DEAF FOREVER - die vierundzwanzigste Ausgabe

Das Interview mit Matterhorn. Die Antworten sind mitunter etwas speziell, der Interviewpartner schwafelt ehrlich gesagt ein wenig. Aber anstatt ihn irgendwie im Interview damit zu konfrontieren oder die Interpretation seines Geschwafels dem Leser zu überlassen wurde das wieder mal mit einer Redaktionsanmerkung kommentiert. Der Wortlaut ist "Was für ein Geschwurbel" gewesen. Das war keine schlimme Beleidigung, aber einfach mal wieder unfair.

Grundsätzlich: Ja, Klammerbemerkung hätte man sich stecken können, denn das Interview spricht - äh - für sich. Hab mir das heute einfach mal interessehalber durchgelesen, obwohl es nicht so meine Richtung Musik ist, aber darum geht es ja nicht. Machen wir mal kurz: es ist toll, wenn ein Interview mit Menschen stattfindet, die rhetorisch gewandt sind, das steigert im Regelfall sogar das Vergnügen, ein solches zu lesen. Es ist irgendwann dann aber auch mal gut damit, soll heißen: ich kann mir vorstellen, dass ich auch ein wenig wahnsinnig geworden wäre beim Interviewen mit derartigen Antworten - "anstrengend" ist da noch echt ein freundliches Wort für.

Wie aber eingangs erwähnt: Interview bzw. Sprachwahl des Interviewten sprechen für sich. Und obwohl ich über das "Geschwurbel" (sowohl des Interviewten als auch die Klammerbemerkung) eher grinsen musste hätte man sie sparen können - wobei ich mir nicht sicher wäre, ob ich sie als "Interviewer" nicht auch angebracht hätte, einfach, um mich zu "erholen" :).

Strich drunter: Verarschen oder "Dumm machen" ist das nicht finde ich....mehr so eine Zusammenfassung des Gesagten kurz vor dem Ende des Interviews.
 
Das Interview mit Matterhorn. Die Antworten sind mitunter etwas speziell, der Interviewpartner schwafelt ehrlich gesagt ein wenig. Aber anstatt ihn irgendwie im Interview damit zu konfrontieren oder die Interpretation seines Geschwafels dem Leser zu überlassen wurde das wieder mal mit einer Redaktionsanmerkung kommentiert. Der Wortlaut ist "Was für ein Geschwurbel" gewesen. Das war keine schlimme Beleidigung, aber einfach mal wieder unfair.
Ich hab mir heut mal aus Neugierde die Musik angehört. Ich erspar mir weitere Kommentare...
 
Ich hab mir heut mal aus Neugierde die Musik angehört. Ich erspar mir weitere Kommentare...

ich mir ebenfalls, allein wegen dieser Aussage:

...Wir wollen sicher nicht diese Typen sein, die sich einfach mit fremden Federn schmücken, sondern wir wollten einen Start mit einer punkigen und jugendlichen Kultplatte

da musste ich einfach reinhören, allein um festzustellen wie eine jugendliche Kultplatte klingt...jetzt weiss ich es
 
ich mir ebenfalls, allein wegen dieser Aussage:

...Wir wollen sicher nicht diese Typen sein, die sich einfach mit fremden Federn schmücken, sondern wir wollten einen Start mit einer punkigen und jugendlichen Kultplatte

da musste ich einfach reinhören, allein um festzustellen wie eine jugendliche Kultplatte klingt...jetzt weiss ich es
Ich finds komisch, dass bei Anderen Bands immer sofort "Plagiat" oder "Kopie" gerufen wird, aber hier ist das Kult.
Kopfschütteln und leichtes Grinsen meinerseits und Ende!
 
Ich finds komisch, dass bei Anderen Bands immer sofort "Plagiat" oder "Kopie" gerufen wird, aber hier ist das Kult.
Kopfschütteln und leichtes Grinsen meinerseits und Ende!
Geht mir bei den vermeinltichen modernen Klassikern des US Metal momentan größtenteils so. Das meiste ist gut, einiges sehr gut, live noch besser, aber Klassiker höre ich da (leider) nicht.
 
Geht mir bei den vermeinltichen modernen Klassikern des US Metal momentan größtenteils so. Das meiste ist gut, einiges sehr gut, live noch besser, aber Klassiker höre ich da (leider) nicht.

Ich wüsste nicht mal, was man auch mit Wohlwollen einen aktuellen Klassiker des US Metal nennen könnte.
 
Ich wüsste nicht mal, was man auch mit Wohlwollen einen aktuellen Klassiker des US Metal nennen könnte.
Offenbar die Scheiben aus dem tollen Special. Sind für mich weiter vom Klassikerstatus entfernt als einige aktuelle Thrash-Scheiben ... um diese Themachen noch einmal aufzugreifen. Aber zum Glück hört jeder mit anderen Ohren.
 
