bisschen habe ich mich auch an "Flash Gordon" erinnert gefühlt (muss wohl an der Dino-De-Laurentiis-Produktion liegen - und vielleicht noch an Max von Sydow), aber es war weder so lustig noch so trashig. Dazu kam noch die eher rauschige DVD-Tonspur, mit der dann auch der (von mir natürlich nachwievor verehrte) Soundtrack nur sehr blechern zur Geltung kam. Kurzum, ich fand's größtenteils wirklich lahm. Kein wirklich gut gealterter Film offenbar, denn der Ruhm muss vollständig zur Zeit der Veröffentlichung zustande gekommen sein.
Zu retten war der Abend danach dann nur noch von "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" - und der hat sich im Vergleich dazu wirklich, wirklich gut gehalten. Zumal auch auffällt, dass wirklich viele nette Details eingearbeitet wurden, die erst bei mehrmaligem Ansehen auffallen und zu Schmunzlern anregen - was dann die temporeiche, bestens getimte Handlung nochmals unterfüttert. Dass z.B. irgendwo in der österreichischen Pampa ein Wegweiser rumsteht, der genau nach Venedig und Berlin zeigt, ist einfach nur großartig.
Ebenso das unglaubliche Beschleunigungsvermögen des Rolls-Royce, den der Fürst von Hatay den Nazis abschwatzt (28 Sekunden von 0 auf 100...), der geradezu als Tempelhof-Karikatur daherkommende Zeppelin-Flughafen und das fiese Detail, dass bei der Bücherverbrennung im Hintergrund der
Königgrätzer Marsch ertönt - ein Stück also, das eigentlich den Sieg über ausgerechnet die Österreicher feiern soll (und das auch noch in einem im Jahr 1938 handelnden Film...). Na gut, und über den wie Frank Zappa daherkommenden Kevork Malikyan als Kazim habe ich mich ja schon amüsiert.
Lässt sich also jederzeit wieder mit Vergnügen ansehen.