Als ich Tompa von At The Gates im AJZ Bielefeld nen Disfear Patch abgekauft habe!
Nee, im Ernst, mein "Metal-Leben" lief irgendwie ohne definitiven "Klick-Punkt" ab. Es gibt zwar durchaus wichtige Lebensereignisse, die ich mit Musik/Metal in Verbindung bringe, aber irgendwie fällt mir kein Ereignis der Kategorie "*jetzt* bin ich Metaller" ein, das hat sich irgendwie alles recht organisch entwickelt.
Mir sind allerdings 3 Schlüsselergebnisse im Kopf geblieben, was mein generelles Musik-Interesse angeht:
Ich erinner mich noch, dass mich als Kind das Bonnie & Clyde-Video von den Hosen total geflasht hat. Ich hab es irgendwann zufällig im Fernsehen gesehen - übrigens war ich selbst zu der Zeit musikalisch noch eher Richtung Backstreet Boys unterwegs (und hielt mich für nen elitären Musikexperten, weil ich nen anderen Lieblings-Backstreet-Boy als die allgemeine Mehrheit hatte!) - und hab auch garnicht wirklich verstanden, was da in dem Video überhaupt passiert ist. Ich hab auch erst Jahre später rausgefunden, welches Video/welche Band das überhaupt war, weil ich mittendrin eingeschaltet hab und das einer dieser Sender war, die nur am Anfang und nicht am Ende des Videos Künstler und Titel eingeblendet haben. Irgendwie hab ich das Video auch danach ewig nicht mehr gesehen, obwohl ich stundenlang vorm Fernseher saß und gehofft hab, dass es nochmal kommt. Ich war da auch irgendwie noch in dem Alter, wo ich Video und Realität nicht wirklich von einander trennen konnte und dachte, die sind jetzt wirklich alle tot
Jedenfalls hat sich dieses Schluss-Bild mit dem brennenden Auto und dem wegrollenden Ball fest in den Schädel eingebrannt.
Das nächste Schlüsselereignis war bei meiner ersten Pfadfinder-Sommerfahrt: Wir waren 2 Wochen in Frankreich unterwegs und bei einem der Leiter im Auto lief immer das gleiche Mixtape rauf und runter: Onkelz, Status Quo, J.B.O., Die Schnitter (kennt die wer? Klasse Folk-Punk!), hastenichgesehen. Wir sind jedenfalls schwer drauf abgegangen und allein wegen der Musik wollten immer alle in *dem* Auto mitfahren. Generell lehnte sich der Freundeskreis damals schon in die punkige Richtung, aber im großen und ganzen wurde halt in der Freizeit meist immer noch das gehört, was auch immer grade auf der aktuellen Bravo Hits o.Ä. war. Seit der Sommerfahrt waren dann plötzlich alle auf die Bands von der Kassette oder zumindest Ähnliche scharf. Wobei wir allerdings eben auch noch rausfinden mussten, wer das überhaupt war
So sehr ich also die Onkelz, J.B.O. und Konsorten mittlerweile eher mittelgut find, so haben sie allein "musikentwicklungshistorisch" (vor allem Terpentin von den Onkelz!) immernoch nen Platz in meinem Herzen! *kitsch*
Das dritte Initialereignis, das dann auch letztlich zu meiner ersten "richtigen" eigenen CD geführt hat, war ein ̶K̶̶i̶̶n̶̶d̶̶e̶̶r̶Teenagergeburtstag!
Wir waren im Kino und haben uns American Pie 2 im Kino angesehen und in einer Szene war "Fat Lip" von Sum 41 der Soundtrack. Das fand ich *dermaßen* großartig (Ich mag Sum 41 übrigens immernoch sehr!), dass ich im Anschluss wiedermal stundenlang mit Zettel und Stift vor MTV campiert habe, um den dazugehörigen Clip abzufangen und rauszufinden, wer das ist. Hat dann auch irgendwann geklappt, die CD wurde sich zu Weihnachten gewünscht und der Grundstein für die Sammlung war gelegt!
Wobei, ich glaube ich erinnere mich grade auch an meinen Erstkontakt mit "richtigem" Metal: Ich hatte mir ne Kassette von nem Kumpel eines Freundes ausgeliehen, auf der jede Menge Punkzeug a la NoFX, The Offspring, Terrorgruppe, etc drauf war. Und eben ein paar Livetracks von Maiden. Ich glaub mein erster Eindruck dazu war (ohne zu wissen, wer das überhaupt ist), dass Maiden einfach irgendwie "alt" klangen. War zwar schon irgendwie ganz cool, aber ich hatte mir das Tape nunmal eher wegen den anderen Sachen ausgeliehen. Allerdings war ich auch zu faul zum spulen, also wurden die Maidensachen trotzdem mitgehört. Und irgendwann fand ich's dann fast besser als den Rest!