Nach einem zukünftigen Klassiker zu suchen ist sowieso extrem schwierig, weil man neue Sachen automatisch immer an alten misst und die Liste an US Metal-Klassikern schon ganz schön lang ist.
Diese Erwartungshaltung ist aus meiner Sicht etwas hoch gegriffen. Es gibt aber durchaus viele aktuelle Alben, die zwar nicht bahnbrechend oder innovativ sind, dafür aber sehr gut unterhalten und immer wieder ihren Weg in die heimische Anlage finden. Und das ist ja schonmal eine tolle Sache.
 
Offenbar die Scheiben aus dem tollen Special. Sind für mich weiter vom Klassikerstatus entfernt als einige aktuelle Thrash-Scheiben ... um diese Themachen noch einmal aufzugreifen. Aber zum Glück hört jeder mit anderen Ohren.
Hallo Vergangenheit - schön, dass du dich hin und wieder blicken lässt. Wir von der Gegenwart haben jede Menge Spaß. Kaum zu glauben, oder? In unserer grenzenlosen Güte und Barmherzigkeit schenken wir dir eine Packung Q-Tipps. Das soll helfen, neue Alben mit Klassikerpotenzial - von "Satanic Royalty" über "Conqueror's Oath" bis hin zu "Darkness Remains" - hören und erkennen zu können. Die Familienpackung "Unvoreingenommenheit" war jedoch leider ausverkauft....

:D
 
Hallo Vergangenheit - schön, dass du dich hin und wieder blicken lässt. Wir von der Gegenwart haben jede Menge Spaß. Kaum zu glauben, oder? In unserer grenzenlosen Güte und Barmherzigkeit schenken wir dir eine Packung Q-Tipps. Das soll helfen, neue Alben mit Klassikerpotenzial - von "Satanic Royalty" über "Conqueror's Oath" bis hin zu "Darkness Remains" - hören und erkennen zu können. Die Familienpackung "Unvoreingenommenheit" war jedoch leider ausverkauft....

:D
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Vielen Dank für die Hilfestellung. Das will aber leider nicht so recht klappen. So wie es bei Euch und den neuen Thrash-Klassikern nicht klappt. Vielleicht sollten wir mal die Klappstühle tauschen.
 
Was macht denn eigentlich einen Klassiker aus? Ist es sein Alter, seine Qualität, sein Stellenwert innerhalb der Diskographie? Ist ein Klassiker grundsätzlich makellos, oder ist es auch der Erscheinungszeitpunkt, der ihn zum richtigen Album zur richtigen Zeit macht? Ist ein Klassiker ein Konsensalbum oder eine Definition von Einzelnen?

Ich denke, dass alle diese Punkte in Einzelfällen reinspielen. Sicher ist ein Darkness Remains heute weit vom Stellenwert eines The Number Of The Beast entfernt, aber in zehn Jahren sieht das vielleicht ganz anders aus, denn ein tolles Album ist es jawohl.

Darüber hinaus gibt es auch eine junge Generation Metalheads, deren zukünftige Klassiker gerade jetzt entstehen. Sie hören mit anderen Ohren als wir Altgediente, haben auch eine andere Prägung in Sachen Produktion. Auch sie möchten einmal sagen können „ich war dabei“ statt sich immer von den alten Säcken die alte „früher war alles besser“-Leier vorkauen zu lassen.

Ergo bin ich durchaus der Meinung, dass eine Menge Klassikerpotenzial in der aktuellen Szene steckt. Die Sichtweise spielt dabei aber definitiv eine gewichtige Rolle. Ich freue mich jedenfalls darüber, heute dabei zu sein und habe verdammt viel Spaß an der aktuell erscheinenden Musik. Und das, obwohl ich selbst ein alter Sack bin :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Darüber hinaus gibt es auch eine junge Generation Metalheads, deren zukünftige Klassiker gerade jetzt entstehen. Sie hören mit anderen Ohren als wir Altgediente, haben auch eine andere Prägung in Sachen Produktion. Auch sie möchten einmal sagen können „ich war dabei“ statt sich immer von den alten Säcken die alte „früher war alles besser“-Leier vorgekaut zu bekommen.
Eben:top: Und "Opas wie wir" haben das für heute 20-25 Jährige auch nicht zu entscheiden. Die suchen sich ihre (künftigen) Klassiker selbst.

Jetzt mal so im Ernst, ob es Klassiker werden, zeigt sich doch so richtig wirklich in Echt und Farbe erst in ein paar Jahren.
Potenzial haben viele, das wiederum ist keine Frage.
Für mich gibt es keine aktuellen Klassiker; das kann man frühestens in 10-15 Jahren mal angehen und schauen, welche dieser Scheiben das Zeug dazu haben könnte.

