Gerade im Player

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Karcius - Grey White Silver Yellow and Gold ( 2022)

Karcius sind eine 2001 in Montreal gegründete Band, die ursprünglich in der Schnittmenge Prog Rock und Fusion Jazz zu verorten war. Aktuell hat man sich auch dem Prog Metal geöffnet. So sind auch Musiker der großartigen Heaven's Cry an dem Album beteiligt. Entstanden ist ein Genre Highlight des laufenden Jahres
 
So, liebe Freunde des musikalischen Sonnenaufgangs, sie ist eben eingetroffen. Und ich war sogar zuhause und konnte sie entgegennehmen!

Vorerst wurde nur das Vinyl ausgeliefert, die CD kommt noch nach. Aber bei den LP-Vö ist ja auch eine CD dabei.

Was soll ich denn jetzt machen? Soll man das einfach so... hören? Und was, wenn das... nicht so prickelnd ist?

Was mache ich denn dann?

Okay, ich werde gleich auf "Play" drücken... (das ist Englisch und bedeutet soviel wie: Spielerisches Laufenlassen oder auch Probehören)...

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Meine Güte, was war das denn? Ich bin wie vor den Kopf gestossen. Ja, ich habe das erst gerade einmal durchgehört, aber das sind nicht mehr die King´s X, die ich so liebe und deren Musik mir so viel bedeuet. Zwischen "Three Sides" und verschrobenen Geniestreichen wie "Tape Head" oder "Mr. Bulbous" liegen Welten, zwischen dem neuen Album und den ersten vier, fünf Alben ganze Sonnensysteme.

Was man auf "Three Sides" hört, sind nur noch rudimentäre Versatzstücke der einstigen Herrlichkeit, lieblos zusammengeschustert und fürchterlich sämig dargeboten. Verschleppte Rhythmen mit einsam vor sich hinwabernden stehenden Akkorden und darüber dann und wann so etwas wie improvisierte Melodie- und Harmonieskizzen. Mehr nicht. Mehr ist es wirklich und wahrhaftig nicht mehr. Und das soll jetzt die Großtat sein, die vor zwei Jahren in den schönen Recording-Videos angekündigt wurde?

Prinzipiell ist Soundästhetik des Vorgängeralbums "XV" beibehalten worden: Alles spielt sich in den unteren Mitten und Bässen ab. Ein betont tiefenorientierter Bandsound, in dem Gitarre und Bass einander stark angenähert werden - was ja durchaus interessant ist. Der Klang von "Three Sides" matscht nur deshalb nicht, weil beim Mischen und Mastern (letztes im Grundmann-Studio) gute Arbeit geleistet worden ist.

Aber hier fehlen die Songwriting-Ideen, die auf "XV" noch reichlich vorhanden waren, hier fehlen die Kontraste und ganz besonders fehlt hier die Dynamik. Die beiden Bonus-Tracks von "XV" sind musikalisch interessanter als alle zwölf Songs auf "Three Sides" zusammengenommen. Von einem Meisterstück wie "Move" mal ganz zu schweigen, sowas sucht man auf der neuen Platte vergebens.

Dougs Songs klingen eigentlich wie immer, aber es fehlt das gewisse Etwas. Tys Beiträge klingen bis auf den letzten (Every everywhere) alle, als ob sie auch auf Jelly Jams "Profit" hätten stehen können. Und Jerrys Songs (ich glaube, es sind drei, bei denen er zumindest die eadstimme hat), von denen er einen mit ein wenig fremder Hilfe selbst geschrieben hat, wirken vollständig wie Fremdkörper im King´s X-Kosmos. Den Vogel schießt dabei "Holidays" ab, wo mit kindlichem Gemüt dem philosophischen Gedanken Raum gegeben wird, daß sich im Jahreslauf bestimmte Dinge (wie z.B. Ferien) immer wiederholen. Sie kommen und sie gehen. Wie die Songs auf diesem Album. Ist es vorbei, habe zumindest ich das Gefühl, absolut gar nichts hätte sich ereignet. Außer daß eine der größten Bands, die jemals den Planeten abgelatscht sind, eine Platte herausgebracht hat.

