Acrylator
Till Deaf Do Us Part
Eigentlich sagt er da doch gar nicht, dass der Grund für das neue Album/bzw. die neue Ausrichtung seit dem letzten Album der ist, etwas Rebellisches zu machen, auch wenn er meint, dass Metal heute oft nicht mehr rebellisch ist. Er sagt da doch schlicht, dass er nicht will, dass seine Musik für ihn (wie für viele andere) nur noch zu einem Job wird, und etwas, wofür man sich der Fans zuliebe verbiegen muss. Das ist für mich eine völlig nachvollziehbare Aussage. Der Mann steht halt zu sich und seinen musikalischen Vorlieben, wüsste nicht, was man daran kritisieren könnte. Ob man die neuen Sachen dann mag, oder nicht, hat damit ja nichts zu tun.Natürlich gibt es immer noch totgetriggertes wie Sand am Meer. Aber mittlerweile ist "Retro" und eine Form von Analog-/ Vintage-(klingendem) Sound dermaßen in der Szene wieder angekommen und ist selber schon wieder Mode, so dass ich es schlichtweg überflüssig und eher belustigend finde, seine eigene Authentizität mit der Betonung des ach so natürlichen Sounds in Abgrenzung zu den bösen bösen Legionen an Trigger-Bands. Das bekommt so einen unerträglich erhobenen Zeigefinger (Das heißt nicht, dass ich was gegen den Trend des "natürlichen Sounds" hätte im Gegenteil).
Ich bezog mich nicht direkt hierauf, weil er das glaub' auch im Rock Hard in der Vorab-Besprechung o-ä. geäußert hat und ich das las, aber hier wär auch ein aktuelles Beispiel: Some songs will be subject to hate. I hope people will appreciate that we aren’t playing it safe. I think for a band called metal we have balls. It’s supposed to be rebellious music but I see little rebellion, just people raking in money putting out the same shit out over and over. A lot of bands actually don’t like that stuff and would want other influences in their music. But they are too afraid to fuck up their career. Then, it becomes a job. I won’t let this happen. This will be about our artistic needs and what we want to do. Career is secondary even if bills depend on it.
Dass diverse Bands Angst haben ihren Stil zu ändern, mag stimmen. Aber mit Rebellion hat das nichts zu tun, sondern nur, ob man die Freiheit hat, etwas zu tun. Auch Opeths Musik ist nicht rebellisch, wenn auch evtl. mutig, zieht man die Ursprünge der Band in Betracht. Im Rahmen unserer heutigen Musiklandschaft ist das sicherlich nicht rebellisch. Es stimmt wohl, dass man Rebellion hier nicht als einzigen Antrieb sehen kann, aber wie gesagt, ich kann leider auch nicht exakt das wiedergeben, was er da gesagt hat. Hoffentlich ist das nicht sein einziger Antrieb, aber ich gehe davon eigentlich aus.
Auf jeden Fall, als Trendreiter würde ich sie auch nie bezeichnen und/ oder Mikael seine Credebility in dieser Hinsicht in Abrede stellen.
Zum Thema Produktion: was ist daran falsch, es kundzutun, wenn man Wert auf einen natürlichen Sound legt? Dafür muss ja auch nicht das der Grund sein, dass man sich von anderen abgrenzen will, es klingt halt einfach besser (wenn es eine gute, natürlich klingende Produktion ist)! Bei Opeth würde ich da jedenfalls nicht von einem Abgrenzen um des Abgrenzens Willen ausgehen, auch wenn (oder gerade weil?) sie in der Hinsicht halt gerade zufällig Teil eines Trends sind. Und dass man für natürlichere Produktionen wirbt, ist in meinen Augen auch nichts Verkehrtes, ganz im Gegenteil! Viele Leute haben halt einfach seit den 90ern ihr Gehör dahingehend versaut, da kann man sie dann ruhig auch mal mit dem für das Thema sensibilisieren.
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