+1
Heute schon die Klassiker von morgen suchen zu wollen ist doch total sinnlos. Ich lebe und höre im Hier und Jetzt und werde so um 2035 entscheiden, welche Alben aus 2018 meine Klassiker sind.
 
Nur um hier nicht Miß Veständnis in die Diskussion einzubinden: Ich freue mich für jeden, der in heutigen Veröffentlichungen "Klassikerpotential" hört. Das gelingt mir tatsächlich mit meinen verscheuklappten Opaohren auch immer mal wieder. Nur halt nicht bei den Scheiben des Specials. Trotzdem habe ich das Special mit großem Interesse gelesen und auch überall rein gehört, was für das Ansteckende im Geschriebenen spricht.
 
Es ist eine Krux: man ist natürlich so "verwachsen" mit den bekannten Klassikern, dass sich "neue" erst mal finden müssen. Hatte man früher auch die Zeit, ein Album haarklein zu sezieren, so ist man heute eben allein schon durch Beruf, Familie usw. zeitlich dazu einfach auch nicht mehr in der Lage.

Inspiriert durch das DF 24 habe ich mir einige Sachen angehört, die im Special auftauchen. Durchaus gut gemacht, einiges bleibt hängen - aber die Magie eines Klassikers will sich nicht einstellen.

Als das "erste" klassische Metal-Revival durch Hammerfall und "Glory to the Brave" eingeleitet wurde tauchten plötzlich im Schlepptau diese ganzen Italo-Metal-Bands auf, irgendwo zwischen symphonisch und kitschig sortierten sich auch einige Skandinavier ein (sagen wir mal: Sonata Arctica, die "Spätwerke" von Stratovarius...), aber es ging einem irgendwie schneller auf die Nerven als man sich über das Revival freuen konnte - und auch die "Hammerfäller" selbst haben eigentlich nur mit ihrem Debut eine wirklich relevante Platte gebracht.

Gottlob bleibt uns dies nun erspart, da a) US-Metal ohnehin im Regelfall mit einem viel geringeren Kitschfaktor gesegnet ist und b) eine gewisse Vielseitigkeit in der "neuen" US-Metalwelle zu hören ist - gut so! Dennoch: ebenso wie bei allen anderen "Revivals" (dem eben angesprochenen ersten "True-Metal-Revival", das 70er Revival, Thrash-Metal-Revival - was weiß ich noch alles...) werden auch aus dieser neuen US-Metal-Bewegung nur ein paar wenige Bands den Sprung in die "Unvergessenheit" schaffen - und da ist dann auch noch die Frage, ob wegen der härtern Arbeit oder der besseren Musik. Je öfter ein "Revival" stattfindet, umso geringer ist nach dem Aussieben nach ein paar Jahren die Ausbeute derer, die wirklich Profit daraus schlagen konnten - in Form von Bekanntheit und "echten" Klassikern.

Es ist völlig legitim, diesen "jungen" Bands eine Chance zu geben, vielleicht ist wirklich was dabei, was man irgendwann in einem Atemzug mit den bekannten Klassikern nennen wird, die ja auch noch je nach persönlichem Gusto stets verschieden sind. Die Frische, die die "bekannten" Klassiker seinerzeit ausstrahlten können die "jungen Wilden" leider nicht erreichen, denn "neu" ist heutzutage nicht mehr viel, was in den 80ern natürlich gänzlich anders war. Aber: es ist eben auch Metal für eine neue Generation und schön, dass diese Spielart einfach aus Leidenschaft weitergeführt wird, und das merkt man vielen der vorgestellten Bands an.

Persönlich aber gesprochen: wenn ich die Wahl habe zwischen Visigoth und den frühen Warlord, dann sind Letztere meine erste Wahl, nur um mal ein Beispiel zu nennen. Macht die Musik von Visigoth nicht schlechter und für eine relevante Zielgruppe auch nach wie vor interessant.
 
Was macht denn eigentlich einen Klassiker aus? Ist es sein Alter, seine Qualität, sein Stellenwert innerhalb der Diskographie? Ist ein Klassiker grundsätzlich makellos, oder ist es auch der Erscheinungszeitpunkt, der ihn zum richtigen Album zur richtigen Zeit macht? Ist ein Klassiker ein Konsensalbum oder eine Definition von Einzelnen?

Ich denke, dass alle diese Punkte in Einzelfällen reinspielen. Sicher ist ein Darkness Remains heute weit vom Stellenwert eines The Number Of The Beast entfernt, aber in zehn Jahren sieht das vielleicht ganz anders aus, denn ein tolles Album ist es jawohl.