Das hat mit Prog nichts mehr zu tun und erst nicht mit Metal. Das ist nur noch Alternative-Jamband-Bullshit. Das ist die "Vapor Trails" von King´s X. Nein, noch nichtmal das. "Three Sides" ist für mich eine riesengroße Enttäuschung.
 
Meine Güte, was war das denn? Ich bin wie vor den Kopf gestossen. Ja, ich habe das erst gerade einmal durchgehört, aber das sind nicht mehr die King´s X, die ich so liebe und deren Musik mir so viel bedeuet. Zwischen "Three Sides" und verschrobenen Geniestreichen wie "Tape Head" oder "Mr. Bulbous" liegen Welten, zwischen dem neuen Album und den ersten vier, fünf Alben ganze Sonnensysteme.

Was man auf "Three Sides" hört, sind nur noch rudimentäre Versatzstücke der einstigen Herrlichkeit, lieblos zusammengeschustert und fürchterlich sämig dargeboten. Verschleppte Rhythmen mit einsam vor sich hinwabernden stehenden Akkorden und darüber dann und wann so etwas wie improvisierte Melodie- und Harmonieskizzen. Mehr nicht. Mehr ist es wirklich und wahrhaftig nicht mehr. Und das soll jetzt die Großtat sein, die vor zwei Jahren in den schönen Recording-Videos angekündigt wurde?

Prinzipiell ist Soundästhetik des Vorgängeralbums "XV" beibehalten worden: Alles spielt sich in den unteren Mitten und Bässen ab. Ein betont tiefenorientierter Bandsound, in dem Gitarre und Bass einander stark angenähert werden - was ja durchaus interessant ist. Der Klang von "Three Sides" matscht nur deshalb nicht, weil beim Mischen und Mastern (letztes im Grundmann-Studio) gute Arbeit geleistet worden ist.

Aber hier fehlen die Songwriting-Ideen, die auf "XV" noch reichlich vorhanden waren, hier fehlen die Kontraste und ganz besonders fehlt hier die Dynamik. Die beiden Bonus-Tracks von "XV" sind musikalisch interessanter als alle zwölf Songs auf "Three Sides" zusammengenommen. Von einem Meisterstück wie "Move" mal ganz zu schweigen, sowas sucht man auf der neuen Platte vergebens.

Dougs Songs klingen eigentlich wie immer, aber es fehlt das gewisse Etwas. Tys Beiträge klingen bis auf den letzten (Every everywhere) alle, als ob sie auch auf Jelly Jams "Profit" hätten stehen können. Und Jerrys Songs (ich glaube, es sind drei, bei denen er zumindest die eadstimme hat), von denen er einen mit ein wenig fremder Hilfe selbst geschrieben hat, wirken vollständig wie Fremdkörper im King´s X-Kosmos. Den Vogel schießt dabei "Holidays" ab, wo mit kindlichem Gemüt dem philosophischen Gedanken Raum gegeben wird, daß sich im Jahreslauf bestimmte Dinge (wie z.B. Ferien) immer wiederholen. Sie kommen und sie gehen. Wie die Songs auf diesem Album. Ist es vorbei, habe zumindest ich das Gefühl, absolut gar nichts hätte sich ereignet. Außer daß eine der größten Bands, die jemals den Planeten abgelatscht sind, eine Platte herausgebracht hat.

Das hat mit Prog nichts mehr zu tun und erst nicht mit Metal. Das ist nur noch Alternative-Jamband-Bullshit. Das ist die "Vapor Trails" von King´s X. Nein, noch nichtmal das. "Three Sides" ist für mich eine riesengroße Enttäuschung.

Like für die interessante Zusammenfassung sowie ehrlichen Worte und weniger dafür, dass die aktuellen King's X nix mehr zu taugen scheinen. Die Gretchen hatte mich damals bei Release nachhaltig beeindruckt.
 
"Gretchen" ist natürlich ne Weile her...

Glaub´ nicht, daß mir das leicht fällt, eine Vö. meiner drei absoluten Lieblingsbands mal eben so vom Tisch zu wischen. Aber ich bin wirklich maßlos enttäuscht.
 
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