Trotz schönem Wytch-Hazel-Gig und endlich "North by North" live, fand ich den Freitag (bzw. das, was ich davon mitbekommen habe) ja tatsächlich 'nur' gut. Hat natürlich Spaß gemacht, aber so richtig weggeblasen hat mich da nix.
Der Samstag war da hingegen von einem ganz anderen Kaliber:
Malokarpatan
Einfach immer wieder eine große Freude. Klar, die ganz spezielle 'Präsenz' des vorherigen Sängers fehlt halt, aber diese Riffs packen mich
immer, und man kann die Rasselbande einfach nur lieb haben. Lediglich der (für mich) neue Gitarrist rechts auf der Bühne passt optisch nicht gut ins Gesamtbild, bitte ändern. Ein fabelhafter Einstieg in den Tag.
The Neptune Power Federation
Beim Bandcamp-Check hatte mich das ja nicht so wirklich gepackt, und tatsächlich hab ich auch jetzt noch nicht den Eindruck, das ganz dringend auf Tonträger zu benötigen. Aber live: Wow. Die teils zu vernehmende Kritik an der Sängerin kann ich nicht nachvollziehen - ich fand's schon ziemlich großartig, wie sie da als schreiende, flüsternde und deklamierende Hohepriesterin über die Bühne schritt, und gerade auch der Kontrast zwischen ihren Kostüm-bedingt eher bedächtigen Bewegungen und ihrer wie bekloppt rockenden Hintermannschaft war für mich total spannend und reizvoll. Echt ziemlich geil.
Sanhedrin
Kenne bislang nur das erste Album, und das finde ich gut, aber auch nicht sensationell. Und so war für mich auch Auftritt: Kann eigentlich nicht meckern, aber so richtig hart hat mich nur der wirklich großartige Titelsong der "Funeral" gepackt.
Magic Circle
(Ich erspare uns allen jetzt mal die acht Absätze über das große MC-Überschneidungs-Drama von 2019 und was es mit mir angerichtet hat.)
Eckdaten: Allererster Gig der Band in Europa, ich erste Reihe Mitte. Hauptsächlich Songs von der "Journey Blind" (fand ich noch besser als von Platte), zwei Songs vom neuen Album (
extrem vielversprechend!) und "Scream Evil" vom gottgleichen Debüt (ohne Worte). Blickfang war natürlich Brendan Radigan, allerdings fand ich auch den Drummer äußerst sehenswert, der hatte richtig Bock. Der Rest der Mannschaft schon eher zurückhaltend, dafür hat Chris Corry eine durchsichtige Gitarre.
Was soll ich sagen? Das war vermutlich nicht die Art Auftritt, welcher Leute, die die Band gar nicht kennen oder generell nicht so auf diesen Stil abfahren, total umhaut, aber für mich als Fanboy war's doch ziemlich fantastisch. Bin ganz gut mitgegangen.
(Ändert allerdings nichts daran, dass es mir dann doch dezent das Herz gebrochen hat, als ich wenig später aus dem proppenvollen Marx noch "Swords against Death" der anderen MC schallen hörte.
)
Chapel of Disease
Hätte echt nicht gedacht, dass der eh schon großartige Köln-Auftritt noch mal ein ganzes Stück getoppt werden würde, aber es war tatsächlich so. Weiß eigentlich auch nicht, ob's am noch besseren Licht oder der gefühlt noch größeren Begeisterung der Leute um mich rum lag, aber das fühlte sich teils so ... groß an, wie man's echt nicht alle Tage bei Konzerten erlebt. Es war einfach irrsinnig gut, mir fehlen fast die Worte. Gefühlter Headliner, und das nicht (nur), weil ich's so toll fand, sondern weil der aktuelle Stil der Band meiner Meinung nach so viele verschiedene HoH-Geschmäcker ansprechen kann, ohne dass sich hier irgendwas gewollt/aufgesetzt/konstruiert anfühlt. Riesig.
Von Dead Congregation und Gatekeeper hab ich jeweils nur so'n bißchen was mitbekommen, denn ich war nach den beiden Auftritten davor echt durch und nicht mehr sehr aufnahmefähig.)
Night Demon
Wie gewohnt: Energie-Level absolut durchs Dach, aber ich finde das Songmaterial insgesamt einfach nicht sooo spannend, dass es so einen doch recht langen Auftritt komplett trägt ("Hallowed Ground" ist allerdings richtig geil). Soll jetzt aber gar nicht enttäuscht klingen - die Band gab natürlich Vollgas, die Stimmung war natürlich gut, und der UJR-Auftritt war ein sehr schönes Zuckerl. Passte so.
Schöne Grüße an alle - Ihr seid toll!