Darüber hinaus gibt es auch eine junge Generation Metalheads, deren zukünftige Klassiker gerade jetzt entstehen. Sie hören mit anderen Ohren als wir Altgediente, haben auch eine andere Prägung in Sachen Produktion. Auch sie möchten einmal sagen können „ich war dabei“ statt sich immer von den alten Säcken die alte „früher war alles besser“-Leier vorgekaut zu bekommen.

Ergo bin ich durchaus der Meinung, dass eine Menge Klassikerpotenzial in der aktuellen Szene steckt. Die Sichtweise spielt dabei aber definitiv eine gewichtige Rolle. Ich freue mich jedenfalls darüber, heute dabei zu sein und habe verdammt viel Spaß an der aktuell erscheinenden Musik. Und das, obwohl ich selbst ein alter Sack bin :D

Aber wie definiert man "Klassikerpotential"?
Überwiegend ja durch gute Songs, aber auch hier hab ich über die Jahre erlebt, dass ich Alben, die ich kurz nach Vö abgefeiert habe, 2-3 Jahre später lange nicht mehr so enthusiastisch gehört habe, wie zu Anfang.
Klassiker schafft man nicht, Klassiker entstehen über die Jahre und ob viele der aktuellen Newcomer dieses Potential haben, können wir heute überhaupt noch nicht erahnen. Theoretisch kann es passieren (wird es natürlich nicht), dass in 4 Jahren kein Mensch mehr über NIGHT DEMON reden wird und die Band fast komplett in Vergessenheit greaten ist. Wie gesagt, theoretisch.
Man muss aber auch mal ehrlich sein und sehen, dass viele Scheiben, die mittlerweile als Klassiker gesehen werden, jenes eben nicht sind. Eine gute bis sehr gute Platte macht für mich lange keinen Klassiker (Klassiker sind wegweisend!), da sind dann schon ganz Andere Faktoren mit im Spiel.
Anstatt darüber zu diskutieren, was man evtl. ein Klassiker werden könnte oder warum, sollte man sich lieber an der starken Szene mit ihren tollen Vö's erfreuen und diese genießen.

Und das damals so hoch gelobte Thrash Revival war für mich eine Lachnummer, weil hier einfach nix vorhanden war, was auch nur annähernd einen abdruck in der Geschichte des Thrash hinterlassen hat. Viele nette Alben, sehr viele komplett verzichtbare, 2-4 Bands, die ok waren, aber sich dann selbst ins Aus geschossen haben und unzählige EXODUS/DESTRUCTION Kopien, denen Image wichtiger war, als gute Songs zu schreiben.
 
Und manchmal lernt man auch eine Platte kennen, obwohl man schon 2000 kennt, und die sofort als Klassiker abstempelt. Mir so ergangen mit der Only The Strong von Thor letztens. Und wenn diese Magie einem Album zu Teil wird, was die letzten 20 Jahre rausgekommen ist, ist das super. Ich finde, die Menge an Alben, die diese Magie haben, ist in den letzten 20 Jahren nicht weniger geworden als davor. Nur gibt es einen solch unendlichen VÖ-Wust die letzten Jahre, dass halt die statistische Chance so eine Platte kennenzulernen wirklich nicht hoch ist.
 
Und das damals so hoch gelobte Thrash Revival war für mich eine Lachnummer, weil hier einfach nix vorhanden war, was auch nur annähernd einen abdruck in der Geschichte des Thrash hinterlassen hat. Viele nette Alben, sehr viele komplett verzichtbare, 2-4 Bands, die ok waren, aber sich dann selbst ins Aus geschossen haben und unzählige EXODUS/DESTRUCTION Kopien, denen Image wichtiger war, als gute Songs zu schreiben.

Lachnummer wäre mir eine Spur zu hart. Aber all die in den Magazinen/Medien derb gehypten Combos konnten/können, bei teilweise wirklich geiler Qualität, die metertiefen Fußstapfen der 80er Helden nicht ansatzweise füllen. Ich mag beispielsweise die Suicidal Angels unheimlich gerne. Und auch Combos wie Angelus Apartrida, Bonded By Blood, Demiricous, Dust Bold, Evile, Fueled By Fire, Gama Bomb, Havok, Kryptos, Repent, Tantara, Toxic Holocaust, Vindicator, Vektor etc. finde ich wirklich, wirklich gut.

...ABER: An Slayer, frühe Metallica, Megadeth, Demolition Hammer, Sodom, Tankard, 80er/90er Kröter, alte Death Angel, Testament, Sepultura bis Roots, Overkill, John Bush Anthrax, Iron Angel, Living Death, Razor, Dark Angel oder auch Exciter kommen in 1.000 Jahren in meiner kleinen Welt keine neuen Thrasher mehr vorbei.

Ich frage mich dann nur manchmal: bin ich einfach borniert oder schlicht qualitätsbewusst?:cool:
 
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